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Heiterkeit ist mehr als nur ein Begleitgeräusch bei schönem Wetter, viel mehr als ein Scherzchen hier, ein Bonmot dort: Sie ist die Kunst, sich vom Leben nicht unterkriegen zu lassen. Die Bestsellerautoren Andreas und Stephan Lebert ergründen das Geheimnis der Heiterkeit, der humorvollen Distanz zu sich selbst und dem eigenen Schicksal anhand vieler bewegender Geschichten und am Beispiel von großen und kleinen Helden. Das Ergebnis ist eine so schwerelose wie gut gelaunte Philosophie der heiteren Gelassenheit und wie sie uns das Leben leichter machen, ja manchmal retten kann.
Heiterkeit ist
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Produktbeschreibung
Heiterkeit ist mehr als nur ein Begleitgeräusch bei schönem Wetter, viel mehr als ein Scherzchen hier, ein Bonmot dort: Sie ist die Kunst, sich vom Leben nicht unterkriegen zu lassen. Die Bestsellerautoren Andreas und Stephan Lebert ergründen das Geheimnis der Heiterkeit, der humorvollen Distanz zu sich selbst und dem eigenen Schicksal anhand vieler bewegender Geschichten und am Beispiel von großen und kleinen Helden. Das Ergebnis ist eine so schwerelose wie gut gelaunte Philosophie der heiteren Gelassenheit und wie sie uns das Leben leichter machen, ja manchmal retten kann.
Heiterkeit ist ein wertvolles Gut, etwas, das man hüten und aufheben muss, das, wenn man nicht darauf aufpasst, Gefahr läuft, verloren zu gehen - in der Düsternis des Alltags, im Ernst des Lebens.
Doch wie bewahrt man sich eine heitere Gelassenheit? Was ist das Geheimnis von Menschen, die sich vom Leben einfach nicht unterkriegen lassen?
Andreas und Stephan Lebert fertigen Schichtaufnahmen der Heiterkeit an, leuchten ihre Verläufe aus, ihre Ballungen, ihre Gesetze, ihre Verstecke: Gerade dann, wenn das Leben sich anschickt grau zu werden, wenn es plötzlich nur noch eine Handlung zu geben scheint - gerade dann lohnt sich ein besonderer Blick auf das scheinbar Nebensächliche, gerade dann offenbart sich das Geheimnis der Heiterkeit. Besonders Menschen, die viel erleiden mussten, wissen den unermesslichen Wert der guten Laune zu schätzen, legen sie wie einen Überlebenspanzer um sich.
Andreas und Stephan Lebert nehmen uns mit auf eine Reise zum unverwundbaren Kern der Menschen undzeigen uns, was wir wirksam gegen den Ernst des Lebens unternehmen können.
Autorenporträt
Andreas Lebert ist seit 2002 Chefredakteur von Brigitte. Er entwickelte das Magazin der Süddeutschen Zeitung, das er bis 1996 leitete, und die Jugendbeilage Jetzt. Außerdem konzipierte er die Leben-Seite der Wochenzeitung Die Zeit. Lebert ist Sohn der Journalisten Ursula und Norbert Lebert und Vater des Schriftstellers Benjamin Lebert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2009

Heiter bis wolkig
Klüger wird man davon nicht: Andreas und Stephan Lebert plaudern über das Leben

"Ich bin gegen diese moderne Manie, in kürzester Zeit aus schlechten Leuten gute Leute zu machen." So sagt jedenfalls das Fräulein Prism in Oscar Wildes Schauspiel "Ernst sein ist alles". Ich kann ihr da nur beipflichten. Das haut nicht hin. Mit ihrem neuen Buch "Der Ernst des Lebens - Und was man dagegen tun muss" wollen Andreas und Stephan Lebert uns alle heiter machen. Beziehungsweise uns alle außer den Stinktieren. Doch Stinktiere sind "Menschen, die das Ernste immer für wertvoller halten als das Leichte". Die gehören sowieso nicht zu uns. Sie haben viel Bedeutenderes zu tun, als so ein Buch zu lesen.

Die Brüder Lebert sind bekannte Autoren. Aber man kann einen Namen bekanntlich auch verspielen. Vor zwei Jahren haben sie die "Anleitung zum Männlichsein" veröffentlicht. Diesmal plädieren sie dafür, ein möglichst heiteres Leben zu führen. Sie preisen sowohl die Heiterkeit als Selbstzweck wie auch als Mittel, um kleine und große Schicksalsschläge besser zu verkraften. Hier wird hauptsächlich geplaudert; wer mehr erwartet, hat das falsche Buch gekauft. Ich habe vieles nur mit halber Aufmerksamkeit wahrgenommen; als ich das Buch später noch einmal durchblätterte, war ich überrascht, wie viel eigentlich Interessantes ich schon wieder vergessen hatte. Oder sollte dies ein Hinweis darauf sein, dass man es mit einem belanglosen Buch zu tun hat?

Die Autoren erzählen Geschichten und Anekdoten, sie sammeln Ratschläge und Momentaufnahmen aus Büchern und Filmen. Wir erfahren, was sie Gutes essen und trinken. Sie berichten auch von schweren Unfällen, von Siechtum und Tod. Das Buch ist durchaus angenehm zu lesen, wenn man gern Geschnetzeltes zu sich nimmt. Ich glaube aber nicht so recht an seine Wirksamkeit: Heiterkeit kann man nicht lernen, auch nicht durch ein heiter angerührtes Gebräu von diesem und jenem. An der alten Lehre des Hippokrates von den vier Temperamenten ist viel dran. Andreas und Stephan Lebert sind Sanguiniker, die die Heiterkeit augenscheinlich schon im Blut haben. Sie hatten vielleicht das Glück, in einer anregenden intellektuellen Umgebung aufzuwachsen.

Jedenfalls tischen sie heitere und für heiter gehaltene Geschichten über ihre Kindheit, ihre Hunde und ihre Familie auf. In einem kurzen Kapitel - alle ihre Kapitel sind kurz - berichten die Autoren den Fall des Matthias Steiger, eines Schusters in ihrem Heimatdorf Icking. Der wurde von seinem tyrannischen Vater in seinen ungeliebten Beruf gezwungen. Mit seiner Frau wurde er nicht glücklich, und dann starb sie langsam und qualvoll an Krebs. Trotzdem war er, wie es im Buch der Heiterkeit heißt, "unbeugsam". Ich würde das nicht heiter nennen.

Ganz am Ende ist von den "Peanuts" aus dem allseits bekannten Comicstrip die Rede. Im Zentrum stehen da Charlie Brown und sein Schöpfer Charles M. Schulz. Aber eigentlich ist ja Snoopy der Heitere. Er nimmt das Leben, wie er es findet. Wenn sein echter van Gogh verbrennt, dann hängt er eben ein Gemälde von Andrew Wyeth in der Hundehütte auf. Der Melancholiker Charlie Brown hingegen ist voller schwarzer Galle. Snoopy braucht kein Buch, um heiter zu werden, Charlie oder der Cholerikerin Lucy van Pelt würde auch kein Buch viel Gelassenheit verschaffen.

Die Leberts haben als Journalisten für gehobenere Druckerzeugnisse gearbeitet. Viele ihrer Geschichten stammen auch aus dem Pressewesen. Da ereignen sich Katastrophen, die man nur mit viel Heiterkeit verkraften kann. Ein Beispiel aus der etwas ferneren Vergangenheit: Anlässlich der unglückseligen Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher wurde Henri Nannen, der legendäre Gründer des "Stern", gefragt: Ist es nicht furchtbar, wenn einem am Ende einer solchen Karriere ein derartiger Fehler passiert? Darauf Nannen: "Besser als am Anfang." Wenigstens eine schlagfertige Antwort. Doch stimmt sie heiter?

Vicco von Bülow alias Loriot ist jemand, der uns alle immer wieder mit heiteren Gemeinheiten versorgt hat. Aber auch er hat das wohl schon in den Genen. In einem Gespräch mit seinem sterbenden Vater begann er einmal einen Satz mit: "Ich kann mir nicht vorstellen ..." Darauf der alte Bülow auf Berlinerisch: "Du brauchst dir nich' vorstellen, ick kenn dir ja."

Lebenslang heiter werden zu wollen, wenn man nicht das Talent dafür hat, heißt zu viel zu verlangen. Wer jedoch dazu neigt, anekdotischem Material eine höhere Begründungskraft zuzuschreiben, wird den Brüdern Lebert womöglich gern auf den Leim gehen und ihre Geschichten sogar für nützlich halten. Geteiltes Leid ist vielleicht nicht halbes Leid, aber doch nur 95 Prozent. Es tröstet mich, von Leuten zu lesen, die ähnliche Dummheiten begehen wie ich. Klüger werde ich davon aber auch nicht.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Buches zählt das "Stinktierprinzip". Die Autoren haben es nicht selbst entdeckt, aber sie propagieren und erläutern es. Man hält sich möglichst fern von Stinktieren und tut so, als wären sie nicht da. Stinktiere, die Feinde der Heiterkeit, sind bierernste Miesmacher, die immer alles besser wissen. In der Folge werden sie dann auch noch genauer beschrieben. Das Kriterium Nummer zwei ist zum Beispiel "Menschen, die gerne von sich sagen, sie brauchen keine Karnevalsverkleidung, um lustig zu sein, und sie brauchen dafür auch keinen Alkohol".

Aber die Lebertsche Theorie des Stinktiers ist von einer bipolaren Absolutheit, die mir nicht immer einleuchtet. Die übelsten Stinktiere, die ich kenne, haben andere Stinktiere, mit denen sie sich prächtig verstehen. Das Prinzip ist richtig, nur muss man jeweils seine persönliche Definition des Stinktiers entwickeln. Des einen Stinktier ist des anderen Nachtigall.

Das ist ein Buch wie die Nuss-Croissants aus dem Laden neben der Apotheke, wo ich immer das Rezept für meinen Betablocker einlöse. Eine Bagatelle, aber nicht schlecht. Kaufen Sie es ruhig, lesen Sie es oder schenken Sie es Ihrem Onkologen. Doch nehmen Sie es um Himmels willen nicht ernst!

ERNST HORST

Andreas Lebert, Stephan Lebert: "Der Ernst des Lebens". Und was man dagegen tun muss. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 176 S., geb., 17,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.07.2009

Mach es wie die Sonnenuhr!
Eine Gemütsfibel gegen Stinktiere von Andreas und Stephan Lebert
Stephan und Andreas Lebert haben Feinde. Es sind Gegner, wie sie für jeden College-Film taugen, Klassenfeinde der Heiterkeit, die sie in sieben Kategorien der schlechten Laune einteilen: Besserwisser, Wehleidige, Sicherheitsfanatiker, Aufschneider, Moralapostel, Prinzipienreiter und Partymuffel. Ihr Zuviel oder Zuwenig an gutem Humor qualifiziert diese Stimmungs-Saboteure für die Spezies „Stinktiere”. Stinktiere sind laut den Journalistenbrüdern Lebert Menschen, die „blockieren, aufhalten, verletzen und runterziehen”, kurz: „bösartige und unangenehme Zeitgenossen”, nach denen man sein „persönliches und berufliches Umfeld” durchkämmen muss. Echte Feinde also. Diese Kriegserklärung an die Humorlosen, die an zentraler Stelle in dem Essay „Der Ernst des Lebens – und was man dagegen tun muss” ausgesprochen wird, würde sicherlich jeder unterschreiben, selbst die, die eigentlich gemeint sind. Denn humorlos sind natürlich immer die anderen. Das finden auch die Leberts. Hamburger zum Beispiel würden keine „noch so harmlos hingeworfene Bemerkung im Alltag” als komisch identifizieren, wenn sie nicht den Zusatz „Spaß muss sein” bekomme.
Und da geht der Schlamassel schon los. Denn solche Beobachtungen über die Humorlosigkeit sind natürlich selbst nicht ganz frei von Wehklagen. Die zwei Bayern haben im preußischen Ausland traumatische Erlebnisse gehabt, weil Hamburger und Berliner ihren Humor nicht teilten. Also gingen sie im heiteren Italien am schönen Lago Maggiore mit sich in Klausur, um den Sieg des Schmunzelns zu beschwören. Da sie in ihrer einsamen Hütte über dem See offensichtlich weder eine Bibliothek noch Internet zur Verfügung hatten, vertieften sie sich ganz in private Erlebnisse aus Kindheit, Exil und Journalistenberuf, um zu zeigen, was überlegene Heiterkeit ist – und kamen zu dem bahnbrechenden Ergebnis: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
„Es gibt eine Welt, in der Gewitterwolken am Himmel stehen. Aber es gibt eben auch die andere Welt”, formulieren sie in einem als „Manifest” genannten Abschnitt ihr Credo. Und in diese sonnige andere Welt erhält jeder Zutritt, der alle guten Erlebnisse, alles, was einen zum Lachen gebracht hat, in ein „inneres Fotoalbum” klebt und immer wieder darin blättert. Viele herzliche Ratschläge wie dieser pflastern die umfangreiche Beispielsammlung aus bayerischen Küchen und Hamburger Redaktionen. Man solle sich nicht zu wichtig nehmen, das Wesentliche lieber im Nebensächlichen suchen, sich von Menschen trennen, die einem nicht guttun, dem Schicksal mit überraschenden Wendungen trotzen, das Flüchtige ernst nehmen und das zu Ernste flüchten. Mit diesen „Tricks”, wie die Autoren sie nennen, bleibt das Leben auch im größten Unglück eine positive, glücksversprechende Angelegenheit.
Das gute Humorgewissen
Da systematischer Aufbau, kulturhistorische Herleitungen und ein wenig analytischer Zugriff den Autoren in ihrem Misstrauen gegen den Ernst ungeraten erschienen, bleibt dieser Gemütsratgeber der Gegenwart und dem Anekdotischen verpflichtet. Von ein Paar Freud-Zitaten abgesehen findet die philosophische Geschichte der Heiterkeit so wenig Erwähnung wie die literarische, religiöse oder künstlerische. Trennschärfen zwischen apollinischer und dionysischer (Nietzsche), naiver und geistiger Heiterkeit (Hegel), Mario Barth und Helge Schneider, die dem Humorkranken etwas Orientierung über guten und bösen Witz schenken könnten, bleiben so ungenutzt wie jede andere analytische Hilfestellung. Vertrauen in die eigene Urteilskraft und ihr gutes Humorgewissen reichen Stephan und Andreas Lebert aus, um die Stinktiere zu erkennen und krankzuschreiben.
Da sie kraft dieser Selbstautorisierung ihre Impfpraxis gegen Schwarzgalligkeit nur mit Privatwissen führen, fühlt man sich als möglicher Patient mit zunehmender Behandlung allerdings auch zunehmend falsch therapiert. Denn ein Arzt, der Ratschläge nach dem Motto gibt: Wer krank ist, der soll an die Gesundheit denken, weckt so viel Vertrauen wie ein Therapeut, der nur von sich selbst erzählt. Die persönliche und freundschaftliche Manier, mit der die Brüder Lebert die Selbstverpflichtung zur Heiterkeit verschreiben, ist eben so generell zustimmungsfähig, dass man sehr bald skeptisch und damit ernst wird. Aber dagegen will man dann gar nichts tun, denn das wiederum fühlt sich auch mal ganz gesund an. TILL BRIEGLEB
ANDREAS LEBERT, STEPHAN LEBERT: Der Ernst des Lebens. Und was man dagegen tun muss. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009. 176 S., 17,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Einen leicht zwiespältigen Eindruck hat Andreas und Stephan Leberts Plädoyer für mehr Heiterkeit und weniger Ernst bei Rezensent Ernst Horst hinterlassen. Er attestiert den Autoren, leicht über das Leben zu plaudern, Geschichten und Anekdoten zu erzählen und Ratschläge für ein heiteres Leben zu geben. Das alles scheint ihm durchaus interessant, vor allem die Ausführungen über das sogenannte Stinktierprinzip und den Umgang mit allzu ernsten Zeitgenossen. Richtig ernst kann Horst das Buch aber nicht nehmen. Dass man durch noch so heitere Plaudereien selber zum heiteren Menschen wird, wenn man es nicht vorher schon war, wagt er zu bezweifeln. Erwartet man sich mehr als eine nette Plauderei, wird man von dem Buch nach Ansicht von Horst enttäuscht sein. Schlecht findet er es gleichwohl nicht. Sein Fazit: ruhig kaufen, aber bloß nicht ernst nehmen.

© Perlentaucher Medien GmbH