Ein epischer Mystery-Thriller, spannend von der ersten bis zur letzten Seite!
Lothar Nietsch legt hier einen wirklich beeindruckenden Roman vor, der einen faszinierenden Mix aus spannendem Mystery-Thriller mit leichtem Horror-Einschlag und Zeitreise-Dystopie bietet.
Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven völlig unterschiedlicher Charaktere geschildert, wodurch sich ein abwechslungsreicher und immer wieder aufs Neue interessanter Blickpunkt auf die mysteriösen Ereignisse auf der Midway ergibt. Dabei stechen natürlich die Erzählstränge der Zeitreisenden mit ihrem Auftrag die Welt zu retten, als auch Torbens hervor, der zugleich Schlüssel und Bindeglied zwischen den Welten zu sein scheint.
„Midway Dawn“ ist einfach irre spannend, herrlich mysteriös und geheimnisvoll, und wunderbar flüssig geschrieben. Die Seiten fliegen nur so dahin, während man immer weiter in den faszinierenden Strudel zwischen Zeit und Raum gesogen wird.
Ein geradezu episches Werk, auf dessen Fortsetzung ich mich schon gewaltig freue!
Gutes Herangehen an ein ernstes und schwieriges Thema!
Lizzys Eltern besitzen ein Bestattungsunternehmen, und nachdem Lizzy zuerst ganz alleine kleine Einblicke erhaschen konnte, findet sich mit ihren Freunden Mo, Cem, Olga, Fritzi, Yuki und Ronny eine neugierige Truppe zusammen, die dem Tod weiter auf den Zahn fühlt - der Club der kalten Hände. Gewitzt, aber auch sehr einfühlsam und nie pietätlos, sammeln die Kinder Eindrücke und Erfahrungen rund um das Thema und sind eben auch selbst betroffen durch Trauerfälle in ihren Familien.
Diese herzerwärmende Geschichte stellt die erste Hälfte des Buches dar. Den Abschluss bildet ein Sachteil aus Sicht von Lizzys Eltern und der Autorin Christine Pernlochner-Kügler, die selbst geprüfte Bestatterin ist und Psyschologie studiert hat. Hier gibt es kindgerecht aufbereitete Antworten auf allerlei Fragen rund um den Tod, die immer wieder durch kleine herzliche und lustige Momente mit einem Augenzwinkern aufgehellt werden, um sich dem Thema auch mit einer warmen Umarmung und Lebensmut zu nähern.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mir selbst als Kind Fragen rund um den Tod gestellt habe – und wie überfordert meine Eltern damit waren und dass sie keine Antworten hatten, mit denen ich etwas anfangen konnte. Die Geschichte des Clubs der toten Hände meistert dieses Thema spielerisch, ohne zu verklären, und beleuchtet auch beispielhaft, wie andere Kulturen und Religionen mit Trauer und Tod umgehen.
Die Entdeckungstour des Clubs und der kindgerechte Sachteil können Eltern wie Kindern wirklich eine große Hilfe sein. Sei es nun, um den Tod und unseren Umgang damit zu erklären oder eben leider auch einen Trauerfall zu bewältigen und zu verarbeiten.
Die Illustrationen von Valerie Tiefenbacher, bzw. eher deren Stil, sind leider nicht so ganz mein Fall, aber dennoch ausdrucksstark und immer lustig, leicht, bunt und super für Kinder.
Ein wichtiges und sehr empfehlenswertes Buch für Klein und Groß, das mir trotz des schwierigen Themas ein gutes Gefühl vermittelt und mich durchweg hat lächeln lassen!
Ein mitreißendes Abenteuer im viktorianischen London mit wunderschöner Ausstattung!
Benedict Mirow schenkt uns mit „Joshua Jackelby“ ein absolut mitreißendes und spannendes Abenteuer im viktorianischen London des Jahres 1851.
Zusammen mit seinen Freunden und der treuen Hündin Hazel meistert der Zeitungsjunge Josh das Leben auf der Straße in der britischen Metropole zu einer Zeit weit ab von unserem heutigen Luxusleben und unserer Bequemlichkeit. Die muntere Truppe trifft auf feindliche Straßenbanden, düstere Gestalten, freundliche Verbündete und mysteriöse und atemberaubende Wunder, um plötzlich auf der Jagd nach den Dieben einer weltbewegenden Erfindung in eine groß angelegte Verschwörung zu schlittern ...
Diese Geschichte ist nicht nur von der ersten bis zur letzten Seite spannend und wunderbar flüssig und bildhaft geschrieben, sondern bringt uns auch die damalige Lebensweise und die Entwicklung unserer Gesellschaft näher. Wir war das mit der Weltausstellung in London? Welche fast wundergleichen Fortschritte wurden von Menschenhand erdacht und bewerkstelligt? Wie groß darf man träumen? Wie hart und entbehrungsreich war das Leben damals, wie gut geht es uns heute und wo auf der Welt herrschen immer noch ähnliche Zustände?
Es ist ein gewichtiger Punkt und deutlicher Mehrwert dieses Romans, hier historisch korrekt zu sein, nicht zu beschönigen oder schlimmstenfalls gar falsch darzustellen, sondern auf kindgerechte Weise ein ehrliches Bild der Vergangenheit zu zeichnen. Hier kann man spielend lernen, sich echtes Wissen aneignen – und bestimmt wird in der Folge auch die Neugier geweckt, weitere Fragen zu stellen, die damaligen Zeiten und unsere Geschichte weiter zu erforschen und zu hinterfragen, wie sich alles entwickelt hat.
Das ist ein großes Pfund und wirklich toll gelöst. Und durch diese Ehrlichkeit wird der Roman neben der spannenden Handlung zusätzlich über alle Altersgrenzen hinweg interessant und reizvoll.
Unbedingt hervorgehoben werden muss auch die hochwertige Ausstattung des Hardcovers mit Lesebändchen. Angefangen bei dem wunderbar atmosphärischen Titelbild von Maximilian Meinzold und der Veredelung des Umschlags mit Kaltfolie, bis hin zu den phantastischen Werken von Timo Kümmel, der den kolorierten Vor- und Nachsatz mit einer Karte und Illustrationen bespielt, von denen Details begleitend zur Handlung stimmungsvoll als Seitengestaltungen im Roman eingesetzt werden und die Lesenden durch dieses famose Abenteuer tragen.
Ein rundum gelungenes, wunderschönes und wertvolles Buch – sehr empfehlenswert!
Vier Sterne für einen starken und faszinierenden Auftakt, der zum Ende hin leider etwas abflacht.
Die KinTwin-Mutation, die vor über zehn Jahren über die gesamte Weltbevölkerung hereingebrochen ist, und immer jeweils zwei Menschen auf Gedeih und Verderb bis zum Lebensende aneinander schmiedet, ist die Ausgangslage für ein wirklich abgefahrenes, frisches, interessantes und dystopisches Weltsetting, in dem die beiden Charaktere Zoe und Milo aufeinander treffen und versuchen, ihren Weg nicht durch das Schicksal entscheiden zu lassen, sondern selbst zu bestimmen.
„Soulmates and other ways to die“ von Melissa Welliver beginnt mit einem herrlich schrägen und morbiden Humor und dem Versprechen, ein zugleich sarkastisches wie auch faszinierendes Abenteuer zu werden. Und genau das gelingt über die erste Hälfte des Romans, die mich direkt nach den ersten Seiten begeistert und mit in diese Welt gesogen hat, was zugleich den wunderbar flüssigen und gefälligen Schreibstil der Autorin belegt. Aber zum Ende hin gewinnen die üblichen Romance- und Thriller-Aspekte zusehends an Gewicht, womit unterm Strich immer noch eine spannende Geschichte bleibt, sie aber den Reiz des Besonderen und nicht Erwartbaren einbüßt.
Das Cover dürfte vermutlich nicht allen gefallen, aber ich mag die moderne Comic-Gestaltung sehr und sie passt definitiv zum Roman, dessen Ausstattung als Klappenbroschur und mit dem Farbschnitt wirklich schön und stimmig daherkommt.
Summa summarum ein wirklich spannender RomCom-Roman für jüngere Semester mit überraschenden Ansätzen, die vor allem den Beginn hervorheben und bereichern.
Bestseller-Autor und Ork-Chronist Michael Peinkofer kehrt mit uns zurück nach Ork City und serviert mit seinem „Tatork“ eine fesselnde hardboiled Fantasy-Kriminalgeschichte, die sich gewaschen hat und unter die Haut geht.
Die geneigte Leserschaft erwartet ein Wiedersehen mit dem Viertelork und Privatdetektiv Corwyn Rash, der uns durch die düsteren Straßenschluchten des Großstadtmolochs Tirgaslan führt und einem Mordfall nachgeht, der immer weitere Kreise zieht und Rash in einen Strudel aus Intrigen und mysteriösen Machenschaften katapultiert. Dabei geht es nicht nur ihm ans Leder, sondern zwielichtige Akteure greifen nach den hohen Ämtern der Metropole und versuchen alle Macht an sich zu reißen – koste es, was es wolle.
„Tatork“ besticht durch eine greifbare, extrem dichte Atmosphäre, die unweigerlich an „Sin City“ oder Tim Burtons „Batman“-Filme denken lässt und wirft einen praktisch sofort ins Geschehen. Das fetzt, das macht Spaß, da schmeckt man den Whiskey auf der Zunge und riecht den Rauch in den schummerigen Spelunken. Damit ist Michael Peinkofer ein Fantasy Noir-Roman gelungen, der eine immense Sogkraft und Spannung aufbaut, und gleichzeitig auch einen Mehrwert bietet, lassen sich doch viele Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen finden.
Das überzeugt auf ganzer Linie und ist damit glasklar ein unbedingter Lesetipp!
Es ist eine Schande, dass Deutschland sich vermutlich die Chance entgehen lässt, Robert Habeck den Auftrag zu geben, unser Land in eine hoffnungsfrohe Zukunft zu lenken und uns das Rüstzeug zu verschaffen, den multiplen nationalen und globalen Krisen gewappnet zu begegnen.
DEN BACH RAUF rekapituliert in einigen Momenten die vergangenen drei Jahre, zeichnet das Bild eines tatkräftigen und vorausschauenden Menschen, der seine Sache für uns alle gut machen möchte, aber durch die sich überschlagenden Ereignisse auch schlicht an die Grenzen des Mach- und Kommunizierbaren getrieben und von rechtspopulistischen Kräften zu Unrecht, oder zumindest völlig übertrieben, dämonisiert und gehetzt wurde. Und trotz dieser Schmutzkampagnen schreibt hier ein Politiker und Macher, der die Menschen wieder zusammenbringen, alle mitnehmen und ihnen erklären möchte, was nötig ist, um voran zu kommen und uns wieder aufzubauen. Und dass Robert Habeck zu echter Voraussicht und zukunftstauglichen Konzepten fähig ist, zeigt sein deutliches Mahnen ob der Unabhängigkeit von russischem Gas oder dem bevorstehenden Untergang der deutschen Automobilindustrie Jahre vor den jeweiligen Schlüsselereignissen.
Das unterscheidet ihn so fundamental von dem cholerischen, spaltenden, populistisch geifernden und rückwärtsgewandten Monsieur Merz, dass mich der Gedanke fast körperlich schmerzt, wer wohl unser nächster Kanzler wird, und was das für katastrophale und irreparable Folgen nach sich ziehen wird ...
DEN BACH RAUF erzählt von einer deutsch-europäischen Vision, wie wir gemeinsam wieder groß, stolz, begeistert und wagemutig werden können. Wie schön wäre es, wenn wir alle zusammen daran arbeiten würden?!
Eine wirklich erhellende, gehaltvolle und umfassende Auseinandersetzung mit dem Populismus, die mir viel mit auf den Weg und zum Nachdenken gegeben hat. Dabei hat mir Marcel Lewandowskys Buch insbesondere den Blick auf den Werdegang der globalen Netze und Strömungen erschlossen, als auch meinen eigenen leidenschaftlichen Eifer hinterfragt, gerade gerückt und relativiert, wenn es darum geht, ein Verbot der AfD oder massive Beschränkungen des Faschisten Höcke einzufordern. Außerdem hat es noch mal verstärkt meine Wahrnehmung dafür sensibilisiert, wie das Selbstverständnis und das argumentative Mind-Set derer tickt, die den Populisten mit Haut und Haar verfallen und sich geradezu zu Fanatikern entwickeln.
WAS POPULISTEN WOLLEN offeriert einen umfänglichen und grundsätzlichen Überblick zum Thema bis circa zum Frühling 2024 (also insbesondere noch vor Trump(Musk)2 und der Merz-Zäsur), den ich allen wärmstens ans Herz legen möchte.
Volker Surmann hat mit LEON HERTZ UND DIE SACHE MIT DER TRAURIGKEIT eine berührende Coming-of-Age-Geschichte über den Tod, die Trauer, Depressionen und Schwermut, Mobbing, Toleranz, die Vielfalt des Lebens, Alleinsein und Freundschaft geschrieben.
Dabei hebt der einfühlsame Roman nie den erhobenen Zeigefinger, will weder belehren noch bevormunden, sondern lässt uns all das selbst und unverblümt miterleben und zu unseren eigenen Schlüssen kommen. Und daneben ist Leons abenteuerliche Suche auch noch spannend, witzig, unterhaltsam und genau so sehr beschwingt wie pointiert und frisch fabuliert.
Ein wertvolles Buch, dessen Inhalt noch lange nachhallt und die Seele wärmt.
Ein fesselndes Abenteuer auf hoher See!
Davide Morosinotto hat einmal mehr ein packendes Abenteuer aufs Papier gebannt und entführt uns mit „Shi Yu – Die Unbezwingbare“ ins ferne Asien. Dabei kommt sowohl sein Anspruch an ein authentisches Setting zum Tragen, als auch phantastische Facetten, die die fesselnde Piratengeschichte und den Lebensweg von Shi Yu zu etwas ganz Besonderem machen.
PARTS PER MILLION ist ein Climate-Fiction-Thriller, der auf erschreckende Weise Entwicklungen in Deutschland extrapoliert, die uns alle wachrütteln sollten, denn die Polarisierung der Gesellschaft ist längst da und die Extreme strecken sich immer weiter in ihre jeweilige Richtung.
Das ist ein wichtiger, ein guter, ein notwendiger Roman, über den wir alle nachdenken und reden sollten, damit die geschilderten Inhalte eben nicht unsere Realität werden, sondern wir uns zusammenraffen und gemeinsam eine Zukunft im Einklang mit dem Planeten bauen, die auch noch für die folgenden Generationen lebenswert ist.
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