Benutzer
Benutzername: 
elenanett
Wohnort: 
Ruhrgebiet

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2025
Carsta, Ellin

Zeit des Neubeginns


sehr gut

Ich habe „Zeit des Neubeginns“ mit viel Interesse gelesen. Die Geschichte wird spannend fortgesetzt.
Mir gefällt besonders, dass Ellin Carsta echte geschichtliche Ereignisse mit erfundenen Geschichten verbindet. Im Nachwort erklärt sie, was wirklich passiert ist und was sie sich ausgedacht hat – das finde ich sehr hilfreich. Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen.
Für mich ist das Buch eine schöne Familiensaga mit viel Gefühl.

Bewertung vom 05.10.2025
Ganeshananthan, V. V.

Der brennende Garten


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es ist nicht nur gut und flüssig geschrieben, sondern liefert Informationen, die für die meisten unbekannt sind. In dem Buch wird direkt und schonungslos bewusst gemacht, wie schrecklich die Menschen in Sri Lanka über viele Jahre hinweg gelitten haben und wie schwierig die Beziehung zu Indien dabei war.
Die Geschichte wird aus der Sicht einer jungen Medizinstudentin erzählt, was dem Ganzen eine besondere Nähe gibt. Durch ihre Augen habe ich die Gewalt, den Krieg und den Schmerz einer Familie miterlebt. Viele Passagen waren schwer auszuhalten, weil sie so eindringlich und ehrlich vom Leid erzählen. Und doch konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil das Buch so tief menschlich ist. Es fühlt sich fast an wie ein Bericht aus erster Hand. Mein Fazit: Ein bewegender und empfehlenswerter Roman, der noch lange nachklingt.

Bewertung vom 05.10.2025
Blazon, Nina

Hans Christian Andersen


sehr gut

Die Biografie von Hans Christian Andersen, geschrieben von Nina Blazon, vermittelt das Bild eines Menschen, der zeitlebens ruhelos und neugierig war. Besonders beeindruckt hat mich, wie deutlich seine Reiselust und seine ständige Suche nach neuen Eindrücken und Begegnungen hervortreten. Seine Tagebücher, auf die sich das Buch vielfach stützt, wirken ungeschönt, ehrlich und sehr privat. Diese Offenheit macht Andersen als Mensch nahbar und greifbar.
Die Autorin gelingt es, den Dichter nicht nur als literarische Figur, sondern auch als verletzlichen Menschen zu zeichnen. Dabei schafft sie interessante Verbindungen zur Gegenwart, etwa wenn sie seine Reisen mit dem heutigen technischen Fortschritt vergleicht oder gelegentlich Begriffe aus der modernen Umgangssprache wie „ghosten“ oder „friendzone“ einfließen lässt. Das verleiht dem Text eine gewisse Frische und macht ihn auch für jüngere Leser zugänglich.
Zu Beginn des Buches hat mich die einfühlsame Darstellung von Andersens Gefühlswelt besonders berührt. Im weiteren Verlauf verschiebt sich der Fokus jedoch stärker hin zu einer Art Reisereportage, was ich ein wenig schade fand. Dennoch bleibt der Schreibstil durchgehend flüssig und angenehm zu lesen.
Insgesamt vermittelt das Buch ein sorgfältig gezeichnetes Porträt des Dichters und seiner Epoche. Für mich war es eine lohnende Lektüre – ein lesenswertes Werk, das mir den Menschen Hans Christian Andersen auf eindrucksvolle Weise wieder nähergebracht hat. Es fühlte sich an wie ein schönes Wiedersehen.

Bewertung vom 04.10.2025
Fagan, Kate

Die drei Leben der Cate Kay


ausgezeichnet

Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht enttäuscht. Besonders gut fand ich den Aufbau. Es sind fiktive Erinnerungen einer berühmten Autorin, deren wahre Identität lange geheim war, in recht kurzen Kapiteln festgehalten.
Der Schreibstil ist flüssig und kurzweilig. Dabei ist jedes Kapitel unterschiedlich gestaltet: Mal folgt die Erzählung aus der Perspektive der Autorin selbst – sie hat dabei drei verschiedene Namen, je nachdem in welcher Lebensphase sie sich befindet. Mal kommen andere Personen zu Wort. Zwischendurch gibt es auch Auszüge aus ihren Werken. Das macht das Ganze abwechslungsreich und spannend.
Die Beziehungen zwischen Annie und Cass, Amanda und Ryan, deren Freundschaften und Bindungen wirkten ehrlich und aufrichtig. Die Figuren mit ihren kleinen Eigenheiten fand ich sehr sympathisch.
Fazit: Ein sehr gutes Buch. Ich empfehle es allen, die Geschichten über verworrene zwischenmenschliche Beziehungen mögen.

Bewertung vom 02.10.2025
Ferguson, R. L.

Die Macht der weißen Sonne / Spellcraft Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band der Spellkraft-Geschichte bewegt sich wieder zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Im Mittelpunkt steht der enge Zusammenhalt der Spellcrafter, Kindern mit magischen Fähigkeiten, der sowohl Freundschaft als auch Solidarität symbolisiert. Die Figuren sind unterschiedlich angelegt: Lucy steht für Klugheit und Rationalität, Amelie verkörpert emotionale Stärke, der schüchterne Renley ist sehr begabt. Mit Carter kommt eine Figur hinzu, die nicht selbst über magische Fähigkeiten verfügt, aber die Gruppe stark unterstützt und so eine Verbindung zwischen zwei Welten schafft. Dabei wird deutlich, dass die Figuren zwar gegen eine übermächtige Außenwelt bestehen müssen, die Erzählung jedoch nicht in ein einfaches Gut versus Böse Schema verfällt. Vielmehr werden verschiedene Grautöne gezeigt, die an reale gesellschaftliche und politische Themen erinnern. So wird deutlich, dass Respekt gegenüber anderen Denkweisen und Offenheit für verschiedene Perspektiven ein zentrales Anliegen der Geschichte sind.
Insgesamt ist die Geschichte ein spannendes Abenteuer, das Werte wie Zusammenhalt, Toleranz und die Fähigkeit, über einfache Schwarz-Weiß-Muster hinauszudenken, vermittelt.

Bewertung vom 29.09.2025
Maschik, Anna

Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten


ausgezeichnet

Dieser Roman war für mich eine positive Überraschung. Die Geschichte von Henrike, die als junges Mädchen auf einem abgelegenen Bauernhof zurückbleibt, zeigt eindrucksvoll, wie schwer das Leben sein kann, wenn man viel zu früh Verantwortung übernehmen muss. Die Schilderungen sind klar, ehrlich und manchmal schmerzhaft, doch immer durchzieht die Erzählung eine leise Hoffnung. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die Autorin beschreibt, dass selbst in der größten Not kleine Augenblicke von Wärme und Mut Platz finden. Das macht die Geschichte nicht nur traurig, sondern auch tröstlich. Henrikes Kampf ums Durchhalten und ihr Ringen um einen Platz im Leben wirken sehr echt und menschlich.
Viele Szenen sind zeitversetzt erzählt. Gerade dieser Wechsel macht das Buch so besonders. Die klare, direkte Sprache sorgt dafür, dass man sofort in die Geschichte hineingezogen wird und das Erzählte lange nachklingt.
Ein stimmungsvoller Einstieg wird schon durch das Cover angedeutet – mit den Zitronen, die für Bitterkeit, aber auch Frische und Neubeginn stehen.

Bewertung vom 29.09.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


ausgezeichnet

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Minas Sommerwochen in den frühen 80er Jahren und ihre Rückkehr Anfang der 2000er. Zwischendurch gibt es Rückblenden an frühere Ereignisse. So konnte man die Figuren besser verstehen. Es geht um Menschen, ihre Leben und ihre Träume. Es war spannend zu sehen, wie sie miteinander verbunden sind.
Besonders schön waren die Beschreibungen von Maine. Die Charaktere waren toll, vor allem die starken Frauen. Sie wirkten lebendig und echt.
Manchmal hat die Spannung ein bisschen nachgelassen, aber die Geschichte blieb trotzdem berührend und gefühlvoll. Am Ende war ich allerdings etwas verwirrt, weil es sehr offen geblieben ist. Ich hätte mir da mehr Klarheit gewünscht.
Trotzdem ist es für mich ein wunderschönes Sommerbuch. Es ist romantisch, gefühlvoll und voller Sehnsucht. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.09.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Man wird von Anfang an tief in die Geschichte hineingezogen. Es ist ein sehr gelungener Abschluss der Trilogie von Trude Teige. Die Handlung ist spannend und hat mich an vielen Stellen sehr bewegt. Oft ist sie traurig und auch erschütternd, aber genau das macht das Buch so eindringlich und lesenswert.
Besonders an diesem Buch ist, dass man neben der Geschichte viel über die deutsch-norwegische Kriegsvergangenheit erfahren kann. Auch der kulturelle Hintergrund wird anschaulich beschrieben, sodass man beim Lesen nicht nur mitfühlen, sondern auch viel dazulernen könnte. Alles ist so in die Handlung eingebaut, dass es lebendig wirkt und nie langweilig wird.
Der Schreibstil ist flüssig, gut zu verstehen und wirkt sehr authentisch. Manche Szenen haben mich richtig innehalten lassen, weil sie so eindrucksvoll geschrieben sind. Insgesamt ist das Buch spannend, informativ und emotional zugleich. Für mich war es ein bewegendes Leseerlebnis und ein schöner, runder Abschluss der Trilogie.

Bewertung vom 24.09.2025
Yueran, Zhang

Schwanentage


ausgezeichnet

Dieses Werk war meine erste Begegnung mit chinesischer Literatur und hat mich positiv überrascht.
Im Mittelpunkt steht ein missglückter Kidnapping-Versuch. Dadurch gerät das Kindermädchen unerwartet in die Rolle der Hauptverantwortlichen für ihr Schützling. Sie muss sich mit der neuen Situation auseinandersetzen und zeigt dabei bemerkenswerte Stärke und Anpassungsfähigkeit.
Das Buch geht jedoch weit über die Handlung hinaus. Es zeichnet ein kritisches Bild der modernen chinesischen Gesellschaft. Besonders eindrücklich wird dargestellt, wie stark die starre Klassengesellschaft die Möglichkeiten der Menschen einschränkt. Der soziale Rahmen scheint fast unüberwindbar – und genau diese Begrenzung prägt das Leben der Figuren.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin ernste Themen mit humorvollen Szenen aufzulockern. Diese Balance macht das Lesen nicht nur spannend, sondern auch unterhaltsam.
Insgesamt habe ich die Lektüre mit der überaus gelungenen Verbindung von Klassismus-Gesellschaftskritik und leichter, flüssiger Erzählweise sehr genossen.

Bewertung vom 21.09.2025
Bhatter, Ina

Drei Tage im Schnee


ausgezeichnet

In diesem Kurzroman beschreibt die Autorin das Leben der Protagonistin Hannah. Hannah ist eine sehr selbstreflektierte Frau, die beruflich sehr erfolgreich ist, dennoch sich immer wieder fragt, ob sie mit ihrem Leben so, wie es gerade ist, wirklich zufrieden sein kann. Was zählt in ihrem Leben überhaupt? Was ist ihr wirklich wichtig?
Hannah steckt in einem Teufelskreis fest: Je mehr sie arbeitet, desto mehr Geld gibt sie für Erholung aus – für Wellness, Restaurantbesuche, Wochenendreisen. Ihre Arbeit ist wie ein überdimensionierter Brocken, der ihr Leben bestimmt und kaum Platz für anderes lässt, was schließlich zu einem Nervenzusammenbruch führt.
Eine unerwartete Begegnung bringt jedoch Bewegung in ihr Denken: an einem Wochenende lernt sie Sophie kennen, ein kleines Mädchen, dessen Name aus dem Griechischen „Weisheit“ bedeutet. Für Sophie ist das Leben unkompliziert, voller Neugier und Freude. In diesen Begegnungen spürt Hannah, dass sie sich selbst im Laufe der Jahre verloren hat – vergessen hat, das Leben in all seinen Farben zu sehen, zu schmecken und zu riechen.
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt. Sie ist stellenweise traurig, schenkt aber zugleich Hoffnung und lädt dazu ein, das eigene Leben zu hinterfragen und neu zu betrachten.