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randomgirl
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Rödental

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


gut

Der Donnerstags Mord Club ist eine Buchreihe, bei der ich mir nicht sicher bin, wie sie mir gefällt. Zum einen bestechen die Buchcover der Serie mit ihrem irgendwie besonderem Design. Es besteht ein hoher Wiedererkennungswert und lässt mich jedesmal wieder zum Buch greifen. Die Handlung besteht weniger aus Knalleffekten, vielmehr aus diesem beruhigenden dahin gleiten. Trotz des Mordes und dem Verschwinden des Trauzeugen, ging es doch vielmehr um eine Frau, die sich von einem gewalttätigen Ehemann befreit, und um arme einsame Männer, zuviel Porzellankatzen und Räume, die trotz des Sommers nur Kälte beinhalten. Und so verfolgt man mit Genuss die kniffligen Ermittlungen des Donnerstagsmordclubs, mit seinen vielen Nebenschauplätzen und besonderen Handlungssträngen. Der erste Teil wird durch seine Verfilmung sehr nahbar und vielleicht schaffen es alle Teile auf die Leinwand. Wäre schön.

Bewertung vom 28.09.2025
Bähr, Julia

Hustle


gut

Dieses wunderschöne Cover allein ist schon wert das Buch zu kaufen. Zumindest hat es mich auf eine herzerwärmende Art berührt, genau wie die charakterliche Darstellung von Leonie, die in einer neuen Stadt, mit einer bedenkenswerten Wohnsituation und einer doch langweilig anmutenden Arbeitsstelle versucht Fuß zu fassen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich für ihre Freizeitgestaltung eher ungewöhnliche Methoden ausdenkt, um ihre finanzielle Lage zu verbessern. Der Roman wurde locker und leicht geschrieben, mit einer sanften Art, unlautere Machenschaften zu beschreiben. Man bekommt den Eindruck, dass die Rachepläne doch eher kindlich vollzogen werden und die Entlohnung mit horrenden Summen nicht im Einklang sind. Vielleicht sollte man sich beim lesen nicht so viele Gedanken über die logischen Ungereimtheiten machen und eher die süße Art von Leonie und ihren Freunden genießen.

Bewertung vom 25.09.2025
Mustard, Jenny

Beste Zeiten


gut

Mein erster positiver Impuls zum Kauf dieses Buches war tatsächlich die Gestaltung des Covers. Ein Magnet für mich, da mich der Inhalt dieser Bücher meist fasziniert. Als mir bewusst wurde, dass ich „Okaye Tage“ von Jenny Mustard bereits gelesen hatte, war die Freude umso größer, „Beste Zeiten“ in den Händen zu halten. Es ist ein leichtes, die charakterliche Darstellung von Sickan zu mögen. Ihre Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten aufgrund ihrer Hintergrunderlebnisse zu verstehen. Als gefühlt ungeliebtes Kind ist es ihr nicht möglich, ihre Persönlichkeit gesund weiterzuentwickeln und die ganze Welt wirkt angsteinflößend. Die bildlichen sprachlichen Mittel, welche die Autorin einsetzt, machen das Buch zu einem Lesegenuss. Hanna wächst einem ans Herz und die Freundschaft der beiden Mädchen könnte chaotischer nicht sein. Sickan ist ein in sich geschlossener, unsicherer und hilfesuchender Teenager mit schlechten ersten sexuellen Erfahrungen. Umso irritierender waren die Aufzählungen ihrer danach provozierten und fast aggressiv herbeigeführten Sexabenteuer, die den bis dahin schlüssigen Abläufen entgegenstehen. Man kauft es ihr beim lesen nicht ab und es entbehrt jeder Erotik aber auch jeder Anteilnahme am Geschehen, da es gegensätzlich zu ihrem eher unsicheren Selbstbild selbst herbeigeführt wird und man könnte doch annehmen, mit ersten sexuell schlechten Erfahrungen, geht man das Ganze eher vorsichtig an. Insgesamt gefällt mir das Buch trotzdem sehr gut und die Phase der Selbstentdeckung von Sickan führt zu einer positiven Weiterentwicklung.

Bewertung vom 22.09.2025
Becker, Boris

Inside


gut

Boris Becker ist ein Phänomen der medialen Öffentlichkeit. Gehasst, geliebt, immer präsent und so verwundert es einen nicht, dass nach diesem erlebten, nach dem sich ein Großteil der Bevölkerung zurückziehen würde, für Boris die Flucht nach vorn in Form dieses Buches als Mittel zum Zweck gewählt wurde. Immer wieder kommt man in Versuchung, seine unschöne Situation zu bewerten und für selbstverschuldet zu befinden. Die Rückblicke in sein Leben sind durchaus interessant, aber auch hier wird deutlich, wie wichtig ihm die Anerkennung der breiten Masse ist und auf keinen Fall ein Vergessen seiner Person eintreten darf. Erstaunlicherweise findet er auch in dieser Situation eine Partnerin, die die Last bedingungslos mitträgt und er sich dessen durchaus bewusst ist und dies mit seinem Publikum teilt. So ambivalent man Boris als Mensch sehen mag, so ambivalent wird man dieses Buch lesen.

Bewertung vom 27.08.2025
Erdmann, Kaleb

Die Ausweichschule


sehr gut

Kaleb Erdmann beschreibt mit seinem Roman eine Tat, die mir als Thüringerin auch für immer im Gedächtnis bleiben wird. Unvorstellbares wird wahr und so sehr man sich an einer Thüringer Schule dieses Geschehen nicht vorzustellen vermag, so sehr hat es sich in die Seelen der Erfurter gebrannt. Der Aufbau des Buches ist etwas ganz besonderes, da nicht die Sensation des Geschehens, welche allein schon durch das direkte miterleben des Autors gegeben wäre, sondern die ganz behutsame Art, das unbegreifliche begreifbar zu machen in den Vordergrund gestellt wird. Das ganz banale Leben, dass nach so einer Tat weitergelebt wird, wie auch die einzigartigen Traumata jedes einzelnen erlebbar und sichtbar gemacht werden. Eine Reise in die Vergangenheit des 11 jährigen Jungen, zu dem jungen Mann mit allzu menschlichen Bedürfnissen und Ängsten.

Bewertung vom 20.08.2025
Keskinkiliç, Ozan Zakariya

Hundesohn


weniger gut

Der Debüt Roman von Ozan Zakariya Keskinkilic hat mich im ersten Moment durch das Cover und die einleitenden Worte sehr angesprochen, da es die Kraft und Intensität einer zerrissenen Liebe und Sehnsucht offenbarte. Die sprachlichen Mittel mit ihren türkischen, arabischen und französischen Einschüben hat den Lesefluss für mich erschwert. Aber ich bin sicher, das Leser mit ähnlichem Hintergrund die Tiefgründigkeit und Zweideutigkeit besser verstehen werde. Auch was es heisst, muslimisch und schwul zu sein, kann ich nichtmal im Ansatz begreifen, da auch dies eine andere Zielgruppe betrifft. Aus einer anderen Sicht das Leben in Berlin zu beobachten, mit dem fast schon manischem Verlangen auf Dating Apps die Sehnsucht nach der großen Liebe zu stillen und doch nicht im Ansatz die Befriedigung im schnellen, unpersönlichen Sex zu finden, ist auch für mich eine Erweiterung des Horizontes. Mit Zeko verbindet mich die Liebe zu Kafka und wie unterschiedlich im Leben die Wege verlaufen, in kleinsten Vorlieben und Begebenheiten sind wir doch alle gleich. Ein gefühlvolles Buch für Männer mit gefühlvollem, queeren Wesen in einer Welt voller starrer Vorgaben und Erwartungen.

Bewertung vom 16.08.2025
Lorath, Peter

Gesetz des Midas - Wiener Abgründe / Leopold Kern Bd.3


weniger gut

Historische Kriminalromane sind in ihren Ermittlungen nicht mit den heutigen Möglichkeiten ausgestattet. Die Aufklärung erweist sich als schwierig und werden in diesem besonderen Kriminalfall von Sonderermittler Leon Kern übernommen, der den Tathergang an einem Mordfall an einem Ziegelarbeiter übernommen hat. Besonders ist in diesem Fall die Brisanz in den Reihen der Monarchien. Realismus und Fiktion werden eins. Soziale Schichten treffen aufeinander und der Wiener „Schmä“ des 19 Jahrhunderts gibt dem ganzen seinen besonderen Charakter. Besonders sind auch die verschiedenen Rollen, in die der Sonderermittler Leo Kern schlüpft und ob man ihn als Helden bezeichnen würde ist aufgrund seiner Handlungen und anhand seines Schicksals eher nicht anzunehmen. Aber auch das trägt zum Charme des Romans bei, den man im Übrigen auch ohne die Vorkenntnisse zu vorherigen Teilen genießen kann.

Bewertung vom 21.07.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Absolut fantastisch und ein wirkliches Geschenk an ihre Leser ist der zweite Roman von Gaea Schoeters. Schon ihr erster Roman „Die Trophäe“ war ein wahnsinnig faszinierendes Buch und ein MUST HAVE in jedem Bücherregal. Das Geschenk, bestehend aus einer Horde Elefanten durch den Präsidenten von Botswana überreicht, stellt ganz Berlin und die Regierung, sowie den Bundeskanzler vor erhebliche Probleme. Der aktuelle Bezug zu den Problemen der Flüchtlingskrise, der Klimakrise und der Kampf der Regierungen um Gesetze und Wahlerfolge wird in einer unglaublich eingehenden Sprache und mit soviel hintergründigen Anspielungen zu einem Feuerwerk der Lesefreude. Ich habe das Buch nur so verschlungen und wenn man politisch interessiert die derzeitige Lage verfolgt, erkennt man unzählige Parallelen und Botschaften und es wird einem bewusst, wie wenig man die Fäden im Hintergrund doch kennt.

Bewertung vom 20.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


gut

Mit viel Gefühl und Herz beschreibt die Autorin das Leben von Charlie. Einer Jugendlichen mit Identitätsproblemen, die viele in ihrem Alter begleiten und manchmal schwer zu ertragen sind. Freunde finden und behalten, die Rolle innerhalb der Familie, wenn das Familiengefüge durch Trennung zerbricht und neue Partner ins Spiel kommen. Familienzuwachs, dessen Sinnhaftigkeit in Frage gestellt wird. Für Leser zwischen 14 und 20 ist dieser Roman eine Bereicherung im täglichen Alltag. Für mich als Leser in einer späteren Lebensphase ein schöner Rückblick auf vergangene Zeiten, auch mit dem Weitblick von heute, dass sich viele dieser Probleme in späteren Jahren gar nicht mehr so dramatisch anfühlen und ein Rat an die Jugend, dass Leben mehr zu genießen. Der Roman beschreibt eine schöne Entwicklungsreise, in der Charlie erwachsen wird und wir ein Stück davon begleiten dürfen.

Bewertung vom 01.07.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Wieviel Öffentlichkeit verträgt ein Mensch, bis er beschließt, sich zurückzuziehen und ein Leben in völliger Abgeschiedenheit zu verbringen. Für Margret, die aus einer der reichsten und skandalumwobensten Familien des 20. Jahrhunderts entstammt, wurde diese Entscheidung zur Wirklichkeit. Für Alice und Hayden, zwei Schriftsteller zur Chance ihres Lebens, eine herausragende Biografie über Margret herauszubringen. Margrets Geheimnis zwingt sie zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen und Alice und Hayden erfahren jeweils nur Auszüge, die sie aufgrund ihrer Verschwiegenheitserklärung nicht zusammenfügen dürfen. Für Alice und Hayden doppelt schwer, da sie im Laufe des Buches zueinanderfinden und damit ihre eigene Lebensgeschichte schreiben. Ein Lesegenuss für gemütliche Sonntage mit einer umfassende Story.