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gagiju
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Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 167 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2025
Perry, Devney

Juniper Hill Die Edens 2


ausgezeichnet

Ach wie wunderschön ist das Buch schon gestaltet mit dem Naturbild in herbstlich-frischen Farben und dem herrlich "blühenden" Farbschnitt!

Diese Geschichte zu lesen ist die perfekte Beschäftigung für die ersten Herbsttage, für trübes Wetter und gegen aufkommenden Sommer-Ende-Blues.

Die Autorin, die ich bisher nicht kannte, schafft es, einen als Leser sofort in die malerische Kulisse von Montana zu entführen, in das Ambiente eines Familienhotels, in dem man sich nur wohlfühlen KANN und zu Menschen, die gut charakterisiert und von der ersten Zeile an sehr lebendig werden.

Dass sie alle auch noch wunderschön sein müssen - naja... Aber diese Enemies-to-Lovers-Geschichte ist wirklich gut erzählt, und zwar abwechselnd aus den verschiedenen Sichten der Protagonisten, was teils auch sehr witzig ist. Wie unterschiedlich man doch die gleiche Szene erleben kann....

Das Lesen jeder einzelnen Seite hat wirklich Spaß gemacht, die Entwicklung war glaubwürdig geschildert, der Schreibstil ist gekonnt flüssig und emotional spannend.

Unbedingte Leseempfehlung für ein Wohlfühlbuch!

Bewertung vom 14.09.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von psychologisch fundierten Thrillern, und insofern ist Andreas Winkelmann natürlich kein neuer Name für mich. Ich war von seinen ersten Büchern total begeistert, bei einigen zwischendrin hatte ich einiges zu bemängeln, aber ich bin froh, dass ich es mit "Ihr werdet sie nicht finden" wieder einmal probiert habe.

Der ist nämlich richtig gut. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, die sieben Jahre auseinanderliegen, und alleine die Tatsache, dass man erst nach und nach erfährt, was vor sieben Jahren passiert sein könnte und passiert ist, hält den Spannungsbogen durchgehend enorm hoch.

Der Zusammenhang zwischen den beiden Fällen - dem Verschwinden von Jonas' Tochter als Teenager - und einer weiteren jungen Frau aktuell - wird erst nach und nach deutlich. Die beiden Ermittler raufen sich zusammen, Franka mochte ich von Anfang an, bei Jonas musste ich mich im Lauf des Buches annähern.

Die Geschichte ist superspannend erzählt, mit einigen überraschenden Wendungen, kurzen Kapiteln und einem für mich überzeugenden Schluss.

Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


ausgezeichnet

Ich bin eine sehr freudige Leserin von Katja Keweritsch und habe ihren einfühlsamen, teils fast poetischen Stil auch in ihrem letzten Buch "Alice und das Blau des Wassers" gefunden und wertgeschätzt.

Auch in diesem Buch geht es um - milde ausgedrückt - sehr schwierige bis chaotische Familienverhältnisse, Geheimnisse, Verschleierungen, Scham, Schuld, Reue - alles kommt aber erst nach und nach zum Vorschein.

Sehr geschickt und auch unterhaltsam trotz der stellenweise sehr problematischen Thematik erzählt Katja Keweritsch die Geschichte in drei verschiedenen Zeitsträngen, mit je 30 Jahren Abstand und Schwergewicht legend auf drei verschiedene Frauen aus drei Generationen.

Sukzessive entrollen sich die sehr unterschiedlichen Lebensumstände der Protagonistinnen, die - auch gesellschaftlich und politisch bedingt - sehr vielfältig sind. Eigentlich erst am Ende erfolgt eine Komplettierung des Puzzles.

Spannend, unterhaltsam, nachdenklich machend - unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.09.2025
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


sehr gut

Ich kannte die Autoren bisher nicht, war jedoch von dem wunderschönen Cover und dem Klappentext bereits sehr eingenommen. Das in Schwarzweiß gestaltete Bild der Frau von hinten ist ästhetisch schön, geheimnisvoll und romantisch gleichermaßen und passt perfekt zum Inhalt der Geschichte.

Da ich ein großer Opernfan bin, hat mich alleine diese Thematik sehr interessiert.

Ich finde, das Buch erzählt eine wunderbare Liebesgeschichte voller Dramatik und Tiefgang, in der die Passion für die Musik eine genau so große Rolle spielt wie die der beiden Hauptpersonen untereinander.

Die Figuren sind für mich charaktervoll und einfühlsam gezeichnet, und ihre Entwicklungen sind spannend geschildert und glaubwürdig.

Alleine der Schluss hat mich nicht hundertprozentig überzeugt.

Aber ich empfehle das Buch unbedingt allen, die Sinn für Romantik und Sinn für Musik haben.

Bewertung vom 18.08.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

Ich habe vor diesem Buch noch nie etwas von David Foenkinos gelesen, wollte dies aber schon länger tun.



Die Adjektive in meiner Überschrift scheinen sich zu widersprechen, aber nein: alles davon ist für mich in diesem Buch drin.



Den Erzählstil fand ich zunächst relativ distanziert, er hat mich zuerst nicht wirklich mitgerissen, trotzdem las es sich irgendwie gut, und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.



Da ich eine besondere Beziehung zu Decathlon habe, hat mich die häufige Erwähnung der Firma amüsiert.



Im Verlauf der Geschichte hat mich der Schreibstil und die Handlung immer mehr gepackt, und die beiden Protagonisten sind mir näher gekommen, fühlbarer geworden.



Erscheint der Lebens- und Berufsverlauf insbesondere von Eric auf den ersten Blick etwas skurril, so wird die Entwicklung dich sehr gut erklärt und auf eine Art nachdenklich-philosophisch untermauert, dass alles absolut plausibel erscheint.



Nur am Schluss ging mir die Lösung aller Probleme etwas zu schnell.

Bewertung vom 07.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

Ich bin schon seit vielen Jahren ein großer Fan von Voosen & Danielsson, habe auch den Vorgängerband "Tode, die wir sterben" mit Jon Nordh und Svea Karhuu gelesen, der mich sehr angesprochen hat.

Auch diese Geschichte hat es wieder in sich, wenn auch mit anderer Verbrechensthematik.

Die Geschichte ist superspannend erzählt, mit grausamen Passagen, die mir manchmal zuviel waren, einer unrühmlichen Rolle der Medien - sehr realistisch und zeitnah! -, Querelen und Kabbeleien unter den Kollegen, privaten Dramen der Ermittler. Das Thema Ägyptologie wurde mir manchmal in den Details ein wenig zuviel, auch wenn es natürlich wichtiger Bestandteil der Story ist.

Fragestellungen, Zweifel, falsche Fährten, trotz eines Schlusses mit Cliffhanger - schade! - , der mir nicht GANZ logisch und glaubwürdig erscheint, ist es wieder ein sehr spannendes und außergewöhnliches Buch des Autorenduos geworden.

Und NATÜRLICH werde ich auch Band 3 lesen! Denn den MUSS es geben....

Bewertung vom 05.08.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


ausgezeichnet

Ich habe von der Autorin noch nie etwas gehört oder gelesen, war aber vom Klappentext her sehr neugierig auf den Inhalt. Auch das schöne Cover hat mich angesprochen.

Der Text hat mich sehr schnell für sich eingenommen, sehr berührend ist der Abschied vom Ehemann geschildert, zuerst aus seiner Perspektive, dann aus ihrer.

Im weiteren Verlauf des Buches wird geschildert, wie sich drei sehr unterschiedliche - und durch aus in großen Teilen uneinige - Frauen mit sich und untereinander auseinandersetzen und im Laufe der Zeit eine Verbindung gestalten.

Es geht um Trauer, Verlust, Verrat, Verzeihen, vieles, was das Leben so zu bieten hat, Schönes und Schreckliches.

Ich finde es sehr gut gelungen, wie die Geschichte sukzessive erzählt wird, aus der Sicht von John in seinen Briefen, aus Sicht von Hannah angelehnt an den Jahresverlauf in ihrem Obstgarten.

Die Sprache ist ruhig, poetisch und klug, der Text liest sich leicht und flüssig, obwohl es auch um schwere Themen geht. Und ich habe viel über Bienen und Äpfel gelernt, ganz nebenbei.

Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.08.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie


sehr gut

Schon das Cover ist sehr romantisch, pastellig, ästhetisch schön - wie ein zartes Ballett, gleichzeitig erinnert es in den verschwimmenden Farben der Blautöne an Wasser - ich finde diese Symbolik gelungen, gefällt mir besser als Figuren auf dem Cover...

Dies ist mein erstes Buch von Rebecca Yarros, und es hat mir ein großes Lesevergügen bereitet.
Die Personen snd gut eingeführt, so dass man sie - insbesondere was die Familie betrifft - recht schnell differenzieren und "sehen" kann, auch wenn es ganz am Anfang ein bisschen viele sind. Beim Ballettensemble sind manche Figuren dagegen nicht so gut zu unterscheiden gewesen.

Die romantische Geschichte zwischen einer Balletttänzerin und einem Rettungsschwimmer aus unterschiedlichen sozialen Schichten, angesiedelt in einer sommerlichen Küstenlandschaft, ist wunderbar beschrieben, die Gefühlswelt zwischen den beiden, von "Love at first sight" über einen Bruch in jungen Jahren und späterer erneuter Annäherung mit vielen Stops and Goes, Hin und Her, Zweifeln und Ängsten, Lügen und Missverständnissen - eben allem, was zu einer guten Liebesgeschichte dazu gehört, damit sie spannend bleibt.

Dazu kommen komplizierte Famileinverhältnisse, von denen der größte Teil der Geheimnisse sich erst am Schluss - für mich in der Logik nachvollziehbar - auflöst.

Sehr gut gefällt mir, dass die Geschichte abwechelnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen Allie und Hudson erzählt wird, das gibt dem Ganzen zusätzliche Würze.

Manche der Figuren fand ich etwas überzeichnet bzw. eindimensional, ZU gut oder ZU böse, und in manchen Passagen hatte das Buch auch seine Längen und Wiederholungen, daher einen Stern Abzug.

Aber insgesamt ein sehr schöner Sommerschmöker, der einen gut aus dem Alltag heraus holt.

Bewertung vom 21.07.2025
Camilleri, Andrea

Riccardino / Commissario Montalbano Bd.28 (4 Audio-CDs)


weniger gut

Zuerst das Positive:
Der Sprecher hat mir sehr gut gefallen, das ist bei Hörbüchern bei mir ein wichtiges Kriterium.
Allerdings habe ich die bisherigen Montalbano Bücher immer gelesen und nicht gehört. Beim Hören bin ich doch mit den vielen Namen ins Schleudern gekommen, dies obwohl mir Italienisch nicht unvertraut ist. Ich habe immer wieder gemerkt, dass ich mich frage "Wer war DAS jetzt wieder?", und Nachlesen ist beim Hörbuch halt schwierig. Dankbar war ich deshalb für die gedankliche Zusammenfassung von Montalbanos Überlegungen in der Mitte.

Generell hat mich die Geschichte aber nicht gepackt. Die Gespräche zwischen Montalbano und seinem Autor finde ich recht schräg, wobei ich schräg nicht schlimm finde. Aber sie bremsen die Story eher aus, wie ich finde, und sie waren gegen Ende auch zu häufig.
Wobei der Aspekt, dass Autor und Hauptfigur einer Romanserie sich "satt bekommen" und darüber auch traurig sind und darüber "reden", schon auch einen interessanten Aspekt bietet, das ist nicht von der Hand zu weisen.

Es tut mir auch richtig leid um den Commissario, der sich in seinem letzten Fall so verdröselt.
An irgendeiner Stelle wird ja gesagt "Wir – der Kommissar und der Autor - sind uns offensichtlich einander überdrüssig geworden" - ja, und das ist es, was rüber kommt. Aber hätte man da wirklich ein ganzes Buch draus machen müssen?

Die Story selbst habe ich mehr verwirrend als spannend empfunden.

Sehr schade - Andrea Camilleri kann es doch wirklich besser, wie er in den Vorgängerbänden bewiesen hat, die ich - nicht alle, aber doch einige - mit großem Vergnügen gelesen habe.

Tut mir wirklich leid, aber das war für mich kein literarischer Genuss.

Bewertung vom 16.07.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


sehr gut

Ich habe schon einiges von Kristina Hauff gelesen, und die Bücher haben mir immer sehr gut gefallen. Insofern war ich sehr gespannt auf dieses neue.

Gleich von Anfang an werden wir wieder in eine fast alltäglich scheinende Hochzeitstagsfeier mitgenommen, in der sich abzeichnet, dass irgend etwas im Leben der Protagonisten nicht stimmt. Das setzt sich im weiteren Verlauf des Buches fort.

Kristina Hauff gelingt es, sukzessive eine bedrohliche Spannung aufzubauen, auf eine sehr subtile Art und mit einer gekonnten Sprachgestaltung, fern von Klischees, Platitüden, reißerischer Brutalität. Das hat mir sehr gut gefallen.

Schade fand ich dagegen, dass die Personen in diesem Roman nicht so sauber charakterisiert sind, wie ich es aus ihren anderen Büchern kenne. Damit meine ich nicht, dass ich mir Schwarz-Weiß-Malerei gewünscht hätte, sondern eher Charaktere, die sich auch in aller Widersprüchlichkeit glaubwürdig entwickeln.

Das hat mir hier gefehlt, und das macht für mich das Ende und die Auflösung zwar überraschend, aber auch nicht so recht nachvollziehbar.

Dennoch ist das Buch für mich sehr gute Unterhaltung!