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Lara
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Mauerbach

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Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2025
Kaiser, Vea

Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels


ausgezeichnet

Ich kenne bereits zwei Bücher der Autorin Vea Kaiser, das muss für eine Wienerin auch vermutlich so sein und hatte naturgemäß keinerlei Schwierigkeiten mit den Wiener Ausdrücken.
Dieses neue Buch hat meine Erwartungen absolut erfüllt, der Schreibstil und die Erzählweise sind einfach meins.
Der Plot dreht sich um Angelika Mosers Leben; welche von der Autorin außerordentlich detailliert und gut beschrieben und dargestellt wird und als Hauptprotagonistin trotz allen Machenschaften sofort meine volle Sympathie erobert hat. Aus einfachen Verhältnissen stammend, hat sie sich als alleinerziehende Mutter nach „oben“ gearbeitet, um sodann in kriminelle Machenschaften zu verfallen, welche ihr vorerst ein „besseres Leben“ ermöglichen, dann jedoch natürlich nicht gut endeten.
In die (wahre) Story beginnend in den 80ern sind jedoch auch etliche aktuell relevante Themen mit verarbeitet, sie ist immer herrlich wienerisch launig und locker erzählt. Trotzdem kann und muss man auch zwischen den Zeilen lesen und schon mal ernst und nachdenklich werden. Wer werfe den ersten Stein….?
Fazit: Von mir fünf Sterne, da mich das Buch sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt hat. Daher gebe ich sehr gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.10.2025
Dabos, Christelle

Die Spur der Vertrauten


sehr gut

Es handelt sich um mein erstes Buch von Christelle Dabos. Dieses hat meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, vielleicht liegt es aber daran, dass es sich beim Inhalt nicht unbedingt um mein bevorzugtes Genre handelt. Es ist als Jugendbuch ausgeschrieben, passt jedoch meiner Meinung nach dennoch ebenso gut für Erwachsene.
Das Buch hat ein Cover, welches ich gelungen finde, einen warmen ansprechenden Farbton, sowie ein interessantes Labyrinth-Muster.
Den Schreibstil empfinde ich als ungewöhnlich, erzählt wird von den beiden Hauptprotagonisten Martha und Goliath abwechselnd in ICH-Form und in oftmals kurzen, auf mich abgehackt wirkenden Sätzen.
Das Buch ist in zwei Kapitel mit jeweils relativ vielen Unterteilungen gegliedert.
Die „Spur der Vertrauten“ ist ein dystopischer Roman, angesiedelt in einer spannenden, fremden Welt in der Zukunft, in welcher die Instinkte jedes Einzelnen regieren und die Menschen leiten. Sämtliche Hauptprotagonisten sind sehr gut herausgearbeitet, ich konnte mir ein deutliches, klares Bild von ihnen machen, teilweise sind sie geprägt von ihren Gegensätzen; auf jeden Fall jeder für sich starke, sympathische Charaktere.
Fazit: Von mir vier Sterne, da ich das Buch auf jeden Fall bis zum Ende gelesen habe, da es doch auch für mich mit jeder Seite deutlicher und spannender wurde und ansprechend geschrieben ist, hat man sich erst einmal an den Schreibstil gewöhnt.

Bewertung vom 13.10.2025
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon


gut

Es ist mein erstes Buch von Maggie Stiefvater, daher habe ich mich ohne jede Erwartung und unvoreingenommen an diese Lektüre herangewagt.
Das Buch hat ein interessant gestaltetes Cover, das grelle Blau ist nicht unbedingt mein Fall.
Den Schreibstil empfinde ich als leicht, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Charaktere der Protagonisten sind interessant, könnten für mich jedoch teilweise etwas mehr Tiefgang haben. Getragen wird diese Geschichte von der Hauptprotagonistin June Porter Hudson.
Die Handlung und Idee hinter dem Titel, in diesem für Heilwasserquellen und Kuranwendungen bekannten Hotel im nordamerikanischen Appalachengebirge, welches bis dahin ausnahmslos von sehr betuchten Gästen besucht wird, die Klientel 1942 aufgrund des zweiten Weltkrieges gegen Diplomaten und deren Familien austauschen zu müssen, finde ich spannend.
Mystisch sind zum einen der Schauplatz selbst, sowie die Rolle, die diesem Heilwasser zuteil wird, welche für mich bis zum Ende hin nicht ganz klar ist.
Lehrreich und lesenswert fand ich die gut recherchierten historischen politischen Themen, aufgelockert durch das stete Einfließen eines Hotelalltags, in diesem Fall getragen durch außergewöhnliche Zeiten und Herausforderungen.
Fazit: Von mir drei Sterne, da Schreibstil, Plot und Schauplatz absolut passen, mich der Roman insgesamt jedoch nicht rundum abgeholt hat.

Bewertung vom 11.09.2025
Schafer, Laurent

Cosmix


ausgezeichnet

„Cosmix - vom Urknall bis zum Menschen“ von Laurent Schafer hat ein auffälliges, toll gestaltetes und von daher sehr anziehendes Buchcover.
Es ist das erste Buch dieser Art, welches ich lese, ich bin überhaupt nicht so der Comic Typ, daher war ich doppelt gespannt auf diese Publikation. Angesprochen hat mich das Thema, ich bin nämlich ein Urknall-Nerd 
Es handelt sich hier um ein großartiges Sachbuch, toll konzipiert und farbenfroh; unterteilt in zehn interessante Kapitel, ansprechend gestaltet mit unglaublich vielen Illustrationen; mit einem enormen Lernpotential, absolut geeignet für Jugendliche aber natürlich und besonders für Erwachsene.
Es ist jedoch jugendgerecht (für Interessierte) verständlich geschrieben und man kann auch als nicht Physiker den meisten Erklärungen wunderbar folgen. Auch der wirklich feine, subtile Humor bleibt nicht auf der Strecke.
Fazit: Eine absolute Empfehlung für Menschen, die Freude am (humorvollen) Dazulernen in welcher Form auch immer, Interesse an Astronomie und Physik, sowie Spaß an Comic / Graphic Novels haben.

Bewertung vom 11.09.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

Das Buchcover ist ruhig und angenehm, hat eine positive Farbe, bleibt aber nicht allzu lange hängen.
David Foenkinos Roman "Das glückliche Leben" handelt von Eric, welcher in seiner Lebensmitte auf einer Reise nach Südkorea eine Erfahrung machen darf, aufgrund derer er sein komplettes Leben (zum Positiven) ändert.
Die Gedanken und Überlegungen, die diesen Veränderungen vorausgingen, sind sehr gut, detailliert und zum Nachdenken anregend dargelegt, unwillkürlich macht man gedanklich mit.
Geschrieben ist dieser esoterisch angetouchte Literaturoman ruhig, aber eindrucksvoll; untergliedert in drei Teilbereiche; sehr angenehm und ansprechend zu lesen.
Die Protagonisten waren gut dargestellt und mir auf jeden Fall sympathisch.

MEIN FAZIT: eine gut und entspannend zu lesende Lektüre für einige ruhige Stunden.

Bewertung vom 11.09.2025
Laabs, Laura

Adlergestell


sehr gut

Das Buchcover hätte mich im Buchhandel nicht angezogen, die Düsterheit passt aber grundsätzlich zu dem Inhalt, bzw zu der handelnden Zeit.
Laura Laabs Roman "Adlergestell" handelt ab den 1990ern in der Zeit nach der Wende; es ist die Geschichte hauptsächlich der Erzählerin, deren Freundinnen Lenka und Chaline, ab der Schulzeit, sowie deren Familien und einigen weiteren Protagonisten.
Sie wohnen und wachsen auf im Ostteil Berlins, ab eben der titelgebenden Ausfallstraße „Adlergestell“. Betrachtet durch die Augen von Jugendlichen, die ihr bisheriges Leben „verlieren“ sich um orientieren müssen und hoffen, positives Neues zu gewinnen. Dazu müssen sie jedoch einmal vielen Veränderungen, vor allem des Alltaglebens; standhalten. Für die Mädchenfreundschaft definitiv eine Probe.
Am Ende, als Erwachsene, haben sie unterschiedliche Prozesse durchlaufen, sich und ihre Freundschaft zueinander verloren und stehen daher auch auf unterschiedlichen Seiten im Leben.
Erzählt wird dieser Roman in ICH-Form; geschrieben wird intensiv und bildgewaltig. Außergewöhnlich fand die ich Werberückblicke aus dieser Zeit, auffallend deren optische Darbietung. Historisch interessant, besonders als nicht Deutsche, fand ich die Rück- und Einblicke in diese Jahre.

Bewertung vom 10.08.2025
Rytisalo, Minna

Zwischen zwei Leben


sehr gut

„Zwischen zwei Leben“ von Minna Rytisalo ist ein Buch, welchem man mit Ruhe und Konzentration, vor allem mit ausreichend Lesezeit begegnen soll, da schon beim Lesen etliche Passagen nachhallen und zum Nachdenken anregen.
Jenny Hill, ausgestattet mit geändertem Namen und einem „neuen Leben“ möchte in ein zweites solches starten und wird hierbei jedoch mit unerwarteten Emotionen und Situationen konfrontiert, so einfach ist es denn doch nicht neu durchzustarten. Diese gravierenden Änderungen möchte sie unter anderem mit einer begleitenden Therapie bewältigen, welche auch das Schreiben (von nicht versendeten) Briefen (an Brigitte Macron) beinhaltet. Gleichzeitig tauchen sechs feminine Märchengestalten auf, welche eine immer umfangreicher werdende Rolle in Jennys Gedankenwelt einnehmen.

Geschrieben ist dieses Buch in einem etwas außergewöhnlichen Schreibstil, an den ich mich erst gewöhnen musste, so gibt es zB keine direkte Rede.
Obwohl ich selbst Anfang 60 bin, mein Kind erwachsen und außer Haus, mein Körper Änderungen erfahren musste, fühle ich mich nicht wie Jenny in der Situation, mein Leben von Grund auf zu ändern; das hätte ich getan, so wie ich mich in einer meiner „Rollen“ nicht mehr gut gefühlt hätte. Trotzdem war es interessant, dieses nicht ganz einfach geschriebene Werk zu lesen und darüber nachzudenken.

Ich gebe 4 Sterne, sowie eine Leseempfehlung, wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte.

Bewertung vom 10.08.2025
Doughty, Louise

Deckname: Bird


gut

„Deckname BIRD“ von Louise Doughty handelt von der Flucht der Hauptprotagonistin Heather Berriman, genannt Bird. Leider dauert es ziemlich lange, bis klar wird, warum eigentlich. Die Agentin beim britischen Geheimndienst verließ spontan ein Meeting, und setzte sich mit bereits gepackten Taschen ab. Die Geschichte ist geprägt von Rückblicken in die Vergangenheit; Kindheit und gesamte Lebensgeschichte, erzählt in ICH-Form.
Für einen Thriller, welches es eigentlich hätte werden oder sein sollen, viel zu langatmig, verhindert, dass der Plot Fahrt aufnimmt und an Spannung zunimmt. So etwas passt in einen Roman, aber nicht in eine packende Geheimagenten-Story.
Aus der Jägerin wurde eine Gejagte, die Fluchtroute führt durch diverse Länder, was wiederum einige Landschaftsbeschreibungen zur Folge hat. Heather verliert Stück für Stück das Vertrauen in jeden Menschen, ist komplett auf sich alleine gestellt und versucht trotzdem das gegen sie laufende Komplott aufzudecken.
Das Cover fand ich toll, es hat mich ja auch dazu gebracht, den Klappentext zu lesen, ich finde, aus dieser Handlung hätte man deutlich mehr machen können und müssen. Ich habe mir nicht ganz leicht damit getan, zu Ende zu lesen.

Bewertung vom 10.08.2025
Hewitt, Seán

Öffnet sich der Himmel


ausgezeichnet

„Öffnet sich der Himmel“ - welch wunderschönen Titel hat sich der Autor Sèan Hewitt, ein Lyriker, hier für seinen Debutroman einfallen lassen!
Diese Geschichte, rückblickend erzählt auf den Zeitraum eines Jahres (2002), in ICH-Form, ist in einem feinen, poetischen Stil geschrieben, welche direkt, verstärkt auch durch diese Erzählform, direkt ins Herz trifft.
Es ist die Geschichte des 16jährigen James, welcher in einem kleinen, abgelegenen Dorf aufwächst und als der 17jährige Luke zuzieht, erkennt, dass er sich zu diesem hingezogen füllt. Es beginnt ein Strudel der Gefühle, die sich entwickelnde Beziehung der Beiden gleicht einer Achterbahnfahrt, für James jedoch nicht mit dem gewünschten Ausgang.
Der Schmerz, all die Emotionen, haben mich beim Lesen direkt angesprungen und durchgehend begleitet.

FAZIT: Ein mich nicht sehr ansprechendes Cover, dafür ein umso berührenderes und einfach ergreifend erzähltes Coming Out. Ein Absolutes Highlight im Jugendbuchbereich - Coming of Age-Geschichte - es war eine Bereicherung, diesen Roman zu lesen.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.07.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


sehr gut

„Eden“ von Jan C. Wagner ist ein Buch, welches ein sehr sensibles Thema, nämlich den Verlust des eigenen Kindes, und den Versuch, danach weiterzuleben, behandelt.
Auf einem Konzert, zu welchem Sofie noch dazu die Karte von ihren Eltern geschenkt bekommen hat, zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe und Sofie stirbt. Fassungslosigkeit, Trauer und Verlust prägen sodann die Handlung. Die überlebenden Protagonisten gehen jeder auf seine ihm mögliche Art und Weise mit diesem Verlust um, die Beziehung zueinander zerbricht.
Mit radikalen Anschlägen, vorzugsweise natürlich bei großen Menschenansammlungen, sind wir derzeit sehr häufig in den Medien konfrontiert. Nicht auszumalen, wäre man ein Betroffener.
Jan C. Wagner, ein Autor, der bislang in einem andere Genre anzutreffen war, findet jedoch zu einer eindringlichen, aber teilweise sehr reduzierten Sprache, der Situation absolut angepasst, welche dem Leser die Schwere dieser Thematik deutlich näher bringt. Auch das Cover ist derart gestaltet, eher schlicht, aber durchaus ansprechend.
Ich gebe 4 Sterne, sowie eine Leseempfehlung, wenn man sich mit einem doch sehr emotionalen Thema auseinandersetzen möchte.