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SeverusNyssen
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Rhein Neckar Kreis

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2025
Kohinata, Iroha

Die Legende der Steinkrieger 01


gut

Zwischen Stein und Legende – Fantasy, die überrascht
Legende der Steinkrieger ist ein Werk, das auf den ersten Blick klassische Fantasy-Elemente mit Mythen und epischen Kämpfen vereint. Die Geschichte beginnt spannend mit politischen Intrigen, geheimnisvollen Kräften und einer geheimnisvollen Steinkriegerin, die aus einem uralten Stein hervorgeht. Besonders die Perspektive des jüngeren Isaza , der zwischen Loyalität, Mut und persönlichen Gefühlen hin- und hergerissen ist, macht den Einstieg interessant und fesselnd.

Die Handlung punktet durch dramatische Momente wie die Flucht ins Exil und den Überfall auf die Hochzeitsfeier, die stark an bekannte epische Szenen erinnert. Diese Passagen sind gut inszeniert, erzeugen Spannung und verdeutlichen die Machtspiele innerhalb der Königshäuser. Auch die mythologischen Elemente um die Steinkriegerin und ihre Fähigkeiten sind kreativ umgesetzt und verleihen der Geschichte eine eigenständige, fast archaische Atmosphäre.

Allerdings ist der Ton der Erzählung an manchen Stellen überraschend ungleichmäßig. Während die epischen und politischen Szenen stark ausgearbeitet sind, wirken andere Passagen überladen und lenken von der eigentlichen Spannung ab. Die Charakterentwicklung des jungen Isaza bleibt spannend, zeigt aber stellenweise Konflikte, die weniger nachvollziehbar wirken.

Insgesamt ist Legende der Steinkrieger eine interessante Fantasy-Geschichte mit Potenzial. Die Mischung aus Mythos, politischen Konflikten und epischer Handlung bietet Lesern viele spannende Momente. Für Fans von komplexen Welten, Intrigen und magischen Kräften ist das Buch definitiv lesenswert, auch wenn einige inhaltliche Entscheidungen die sonst stimmige Atmosphäre zeitweise etwas trüben.

Bewertung vom 03.10.2025
Helm, Neo

Halbgott 1


ausgezeichnet

Ein Epos voller Konflikte und Treue – Halbgott von Neo Helm

Ich habe Halbgott von Neo Helm mit großem Interesse gelesen und bin wirklich positiv überrascht. Der Roman verbindet High Fantasy mit einem Hauch historischer Erzählkunst – genau diese Mischung macht ihn besonders. Man spürt, dass hier nicht nur Abenteuer erzählt werden, sondern auch Fragen nach Macht, Loyalität und Zusammenhalt mitschwingen.

Am meisten ist mir Kilian ans Herz gewachsen. Er entwickelt sich spürbar weiter, bleibt aber manchmal noch sehr naiv. Vielleicht ist es gerade das, was ihn so sympathisch macht: Er ist treu, loyal und trotz aller Schwächen eine Figur, der man gern folgt. Andere Charaktere wie Pregar oder der Markgraf haben mich wiederum oft zweifeln lassen – gerade weil sie mehr wissen oder verbergen, als man auf den ersten Blick glaubt.

Sehr spannend finde ich auch die Alben. Sie wirken nicht wie eine eingeschworene Gemeinschaft, sondern eher wie eine Gruppe, die miteinander ringt. Und genau dieses Ringen macht das Ganze interessant, weil darin die Möglichkeit für große Veränderungen steckt. Die Fabel von Alba und Jurt gehört für mich zu den Höhepunkten, sie wirkt wie ein kleines Mythos im Mythos und hat mich richtig begeistert.

Natürlich gibt es Figuren, bei denen ich zwiegespalten bin – etwa Cobran, dessen Zorn nachvollziehbar ist, auch wenn er ihn nicht immer an den Richtigen auslässt. Diese Grautöne machen den Roman aber nur noch spannender, weil man nie genau weiß, auf wessen Seite man am Ende steht.

Alles in allem ist Halbgott ein gelungener Auftakt, der viel Potenzial für die kommenden Bände hat. Wer High Fantasy mit historischem Flair mag und Wert auf starke Charaktere legt, sollte hier unbedingt reinschauen. Ich freue mich schon sehr darauf, wie es weitergeht!

Bewertung vom 01.10.2025
Korten, Astrid

ZWEI LEBEN: DAS VERSPRECHEN (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zwei Leben, ein unvergessliches Versprechen

Astrid Kortens Roman Zwei Leben – Das Versprechen hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Schon als ihr zweiter Band, kann dieses Buch unabhängig vom ersten gelesen werden – und trotzdem spürt man sofort, dass Kortens Erzählkunst an Tiefe gewonnen hat. Es ist ein Familienroman, der auf eine Weise berührt, wie man es selten erlebt. Besonders gelungen finde ich den fließenden Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Einerseits Juna im Jahr 2014 in Brügge, andererseits Ester in den 1940er Jahren in Antwerpen während der Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Ich lese persönlich sehr gerne in der Gegenwart, und dennoch habe ich die Kapitel in der Vergangenheit genauso verschlungen, weil die Verbindungen zwischen den beiden Zeitebenen so überzeugend und spannend erzählt sind.

Juna lernt als ehrenamtlicher Buddy den Senior Vincent kennen, und nach und nach wird deutlich, wie eng ihre Geschichten miteinander verknüpft sind – fast schon unglaublich. Astrid Korten gelingt es, viele Personen einzuführen, ohne dass die Handlung überladen wirkt. Jede Figur hat Tiefe und einen Platz in der Geschichte, wodurch man sich schnell in ihre Lebenswege hineinversetzen kann. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist meisterhaft umgesetzt: Es entsteht ein spannender Spannungsbogen, ohne dass die Handlung verwirrend wirkt.

Die Autorin beschreibt Gefühle und Situationen sehr präzise – man spürt die Angst, den Schrecken und die Hoffnung der Figuren, ohne dass zu viel verraten wird. Kurzweilig, tiefgründig und berührend zugleich, zieht einen das Buch in seinen Bann. Es liest sich leicht und flüssig, sodass man es kaum aus der Hand legen möchte, und gleichzeitig hinterlässt es nachdenkliche Momente. Ich habe regelrecht Lust bekommen, noch mehr von Astrid Kortens Geschichten zu entdecken.

Zwei Leben – Das Versprechen ist ein Buch, das man unbedingt selbst lesen sollte: Es berührt, fesselt und bleibt lange im Herzen. Eine wunderbare Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, die man so schnell nicht vergisst.

Bewertung vom 01.10.2025
Felderer, Tintenheld

Die Völker von Calvaria (3)


ausgezeichnet

Zwischen Goldener Stadt und unendlicher Sonne: Ein Finale voller Magie und Mut
er dritte und letzte Band der „Völker von Calvaria“-Reihe, „Der Schrei der unendlichen Sonne“, ist ein beeindruckender Abschluss einer fantastischen Reise. Auch wenn das Buch eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich dringend, die gesamte Trilogie zu erleben, um die volle Tiefe der Geschichte zu genießen. Besonders spannend ist die Reise von Arius, Saria und den Elementaren Sieben in die Goldene Stadt, deren Abenteuer liebevoll und detailreich beschrieben werden.

Die Mischung aus Steampunk, Piratenabenteuern und fantastischer Magie macht die Welt unglaublich lebendig. Die Illustrationen sind nicht nur schön gezeichnet, sondern vermitteln durch ihre Ausdrucksstärke die gleiche Stimmung wie die beiden Vorgängerbände – ein harmonisches Gesamtbild. Besonders bemerkenswert finde ich die Darstellung der Zwillinge Damon und Kiera, die mir von Anfang an sehr sympathisch waren.

Der Erzählstil wirkt fast wie ein Tagebuch, wodurch man die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr intensiv miterlebt. Gleichzeitig verleiht das Einbauen von Rätseln und magischen Münzen, die die tiefsten Ängste überwinden helfen, der Geschichte eine interaktive und mutmachende Dimension, die sowohl junge Leser*innen als auch Erwachsene anspricht.

Das Ende bietet einen runden Abschluss, der alle offenen Fragen zufriedenstellend löst, bleibt dabei aber durch den letzten Satz hoffnungsvoll offen für mögliche Fortsetzungen. Der Epilog ist gelungen und rundet die Reihe emotional ab. Insgesamt überzeugt Tintenheld mit Kreativität, Spannung und einer liebevollen Welt, die man nur ungern verlässt.

Wer Abenteuer, Magie und eine detailreiche, fantasievolle Welt liebt, findet in „Der Schrei der unendlichen Sonne“ ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch Mut macht und inspiriert.

Bewertung vom 30.09.2025
Wynter, Isla

Kiki fliegt zum Mond


ausgezeichnet

Mit Kiki bis zum Mond – Eine Sternenreise voller Mut und Träume
Kiki fliegt zum Mond von Isly Wynter ist ein Bilderbuch, das kleine und große Leser gleichermaßen verzaubert. Im Mittelpunkt steht Kiki, ein neugieriger Koalabär, der einen scheinbar unerreichbaren Traum hat: Er möchte bis zum Mond fliegen. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass dieses Buch mehr ist als nur eine süße Geschichte – es ist eine Ermutigung für Kinder, an ihre Wünsche zu glauben und niemals aufzugeben, auch wenn Hindernisse auftauchen.

Die Texte sind bewusst kurz gehalten, sodass sie sich hervorragend zum Vorlesen eignen und auch die Aufmerksamkeit jüngerer Kinder nicht überfordern. Gleichzeitig sind die Illustrationen ein wahres Highlight: Farbenfroh, detailreich und voller Fantasie laden sie dazu ein, länger auf den Seiten zu verweilen und gemeinsam mit Kiki auf Entdeckungsreise zu gehen. Besonders schön ist, dass die Bilder viel Raum für eigene Gespräche zwischen Kind und Vorleser lassen.

Meine Tochter war von der Geschichte begeistert – sie hat Kiki sofort ins Herz geschlossen und wollte gleich selbst zum Mond „reisen“. Gerade diese Begeisterung zeigt, wie stark Kinder sich mit der Figur identifizieren können. Kiki vermittelt: Träume sind wertvoll, und auch wenn der Weg manchmal schwer ist, darf man sich nicht entmutigen lassen. Diese Botschaft wird mit Wärme und Leichtigkeit transportiert, ohne belehrend zu wirken.

Fazit: Kiki fliegt zum Mond ist ein wunderbares Kinderbuch über Mut, Durchhaltevermögen und die Kraft der Träume. Es ist sowohl zum Vorlesen am Abend als auch zum gemeinsamen Betrachten der Bilder perfekt geeignet. Ein Buch, das inspiriert, Hoffnung schenkt und Kindern zeigt, dass selbst die größten Wünsche nicht zu groß sind, um sie zu träumen.

Bewertung vom 27.09.2025
Ollech, Katja

Der Dschinn deines Herzens


ausgezeichnet

Wenn der Dschinn im Herzen erwacht – eine Reise zu mehr Selbstliebe

Beim Lesen von „Der Dschinn deines Herzens“ hatte ich das Gefühl, dass sich Katja Ollech direkt an meine eigenen Zweifel richtet. Die Geschichte von Laura beginnt so alltäglich – ein Flohmarktbesuch, ein unerwarteter Fund – und doch entfaltet sich daraus etwas Magisches. Der Dschinn, den sie entdeckt, ist nicht nur ein geheimnisvolles Wesen, sondern eine Stimme, die sie dazu bringt, ihre Unsicherheit zu hinterfragen und den Mut zu finden, sich selbst so anzunehmen, wie sie ist.

Mich hat die Geschichte sehr berührt, weil ich mich in vielen Momenten in Laura wiedererkannt habe. Dieses ständige Gefühl, allen gerecht werden zu müssen, freundlich und stark aufzutreten, aber im Stillen doch an sich zu zweifeln – genau das hat Katja Ollech so feinfühlig beschrieben. Während des Lesens musste ich mehr als einmal innehalten und denken: Ja, so ging es mir auch. Besonders der Gedanke, dass wir die Anerkennung nicht im Außen suchen müssen, sondern in uns selbst finden können, hat bei mir nachhaltig nachgewirkt.

Das Buch ist leicht und schnell zu lesen, aber es entfaltet seine Kraft genau darin: Es lädt ein, die eigene innere Stimme ernst zu nehmen und vielleicht sogar den eigenen „Dschinn des Herzens“ zu entdecken. Für mich war es nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern auch ein kleiner Spiegel, der mir gezeigt hat, wie weit ich schon auf meinem Weg der Selbstliebe gekommen bin – und wo ich mich noch ein Stück begleiten lassen darf.

Bewertung vom 27.09.2025
Jenkins, Shorty

Rosenfeuernacht


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an gefesselt – meine Eindrücke zu Rosenfeuer Nacht
Schon das Cover hat mich sofort magisch angezogen – geheimnisvoll, schön gestaltet und perfekt passend zur Stimmung des Buches. Noch bevor ich zu lesen begonnen habe, war ich neugierig, was sich hinter diesem Bild verbergen könnte.

Der Schreibstil hat mich direkt überzeugt: angenehm flüssig, gleichzeitig aber voller Atmosphäre. Der Autor schafft es, eine mysteriöse Stimmung aufzubauen, die sich durch die ganze Geschichte zieht. Immer wieder geschehen rätselhafte Vorfälle, die mich beim Lesen nicht losgelassen haben. Dieses Gefühl, dass hinter allem noch ein größeres Geheimnis liegt, hat mir besonders gefallen.

Marin ist mir sofort sympathisch geworden. Sie wirkt lebendig und nahbar, sodass ich mich gerne von ihrer Geschichte habe mitnehmen lassen. Auch die Nebenfiguren sind sehr spannend ausgearbeitet. Den Großvater kann ich noch nicht richtig einschätzen, und gerade das macht ihn interessant. Rolf lässt mich ebenfalls hin- und hergerissen zurück – ich weiß noch nicht, ob er Freund oder Feind ist, und genau diese Unsicherheit macht ihn reizvoll. Besonders gelungen finde ich außerdem Elvan, den Jäger, der unglaublich eindrucksvoll dargestellt wird.

Das einzige, was mich ein wenig überrascht hat, war das Ende: Es kam ziemlich abrupt und hat viele Fragen offen gelassen. Aber anstatt mich zu enttäuschen, hat es vor allem meine Neugier geweckt. Ich hoffe sehr, dass es einen zweiten Teil geben wird – denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Marin und den anderen weitergeht.

Für mich ist Rosenfeuer Nacht ein spannendes, atmosphärisch dichtes Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat und bei dem ich kaum erwarten kann, wie die Geschichte weitergeht.

Bewertung vom 26.09.2025
Tetzner, Birge

Fred im alten Rom


ausgezeichnet

Abenteuer im alten Rom – Wissen trifft Spiel und Fantasie

Karl Uhlenbrocks Illustrationen und die Abenteuergeschichte in diesem Buch haben mich von der ersten Seite an begeistert. Die Illustrationen sind wunderschön und ideal für Kinder ab etwa zehn Jahren, weil sie nicht zu kindlich wirken, sondern die Zustände im alten Rom sehr anschaulich darstellen. Besonders eindrucksvoll sind die Gesichter der Figuren, die viel Ausdruck zeigen. Ein Highlight ist gleich auf der ersten Seite die Szene mit den kleinen Kindern und dem riesigen Wolfskopf – extrem ausdrucksstark und lebendig.

Auch die Infotexte am Rand sind hervorragend. Sie bieten genau das richtige Maß an Hintergrundinformationen für Kinder der 5.–6. Klasse, die gerade mit Latein beginnen oder mehr über das Leben im alten Rom erfahren möchten. Die Texte laden zum selbstständigen Entdecken ein, ohne dass es sich wie Pflichtunterricht anfühlt. Man kann Fragen nachgehen, Zusammenhänge verstehen und bekommt einen guten Überblick über die Themen.

Besonders spannend finde ich die Informationen über die Gladiatoren. Man erfährt, dass es strenge Regeln und verschiedene Waffengattungen gab, dass manche Gladiatoren ihre eigenen Waffen wählen durften und dass diejenigen, die sich große Verdienste erworben hatten, sogar ein Schwert zur Belohnung bekamen, wenn sie freigelassen wurden. Außerdem wird gezeigt, dass in der Arena auch Kämpfe gegen wilde Tiere stattfanden, die extra aus Afrika eingefangen wurden, um die Menschen zu unterhalten – ein anschauliches Beispiel für „Brot und Spiele“.

Eine weitere besonders gelungene Illustration zeigt Fred mit seinem Opa Alfred zwischen den Ruinen im modernen Rom, wie sie das Kolosseum betrachten, während alle anderen Touristen auf ihre Smartphones starren. Diese Szene zeigt eindrucksvoll, wie leicht wir in der heutigen Zeit den Blick für das Wesentliche verlieren – eine kleine, aber wichtige Botschaft für Kinder und Erwachsene.

Die Wissensabenteuer im Buch machen spielerisches Lernen möglich. Man entdeckt gemeinsam mit Erwachsenen, was man schon weiß und wo es noch Neues zu lernen gibt. Es ist eine perfekte Kombination aus Spaß, Spannung und Bildung. Das Buch motiviert, sich mit den Themen zu beschäftigen, bietet viele Einblicke und zeigt, dass Lernen Freude machen kann, ohne dass Zwang dahintersteht.

Für Kinder ab zehn Jahren ist dieses Buch ein idealer Einstieg in das alte Rom, in die Geschichte und Sprache. Es verbindet Abenteuer, Wissen und künstlerische Illustrationen auf eine sehr gelungene Weise. Ich kann es jedem empfehlen, der Spaß an Geschichte, spannenden Geschichten und kreativem Lernen hat.

Bewertung vom 25.09.2025
Mehlis, Anika

Wo die Zukunft der Raumfahrt beginnt


sehr gut

Zwischen Erde und Mars – die faszinierende Welt einer Analog-Astronautin

Die Zukunft der Raumfahrt beginnt von Anika Melis ist eine Biografie, die Einblicke in einen Beruf bietet, den die meisten nur aus Filmen oder Medien kennen. Melis erzählt auf unterhaltsame und lebendige Weise von ihrer Arbeit als Analog-Astronautin – also einer Forscherin, die unter erdnahen Bedingungen das Training und die Experimente für zukünftige Marsmissionen durchführt. Besonders beeindruckend ist die Mischung aus wissenschaftlichen Hintergründen und persönlichen Einblicken: Man erfährt, welche Fähigkeiten, Wissen und körperliche wie mentale Vorbereitung notwendig sind, um diesen anspruchsvollen Beruf auszuüben.



Das Buch ist nicht nur informativ, sondern auch humorvoll. So beschreibt Melis beispielsweise eine Ziege in Armenien, die sich unter geparkten Autos versteckt und dafür einen speziellen Warnaufkleber auf den Wagen bekommt. Solche Anekdoten lockern den Text auf und machen die komplexen Themen greifbar. Besonders faszinierend fand ich auch, wie sie Alltag, Familie und Beruf miteinander verbindet: Melis ist Mutter, gibt Interviews im Radio und jongliert all diese Rollen, während sie gleichzeitig in einem der anspruchsvollsten wissenschaftlichen Bereiche arbeitet.



Die zahlreichen, wunderschönen Bilder im Buch geben den Texten zusätzlich Tiefe und helfen, die Umgebung, Experimente und die Atmosphäre der Mars-Simulationen lebendig nachzuvollziehen. Für alle, die sich für Raumfahrt, Astronautentraining oder die Herausforderungen und Möglichkeiten von Analogforschung interessieren, ist dieses Buch eine kurzweilige, inspirierende und sehr persönliche Einführung. Melis schafft es, sowohl die Faszination als auch die harte Realität ihres Berufs zu vermitteln, ohne belehrend zu wirken.

Bewertung vom 25.09.2025
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und die Offenbarung


sehr gut

Zwischen Pistolen und Prinzessinnen – Frau Morgenstern und die Offenbarung im alten Ägypten
Der siebte Band der Reihe von Marcel Huwler, Frau Morgenstern und die Offenbarung, spielt in der Schweiz und verbindet typisch schweizerische Klischees mit einem rasanten, humorvollen Krimi. Die Geschichte ist voller Witz, skurriler Figuren und unerwarteter Wendungen – für Fans kurzweiliger Krimis genau das Richtige.



Im Mittelpunkt stehen Miguel und Frau Morgenstern, beide arbeiten bei der geheimnisvollen Behörde Tell und sind – überraschenderweise – Auftragskiller. Das sorgt für einen starken Kontrast zu Miguels Zwillings-Töchtern Ida und Frieda, die lieber Prinzessin spielen, als sich mit mörderischen Aufträgen zu beschäftigen. Dieser Gegensatz zwischen harmloser Kinderfantasie und tödlichem Alltag der Eltern macht die Geschichte besonders interessant.



Der Roman startet mit einem Archäologen, der kurz vor der Pensionierung in Ägypten einen erstaunlichen Fund macht: die Kosmetikerin von Kleopatra. Parallel wird die Familiensituation rund um Miguel und die Zwillinge eingeführt. Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände kommt man schnell in die Handlung hinein, denn Huwler erklärt die wichtigsten Zusammenhänge gut.



Stilistisch ist der Roman sehr quirlig: Huwler baut viele Details, humorvolle Einschübe und Aufzählungen ein, was das Lesetempo enorm erhöht. Es ist fast wie ein Flummi, der ständig hin und her springt – man hat kaum Zeit, sich auf die eigentliche Handlung einzulassen. Für Leser:innen, die lieber etwas gemächlicher Spannung genießen, kann das anstrengend sein. Wer jedoch rasante, witzige Krimis mag, wird dieses Tempo wahrscheinlich genießen.



Trotz kleiner Kritikpunkte überzeugt der Roman durch lebendige Figuren, clevere Wendungen und schwarzen Humor. Die Kombination aus Familienleben, Geheimorganisation und einem Hauch Historie macht den siebten Band zu einem kurzweiligen, unterhaltsamen Krimi, der Spaß macht, auch wenn er manchmal ein bisschen überdreht wirkt.