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SeverusNyssen
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Rhein Neckar Kreis

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2025
Lilkendey, Silvana

Windholm Das Nebelkind


ausgezeichnet

Zwischen Nebel, Magie und Hoffnung – „Windholm: Das Nebelkind“ verzaubert leise, aber nachhaltig

„Windholm: Das Nebelkind“ beginnt mit einem starken, fast mythischen Moment: Aric, ein junger Mann, sitzt am Sterbebett seines Vaters Hector. In diesen letzten Minuten erfährt er ein Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird – seine Mutter war keine gewöhnliche Frau, sondern eine Sylphe namens Elariya aus dem magischen Reich Eldora. Sie hatte sich einst geopfert, um ihren Sohn vor der dunklen Macht des Malakar zu schützen. Allein diese Enthüllung sorgt dafür, dass man als Leser sofort in die Geschichte hineingezogen wird.


Nach Hectors Tod verspürt Aric einen mystischen Ruf, der ihn unwiderstehlich in das fremde Reich zieht – auf der Suche nach seinen Wurzeln, seiner Mutter und letztlich nach sich selbst. Schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine Atmosphäre, die dicht und geheimnisvoll ist, aber nie überladen wirkt. Besonders schön ist, wie sanft die Autorin das Fantastische in die Realität gleiten lässt – man spürt förmlich, wie sich der Nebel hebt und Magie in der Luft liegt.


Ein echtes Highlight ist die Begegnung mit dem Gnom Bramblefeet, einem verfressenen, aber überaus liebenswerten Begleiter. Er bringt Humor, Wärme und Herz in die Geschichte. Man kann gar nicht anders, als ihn sofort ins Herz zu schließen – er ist so sympathisch beschrieben, dass man ihn am liebsten selbst auf Reisen mitnehmen würde. Durch ihn öffnet sich Aric die Tür zu einer neuen, faszinierenden Welt, voller Wunder, aber auch Rätsel.


Was besonders angenehm auffällt: Der Roman setzt nicht auf wilde Action oder nervenaufreibende Kämpfe. Stattdessen entfaltet sich die Handlung ruhig, fast meditativ – und gerade das macht den Reiz aus. Es ist eine Reise, die nicht nur durch magische Wälder führt, sondern auch in die Tiefe der Seele. Die Grundspannung bleibt dabei stets spürbar – wie ein feines Knistern in der Luft, das die Seiten nur so dahinfliegen lässt.


Philosophisch und märchenhaft zugleich trifft Aric unterwegs immer wieder neue Gefährten – etwa Lyra, die mit ihrer stillen Stärke eine schöne Ergänzung zu seiner suchenden Natur bildet. Der Wald, durch den sie ziehen, bleibt dabei ein magischer Ort, der sich wie ein lebendiges Wesen anfühlt: geheimnisvoll, beschützend, manchmal unheimlich, immer wundervoll. Besonders die Donnerborke, ein mächtiger, uralter Baum voller Energie, ist ein Höhepunkt der Erzählung und zeigt die Fantasie und Liebe zum Detail, die in diesem Buch steckt.


Am Ende schließt sich die Geschichte mit einem zarten, hoffnungsvollen Schimmer – ein Gefühl, dass Arics Reise noch nicht zu Ende ist. Man legt das Buch mit einem Lächeln aus der Hand und wünscht sich, bald wieder nach Eldora zurückkehren zu dürfen.


Fazit:

„Windholm: Das Nebelkind“ ist kein lautes Fantasy-Abenteuer, sondern eine leise, poetische Entdeckungsreise voller Magie, Herz und Nachdenklichkeit. Wer actionreiche Kämpfe sucht, wird sie hier nicht finden – wer aber eine atmosphärische Geschichte voller Seele, Naturmagie und liebenswerter Figuren liebt, wird dieses Buch verschlingen. Ein wunderschöner Auftakt mit viel Potenzial für weitere Bände.

Bewertung vom 12.10.2025
Brezina, Thomas

Tiger-Team - Vorsicht, fliegender Vampir


ausgezeichnet

Spannung, Rätsel und echtes Detektivfieber – ein Tiger-Team-Abenteuer, das Kinder begeistert!

Meine Tochter hat das Buch regelrecht verschlungen und war von Anfang bis Ende begeistert! Sie kannte das Tiger-Team bisher noch nicht, aber jetzt ist sie absoluter Fan. Ich selbst erinnere mich noch an die Bücher aus meiner Kindheit – und es war richtig schön zu sehen, wie viel Spaß sie heute noch machen.


Das Buch ist spannend, aber nicht zu gruselig – perfekt also für Kinder ab etwa sieben oder acht Jahren, die Lust auf ein echtes Detektivabenteuer haben. Besonders gefallen hat meiner Tochter, dass man beim Lesen richtig mitmachen kann und sich selbst als Teil des Teams fühlt. Der Detektiv-Recorder war für sie ein echtes Highlight! Auch der Umfang des Buches ist ideal: nicht zu lang, viele Bilder und genau die richtige Menge Text, um die Spannung zu halten, ohne zu überfordern.


Die Geschichte ist fesselnd und passt wunderbar zur Herbst- und Halloweenzeit – geheimnisvoll, aber trotzdem kindgerecht. Das Ende ist spannend, aber nicht zu heftig, und die Extras am Schluss haben ihr besonders gut gefallen. Die Tipps zum Zeichnen von Phantombildern, die kleinen Rätsel und sogar Details wie die Fahrkarte sind liebevoll gemacht und laden dazu ein, selbst aktiv zu werden.


Auch das Design ist rundum gelungen: viel Schwarz-Weiß, kombiniert mit kräftigem Rot – das sorgt für Spannung und Wiedererkennungswert, ohne zu düster zu wirken. Die Figuren sind sympathisch, witzig und klar gezeichnet – vor allem Bad Braunburg hat für einige Lacher gesorgt.


Fazit:

Ein wunderbar kurzweiliges, interaktives Buch, das zum Miträtseln und Mitfiebern einlädt. Für Kinder, die Abenteuer, Spannung und Rätsel lieben, ist dieses Tiger-Team-Buch ein echter Volltreffer. Wir werden uns auf jeden Fall weitere Bände zulegen – ein tolles Geschenk, nicht nur zu Halloween!

Bewertung vom 12.10.2025

Meine Vorschul-Spaß-Box: Konzentration


ausgezeichnet

Rätseln, entdecken, konzentrieren: Ein Vorschulspaß, der begeistert

Die „Vorschulspaß Box: Konzentration mitnehmen – Rätseln und Entdecken für Kinder ab 5 Jahren“ hat uns rundum begeistert. Enthalten sind 50 liebevoll gestaltete Karten mit abwechslungsreichen Übungen und Rätseln, die spielerisch Konzentration und logisches Denken fördern. Besonders praktisch ist, dass jede gelöste Aufgabe mit einem Sticker belohnt werden kann – das motiviert zusätzlich und macht die Übungen fast ein bisschen wie ein Spiel.


Wir haben die Box mit meinem Neffen ausprobiert, der erst im nächsten September eingeschult wird, und er war sofort begeistert. Er konnte sich kaum entscheiden, welche Karte er zuerst bearbeiten wollte. Deshalb haben wir einfach blind eine Karte gezogen – und so wurde jede Übung zu einer spannenden Überraschung. Die Aufgaben sind gut machbar für Fünfjährige, trotzdem fordernd genug, um die Aufmerksamkeit zu schulen. Besonders beliebt waren die „Fehler-such-Bilder“, die wirklich Konzentration und genaues Hinschauen erfordern.


Schön ist auch, dass man die Karten mit Bleistift bearbeiten kann, sodass sie mehrfach wiederverwendbar sind. So greifen wir immer wieder zu einer neuen Karte, ohne dass es langweilig wird. Die Box selbst ist hochwertig gestaltet, die Karten stabil und ansprechend bedruckt. Insgesamt wirkt alles sehr durchdacht und macht einfach Spaß.


Für uns ist die Box eine tolle Beschäftigung, die nicht nur sinnvoll ist, sondern auch spielerisch auf die Schule vorbereitet. Sie steigert die Vorfreude auf den Schulstart enorm und wir können sie absolut weiterempfehlen. Da es auch noch weitere Boxen gibt, werden wir sicherlich bald Nachschub besorgen.

Bewertung vom 09.10.2025
Sagenroth, S.

Alle Jahre wieder mit Elvis


ausgezeichnet

Wenn Katzen ermitteln – Koblenzer Krimivergnügen mit Pfotencharme

„Elvis – Alle Jahre wieder“ ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Katzenkrimi, der den Leser mitten nach Koblenz entführt. Im Mittelpunkt steht natürlich Kater Elvis, ein mutiger und zugleich herzensguter Ermittler, der mit seinen Visionen immer wieder für überraschende Momente sorgt. Aber er ist nicht allein – eine ganze Schar cleverer und schlagfertiger Katzen unterstützt ihn und sorgt dafür, dass nie Langeweile aufkommt.

Besonders witzig fand ich die Szenen rund um die Katzendemo: humorvoll erzählt, mit einer wichtigen Botschaft versehen, ohne dabei belehrend zu wirken. Genau diese Mischung macht den Charme des Buches aus – man lacht über die Ideen der Tiere, nickt zustimmend bei den ernsten Hinweisen (wie dem Appell, keine Tiere zu Weihnachten zu verschenken) und fiebert gleichzeitig bei den Ermittlungen mit.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die menschlichen Figuren mit ihren Alltagsproblemen ebenso lebendig gezeichnet sind. Zwischen Arbeit, Familie und kleinen Sorgen des täglichen Lebens müssen sie sich plötzlich mit rätselhaften Ereignissen herumschlagen – und oft sind es gerade die Katzen, die sie unbemerkt auf die richtige Spur bringen. Diese Verbindung von tierischem Spürsinn und menschlichem Alltag wirkt wunderbar leicht und gleichzeitig sehr authentisch.

Auch für Neueinsteiger ist das Buch bestens geeignet: Es war mein erstes Abenteuer mit Elvis und ich habe mich sofort zurechtgefunden. Viele Katzen, viel Charme, spannende Ermittlungen und eine gute Portion Humor machen das Buch zu einem echten Lesespaß. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Krimis mit Elvis und seinen tierischen Freunden – Koblenz hat mit diesem Kater eindeutig einen neuen literarischen Helden!

Bewertung vom 08.10.2025
Jana, Karate

Elli Energiekuh und ihr Zauberfutter


ausgezeichnet

Ein kunterbuntes Leseabenteuer für Groß und Klein

Elli EnergieKuh und ihr Zauberfutter“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, das mich und meine Tochter gleichermaßen begeistert hat. Obwohl sie noch relativ klein ist, konnten wir gemeinsam in die Geschichte eintauchen und dabei so viel entdecken. Besonders die liebevoll gestalteten Illustrationen laden zum Staunen ein – jedes Bild steckt voller kleiner Details, die Kinder zum Entdecken und Mitmachen animieren. Die kleinen Sprechblasen unterstützen beim Vorlesen und machen es leicht, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen. Auch ältere Geschwister oder andere Kinder können eingebunden werden: Man kann ihnen Aufgaben geben, wie zum Beispiel die kleinen Bauch-Monster zu malen, was den Spaß und die Interaktion noch verstärkt.

Die Hauptfigur, Elli, wirkt auf Kinder sofort sympathisch und freundlich. Durch ihre Abenteuer kann man spielerisch über Gefühle, Kommunikation, gesunde Ernährung und andere kindgerechte Themen sprechen. Besonders gut gefällt mir, dass das Buch nicht nur eine nette Geschichte erzählt, sondern auch die gemeinsame Zeit beim Lesen bereichert – man bleibt im Kontakt, kann Fragen stellen, Gedanken austauschen und kreativ werden. Die bunten Illustrationen tragen zusätzlich zur positiven Stimmung bei und regen die Fantasie der Kinder an.

Alles in allem ist „Elli EnergieKuh und ihr Zauberfutter“ ein kurzweiliges, liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das sowohl für die ganz Kleinen als auch für ältere Kinder geeignet ist. Wir sind absolut begeistert und freuen uns schon auf weitere Abenteuer von Elli. Dieses Buch wird definitiv noch viele Male gelesen werden und ist eine wunderbare Bereicherung für jedes Kinderregal.

Bewertung vom 07.10.2025
Blum, Elisa

Kleine Heldinnen: Erstlesebuch für mutige Mädchen


sehr gut

Mut in bunten Silben – ein Schatz für kleine Heldinnen

Kleine Heldinnen ist ein wunderschönes Erstlesebuch, das durch seine kurzweiligen Geschichten und farbenfrohen Illustrationen sofort begeistert. Die acht Geschichten sind kindgerecht geschrieben, leicht verständlich und dank der farbigen Silbenmethode auch für Leseanfängerinnen der 1. Klasse gut zu meistern. Besonders gefällt mir, wie viel Freude und Stolz das Lesen den Kindern hier vermittelt: kurze Sätze, kleine Erfolge und eine klare Struktur sorgen dafür, dass das Buch nicht überfordert, sondern motiviert.



Inhaltlich überzeugt es mit liebevoll gezeichneten Figuren wie Lilli, Leni oder Romy, die alle auf ihre Art Mut beweisen, Freundschaft leben und Selbstbewusstsein entwickeln. Jede Geschichte endet mit einer positiven Affirmation und einer kleinen Frage, die wunderbar dazu einlädt, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen. Das macht das Buch nicht nur zu einer Sammlung spannender Abenteuer, sondern auch zu einem wertvollen Begleiter im Alltag, der Kinder darin bestärkt, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben.



Besonders die Illustrationen sind hervorzuheben: bunt, fröhlich und sehr schön anzusehen. Sie transportieren die Botschaft der Geschichten visuell und machen das Lesen noch lebendiger. Für Kinder ist das eine wichtige Unterstützung, da sie sich schnell in die Szenen hineinversetzen können.



Einziger Wermutstropfen ist für mich das Cover. Es wirkt im Vergleich zum liebevoll gestalteten Inhalt etwas unpassend und transportiert nicht die Wärme, die Stärke und die bunte Vielfalt der Geschichten. Ein anderes Covermotiv würde die Wertigkeit des Buches viel besser widerspiegeln und sicher auch mehr Aufmerksamkeit im Regal wecken. So, wie es aktuell ist, könnte man leicht daran vorbeigehen – was schade wäre, denn der Inhalt ist wirklich wertvoll.



Fazit: Kleine Heldinnen ist ein großartiges Buch für Leseanfängerinnen, das Mut macht, inspiriert und spielerisch beim Lesenlernen unterstützt. Inhalt, Sprache und Illustrationen sind absolut empfehlenswert – nur das Cover könnte stärker die Qualität und Schönheit widerspiegeln. Ein ideales Geschenk für den Schulstart oder einfach als liebevolle Ermutigung zwischendurch.

Bewertung vom 07.10.2025
Schürmann, Stefanie

Das Amulett der Sekhmet 3


ausgezeichnet

Zwischen Intrigen und Imperien – Maras Reise geht weiter
Stefanie Schürmanns „Das Amulett der Sekhmet – Band 3“ ist ein packender Band der Reihe, der ohne die ersten beiden Bände kaum zu verstehen ist. Wer Maras’ Abenteuer in Athen und ihr Wirken bei Marcus Antonius kennt, wird auch diesen Band umso mehr genießen. Der Einstieg nach den turbulenten Ereignissen in Athen führt die Leserschaft direkt nach Rom, wo Octavius seine familiären Angelegenheiten geregelt hat, aber weiterhin vor der enormen Aufgabe steht, Sicilia unter Kontrolle zu bringen und die Getreideversorgung Roms sicherzustellen.

Besonders gut gefällt mir, wie Schürmann historische Fakten geschickt in die Handlung einwebt, ohne dass es lehrbuchhaft wirkt. Die Darstellung des römischen Alltags, der politischen Machtspiele und der militärischen Herausforderungen vermittelt ein lebendiges Bild der Zeit. Der Seekrieg gegen Sextus’ Piraten wird ebenso spannend geschildert wie Marcus Antonius’ Feldzug gegen die Parther – man spürt die Spannung, die historischen Risiken und die strategischen Überlegungen.

Stilistisch überzeugt Schürmann durch flüssige, bildhafte Sprache, die historische Details elegant mit fiktiven Elementen verbindet. Die Figuren sind sorgfältig gezeichnet: Mara bleibt sympathisch, reflektiert und handelt stets nachvollziehbar, was sie sehr menschlich macht. Gleichzeitig erinnert ihre Entschlossenheit ein wenig an klassische Helden wie Ben Hur – eine Mischung aus Mut, Loyalität und innerer Stärke, die die Leserschaft leicht mitfiebern lässt.

Die Reise durch Rom, die politischen Intrigen, der dramatische Seekrieg und die Partherfeldzüge werden so dargestellt, dass man sich sowohl in der Handlung verliert als auch einen Eindruck von der historischen Epoche bekommt. Wer die ersten beiden Bände kennt, wird die Entwicklungen und Charakterbindungen noch intensiver nachvollziehen können. Ohne Vorwissen fehlt leider etwas Kontext, aber die Spannung bleibt erhalten.

Insgesamt ist „Das Amulett der Sekhmet – Band 3“ eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Historie und Figurenentwicklung. Schürmann zeigt, dass historische Romane nicht nur Fakten vermitteln, sondern durch spannende Geschichten und sympathische Figuren lebendig werden. Besonders Maras Perspektive macht die Handlung greifbar, und man verfolgt gespannt, wie politische Macht, Krieg und persönliche Loyalität ineinandergreifen. Für Fans der Reihe und historischer Abenteuer ein absolutes Muss.

Bewertung vom 07.10.2025
Nikolai, Maria

Der Geschmack von Freiheit / Little Germany Bd.2


ausgezeichnet

Ein rundum gelungener Abschluss

Wer bereits den ersten Band gelesen hat, wird sich sofort wieder in die Welt von Little Germany hineinversetzt fühlen. Maria Nikolai schafft es erneut, die Leserinnen und Leser auf eine Reise mitzunehmen, die sowohl emotional als auch unterhaltsam ist. In Der Geschmack von Freiheit erleben wir die Figuren in neuen Lebensabschnitten, treffen alte Bekannte wieder und dürfen miterleben, wie sie ihren Platz im Leben finden.



Besonders gelungen ist der runde Abschluss des Romans: Es war schön, noch einmal alle geliebten Charaktere zu sehen, ihre Entwicklungen zu verfolgen und die kleinen, humorvollen Momente zu genießen, die das Buch so charmant machen. Neben der Geschichte bietet der Band zudem kreative Ideen und Rezepte – vom Brezelbacken inspiriert – die man direkt nachmachen möchte und die das Lesevergnügen noch einmal auf eine ganz praktische Art verlängern.



Maria Nikolai erzählt mit Leichtigkeit, Wärme und einer Prise Humor, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Es verbindet Spannung, Gefühl und kulinarische Inspiration auf besondere Weise. Auch wenn der Roman in sich abgeschlossen ist, weckt er Neugier auf weitere Geschichten der Autorin. Little Germany – Der Geschmack von Freiheit ist ein rundes Leseerlebnis, das sowohl Fans des ersten Bandes als auch neue Leserinnen und Leser begeistern wird.

Bewertung vom 07.10.2025
Bernardi, Edgar

Zeitumkehr


ausgezeichnet

Die Uhr läuft rückwärts – und mit ihr das Leben

Edgar Bernhardis Kurzgeschichte „Zeitumkehr“ ist eine dieser Erzählungen, die einen nach der letzten Seite nicht mehr so schnell loslassen. Auf den ersten Blick scheint sie eine schlichte Geschichte über Krankheit und Sterben zu sein, doch dahinter verbirgt sich ein tiefgründiges Gedankenexperiment über Zeit, Bewusstsein und den menschlichen Drang, dem Tod zu entkommen.

Im Mittelpunkt steht Konrad, ein rationaler Physiker, der erfährt, dass er schwer erkrankt ist und nur noch wenige Tage zu leben hat. Typisch für seinen Charakter – und hier zeigt sich Bernhardis psychologisches Fingerspitzengefühl – reagiert er nicht mit Emotionen, sondern mit Berechnung. Er „errechnet“ sich fast mechanisch die verbleibenden zehn Tage seines Lebens. Was dann folgt, ist keine platte Krankheitsgeschichte, sondern ein innerer Monolog, ein Ringen zwischen Verstand und Verdrängung.

Besonders stark ist, wie Bernhardi Konrads Wunsch zeichnet, das Leben noch einmal in all seinen Facetten zu genießen, während der Schatten des Todes immer größer wird. Das Bewusstsein und seine Wahrnehmung der Zeit werden zu zentralen Themen: Kann man Zeit verlängern, indem man sie intensiver erlebt? Kann man sie sogar „zurückdrehen“, wie es der Titel andeutet? Der Autor deutet vieles nur an und überlässt es der Leserschaft, selbst nachzuspüren.

Sprachlich ist „Zeitumkehr“ klar, aber nicht nüchtern. Immer wieder bricht durch die sachliche Fassade eine fast lyrische Melancholie, die die Geschichte trotz ihres physikalischen Hintergrunds sehr menschlich macht. Das Cover wirkt – ehrlich gesagt – etwas befremdlich und passt nicht ganz zum Inhalt: Es ist „nicht so frisch“, vielleicht sogar leicht seltsam, während der Text selbst sehr präzise und zeitlos wirkt.

Was diese Kurzgeschichte so lesenswert macht, ist ihre Mischung aus existenzieller Tiefe und erzählerischer Knappheit. Ohne viel Pathos, aber mit kluger Symbolik führt Bernhardi vor, wie jemand, der immer nur verstandesgeleitet war, plötzlich merkt, dass sich das Leben nicht berechnen lässt. Wer hier einen klassischen Plot erwartet, wird überrascht – es ist mehr ein gedankliches Kammerspiel über die Angst vor dem Tod und den Wunsch, ihm zu entkommen.

„Zeitumkehr“ ist also kein leichter Lesestoff, aber ein umso nachhaltigerer. Nach der Lektüre bleibt das Gefühl zurück, dass man selbst über Zeit, Vergänglichkeit und den eigenen Umgang damit nachdenken sollte. Eine empfehlenswerte Kurzgeschichte für alle, die gern lesen, was zwischen den Zeilen passiert.

Bewertung vom 05.10.2025
Roth-Hunkeler, Theres

Damentour


gut

Ein Roman wie ein stiller Nachmittag unter Freundinnen
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Der zweite Band von Damenprogramm knüpft nahtlos an den ersten an und führt die Leserin wieder mitten hinein in die Welt einer besonderen Frauengemeinschaft. Im Zentrum stehen Louise, die schüchterne Glücksforscherin, und Mathilde, die mit Leidenschaft kocht und das Leben in einer Art Wohngemeinschaft strukturiert. Um sie herum entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama von Frauen, die alle auf ihre Weise mit Herausforderungen, Sehnsüchten und Erinnerungen konfrontiert sind. Verwitwete, geschiedene oder alleinstehende Frauen bilden hier den Kern, ergänzt durch Begegnungen und Beziehungen, die das Leben zusätzlich komplizieren oder bereichern.

Der Stil bleibt typisch für diese Art von Frauenroman: Es geht weniger um eine spannende Handlung oder einen klaren Spannungsbogen, sondern vielmehr um Alltagsbeobachtungen, innere Entwicklungen und zwischenmenschliche Dynamiken. Die Geschichte fließt ruhig dahin, fast schon gemächlich, und lebt von den Dialogen und den leisen Momenten, die zum Nachdenken anregen. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, das Teilen von Sorgen und Hoffnungen sowie die Frage, wie man auch in späteren Lebensabschnitten noch wachsen und sich neu erfinden kann, sind zentrale Themen.

Gerade Louise, die mit ihrer Forschung nach dem Glück eine sehr zurückhaltende Figur bleibt, dient als Spiegel für viele Fragen, die Leserinnen sich selbst stellen könnten. Mathilde wiederum bringt Wärme, Alltagsnähe und ein wenig Leichtigkeit in das Geschehen. Manchmal jedoch wirkt die Vielzahl an Charakteren unübersichtlich, besonders für Neueinsteigerinnen, die den ersten Teil nicht kennen. Wer sich aber auf die Erzählweise einlässt, wird mit einem vielstimmigen Chor weiblicher Lebensgeschichten belohnt.

Für treue Leserinnen des ersten Bandes ist auch die Fortsetzung ein lohnendes Wiedersehen. Neueinsteigerinnen brauchen möglicherweise etwas Geduld, um sich in die Struktur ohne klassische Handlung einzufinden. Wer jedoch literarische Texte schätzt, die mehr Wert auf Atmosphäre und Reflexion als auf Tempo und Spannung legen, wird hier fündig. Damentour ist ein Roman, der sich bewusst Zeit nimmt – eine Einladung, mit den Protagonistinnen gemeinsam zu verweilen, nachzudenken und vielleicht auch die eigene Sicht auf Freundschaft, Selbstfindung und den zweiten Frühling des Lebens zu überdenken.