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Lil3610

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2025
Easton, Grace

Das Haus mit der kleinen roten Tür


ausgezeichnet

Ein gemeinsames Zuhause

Es ist ein stilles, liebevoll illustriertes Bilderbuch, das mit wenigen Worten eine tiefgehende Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft und das Gefühl von Zuhause erzählt.
Zwei ruhige, zurückhaltende Charaktere: Olivia, die in einem Haus mit einer kleinen roten Tür lebt, und Maus, die allein in einem alten Baum wohnt. Als ein Schneesturm das Zuhause der Maus zerstört, versucht Olivia, ihr mit vielen kreativen Ideen ein neues Zuhause zu finden. Doch nichts scheint zu passen, bis sie Maus schließlich bei sich aufnimmt. Erst dann fühlt sich alles richtig an.
Die Geschichte kommt mit wenig Text aus, dafür sprechen hier vor allem die Bilder. Gerade das vorletzte Bild des Hauses mitten im Blumenmeer bleibt im Gedächtnis.
Die dünnen Klappen, öfter mal getarnt als Tür, waren beim Kind natürlich sehr beliebt. Es gibt viel zu entdecken (mit und ohne Klappen): Was verbirgt sich im Haus der Maus? Welche Bilder hängen an der Wand? Was befindet sich in den Schränken?
Die sanfte Erzählweise und ruhige Bildsprache geben die beiden Charaktere gut wieder: vorsichtig, freundlich, hilfsbereit. Zwei Wesen, die sich langsam annähern und miteinander ein neues Zuhause schaffen.

Bewertung vom 26.09.2025
Kim, Graci

Dreamslinger - Der Ruf des Drachen


sehr gut

Spuren im Traum

Das abgeschottete Königreich Haguk in Korea öffnet erstmals seine Grenzen, um Dreamslinger aus der ganzen Welt zu einem Auswahlverfahren mit anschließender Ausbildung einzuladen. Auch Aria reist dorthin, allerdings im Auftrag als Spionin. Die Kräfte der Dreamslinger kannte sie bis dahin nur als unkontrolliert und gefährlich, sodass es stets hieß, man müsse sie mäßigen und zügeln. In Haguk wird jedoch ein ganz anderer Umgang gepflegt. Statt sie zu unterdrücken, sollen die Dreamslinger ihre Kräfte verstehen, lernen und einsetzen und allmählich stellt sich alles, was Aria geglaubt hat, in Frage.
Worldbuilding entfaltet sich nach und nach, zunächst ist es jedoch schwierig einen Überblick zu gewinnen. Es gibt Traumbegleiter, die Schlafende Welt und die Göttlichen Drei…
Arias Entwicklung ist deutlich zu erkennen. Sie ist eine starke, aber auch verunsicherte Protagonistin, die lernen muss, sich von den Vorstellungen ihrer Eltern zu lösen und ihren eigenen Weg zu finden. Dafür hat sie sehr loyale Freunde an ihrer Seite bis zum Schluss.
Es gibt viel Handlung und noch mehr spannende sowie dramatische Wendungen und Enthüllungen. Einerseits sehr spannend, andererseits schon fast zu überladen.
Über die vielen fremden Begriffe stolpert man vielleicht zunächst, aber im Verlauf findet man gut in den Lesefluss.
Insgesamt ist die Geschichte sehr packend und unterhaltsam. Für die Fortsetzung bleiben noch genug Fragen offen.

Bewertung vom 21.09.2025
Jeffers, Oliver

Noch einmal ...


gut

Gedanken um die Zukunft


Eine Reise durch die Geschichte der Menschheit, die mit wenig Text (z.B. Stichpunkte, einzelne Sätze oder Wörter) und zahlreichen Illustrationen arbeitet.
Beim ersten Lesen wirkt vieles durcheinander: viele Ideen, Zeitabschnitte und Themen. Doch nach mehrmaligem Lesen kann man die Ereignisse besser einordnen und einen chronologischen Verlauf erkennen: von der Evolution über die Entdeckung des Feuers, die Entwicklung der Sprache und den Fortschritt bis hin zur modernen Technik.
Die Gegenwart ist z.B. von Grenzen, Besitzdenken, Machtstreben und Egoismus geprägt. Aber der Mensch ist eigentlich ein soziales Wesen und braucht Gemeinschaft.
Also, was wäre, wenn nicht jeder sich selbst zur Hauptrolle macht? Zusammen auf etwas Sinnvolleres abzielen und die Zukunft neu gestalten.
Es gibt positive, hoffnungsvolle Gedanken, die eigentlich nicht neu sind. Manchmal reicht schon ein Wort aus.
Die Texte bleiben offen und die Leser können daraus ihre Schlüsse und Botschaften ziehen. Es ist kein Buch zum Entspannen und nur bedingt für Kinder geeignet. Es regt zum Denken an und wirbelt gleichzeitig vieles auf, sodass es im Kopf irgendwie chaotisch bleibt.

Bewertung vom 18.09.2025
Petrowitz, Michael

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein


gut

Die 4a auf Zeitreise

Als der Klassenraum der 4a versehentlich zerstört wird, geht es auf eine Klassenfahrt zum Zeltlager am Meer.
Ihr Lehrer hat einen ganz besonderen Schulbus Marke Eigenbau…und der hat es in sich. Nach einer Panne geht alles drunter und drüber. Durch die Hintertür im Bus landen die Kinder mitten im Mittelalter, auf einer alten Burg, die von einem schrägen Geschwisterpaar bewohnt wird.
Dort warten viele Abenteuer auf die Klasse: Einbruch begehen, Spuk beenden, bei Turnieren antreten und den Lehrer aus dem Kerker befreien.
Eine Klassenfahrt als Thema ist auf jeden Fall gut gewählt, Kinder verbinden damit meist positive Erlebnisse.
Auch das Mittelalter mit Rittern und Burgen ist Grundschulkindern nicht fremd, das kann sogar Teil des Lehrplans sein (zumindest an unserer Schule).
Die Handlung ist abwechslungsreich und bietet den Kindern viele Gelegenheiten, aktiv zu werden. Gleichzeitig wird versucht viele spannende Themen aufzugreifen und dann bleibt es oft oberflächlich.
Die Kinder treten vor allem als Gruppe in Erscheinung, individuelle Charakterzüge einzelner Figuren werden nur angedeutet und kommen nicht deutlich zum Vorschein. Der Lehrer übernimmt seine Aufsichts- bzw. Betreuungsrolle nur unzureichend.
Dadurch gibt es zwar viele lustige Momente, die für Unterhaltung sorgen. Allerdings werden Sicherheitsaspekte und Vernunft außen vor gelassen.

Bewertung vom 02.09.2025
Hoskins, Hayley

Whisperling - Die Geister-Detektivin


sehr gut

Mit den Geisterstimmen auf der Spur

Als Whisperling kann Peggy mit Geistern kommunizieren. Doch ihre Außenwelt begegnet solchen Fähigkeiten mit Misstrauen und Angst, deshalb lebt sie mit ihren Eltern unauffällig und zurückgezogen.
Zum eigenen Schutz muss sie jedoch ihr Zuhause verlassen als sie durch ihre Gabe ein Unglück voraussieht und versucht, die Dorfbewohner zu warnen. Zeitgleich wird ihre beste Freundin verhaftet und ihre Hinrichtung scheint bereits beschlossene Sache zu sein.
Bei ihrem Onkel in der Großstadt findet sie sich in seinem spirituellen Etablissement wieder, in dem Menschen Kontakt zu verstorbenen Angehörigen suchen.
Neugierig und mutig stellt sie sich der neuen Umgebung und taucht tiefer in die Geisterwelt ein, stets dabei die Wahrheit über das Verbrechen herauszufinden.
Das Setting ist sorgfältig aufgebaut: düster, fesselnd und stellenweise gruselig. Auch Peggys Umfeld ist lebendig und vielseitig geschildert: schützende Eltern, merkwürdiger Onkel, unkonventionelle Freundin, fieser Pastor, u.vm. Peggy selbst ist loyal, entschlossen und tapfer, eine tolle Heldin.
Der Schreibstil ist verständlich, aber viele Einschübe (Hintergründe, Erinnerungen aus der Vergangenheit) lenken manchmal vom eigentlichen Geschehen ab. Machen aber gleichzeitig die Geschichte sehr stimmig und atmosphärisch.
Es ist zwar keine Detektiv-Geschichte im klassischen Sinn (Beweise sammeln, Geister befragen oder anderweitig ermitteln), aber trotzdem sehr unterhaltsam. Das empfohlene Lesealter wäre eher bei 12+.

Bewertung vom 02.09.2025
Lees, Jordan

Whisperwicks - Die Suche nach den Flüsterflammen


ausgezeichnet

Fantasievolles Abenteuer mit überraschender Tiefe

Benjamiah, ein Einzelgänger, der gerne für sich ist, erhält eines Tages ein seltsames Paket mit einer Puppe. Diese erwacht plötzlich zum Leben in Gestalt eines Tieres und führt ihn in die geheimnisvolle Parallelwelt Winkelwald: ein riesiges Labyrinth aus Straßen und Orten, für das es keine Karte gibt.
Dort begegnet er Elizabella, deren Vater ihn in dieser fremden Welt aufnimmt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise, um herauszufinden, was mit Elizabellas verschwundenem Zwillingsbruder passiert ist. Mit Hilfe der Flüsterflammen hoffen sie, ein wichtiges Geheimnis zu lüften.
Ben ist ein sehr sympathischer Protagonist.
Er zweifelt, hinterfragt und braucht Zeit, um zu akzeptieren, dass Magie die Antwort auf viele seiner Fragen ist.
Die Beziehung zu Elizabella ist von Loyalität und Empathie geprägt. Die beiden ergänzen sich wunderbar.
Auch die Seelenpuppen und der Faden sorgen für ein schönes Zusammenspiel und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Die Handlung folgt einer klassischen Struktur: von Ort zu Ort, von Rätsel zu Rätsel. Und dennoch bleibt es frisch, weil jeder Abschnitt neue Gefahren, Wunder und emotionale Tiefe Entwicklungen mit sich bringt.
Insgesamt liest sich das Buch flüssig, atmosphärisch und mit viel Gefühl.

Bewertung vom 21.08.2025
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


gut

Karussell der Gefühle

Liv wächst auf einem Jahrmarkt auf und ist an ständige Ortswechsel zwar gewöhnt , aber nicht unbedingt davon begeistert. Als ein Kristall, das Schmuckstück des Karussells, verschwindet, beginnt ihre Suche. Ihre Beobachtungen führen sie zu einem auffällig fremden Jungen und einem Zeitportal. Liv springt sodann mehrfach durch die Zeit, sie geht sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit den Spuren nach. Für Ablenkung sorgen frische Gefühle und erste Verliebtheit.
Insgesamt ist die Handlung eher gemächlich. Mal gibt es spannende Momente, mal läuft es zäh. Liv als Figur ist präsent, aber Nähe oder Empathie kam beim Lesen nicht wirklich auf.
Erklärungen zum Portal oder Zeitreisen gibt es kaum, werden von den Charakteren auch nicht weiter nachgefragt.
Das Buch liest sich flüssig und ist sprachlich angenehm. Erwartet hatte ich ein temporeiches Zeitreise-Abenteuer, bekommen habe ich leise Romantik in einem interessanten Setting.

Bewertung vom 16.08.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


gut

Wer bin ich?


Es ist eine Welt, in der Ordnung und Kontrolle alles bedeuten. Jeder Tag gleicht dem vorherigen: dieselben Aufgaben, dieselben Abläufe, dieselbe Stimme, die einem einredet, dass man nichts ist. 8 ist Teil dieser anonymen Masse, bis sie langsam Zweifel an ihrem Zustand verspürt. Ein verbotener Gedanke, den sie zunächst zu verdrängen versucht.
Und dann tritt 1000 in ihr Leben. Eine andere Person, vertraut und gleichzeitig fremd. Jemand, der da ist und dann wieder nicht.
8 erlebt erstmals Reflexion, Individualität und Verbindung. Es droht ein Ausbruch aus dem System.
Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Mal ist etwas da (ein Raum, eine Person, ein Gefühl) und im nächsten Moment wieder weg. Ein Fiebertraum, in dem nichts sicher oder greifbar ist.
Die Umgebung wirkt wie eine Kulisse und vieles spielt sich im Inneren ab: Gedanken, Zweifel, stille Rebellion.
Für Leser(innen) klingt es wirr und desorientierend. Aber wahrscheinlich läuft es im Kopf von 8 genauso ab. Mit der Zeit entwickelt man jedoch eine Vorahnung.
Die Geschichte an sich und das Thema ist interessant und die Sichtweise von 8 sehr deutlich. Leider liest sich der Text nicht besonders flüssig, es ist anstrengend, ihm zu folgen.

Bewertung vom 11.08.2025
Anderson, Laura Ellen

Marnie Mitternacht. Das Geheimnis der Mondmagie (Band 1)


ausgezeichnet

Wenn Krabbeltiere den Mond erobern


Aus einer kleinen Raupe Marnie wird eine Motte mit großen Träumen. Endlich darf sie auf die Minitier-Akademie, wo sie nicht nur neue Freunde findet, sondern auch hofft mehr über den Mond und seine Magie zu erfahren. Doch zu ihrer Enttäuschung wird dort kaum über den Mond gesprochen. Also macht sich Marnie selbst auf die Suche nach Antworten. Ein geheimer Gang scheint der erste Hinweis zu sein …
Die ganze Krabbelwelt ist zauberhaft und fantasievoll gestaltet, viele kuriose Details mit witzigen Ideen, neue Wortkreationen und charmante Figuren. Marnie ist sympathisch und träumerisch, ihr großes Vorbild ist die legendäre Mondforscherin Lunora, die sie in ihren Träumen besucht und um Hilfe bittet. Ihre Freunde Flavio (ultraneugierige und ängstliche Praline: halb Biene, halb Marienkäfer) und Stella (eine kämpferische Ameise mit Herz) sind tolle Begleiter.
Ein wunderbares Buch für alle, die Ria Regenbogen mögen (ähnlicher Stil in Text und Illustration) und Lust auf eine außergewöhnliche Reise zum Mond haben.

Bewertung vom 09.08.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


sehr gut

Liebe zwischen fallenden Blättern

Ein warmherziger YA-Roman: vertraut, angenehm und typisch vorhersehbar.
Die Geschichte beginnt klassisch: Die 17-jährige Ellis muss nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter vorübergehend aus der Großstadt in eine Kleinstadt zur Verwandtschaft ziehen. Gar nicht cool.
Vor Ort trifft sie auf Cooper, ihren ehemals besten Freund aus dem Sommer vor drei Jahren, der inzwischen ein unglaublich attraktiver Typ geworden ist. Doch es herrscht eine merkwürdige Spannung zwischen ihnen.
Wie der Zufall es will, landen sie immer wieder im selben Team, um bei den Vorbereitungen fürs Herbstfest zu helfen
Und dann gibt es da noch Jack, der Interesse an Ellis zeigt.
Das Setting ist besonders herbstlich mit Apfelpflücken, Kürbisschnitzen, Maislabyrinth uvm. Auch Romantik kommt nicht zu kurz: flüchtige Blicke und Berührungen oder nächtliche Ausflüge.
Es ist eine nette, leichte Lektüre. Die Figuren sind sympathisch und charmant. Die Handlung überrascht nicht mit unerwarteten Wendungen, aber sie liest sich flüssig. Genau das Richtige für einen verregneten Herbstnachmittag mit einer Tasse Tee.