Leanne Shapton, Heidi Julavits, Sheila Heti

Frauen und Kleider

Was wir tragen, was wir sind
Übersetzung:Somann, Britt; Zeitz, Sophie

• Broschiertes Buch

Produktbeschreibung

Ein New York Times-Bestseller, wundervoll gestaltet - und das ehrlichste Buch über Frauen und was sie anziehenUnser Leben, unsere Kleider: Warum der alte übergroße Mantel, warum der rote Angora-Pullover, warum die silbernen Doc Martens? Welchen Einfluss haben Freundinnen, Männer, verflossene Lieben und der Kleiderschrank der Mutter? Welche Rituale gibt es beim Anziehen, mit welchen Kleidern hüllt man sich in eine neue Identität? Die drei Autorinnen von 'Frauen und Kleider' interessieren sich dafür, warum Frauen anziehen, was sie anziehen und was sie uns damit erzählen. Eine Liebeserklärung an die emotionale Sprache, die Kleider sprechen. Für alle, die im Leben und im Kleiderschrank nach Möglichkeiten suchen, sich auszudrücken. Mit Geschichten und Fotos von über 500 Frauen aus aller Welt, darunter Lena Dunham, Miranda July, Kim Gordon, Cindy Sherman und viele andere.

Produktdetails

• New York Times-Bestseller
• Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
• Originaltitel: Women in Clothes
• Artikelnr. des Verlages: 1018988
• 3. Aufl.
• Seitenzahl: 445
• Erscheinungstermin: 9. September 2015
• Deutsch
• Abmessung: 225mm x 171mm x 33mm
• Gewicht: 1020g
• ISBN-13: 9783100022424
• ISBN-10: 3100022424
• Artikelnr.: 42671239

Autorenporträt

Shapton, Leanne§Leanne Shapton,
geboren 1973 in Toronto, ist Autorin und Illustratorin. Zuletzt erschienen von ihr die Bücher 'Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke...' sowie 'Bahnen ziehen', wofür sie mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet wurde.

Heti, Sheila§Sheila Heti,
geboren 1976 in Toronto, veröffentlichte 'Wie sollten wir sein?', das 2012 eines der meistdiskutierten Bücher in den USA war. Sie ist Redakteurin beim Magazin »Believer«, für das sie u.a. Interviews mit Joan Didion, Sophie Calle und vielen weiteren führte.

Julavits, Heidi§Heidi Julavits,
1968 in Portland, Maine, geboren, hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 'The Folded Clock'. Sie ist Mitherausgeberin des »Believer«, unterrichtet an der Columbia University und lebt mit ihrer Familie in New York.

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

"Frauen und Kleider" ist kein Buch über Kleider, sondern über die "Gedanken der Frauen, die sie tragen", erklärt Rezensentin Mara Delius. Die drei Autorinnen, die nebenbei noch Illustratorin, Professorin und Künstlerin sind, haben ein Sammelsurium aus Texten und Bildern (19 verschiedene Ringelpullis, sechs verschiedene weiße Nachthemden), Gedichten, Illustrationen und Kurzbefragungen zusammengestellt, das die Rezensentin angeregt durchblättert. Es ist für sie so unwiderstehlich wie der Blick in einen unbekannten Kleiderschrank. Es geht dabei nie um Fragen, die die Modemagazine beschäftigen: Bin ich zu dick, zu dünn, kann ich dies oder jenes tragen. Sondern um den Moment der Metamorphose, die "zweite Erfindung seiner selbst" beim Anziehen, wie Delius es nennt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.2015

6. Was bist du? Und was bist du nicht?

Sie habe sich, erzählt Leanne Shapton im Vorwort dieses unglaublich schönen Buchs mit dem so einfachen und zugleich alles umfassenden Titel "Frauen und Kleider ", in die Welt der Modemagazine gestürzt, als sie ihren zukünftigen Ehemann kennenlernte. Der arbeitete damals als Editorial Director einer internationalen Zeitschriftengruppe und war bis dahin eher mit Frauen zusammen gewesen, die entweder Moderedakteurinnen waren oder Models oder sogenannte Socialites. Frauen also, die sich teuer anzogen und sich in den teuren Sachen, die sie trugen, auch gerne fotografieren ließen. Der Mann kaufte auch Leanne Designerkleider, aber ihr war es unangenehm, diese anzuziehen. So wie sie bei Modepartys und anderen Glamour-Veranstaltungen, bei denen es in überschwänglichem Ton um Stil und Schönheit und Macht ging, eigentlich regelmäßig feststellte, dass die wenigsten wirklich gut aussahen.

Dazu kam, dass es in den Mode- und Frauenmagazinen, die sie las, meistens darum ging, dass vermeintliche Makel korrigiert oder kaschiert werden müssten. Um Gründe, warum wir unsere Hintern hassen sollen oder unsere Oberarme. Sie fand das bescheuert - und setzt dem dämlichen Diktat mit dem von ihr und den Autorinnen Sheila Heti und Heidi Julavits entworfenen Buch eine Vision von Mode entgegen, die stolz ist und lustig, selbstkritisch und politisch. Eine Vision, die von Familie, Freundschaften und Psychologie handelt, von komischen Erfahrungen mit Müttern und mit Männern.

Im Grunde besteht das ganze Buch aus einem Fragekatalog, den die drei Autorinnen an 561 Frauen auf der ganzen Welt geschickt haben: "Mit wem redest du über Kleider?" "Kannst du etwas dazu sagen, inwiefern deine Figur und dein Stil mit deiner Mutter zu tun haben, oder auch nicht?" "Was würdest du sagen, bist ,du', und was bist ,du' nicht?" Die Liste der Fragen wurde immer länger. Es geht also weniger darum, was jemand trägt oder angeblich zu tragen hat, als um das Warum. Es geht um die Geschichte hinter einem abgetragenen Kapuzenanorak, dem gestreiften T-Shirt, dem übergroßen Mantel, dem sehr alten Hemd oder dem Portemonnaie von Marc Jacobs. Durch die Summe der Antworten, von manchmal bekannten und meistens völlig unbekannten Frauen, stellen sie das geläufige Verständnis von Mode auf den Kopf. Mode, das ist für sie nicht etwas, an das man sich anpassen muss oder das Mängel kaschiert. Mode ist das, was jeder für sich erfinden kann. "Frauen und Kleider - Was wir tragen, was wir sind" ist eine große Feier der Individualität. Und wie cool und sexy das sein und aussehen kann - und übrigens auch lustig (etwa eine Bilderstrecke von im Spiegel von Umkleidekabinen aufgenommenen Fotos) -, das zeigen die vielen Bilder in diesem Buch.

Julia Encke

Leanne Shapton, Sheila Heti, Heidi Julavits und 561 weitere: "Frauen und Kleider - Was wir tragen, was wir sind". S. Fischer, 446 Seiten, 24,99 Euro

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Ein ungewöhnlich gutes Buch.[...] auf radikale Art vergnüglich. Im Buch liest sich fast jede der Antworten wie ein kleine Prosaminiatur. Franziska Walser Rundfunk Berlin-Brandenburg, rbb Kulturradio 20150919