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Hightower667
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Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2025
Hennig, Markus

Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer


ausgezeichnet

Wunderbarer Kinder-Quatsch

Waschbär Willi Wunderquatsch lebt mit seinen Freunden im Park. Ganz gemütlich unter einer Parkbank in einem Stiefelkarton. Und er erlebt die unglaublichsten und verrücktesten Sachen. Sei es bei einem Seifenkistenrennen oder bei der Erfindung der legendären Trompetenwurst. Willi ist immer vorne mit dabei. Zusammen mit seiner besten Freundin, dem Eichhörnchen Alice, geht er durch dick und dünn.

Über die Geschichten in „Waschbär Willi Wunderquatsch“ muss man nicht viele Worte verlieren, man muss sie einfach lesen und sich verzaubern lassen von diesem Quatsch.

Autor Markus Henning, der in der Vergangenheit schon den Grimme-Preis für eine Spezial-Folge von „Switch reloaded“ bekam, sowie Chefautor des „ZDF Magazin Royale“ ist, versteht eine Menge vom Thema Humor und lässt diesen jetzt in ein Kinderbuch fließen.

Schon der Parkplan und die Einführung der Charaktere lässt die Vorfreude auf das Buch steigen. Und dann geht der Spaß erst so richtig los. Der Schreibstil ist dabei von hohem Tempo und voller abwechslungsreicher Ideen. Da muss man manchmal schon genau lesen, um der Geschichte folgen zu können. Dies liegt aber nicht an den schwierigen Inhalten, sondern an den ganzen herrlich, skurrilen Einfällen, die dem Leser/in hier minütlich präsentiert werden. Da bleibt kein Auge trocken. Erwachsene werden die ein oder andere Szene vielleicht ein wenig eklig finden, aber Kinder werden sie lieben.

Ebenfalls wunderbar sind übrigens die Zeichnungen von Illustratorin SaBine Büchner. Viele kennen sie bestimmt von den „Petronella Apfelmus“ Büchern, deren Charakteren sie mit ihren Zeichnungen ebenfalls ein Gesicht gab. Fans dieser Serie werden sich hier sofort vertraut fühlen.

Wenn man etwas bemängeln müsste, dann dass zum Ende des Buches zu viel Text und zu wenig Bilder zu finden sind. Für Leseanfänger oder Lesemuffel könnte das zu überladen und wortreich sein.

Das Cover hingegen ist sehr gelungen und erlaubt einen kleinen Einblick auf das was uns als Leser/in erwartet.

Fazit: Wenn Erwachsene so einen Quatsch für Kinder erfinden, dann bitte mehr davon. Willi und seine Freunde sind bereit die Kinderzimmer zu erobern. Gebt ihnen eine Chance! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.10.2025
Oidtmann, Rachel

Ballett


sehr gut

Ein toller Einblick in die faszinierende Welt des Balletts

Welches junge Mädchen oder auch Junge träumt nicht davon einmal zum Ballett zu gehen oder selber zu tanzen? Die prächtigen Kostüme, die berühmten Ballettmärchen oder auch die dazu gehörende wundervolle Musik live und aus nächster Nähe zu erleben?

In dem Kinderbuch „Ballett - Deine ersten Schritte in die Welt des Tanzes“ von der Autorin und ausgebildeten Tänzerin Rachel Oidtmann erfährt man alles Wissenswerte rund um diesen legendären Tanzstil. Von der Geschichte des Balletts über die fünf Grundpositionen bis hin zu zur richtigen Kleidung und vieles mehr. Nichts wird ausgelassen und somit ist für jeden Leser/in, der sich für Ballett interessiert etwas dabei. Die meisten Kapitel des knapp 50 Seiten umfassenden Buches bestehen aus zwei Seiten. Dies ist aber ausreichend, um die wichtigsten Informationen zu vermitteln.

Das Buch ist wie eine Einladung, eine Aufforderung, sich doch mal etwas intensiver mit der Welt des Balletts zu befassen. Zum Schluss soll sich der Leser/in dann auch eine eigene Geschichte, ein eigenes Ballett ausdenken. Da hat die Fantasie freien Lauf.

Schön ist ebenfalls, dass Ballett nicht als elitäre
Sache angesehen wird, die nur ein paar wenigen vergönnt ist. Hier sind alle Willkommen!

Der positive Gesamteindruck wird zudem noch verstärkt durch die wunderschönen Illustrationen von Ana Luísa Oliveira, der man bei ihren eleganten Figuren ihre Herkunft als Ballettlehrerin deutlich anmerkt.

Fazit: Alle Kinder, die Interesse am Ballett haben, sollten sich dieses Buch mal schnellstens besorgen. Das Buch richtet sich zwar primär an jüngere Kinder, aber auch ältere könnten beim Durchblättern Freude empfinden. Ein Buch, das man immer mal wieder rausholt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.10.2025
Rifaat, Laila

Aliya und der Silberexpress 2


gut

So muss Zeitreise sein!

„Die Schule der Zeitreisenden“ geht weiter! Laila Rifaat, schwedische Autorin mit ägyptischen Wurzeln, entführt die Leser/innen erneut in ein fantastisches Abenteuer rund um Aliya und ihre Freunde.

Nach den Vorkommnissen des ersten Bandes versucht Aliya wieder Normalität in ihr Leben einkehren zu lassen. Voller Vorfreude möchte sie auf die Schule der Zeitreisenden zurückkehren, um ihre Ausbildung als Schlosserin fortzusetzen. Durch den ungewissen Verbleib des bösen Magiers Dorian Darke aus Band 1 müssen die ursprünglichen Pläne aber geändert werden. Zu ihrem eigenen Schutz werden Aliya und ihre Freunde auf eine Fahrt im legendären Silberexpress geschickt. Dieser durch die Jahrtausende fahrende Zeitreise-Zug ist legendär und an sich schon ein Abenteuer. Doch schon kurz nach der Abfahrt passieren seltsame Dinge und Aliya sieht sich einer nie zuvor bekannten Gefahr ausgesetzt.

Puh! Mit „Aliya und der Silberexpress“ geht die Geschichte von Aliya rasant weiter. Die Idee, die Geschichte hauptsächlich in einem Zug spielen zu lassen, erweist sich als Glücksgriff und erinnert an Agatha Christies „Mord im Orient-Express“. Wie schon bei Christie versucht auch Aliya dem Täter auf die Spur zu kommen. Dass dies aber alles andere als leicht ist, erfährt sie sehr schnell am eigenen Leib.

Der Schreibstil ist flüssig und von eher hohem Tempo. Die vielen Anleihen an das alte Ägypten wissen zu gefallen und machen die
Geschichte noch geheimnisvoller. Zusammen mit der Vielzahl von mystischen Wesen und Magie ergibt sich ein bunter Stilmix, der über die ganze Buchlänge unterhält. Das Buch kann durchaus ohne Vorwissen gelesen werden, da zu Beginn Informationen des Vorgängers in Form von Rückblenden gegeben werden. Um den vollen Lesegenuss zu erfahren, sollte man den ersten Band aber gelesen haben.

Das Cover muss auf jeden Fall noch erwähnt werden, da es durch seine Farbgebung und den Glitzereffekt sofort ins Auge fällt. Insgesamt gesehen ist die Aufmachung des Buches sehr liebevoll gestaltet und ein zusätzlicher Leseanreiz!

Fazit: Auch das zweite Abenteuer von Aliya weiß zu überzeugen. Mit dem Zug durch die Zeit zu reisen ist sicherlich eine tolle und spannende Sache. Super, dass man als Leser/in dabei sein darf. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende und die Vorfreude auf den dritten Teil steigt! Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.10.2025
Petrowitz, Michael

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein


sehr gut

Die Kinder sind begeistert

Klassenfahrten sind doch eigentlich immer eine feine Sache. Mal weg von zuhause und Neues entdecken. Abenteuer erleben. Wie wäre es dann wohl, wenn so eine Klassenfahrt nie enden würde?

So ergeht es nämlich der Klasse 4a der Bastian-Balthasar-Bux-Grundschule mit ihrem Klassenlehrer Herrn Vogelsang. Dieser hat nämlich bei einem Experiment versehentlich das Klassenzimmer der 4a in die Luft gejagt. Als Konsequenz hat die Schuldirektorin Frau Herzlich alle auf Klassenfahrt geschickt. Mit dem Bus von Herrn Vogelsang. Ziel war eigentlich das Meer, aber irgendwie ist die Klasse dann bei der Burg der Hammelsteins gelandet. Und hier erleben die, dass Geschichte ganz schön spassig sein kann. Geister inklusive.

„Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein“ von Autor Michael Petrowitz ist ein tolles Kinderbuch geworden, welches aufgrund seiner leicht verständlichen Texte und der vielen bunten Zeichnungen selbst Lesemuffel begeistern sollte. Meine drei Kinder waren auf jeden Fall begeistert von diesem wirklich farbenfrohen Buch. Da hat Illustratorin Stefanie Klaßen wirklich tolle Arbeit geleistet und die Klassenfahrt super visualisiert. Da der Bus von Herrn Vogelsang eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt, wird es bestimmt noch einige Fortsetzungen der Klassenfahrt geben. Auf dem hier vorliegenden Niveau kann das eine ganz spaßige Angelegenheit werden.

Bei vielen Büchern zählt ja nun mal der erste Eindruck mit zur Kaufentscheidung. Das Cover und das Artwork im Allgemeinen. Hier hat der Verlag Ravensburger ganze Arbeit geleitet. Das Cover sprudelt nur so vor Farben und auch der Glitzereffekt kommt super rüber. Es geht also auch anders.

Fazit: Bitte einsteigen! Die Klassenfahrt beginnt und wir sind gerne mit dabei! Spannung, Spaß und Gute Laune sind hier angesagt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.09.2025
Killick, Jennifer

Dread Wood. Tödliches Nachsitzen


sehr gut

Coming-of-Age mit Gruselkick

Vier Schüler/innen müssen an einem Samstag in ihrer Schule nachsitzen. An sich nichts ungewöhnliches, aber diese vier hier gehen in dieselbe Klasse und mögen sich nicht besonders! Außer ihnen und einem Lehrer scheint niemand in den Gebäuden auf dem Grundstück zu sein. Doch dann hören sie einen markerschütternden Schrei und alles verändert sich. Der Lehrer läuft los um zu sehen was vorgefallen ist und verschwindet spurlos. Somit sind die Schüler/innen zunächst auf sich selber gestellt und müssen irgendwie mit der neuen Situation und untereinander klar kommen.

Da der Lehrer vor seinem Verschwinden den Hausmeister erwähnte, machen die Vier sich auf die Suche nach dem immer pfeifenden Mann und geraten so immer mehr in den Mittelpunkt des Grauens von Dreadwood High. Denn ganz so zufällig wie gedacht müssen Hallie, Angelo, Gustav und Naira nämlich nicht nachsitzen.

Schon das wunderschöne Cover von „Dreadwood - Tödliches Nachsitzen“ der Autorin Jennifer Killick erinnert an die 80er Jahre und an Steven Spielberg Produktionen wie „Die Goonies“ oder „Stand by me“. Da passt es auch, dass den Schülern zu Beginn der Geschichte die Mobiltelefone abgenommen werden.

Ähnlich wie bei den eben genannten Filmen geht es hier neben dem Unheimlichen und Gruseligen auch ums Erwachsen werden, um Reife. Denn alle nachsitzenden Protagonisten haben Dinge getan, die sie eigentlich bereuen und nicht hätten tun sollen. Da die Schüler/innen größtenteils auf sich allein gestellt sind, sind sie gezwungen miteinander zu reden und zu handeln. So erfahren sie natürlich auch Dinge über den Anderen und gebaute (Schutz)Mauern fangen an zu bröckeln.

Die Bedrohung, der die Kinder gegenüberstehen, ist ziemlich spannend und teilweise recht drastisch geschrieben. Leicht schreckhafte Leser/innen sollten das Buch vielleicht nicht alleine lesen oder nur während des Tages. Es ist nicht allzu brutal, aber das Kopfkino könnte den ein oder anderen ein wenig lähmen. Aber keine Angst, es gibt auch eine Menge zu Lachen. Der Humor kommt definitiv nicht zu kurz.

Fazit: „Dreadwood - Tödliches Nachsitzen“ ist ein fast schon klassischer Horrorroman für Jugendliche und Erwachsene, die in den 80er Jahren groß geworden sind. Die Geschichte ist vielleicht nicht die Originellste, aber sie macht einfach Spaß und unterhält bis zum Ende. Und wer weiß? Vielleicht wird es ja mal eine Fortsetzung geben! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.09.2025
White, Loreth Anne

Die Frau in den Fluten


sehr gut

Spannend bis zum Schluss

Beim ersten Blick auf das Cover zum Thriller „Die Frau in den Fluten“ von Autorin Loreth Anne White denkt man an einen solides, aber bestimmt nicht spektakulär spannendes Buch. Doch weit gefehlt. Denn das, was die Autorin hier präsentiert, ist zweifelsohne ein durch und durch packendes Buch.

Chloe ist auf den ersten Blick eine unscheinbare Frau von Anfang 40. Sie jobbt in einer Bar, führt Hunde aus und kümmert sich seit längerer Zeit zuhause um ihre kranke Mutter. Doch eine Sache macht Chloe mit großer Leidenschaft: sie beobachtet andere Menschen und merkt sich ihre Gewohnheiten. Diese Leidenschaft wird neu entflammt als das Ehepaar Spengler in die neue Prachtvilla nebenan zieht. Chloe ist ganz fasziniert von der Ehefrau Jemma, während sie ziemlich schnell eine Abscheu gegen ihren Mann, den Chirurgen hegt. Als Chloe dann noch sieht wie eine Schwimmerin, die Jemma sein könnte von einem Jetski überrollt wird, vermutet sie das Schlimmste. Von da gerät ihr Leben zunehmend aus dem Fugen, denn nichts scheint zu sein wie es wirklich ist. Je mehr der Leser erfährt, umso schwieriger ist es den einzelnen Personen im Buch zu vertrauen. Blindes Vertrauen kann zu einer tödlichen Gefahr werden.

Oh Mann. Hier gibt es echt fast keine Verschnaufpause. Die Autorin schafft es sehr geschickt mit ihren Perspektivwechseln zu verwirren. Mal wird die Geschichte aus der Sicht von Chloe, dann wieder von Jemma oder ihren Mann Adam erzählt. Nie ist man sich sicher, wer hier gerade die Wahrheit erzählt, da alle Protagonisten etwas zu verbergen haben. Die Spannung steigt dabei mit jeder gelesenen Seite.

Der Erzählstil ist von hohem Tempo und sehr abwechslungsreich. Besonders hervorzuheben ist hierbei die zwischen den Kapiteln eingestreute True-Crime-Show, die sechs Jahre nach den Ereignissen des Buches spielt. Hier werden Zeugen von damals in Interviews befragt. Ziemlich coole Idee.

Die Geschichte steuert zum Ende hin auf das Finale zu. Das ist wirklich sehr schön in Szene gesetzt, auch wenn die Glaubwürdigkeit ein wenig darunter gelitten hat. Das ist aber auch egal, wenn die Autorin so geschickt mit den Spannungsmomenten spielen kann.

Fazit: „Die Frau in den Fluten“ ist ein richtig gutes Buch geworden, welches bis zum Schluss mitreißend unterhält. Das große Plus ist, daß die Autorin den Leser immer wieder auf neue Fährten lenkt und somit verwirrt. Wer Lust auf einen etwas anderen Thriller hat, der wird hier seine wahre Freude haben. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.08.2025
Schröder, Dennis;Tielmann, Christian

Wir Jungs vom Prinzenpark


ausgezeichnet

Träume können wahr werden

Dennis Schröder ist derzeit eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Profi-Basketballs. Der Weltmeister von 2023 spielt zudem noch in der amerikanischen Profiliga NBA.

Doch auch Dennis Schröder hat mal klein angefangen. Und zwar im Prinzenpark in Braunschweig. Dort hat er seine Tage als Kind verbracht. Hauptsächlich mit seinem größeren Bruder Che und seinen Freunden. Nach der ersten großen Leidenschaft Skateboard fahren kommt Dennis mit dem Basketball in Kontakt. Das Spiel fesselt ihn sofort und von nun an spielt er jeden Tag und wird kontinuierlich besser.

Dennis ist wirklich ein Energiebündel, dessen Temperament sich auch schon in frühen Kindertagen zeigt. Verlieren oder aufgeben ist keine Option. Wenn ihm etwas nicht passt, dann kann es schon mal ungemütlich werden.
Dennoch steht für Dennis Freundschaft und Teamgeist ganz oben im Leben.

Das Buch „Wir Jungs vom Prinzenpark“, das Dennis Schröder zusammen mit dem Autor Christian Tielmann geschrieben hat, macht einfach nur Spaß. Es strahlt von Beginn an einen positiven Vibe aus, der ansteckend ist. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, werden doch einige echt lustige Begebenheiten aus der Kindheit erzählt. Auch Themen wie Alltagsrassismus und soziale Herkunft werden angeschnitten, der Sport bleibt aber immer im Fokus. Der Schreibstil hat in etwa das Tempo eines Basketballspiels: schnell!

Die Texte sind gut geschrieben und kommen glaubhaft rüber. Absolutes Highlight sind jedoch die comichaften Zeichnungen von Illustrator Jan Saße, der es schafft mit seinen Bildern die Stimmung der frühen 2000er Jahre einzufangen. Fehlt nur noch der passende Soundtrack.

Ebenfalls erwähnen muss man das tolle Cover des Buches. Wenn man über den Basketball entlang fährt mit der Hand, dann hat man das Gefühl es wäre ein echter. Toll! Das Buch ist insgesamt gut gemacht. Es ist richtig schwer und vermittelt einen hochwertigen Eindruck.

Es gibt also viel zu entdecken und ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene rasanter Spaß!

Fazit: Wer als Leser/in etwas über die frühen Jahre von Dennis Schröder bis zu seiner Entdeckung als Basketballtalent erfahren möchte, der ist hier an der richtigen Adresse. Gute Unterhaltung und jede Menge Action. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.08.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


gut

Seichte Kost und ein ernstes Thema

Hanna ist Journalistin. Ihre Mutter war in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Verschickungskind auf Borkum. Für sechs Wochen wurden die Kinder damals in sogenannte Kinderkurheime geschickt, im Glauben der Eltern, dass es ihren Kindern dort gut ergehen würde. Doch viele Kinder haben dort traumatische Dinge erlebt, die bis heute nachhallen. Also macht sich Hanna mit ihrer Teenager-Tochter Katie rüber auf die Insel, um dort für einen geplanten Artikel zu recherchieren. Einigen auf der Insel scheint dies aber überhaupt nicht zu Gefallen, da sie die Vergangenheit unbedingt unter Verschluss halten wollen. Der alte Ärger und neu entflammte Gefühle bringen Hanna in eine Zwangslage, aus der sie sich nur schwer befreien kann.

Der Roman „Der Sommer am Ende der Welt“ von Autorin Eva Völler entführt den Leser auf die größte der Ostfriesischen Inseln, Borkum. Obwohl einiges in der Geschichte, wie im Nachwort erwähnt, fiktiv ist, erfährt der Leser/in einige spannende Dinge über die Insel. Teilweise auch einige nicht so schöne Details.

Das Thema Verschickungskinder und seine Folgen für die Betroffenen , die bis heute eher stiefmütterlich und unter dem Radar der Öffentlichkeit behandelt werden, sind sehr interessant zu lesen. Zwei Zeitebenen nutzt die Autorin, um die Geschichte zu erzählen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht nachvollziehbar.

Eigentlich die besten Voraussetzungen für ein unterhaltsames Buch, aber leider verwässert die Autorin die tollen Ansätze mit kitschigen Ausflügen in die Welt des Groschenromans. Da wird sich in den erstbesten Kerl verliebt, der auch noch familiäre Altlasten mit sich rumträgt. Einige Charaktere sind schon von Beginn an als Gut oder Böse platziert, ohne Chance, den Charakter weiterzuentwickeln. Sehr stereotyp das Ganze. Man kann sich jetzt vielleicht schon vorstellen wie die Geschichte wohl ausgehen wird.

Fazit: „Der Sommer am Ende der Welt“ ist kein schlechtes Buch, aber es hätte deutlich besser werden können, wenn die Autorin auf die oben genannten Kritikpunkte verzichtet hätte, aber ein Großteil ihrer Leserschaft ist genau Fan dieser Punkte und somit muss man wohl als Leser/in damit leben. So ist es halt: der eine findet es gut, der andere nicht. Das soll halt jeder selbst entscheiden. Als Buch für den Sommerurlaub aber bestens geeignet.

Bewertung vom 18.08.2025
Raymond, Mirjam

Von Null auf Held oder Wer ist eigentlich Amin?


ausgezeichnet

Tolles Kinder- und Jugendbuch

Jungs wie Johnny dürfte eigentlich jeder Schüler/in aus seiner eigenen Klasse kennen. Vorlaut, große Klappe und immer irgendwie in Schwierigkeiten. Johnny denkt, das liegt an seinen Genen. Auch weil sein Bruder Niko im Gegensatz zu ihm ja immer alles richtig macht.

Johnny ist zudem noch Anführer einer Schülergang, bei der er immer im Mittelpunkt steht. Doch dann verschwindet sein Mitschüler Amin plötzlich. Amin? Welcher Amin denn?
Obwohl er seit einem Jahr in seine Klasse geht, weiß Johnny eigentlich gar nichts über seinen Mitschüler. Zunächst interessiert es ihn auch herzlich wenig, aber als er selber zu dem Fall befragt wird und ihm ein Tagebuch in die Hände fällt, da wird sein Interesse am Verbleib Amins erweckt. Um umso mehr er sich mit dem Verschwinden beschäftigt, desto mehr erfährt über das Schicksal und Leben Amins. Das eines Flüchtlings und Suchenden.

Die Autorin Mirjam Raymond hat mit „Von Null auf Held oder Wer ist eigentlich Amin“ ein tolles und wichtiges Buch geschrieben, dass sowohl Kinder, Jugendliche als auch junggebliebene und interessierte Erwachsene unterhalten und begeistern sollte. Hat man zu Beginn noch das Gefühl, dass die Geschichte darauf abzielt gute Laune und Humor zu vermitteln, so wird dieses Stilmittel spätestens mit dem Verschwinden von Amin kontinuierlich nach unten gefahren und es zieht eine durchaus ernste und zum Nachdenken anregende Komponente ein. Die Wörter Flucht, Krieg und Einsamkeit tauchen auf und bleiben. Johnny erkennt nach und nach, dass es ganz andere Leben und Schicksale als sein eigenes gibt. Das heisst jetzt nicht, dass es keinen Humor oder lustige Szenen mehr gibt, aber die Stimmung innerhalb der Geschichte hat sich verändert und das merkt man.

Der Schreibstil ist einfach klasse. Schüler/innen werden sich auf jeden Fall mit geschriebenen Worten identifizieren können. Das Tempo ist eher flott, aber dennoch immer klar nachvollziehbar.

Das Thema ist mehr als aktuell und man merkt dem Text auch an, dass die Autorin sich mit der Materie auskennt und eine Menge Erfahrung im Umgang mit Flüchtlingen hat. Da stockt man schon mal beim Lesen, wenn man erfährt was Flüchtlinge schon so alles ertragen mussten bis sie endlich nach Deutschland gekommen sind, um Schutz zu suchen.

Ebenfalls sehr schön geworden ist das Cover, welches Amin und Johnny zeigt. Das Cover erklärt so einiges, verständlich wird es aber erst wenn man das Buch gelesen hat. Zusätzlich zum Cover gibt es im Buch noch starke Illustrationen von Maja Bohn, die das Buch noch weiter aufwerten.

Fazit: Ein so schweres Themengebiet wie Flucht, Angst, Einsamkeit oder Krieg in ein humorvolles, mutiges und kraftschöpfendes Buch zu verpacken ist schon ganz große Kunst. Der Ton und die Stimmung passen perfekt. Ein Buch, das jeder junge Mensch mal gelesen haben sollte. Entweder privat oder in der Schule. Klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Pageturner

Die englische Schriftstellerin Julia R. Kelly hat mit ihrem Debütroman „ Das Geschenk des Meeres“ ein mitreissendes Buch geschrieben, welches noch lange nachhallt.

Doch worum geht es? Der Fischer Joseph findet im Winter des Jahres 1900 den Körper eines angespülten Kindes an der schottischen Küste. Der Junge überlebt und wird in die Obhut der Dorflehrerin Dorothy überstellt. Dorothy, die vor Jahren als junge Frau nach Skerry kam, musste damals einen gewaltigen Verlust hinnehmen, der ihr Leben bis heute beeinflusst. Gegen anfänglichen Widerstand lässt sie das Kind in ihr Leben treten. So nach und nach lässt sie auch ihrer tragischen Vergangenheit wieder Raum und so nebenbei geht sie die alten Konflikte mit der Dorfgemeinschaft an. Finden Dorothy und Joseph einen Weg mit dem Vergangenen abzuschließen und nach vorne zu schauen?

Unglaublich mit welch einer Wortgewalt die Autorin ihre Geschichte erzählt. Durch das Fehlen von jeglicher Technik und Modernität kommt einem das Leben an der schottischen Küste noch einmal eine ganze Ecke müßiger und anstrengender vor. Als Leser bekommt man einen Einblick in die Dorfgemeinschaft und bemerkt sofort wie schwer es für jemanden sein kann, der neu dazukommt.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus mehreren Perspektiven und zwei Zeitachsen. Dadurch bekommt das Lesen eine zusätzliche Intensität, da jeder Charakter über zusätzliche Informationen verfügt, die dem Leser helfen die Geheimnisse des Dorfes und seiner Protagonisten zu lüften.

Der Schreibstil ist eher gemächlich, aber niemals langweilig. Es wird alles ausgiebig beschrieben und erklärt. Als Leser/in ist man mittendrin und von Beginn an gefesselt. Die Schicksale der Protagonisten gehen einem dabei wirklich nahe, obwohl man zunächst bis auf sehr wenige Ausnahmen auf keine wirklich netten Menschen trifft. Dieses Gefühl weicht nach einer Weile des Lesens auf.

Cover und Titel müssen ebenfalls hervorgehoben werden , da sie sehr schön aufeinander abgestimmt sind und sehr gut miteinander harmonieren.

Fazit: Sich den Dämonen der Vergangenheit stellen und die Chance auf eine zweite Chance wahren. So könnte man das Fazit bei „Das Geschenk des Meeres“ ziehen. Ein Buch, das von Beginn bis zum Ende fesselt und unterhält. Ein tolles Debüt von einer Autorin, von der man in Zukunft hoffentlich noch eine Menge lesen wird! Klare Leseempfehlung!