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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2025
Xander, Iliana

Love, Mom


ausgezeichnet

Der Psychothriller “Love, Mom” von Iliana Xander zeichnet sich durch mehrere trickreiche Twists aus. Aus der Ich-Perspektive erzählt, versucht die Studentin Mackenzie Casper Licht ins Dunkel ihrer verzwickten Familiengeschichte zu bringen. Die Briefe, die Mackenzie nach dem Tod ihrer berühmten Schriftstellerinnen-Mutter bekommt, geben den richtigen Drive für einen fesselnden Pageturner. Immer mehr Untiefen tun sich auf, bis sich ganz allmählich alles aufklärt. Und auch wenn die Einzelschritte bis zum großen Finale manchmal etwas einfach erklärt sind und die Autorin sich gelegentlich wiederholt, ist “Love, Mom” ein schöner fesselnder Psychothriller.

Bewertung vom 13.10.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

In ihrem gut eingefädelten Psychothriller “Himmelerdenblau” setzt Romy Hausmann ihre bereits in früheren Bänden bewährten Mittel ein: Verwirrung stiften, mit Andeutungen spielen, falsche Fährten legen, überraschende Twists einbauen und Menschen nicht nur in Schwarzweiß, sondern mit all ihren realen Grau- und Zwischentönen zeichnen. Dabei switcht sie immer wieder in verschiedene Perspektiven, die in der Hörbuchfassung von verschiedenen Sprechenden präsentiert werden. So entsteht ein fesselnder Psychothriller, der bis zum Ende fast alles offen lässt und so für manche Überraschung sorgt. Besonders feinfühlig geht sie auf die Erinnerungen des dementen Theo ein, der immer mal wieder wache Momente hat, bis alles erneut verschwimmt. So ist “Himmelerdenblau” von Romy Hausmann ein fesselndes und emotionsgeladenes Psychodrama um schleichende Demenz, Familiengeheimnisse und nicht mehr gut zu machende Entscheidungen. Bestens gelesen von Romy Hausmann, Felix von Manteuffel, Anna Maria Mühe, Uve Teschner, Florian Gregorzyk und Leslie Malton.

Bewertung vom 13.10.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk (MP3-Download)


ausgezeichnet

“Das Geschenk” von Gaea Schoeters ist eine humorvolle, tiefsinnige und sehr unterhaltsame Allegorie auf aktuelle politische Themen wie Klimawandel und Flüchtlingskrise, auf den Kampf um Wahlerfolge und die Schwierigkeiten praxistauglicher Politik. Schwungvoll erzählt Gaea Schoeters aus der Sicht des Bundeskanzlers, wie die deutsche Regierung versucht, mit der außergewöhnlichen Situation umzugehen. Dabei prallen wirtschaftliche Interessen und die Folgen des Klimawandels (hier herbeigeführt durch die Veränderung der Elefantenpopulation) hart aufeinander, statt in sinnvolle Synergien umgewandelt zu werden. Auf humorvolle Art zeigt die Autorin, wie schwer es der Politik fällt, die neuen Bedingungen zu managen, ohne dabei die Wählerschaft zu frustrieren. Und dennoch kommt es zu spannenden Ansätzen und kreativen Vorschlägen, die für turbulente Debatten sorgen. So ist “Das Geschenk” von Gaea Schoeters ein literarisch-feinsinniges und humoristisches Gedankenspiel über Politik, Veränderung und Stillstand in unserem Land. Bestens gelesen von Johannes von Bülow.

Bewertung vom 13.10.2025
Jean, Emiko

The Return of Ellie Black (MP3-Download)


ausgezeichnet

“The Return of Ellie Black” von Emiko Jean ist ein fesselnder Thriller – und wahrlich keine leichte Kost. Im Mittelpunkt ihrer düsteren Story stehen die Polizistin Chelsey Calhoun und die Jugendliche Ellie Black. Jean erzählt die packende Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven ihrer beiden Hauptfiguren und switcht dabei auch immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Ganz langsam setzt sich ein bedrückendes Bild aus toxischen Abhängigkeiten, aus Gewalt, Macht und Machtlosigkeit zusammen. So ist “The Return of Ellie Black” von Emiko Jean ein emotional aufwühlender Thriller, der berührt. Bestens gelesen von Vera Teltz und Hannah Schepmann.

Bewertung vom 13.10.2025
Sironic, Fiona

Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft


ausgezeichnet

“Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft” erzählt Fiona Sironic als dystopische Coming-of-age-Story aus der Sicht der 15-jährigen Era, die gemeinsam mit der etwas älteren Maja im Mittelpunkt steht. Beide haben mit sich und vor allem mit den äußeren Umständen ihres noch recht jungen Lebens zu kämpfen. Der Klimawandel schreitet fort, und Era versucht, die Erinnerung an die immer weiter aussterbenden Vogelarten zu bewahren. Dazu greift sie nicht nur auf ein digitales Archiv, sondern ganz analog auf Bleistift und Papier zurück. Maja hingegen versucht, sich dem Einfluss ihrer beiden Mütter zu entziehen, die als “Momfluencerinnen” ihr gesamtes Leben in den sozialen Medien ausbreiten. So ist “Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft” von Fiona Sironic eine ebenso einfühlsame wie dystopische Near-Future-Story über die erste Liebe, Erwachsen-werden, Klimakrise und, jawohl, Familie.

Bewertung vom 13.10.2025
Seybolt, Bailey

Coram House (MP3-Download)


ausgezeichnet

“Coram House” von Bailey Seybolt ist ein emotionaler Thriller, der in der eisigen Winterkälte von Vermont erst ganz allmählich in Fahrt kommt. Aus der Ich-Perspektive der True-Crime-Autorin Alex Kelley erzählt sie von deren Recherchen rund um die Geheimnisse des Waisenhauses und seiner ehemaligen Bewohnenden. Es geht um nichts weniger als um Missbrauch durch einen Priester und um Misshandlungen der Kinder durch die Nonnen, die sogar bis zum Tod führen konnten. Daneben stellt Seybold aber auch das Private ihrer Hauptfigur in den Mittelpunkt, deren letzter True-Crime-Krimi ein großer Flop war. Wie geht sie damit um?

Bailey Seybolt erzählt “Coram House” mit großem Pathos und viel Dramatik. Und auch wenn ihre Protagonistin dabei manchmal etwas sehr überspannt wirkt, ist ihr mit dieser Geschichte ein spannender True-Crime-Krimi gelungen. Der immer wieder für eine Überraschung gut ist. Angelehnt ist der Thriller “Coram House” übrigens an die wahren Ereignisse rund um das Waisenhaus “Catholic St. Joseph’s” in Vermont, USA. Bestens gelesen von Wolfgang Berger und Heidi Jürgens.

Bewertung vom 13.10.2025
Ryujin, Jang

Bis zum Mond


ausgezeichnet

Aus der Ich-Perspektive erzählt die junge koreanische Autorin Jang Ryujin in “Bis zum Mond” eine lebendige Story über drei Freundinnen, die durch Spekulation mit einer Kryptowährung reich werden wollen. Alle drei haben das Gefühl, in einem Hamsterrad festzustecken. Gebildet aus hohen Lebenskosten, einem öden Bürojob ohne Aufstiegsmöglichkeit und allenfalls mäßigem Lohn. Als Korea 2017 seinen ersten Kryptowährungsboom erlebte, steckte die Autorin selbst in einem eintönigen Bürojob. Und kam durch den Hype um das große Geld auf die Idee für ihren Roman. Mit “Bis zum Mond” ist Jang Ryujin ein großartiges Zeitzeugnis über Zusammenhalt unter Frauen, über Freundschaften, große Träume, Kryptofantasien und dem Wunsch nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit gelungen. Bestens gelesen von Johanna Zehendner.

Bewertung vom 13.10.2025
Hénaff, Sophie

Bube, Dame, König, Stich / Kommando Abstellgleis Bd.4


ausgezeichnet

In “Bube, Dame, König, Stich” fährt Sophie Hénaff wieder alles auf, was ihre Krimis mit den schrägen Kripo-Vögeln ausmacht. Mit feinem Humor und einem verzwickten Fall stellt sie das Team um Kommissarin Anne Capestan erneut im besten Licht dar. Es ist eine kleine Gruppe von Leuten, mit denen sonst niemand zusammenarbeiten möchte, die aber unkündbar sind – unter ihnen durchgeknallte ITler, Unglücksbringer, Alkoholiker, frühere interne Ermittler oder eine Polizistin, die vor allem als Polizeiserien-Autorin erfolgreich ist. Und mittendrin Kommissarin Anne Capestan, die mehr als nur ein disziplinarisches Verfahren hinter sich hat. Der Fall um den rachsüchtigen Pariser Needle-Spiker ist ausgeklügelt und nie um eine Überraschung verlegen, die Charaktere sind mit viel Sympathie für ihre Eigenartigkeiten gezeichnet. So ist “Bube, Dame, König, Stich” von Sophie Hénaff ein humorvoller und fesselnder Krimi aus Frankreichs Hauptstadt Paris.

Bewertung vom 13.10.2025
Sigurdardóttir, Yrsa

BLUT (MP3-Download)


ausgezeichnet

In ihrem neuen Krimi “Blut” erzählt die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir eine spannende Story, die die Balance zwischen den polizeilichen Ermittlungen und den Vorkommnissen in ihrem Umfeld fein austariert. Geschickt fügt sie einzelne Erzählstränge über zerstrittene Nachbarn, gefundene Knochen, skurrile Ereignissen, umkämpfte Fischfangquoten und die Erlebnisse einer jungen Aushilfs-Schiffsköchin zusammen, um daraus einen intelligenten Fall mit so mancher Überraschung zu zaubern. Auch wenn ihre beiden Polizist*innen Karó und Týr dieses Mal nur Nebenrollen zu spielen haben: “Blut” von Yrsa Sigurdardóttir ist ein spannender Krimi mit jeder Menge Dramatik und vielen geschickten Wendungen.

Bewertung vom 13.10.2025
Wisser, Daniel

Smart City


ausgezeichnet

Mit “Smart City” gelingt Daniel Wisser ein spannender dystopischer Blick auf eine mögliche nahe Zukunft unserer Gesellschaft. Manche seiner Gedankenspiele scheinen dabei schon längst Realität zu sein. Das enge Zusammenspiel zwischen Politik und mächtigen Konzerne, das langsame Verschwinden demokratischer Prozesse, das Einschleichen von alltäglichem Rassismus in die breite Masse und die unmerkliche Gewöhnung an ungleiche Behandlungen. Im Mittelpunkt seiner Story steht die Journalistin Morag Oliphant, die diese Prozesse sorgfältig beobachtet und mit viel Engagement dagegen angeht. So ist “Smart City” von Daniel Wisser ein düsterer, prophetischer Blick in eine nahe Zukunft, die möglicherweise schon längst begonnen hat.