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GirlWithTheBooks

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


weniger gut

Es war mein erstes Buch von Eva Völler und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich zu einem weiteren greifen werde. Die Idee, das Schicksal der Verschickungskinder in den Mittelpunkt zu stellen, hat mich sofort interessiert. Millionen Kinder wurden damals in Kurheime geschickt, um zu gesunden, doch viele erfuhren stattdessen Gewalt, Demütigung und Isolation. Das Thema ist wichtig und erschütternd, leider bleibt die Umsetzung teilweise oberflächlich.

Die Geschichte folgt Hanna, einer Journalistin, die gemeinsam mit ihrer Tochter Katie nach Borkum reist. Ihre Mutter war selbst ein Verschickungskind und Hanna möchte recherchieren, was damals wirklich geschah. Unterstützt wird sie von Sabine, die ihre Erinnerungen teilt. Diese Passagen sind spannend und emotional, besonders die Tagebucheinträge geben Einblicke, die sehr berühren.

Leider verliert der Roman im weiteren Verlauf den Fokus. Nebenhandlungen wie Hannas Liebesgeschichte oder die Beziehung ihrer Tochter Katie wirken konstruiert und nehmen dem eigentlichen Thema viel Raum weg. Auch Themen wie NS-Vergangenheit, Mordfälle oder gesundheitliche Probleme von Hanna wirken überladen und lenken vom Kern ab. So bleibt das Hauptanliegen, also die Erfahrungen der Verschickungskinder, oft zu oberflächlich.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Inselbeschreibungen stimmungsvoll, doch hätte die Geschichte (für meinen Geschmack) von den Kindern selbst noch stärker erzählt werden dürfen. Die zwei Zeitebenen mit Rückblenden und Tagebuchauszügen sind ein guter Ansatz, werden aber nicht konsequent genutzt. Insgesamt ist es ein interessantes Buch mit einem wichtigen Thema, das aber mehr Tiefe gebraucht hätte.

Bewertung vom 04.09.2025
Stein, Tina

Secret Forest Academy. Avas Bestimmung


ausgezeichnet

Schon beim ersten Blick auf das Buch sticht das wunderschön gestaltete Cover ins Auge. Goldene Akzente, magische Details und die Darstellung von Ava und ihrem Seelentier Urs spiegeln die Geschichte perfekt wider und machen sofort neugierig auf den Inhalt.

Die Handlung dreht sich um die zwölfjährige Ava, deren Eltern nach einem Brand spurlos verschwunden sind. Sie fühlt sich allein gelassen und voller Fragen, bis sie im Wald auf Urs trifft – einen sprechenden Schwarzbären, der sich als ihr Seelentier entpuppt. Mit ihm gelangt sie in die Secret Forest Academy, eine magische Schule mitten im Wald. Dort erwarten sie neue Freundschaften, aufregende Abenteuer und jede Menge Geheimnisse. Doch der Verlust ihrer Eltern ist allgegenwärtig und Ava begibt sich mutig auf die Suche nach Antworten.

Was mir besonders gefallen hat, ist die fantasievolle Gestaltung der Akademie. Die Beschreibungen sind kreativ und detailreich, sodass man die geheimnisvolle Welt beim Lesen sofort vor Augen hat. Gleichzeitig sind die Kapitel angenehm kurz gehalten, was das Buch auch für Kinder oder junge Leser zugänglich macht, die sich ihre Lesezeit lieber in kleinen Portionen einteilen. Verstärkt wird der Zauber zusätzlich durch liebevoll illustrierte Kapitelanfänge.

Ava als Protagonistin konnte mich sofort überzeugen. Sie ist mutig, neugierig und dabei unglaublich sympathisch. Ihre Verbindung zu Urs, dem treuen und manchmal etwas verfressenen Bären, hat die Geschichte für mich besonders lebendig gemacht. Auch die Nebenfiguren sind vielseitig und machen Lust, noch mehr über sie in den kommenden Bänden zu erfahren.

Thematisch gelingt es Tina Stein, eine Balance zu schaffen zwischen abenteuerlicher Spannung und sensiblen Themen wie Verlust, Freundschaft und Selbstvertrauen. Gerade die Botschaft, dass man auch in schwierigen Zeiten auf seine innere Stärke vertrauen darf, hat mich sehr berührt.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, perfekt für die anvisierte Altersgruppe ab 10 Jahren. Gleichzeitig gibt es auch tiefere Ebenen, die die Geschichte spannend für ältere Leser machen. Besonders gelungen fand ich die Mischung aus Magie, Naturbezug und dem klassischen Kampf zwischen Gut und Böse.

Fazit:
Avas Bestimmung ist ein starker Auftakt der Secret Forest Academy-Reihe, der mit einer magischen Welt, liebenswerten Figuren und einem spannenden Plot überzeugt. Ein Buch voller Abenteuer, Freundschaft und Hoffnung, das Lust auf die Fortsetzung macht. Für mich ein klares 5/5 Sterne-Buch und eine große Empfehlung an alle, die Fantasy-Geschichten mit Herz lieben.

Bewertung vom 04.09.2025
Roberts, Lauren

Der Thron / Powerless Bd.3


ausgezeichnet

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dieses Buch hat mich komplett zerstört und gleichzeitig so glücklich gemacht, dass ich es am liebsten sofort nochmal lesen würde. Der Thron war für mich der perfekte Abschluss der Powerless-Trilogie. Das Buch war voller Emotionen, vielen überraschenden Wendungen und Momenten, die mich zum Lachen und (viel zu viele, die mich zum) Weinen gebracht haben.

"... dieses Leben ist harsch und grausam und hat es mir kaum erlaubt, es zu leben." - S 513

Paedyn hat mich in dem Band noch einmal richtig überrascht. Sie ist alles andere als perfekt und genau das macht sie seit Band eins so nahbar für mich. Ich konnte so viele ihrer Entscheidungen nachvollziehen, auch wenn sie manchmal schwer waren. Was ich an ihr am meisten liebe ist ihre Treue zu Adena (die mich mehrfach zu Tränen gerührt hat), ihre Liebe zu Kai und dem Wunsch Kitt etwas zurückzugeben. Sie wirkt menschlich, verletzlich und gleichzeitig unglaublich stark.

"Nichts ist stärker als eine Frau, der gesagt wurde, dass sie schwach ist." - S. 632

Kitt war für mich ein sehr spannender Charakter und hat in diesem Band sehr viele Facetten gezeigt und eine starke Entwicklung durchgemacht. Einerseits wollte ich ihm vertrauen, andererseits war da immer dieses Gefühl, dass er etwas zu verbergen hat. Sein Handeln hat mich oft frustriert, aber irgendwie fand ich seinen Weg letztendlich trotzdem stimmig. Tragisch, ja, aber ehrlich gesagt auch ziemlich eindrucksvoll.

Beim Gedanken an Kai schlägt mein Herz schneller (das könnte von Paedyn kommen). Er war in diesem Buch manchmal ein bisschen zu intensiv, ein bisschen zu sehr von Pae eingenommen, aber ganz ehrlich? Genau das hat ihn für mich so besonders gemacht. Die Art, wie er liebt, wie er eifersüchtig ist, wie er alles für sie riskiert... Ich habe jede einzelne Seite seiner Kapitel geliebt. Seine Sätze waren manchmal so voller Gefühl, dass ich Tränen in den Augen hatte und schnell noch eine Markierung im Buch gemacht habe. Kai ist in diesem Buch eine wahre Greenflag.

„Bisher war ich immer bereit, in diesen meerblauen Augen zu versinken. Aber jetzt, da sie nicht mehr der Anker ist, an den ich mich im Sinken klammere, will ich nicht mehr an das Ertrinken denken.“ - S. 25

Die Herausforderungen haben der Geschichte noch Spannung gegeben und waren mein liebster Teil des Buches. Überhaupt waren die Wendungen in diesem Buch sehr gelungen und für mich nicht vorhersehbar. Ständig dachte ich, ich wüsste, wohin die Geschichte geht und dann kam wieder etwas völlig Unerwartetes. Dieses Auf und Ab hat mich süchtig gemacht, sodass ich das Buch gar nicht weglegen wollte und es letztendlich um 2 Uhr beendet habe. Die Trilogie ist somit beendet und darüber bin ich sehr traurig, denn ich habe Paedyn und Kai ins Herz geschlossen. Trotzdem fühlt es sich nach einem perfekten Abschluss an. Besonders der Epilog und das Bonuskapitel haben das Ende für mich perfekt gemacht. Außerdem freue ich mich auf Fearfull, das von Kitts Schicksal handelt.

„Meine Lippen leuchten in strahlendem Rot, vielleicht um das Blut zu betonen, das an meinen Händen klebt ...“ - S. 69

Fearless hat alles, was ich mir gewünscht habe: Action, Drama, Liebe, Humor, Freundschaften und einen Plot, der einen ständig an der Nase herumführt. Ich werde Paedyn, Kai und Kitt nicht so schnell vergessen. Für mich ist Fearless ein absolutes Highlight und ein würdiger Abschluss der Trilogie.

Wer die Powerless-Trilogie nicht liest, der ist selber Schuld. Denn mit dieser Reihe lässt einen in eine ganz neue Welt eintauchen, bricht einem das Herz und heilt es wieder. Ich freue mich jetzt schon auf (hoffentlich) neue Bücher von Lauren Roberts.