Benutzer
Benutzername: 
Ryria

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Dippel, Julia

Velvet Falls, but the Gods forgot to die / Velvet-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Stellt euch unsere Welt vor, dann fügt moderne Götter des Internets, Social Media und Kapitalismus hinzu, mit einer guten Prise Magie und dem daraus resultierenden Fortschritt - oh, und Dämonen und Geheimorganisationen natürlich. Eine wilde Mischung, die aber erstaunlicherweise richtig gut funktioniert.
In dieser Welt sucht Dämonenreiterin Velvet nach einem Heilmittel für einen Göttervirus und ist dafür auf die Hilfe von ihrem Ex (ein Göttersohn) angewiesen.

Schon die ersten paar Seiten haben mich mit ihrer düsteren Atmosphäre komplett in ihren Bann gezogen. Man ist direkt mittendrin in der Action und merkt schnell, dies ist keine nette Welt und unsere Protagonistin eine verdammt taffe und coole Heldin, die durch ihre Schwächen jedoch auch wieder menschlich gemacht wird.
Auch Göttersohn Kash konnte mich überwiegend überzeugen, man konnte sowohl die Anziehung zwischen den Beiden gut herauslesen, jedoch auch die verletzten Gefühle. Insgesamt mochte ich ihre Dynamik sehr.

Das Worldbuilding hat mir ebenfalls gut gefallen: Man wird Schritt für Schritt in diese Welt eingeführt, ohne dass es zu viel auf einmal wird. Gut durchdachte Details machen alles schön rund, während die "Hauptsysteme" ausführlich erarbeitet und vorgestellt werden. Für die verschiedenen dämonischen Kräfte und Götter gibt es hinten im Buch auch eine nützliche Übersicht.
Zuletzt sollte noch der Schreibstil erwähnt werden: Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die Sprache ist gut verständlich, die Dialoge wirken natürlich. Ich mochte vor allem auch den Humor und Sarkasmus, der sich immer wieder in diese düstere Welt hineinstiehlt.
Dies ist eins dieser Bücher, bei dem man nur noch ein paar Seiten lesen will und plötzlich sind zwei Stunden vergangen - sehr spannend!

Bewertung vom 30.10.2025
Marie, I. V.

Immortal Consequences / Blackwood-Academy-Trials Bd.1


sehr gut

Die Blackwood Academy ist eine ganz besondere Schule: Sie befindet sich zwischen der Welt der Lebenden und der Toten und ihre Schüler sind jung verstorben. Sechs von ihnen stehen in dieser Geschichte im Fokus und wir begleiten sie bei magischen Prüfungen, die über ihre Zukunft entscheiden.
Das Setting und die Idee generell haben mir richtig gut gefallen, Dark Academia mit Magie und übernatürlichen Elementen und dazu noch ein paar Harry Potter Vibes.
Schon der Einstieg hat mich schnell gebannt und ich wollte immer mehr über diese Welt und ihre Bewohner erfahren - auch wenn es am Anfang dann teilweise doch etwas viele Informationen auf einmal waren.
Dies hat meine Neugier geweckt, jedoch auch meinen Lesefluss teilweise sehr verlangsamt.

Es gibt so einige Geheimnisse zum Rätseln, spannende Momente und auch mal den ein oder anderen Plottwist.
Auch die Prüfungen und das Magiesystem fand ich überwiegend gelungen.
Die Geschichte wird aus sechs Perspektiven erzählt und während ich dies zunächst noch sehr interessant fand, führte es jedoch auch dazu, dass die Charaktere mir nicht komplett ans Herz gewachsen sind. Manches blieb durch die ständigen Wechsel doch eher etwas oberflächlich. Dabei fand ich die Dynamiken innerhalb der Gruppe im Großen und Ganzen doch vielversprechend - vielleicht bessert es sich ja noch im nächsten Band.
Sprachlich hat es mir gut gefallen, ich konnte mir das Meiste gut vorstellen. Generell hätte ich mich jedoch über noch mehr Hintergründe und Details zu dieser Welt gefreut.

Bewertung vom 25.10.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie


sehr gut

Allie und Hudson hätten das perfekte Paar als Jugendliche werden können, doch der Tod von Allies Schwester reißt sie auseinander. Viele Jahre später ist Allie eine gefeierte Ballerina und Hudson Eliterettungsschwimmer - das Schicksal führt sie wieder zusammen, doch hat ihre Liebe eine zweite Chance und können sie die Vergangenheit hinter sich lassen?

Zu Beginn bin ich irgendwie gar nicht richtig in die Geschichte hineingekommen, danach bin ich aber erstaunlicherweise quasi nur so durch die Seiten geflogen.
Manche Geheimnisse haben neugierig gemacht und wurden zum Glück auch relativ schnell aufgelöst, andere haben sich dafür lange gezogen, sodass ich teilweise auch das Interesse an der Auflösung verloren habe. Das war mir dann teilweise zu viel Drama um nichts und etwas gekünstelte Spannung, aber überwiegend war der Spannungsbogen immer noch gut gelungen.

Sehr cool fand ich die Einblicke in die Berufe Rettungsschwimmer/Ballerina, beides ist ja doch eher ungewöhnlich und ich mochte es, auf diesem Wege mehr darüber zu erfahren.
Auch der Fokus auf den verschiedenen Familienbeziehungen hat mir gut gefallen. Generell gab es hier viele tolle Nebencharaktere, die ihre eigenen Geschichten bekommen haben.
Unser Hauptpaar war sehr süß, beide hatten ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen mit vielen schönen gemeinsamen Momenten - hat Spaß gemacht ihre Geschichte zu verfolgen.

Bewertung vom 12.10.2025
Arena , Brittney

A Dance of Lies


sehr gut

Nach einer falschen Anschuldigung landet Hoftänzerin Vasalie für Jahre im Kerker, bis sich ihr die Chance auf Freiheit bietet. Der Deal: Sie infiltriert als Tänzerin/Spionin die Versammlung der Könige und führt dort geheime Aufträge aus.

Zunächst muss ich hier wirklich die Gestaltung des Buches hervorheben, diese passt thematisch gut zum Inhalt und ist rundherum sehr edel und wunderschön.
Auch eine Weltkarte zu Beginn hilft dabei, sich die verschiedenen Königreiche und ihre Beziehungen besser vorzustellen.
Dies ist auch eine der Stärken der Geschichte, die Welt wird schön ausgebaut, man lernt verschiedene Königreiche und ihre Akteure kennen und verfolgt die politischen Verstrickungen und Machtspiele. Viele Details zwischendurch hauchen der Welt auch noch mehr Leben ein, jedoch hätte ich mir hier vielleicht doch noch mehr gewünscht.

Dafür wurde hingegen das Leben am Königshof eindrucksvoll geschildert. Die Beschreibungen der Schlösser, Feste und Auftritte war aus meiner Sicht gut gelungen, ich konnte komplett in die Szenen eintauchen und die Atmosphäre spüren.
Vasalie erholt sich nicht sofort von ihrer Gefangenschaft, was besonders zu Beginn auch toll dargestellt wurde. Stattdessen entwickelt sie kreative Lösungen und beißt sich durch, ist aber auch nicht die typische Heldin, sondern hat so einige Fehler, die sie wiederum menschlicher erscheinen lassen.
Die Kombination aus Tanz und Spionage war eine coole Mischung, allerdings ist der Romance-Aspekt vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen insgesamt. Überwiegend war die Geschichte spannend, zwischendurch hat sich manches jedoch auch mal ein wenig gezogen.

Bewertung vom 12.10.2025
Gold, Alessia

In the Shadows we wait / Redveil Bd.1


sehr gut

In einer schönen Mischung aus traditionellen und modernen Vampirerzählungen nimmt uns die Autorin mit ins ländliche Rumänien, wo die Dörfer noch wie im Mittelalter aussehen und das Vampirschloss auf dem Berg thront.
An diesen Ort verschlägt es Xara auf der Suche nach ihrer Herkunft, denn sie hat vor Kurzem erfahren, dass sie adoptiert wurde und angeblich von dort stammt.
Was sie jedoch zuerst dort findet sind zwei uralte Vampire, die in ihr ihre große Liebe wiedererkennen...

Die Geschichte war sehr angenehm und leicht zu lesen, man fliegt praktisch durch die Seiten.
Während ich zu Beginn noch ausführlichere Beschreibungen vermisst habe, hat sich dies immer mehr gebessert und ich konnte mir die Schauplätze und Personen immer besser vorstellen.
Auch das Tempo hat mir gefallen, man kommt mit Xara zusammen in Rumänien an und begleitet sie teilweise in Echtzeit auf ihrer Reise. Manchmal entstanden dadurch auch mal kleinere Längen, jedoch war es mir so insgesamt lieber als eine überstürzte Handlung.

Ungewöhnlicherweise wird die Geschichte sogar aus drei Perspektiven erzählt, dies gelingt jedoch auch gut.
Generell fand ich die Menge der Charaktere genau richtig, man wird nicht mit Namen überfordert, die Welt wirkt aber auch nicht seltsam leer.
Ich hätte mir jedoch noch mehr Dorian gewünscht, gefühlt habe ich in diesem Band eher eine Verbindung zu Juraj aufbauen können. Auch würde ich gerne noch tiefer in die Vampirwelt, ihre Politik und Geschichte abtauchen - daher bin ich gespannt, was uns im nächsten Band erwarten wird.

Bewertung vom 11.10.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, so sehr hat mich dieses Buch mitgenommen und aufgewühlt.
Nach dem 2. Weltkrieg lernen sich der kleine Hardy und die einige Jahre ältere Margret in einem Kinderheim kennen. Auf einer anderen Zeitebene springen wir in die Zukunft und erleben die beiden als Urgroßeltern von Emily. In beiden Zeiten sehen wir die Kinder aufwachsen, jedes mit seinen ganz eigenen Problemen, die teilweise viel heftiger und erschreckender waren, als ich zu Beginn des Buches vermutet hätte.

Von daher hier zunächst eine ganz klare Warnung: Die Geschichte ist durchaus keine leichte Kost, immer wieder musste ich beim Lesen erstmal pausieren und alles verarbeiten. Dafür halte ich es aber auch für überaus wichtig, mehr über die Missstände der damaligen, aber auch unserer heutigen Zeit zu lernen. Die Geschichte zeigt gut die Konsequenzen des Schweigens auf, Traumata ziehen sich über Generationen hinweg.
Was mich besonders beindruckt hat: Die Tragödien dienen nicht dem Schockeffekt, alles wird ruhig und überzeugend erzählt und hinterlässt dadurch nur noch umso mehr Eindruck.

Generell wirkte alles sehr authentisch auf mich: Die Reaktionen und Verhaltensweisen der Charaktere, die Lebensumstände und zwischenmenschlichen Beziehungen und die Geschehnisse, ob alltäglich oder einschneidend.
Auch der lokale Aspekt ist der Autorin gelungen, Köln wird schön in die Geschichte eingebaut und die Charaktere erinnern oft an Nachbarn, Bekannte oder Personen, mit denen man beruflich zu tun hat.
Ebenfalls sehr gelungen fand ich auch die Darstellung der verschiedenen Zeitabschnitte: Die frühen 2000er waren eine persönliche Zeitreise, das Geschehen nach dem 2. Weltkrieg eine beeindruckende Geschichtsstunde, die gut recherchiert wirkte.

Der Lesefluss und Schreibstil bekommen von mir auch volle Punkte, man ist nie ewig in einer Szene drin, sondern erlebt in kurzen Abschnitten viele Momentaufnahmen des Lebens sowie kleine und große Ereignisse. Der Stil passt sich dabei immer der Perspektive der Person an, wir erleben die Welt quasi aus den Augen eines Kindes oder halt später auch mit dem Wissen von Urgroßeltern.
Auch der Symbolismus und die Methapern haben mir gefallen, es ist viel zwischen den Zeilen versteckt, aber auf eine angenehme und berührende Art.
Ein ganz besonderes Buch, das ich nur weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 08.10.2025
Hong, Thea

Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed


sehr gut

Soras Familie beherrscht nicht nur ein Imperium in Südkorea, sondern auch die Magie für ganz spezielle Vorteile. Das Problem hierbei ist nur, dass sie keinen Funken Magie in sich trägt und so zur Außenseiterin in der Familie wird - bis sie durch eine Verkettung der Ereignisse plötzlich in gefährlichen Prüfungen um den Sitz des Familienoberhauptes kämpfen muss.
Die Gestaltung des Buches macht einen hochwertigen Eindruck mit schönen Illustrationen, einer Karte und einer Playlist mit exklusivem Song.

Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, nur manchmal musste ich für das bessere Verständnis nochmal zurückblättern.
Die Handlungsorte und Personen wurden gut beschrieben und ich konnte mir alles ohne Probleme vorstellen. Kleine Details haben das Worldbuilding immer wieder mal schön abgerundet. Auch von Busan bekam man einen ersten Eindruck, hier hätte ich jedoch gerne noch mehr über die Stadt und das dortige Leben gelesen.

Soras Charakter hat mir gut gefallen, sie ist keine perfekte Heldin und hat so einige Fehler, aber sie entwickelt sich weiter und ist selbstreflektiert. Die Ereignisse der Geschichte hinterlassen bei ihr auch Spuren, was alles authentischer gemacht hat.
Dafür trifft sie auch manche Entscheidungen, die etwas fragwürdig anmuten, aber auch dies hat sich noch im akzeptablem Rahmen bewegt.
Auch Love Interest Ran war mir sympathisch, seine Dynamik mit Sora war amüsant zu verfolgen und die Beziehung hat sich in einem angenehmen und realistischen Tempo entwickelt.
Manche der Nebencharaktere werden ebenfalls gut charakterisiert, andere hingegen blieben doch bis zum Ende hin eher blass oder leicht stereotypisch.

Die Geschichte selbst rund um die Familienpolitik und die Prüfungen war richtig spannend und sehr kreativ, eine tolle Mischung aus koreanischen Mythen und modernem K-Drama. Man konnte gut mitfiebern und sich von der Atmosphäre bezaubern oder erschrecken lassen. Kritisieren würde ich hier jedoch das Tempo, manche Prüfungen gingen einfach extrem schnell vorüber und manchmal hab ich nicht alles auf Anhieb verstanden.
Auch sind am Ende noch sehr viele Fragen offengeblieben, von denen man zumindest einige noch besser in diesem Band beantwortet hätte.
Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen bin ich jetzt sehr gespannt auf den Abschluss der Dilogie.

Bewertung vom 07.10.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


sehr gut

Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin und wird quasi jeden Tag mit neuen skurrilen Todesfällen konfrontiert. Für mich war es der erste Band der Reihe, jedoch sind die Fälle alle abgeschlossen und der Einstieg fiel daher leicht.
Lediglich zu Sabine selbst habe ich keine Verbindung aufbauen können, man hat nur kleine Bruchstücke aus ihrem Privatleben erfahren. Dies soll anscheinend in den vorherigen Romanen besser gewesen sein, daher würde ich vermutlich nicht mit diesem Buch anfangen, wenn man viel Wert auf die Charaktere legt.

Absolut positiv hingegen ist das geballte rechtsmedizinische Wissen, das man präsentiert bekommt. Die Fälle basieren auf wahren Begebenheiten und der Autor ist selbst Rechtsmediziner, authentischer geht es kaum.
Wenn man sich für diese Wissenschaft interessiert erwarten einen zahlreiche Erklärungen und Exkurse, quasi eine Vorlesung in Thrillerform.
Problematisch ist dies jedoch, wenn man eher viel Spannung und weniger lange medizinische Sachverhalte erwartet. Große Spannung ist hier eher nicht aufgekommen, auch konnte man kaum miträtseln im Sinne von "welcher Charakter ist verdächtig".

Dafür sind die Einblicke in den Arbeitsalltag super interessant, vor allem auch in die verschiedenen Abteilungen eines rechtsmedizinischen Instituts. Man erfährt nicht nur viel über die Arbeit am Seziertisch, sondern auch über die ganzen anderen Labore dort und auch über große Suchaktionen und Ermittlungsmethoden der Polizei.
Manches hat sich leider etwas wiederholt, insgesamt kann ich das Buch jedoch allen empfehlen, die sich für Rechtsmedizin und wissenschaftliche Erklärungen begeistern können.

Bewertung vom 30.09.2025
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei


sehr gut

Yeonhwa erbt eine Konditorei von ihrer Großmutter. Der Clou: Ihre Kunden sind bereits verstorben, die Süßigkeiten ein Abschied von dieser Welt und ein letzter Gruß an ihre Lieben.
Erzählt werden so verschiedene kurze Lebensgeschichten der Kunden, jede davon ganz anders und doch gleich berührend.
Der Erzählstil passt sich jedes Mal ein wenig dem Kunden an, sodass die beschriebenen Gedanken und Gefühle durchgehend sehr authentisch gewirkt haben.
Man erlebt ihre Geschichten quasi direkt mit und bekommt sie nicht nur nacherzählt, wie man es vielleicht erwarten würde - ein gelungener Einsatz des Perspektivenwechsels.
Aufgrund der kurzen Form war es etwas schwierig, eine richtige emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen, jedoch konnte man trotzdem generell ganz gut mitfühlen, besonders bei den zwischenmenschlichen Beziehungen.

Gut gefallen hat mir weiterhin die Atmosphäre in der Konditorei, zu Beginn ist man noch recht ahnungslos wie Yeonhwa, möchte aber direkt mehr erfahren und die Geheimnisse dieses Jobs lüften.
Im ersten Teil fand ich die Mischung aus der Konditorei-Rahmenhandlung und den Geschichten der Kunden perfekt gelungen, später lässt dies jedoch etwas nach. Hier hätte ich einfach gerne mehr über die Konditorei etc. erfahren. Zwar wird alles zu einem runden Abschluss gebracht, manches wirkt jedoch etwas vorhersehbar und übereilt beendet.

Das koreanische Gebäck und die Süßigkeiten werden schön in die Geschichte eingebunden, gerade wenn man damit noch nicht vertraut ist, lernt man so einiges kennen.
Dazu kann man auch selbst aus den einzelnen Geschichten lernen: Wir bekommen kleine Lektionen für unser Leben, ohne dass das Buch aufdringlich oder belehrend dabei wirkt.

Bewertung vom 28.09.2025
Braun, Stefan

Oishii!


sehr gut

Oishii bedeutet lecker, und dies sind die hier vorgestellten Gerichte und Snacks zweifelslos.
Dies ist jedoch kein typisches Kochbuch und auch die Betonung der Izakayas ist meiner Meinung nach falsch gewählt.
Vielmehr erwartet einen hier ein kulinarischer Ausflug nach Japan, eine Mischung aus fotografischem Bildband, interessanten Kurztexten und Rezepten.
Die Fotos stehen hier mehr im Fokus als die Rezepte, daher kann ich das Buch niemandem empfehlen, der nur kochen möchte, aber wenig Interesse an der japanischen Kultur hat.

Falls man sich jedoch dafür begeistern kann, kommt man hier eher auf seine Kosten.
Man erlebt quasi einen Tag in Japan mit, unterteilt in morgens/mittags/abends, dazu Fotos dieser Tageszeit und passenden Gerichten.
Zwischendurch gibt es immer wieder Fun Facts zur japanischen (Essens-)Kultur und dem gesellschaftlichen Leben. Durch Abbildungen vieler Menschen fühlt man sich quasi mittendrin. Hier hätte ich es jedoch auch noch toll gefunden, wenn vereinzelt manche der Personen kurz vorgestellt werden - wer ist die alte Omi, die in der Küche steht?
Falls man selbst schon mal in Japan war werden viele Erinnerungen geweckt, es wirkt auch alles sehr authentisch. Auch die Atmosphäre in den Izakayas etc. wurde gut durch die Fotos eingefangen - hierbei mochte ich auch den Blick in die Küchen. Die Infos sind dafür nicht außergewöhnlich und richten sich wohl eher an Leser, die sich noch nicht so viel mit Japan beschäftigt haben.

Die Rezepte greifen einen Großteil der beliebten Gerichte auf. Ich mochte es auch, dass die japanischen Namen mit abgedruckt werden, denn gerade in Izakayas gibt es oft ja kein englisches Menü. Die Zutaten sind nicht zu exotisch, man sollte in jedem asiatischen Supermarkt fündig werden. Auch die Zubereitungsschritte werden leicht verständlich erklärt.
Immer wieder wird allerdings auf Grundrezepte verwiesen, diese hätten besser zu Beginn des Buches abgedruckt werden sollen und nicht am Ende oder mitten drin.