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Worldofbooksanddreams

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Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2025
Jimenez, Abby

Say You'll Remember Me


sehr gut

Um ihre an Demenz erkrankte Mutter zu pflegen, kehrt Social Media Managerin Samantha Diaz in ihre Heimat zurück. Blöd nur, dass sie ausgerechnet einen Tag vor ihrer Abreise das Date des Jahrhunderts mit Tierarzt Xavier hatte. Dieser ist in jeder Hinsicht eine Greenflag, der sich neben seinen Job noch um herrenlose Kätzchen kümmert und auch sonst in jeder Hinsicht perfekt ist. Für Sam ist klar, dass sie keine Fernbeziehung führen möchte, denn sie leben nun in gegensätzlichen Teilen der USA. Kurzerhand trennt sie sich von ihm, doch wirklich vergessen kann sie ihn nicht und auch Xavier geht es ähnlich.
Abby Jimenez und ihre wunderschön erzählten Romane gehören mittlerweile fest zu meinen must read. Denn die Autorin schafft es immer wieder, in ihre sehr gefühlvollen Romane auch einen humorvollen Ton zu treffen. Das macht das Lesen leicht und flüssig und zieht immer wieder in den Bann.
Aber auch dieses Mal baut sie ernste Themen des Alltags mit ein, wie z. B. die Demenzkrankheit von Samanthas Mutter, aber auch das Thema Fernbeziehung oder Probleme innerhalb von Familien werden angesprochen. So schafft es Abby Jimenez wieder einmal eine Geschichte mit genau der richtigen Mischung zu erzählen.
Das Buch fesselt von Anfang bis Ende, vor allem auch dadurch, dass man sich hier sehr gut in die Charaktere hineinversetzen kann. Zwar gibt es hier im Mittelteil die ein oder andere Länge, bei der sich die Themen etwas wiederholen, doch insgesamt liest man da schnell drüber hinweg.
Erzählt wird die Geschichte aus den wechselnden Perspektiven zwischen Samantha und Xavier, jeweils in der Ich-Form, was ich immer sehr begrüße, denn so kann man sich einfach intensiver in die Protagonisten einfühlen.
Samantha kämpft mit ihrer Situation, man spürt oft ihre Überforderung in der Pflege der Mutter. Das konnte ich perfekt nachempfinden. Auch sonst sind ihre inneren Konflikte logisch und emotional erzählt. Ich mochte sie auf jeden Fall.
Xavier hingegen leidet an seiner Vergangenheit, fast nur schwer vertrauen und doch ist er derjenige der rationaler denkt. Er ist der stille Held, der einfach da ist, wenn man ihn braucht.
Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ist spürbar, aber auch emotional und einfach auch erwachsener, was für mich Jimenez‘ Bücher eh immer hervorhebt. Man kann hier einfach alles sehr gut nachempfinden.
Mein Fazit: Abby Jimenez hat wieder einmal einen Roman voller Tiefe, aber auch mit dem nötigen Humor erzählt, der einfach wieder Spaß macht zu lesen. Ihre Charaktere wirken vertraut, da man sich gut in sie hineinversetzen kann. Zwar sind die Grundthemen durchaus bekannt, aber wie immer hat die Autorin mich mitten in die Geschichte gezogen. Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.10.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Als in einer verlassenen psychiatrischen Anstalt eine Leiche, in einer Wand eingemauert, gefunden wird, werden Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment zum Fundort gerufen. Es scheint als gäbe es eine Verknüpfung zu einem Fall aus dem Jahr 1987 als die Anstalt noch in Betrieb war und aus der zwei Jugendliche spurlos verschwanden. Bis heute fehlte jede Spur von Tommy und Ann-Louise und die Ermittler beginnen in den alten Akten zu wühlen. Zwischen Zeugenbefragungen und Stöbern in der alten Anstalt stoßen sie auf immer mehr Geheimnisse. Wer sagt die Wahrheit? Wer lügt? Und vor allem, wer erinnert sich noch wirklich nach so langer Zeit? Und dann taucht eine weitere Leiche auf.
Mit Eisenblume erschien der zweite Band der Krimireihe um die beiden Ermittler Storm und Calment. Wie immer gilt, die Fälle sind unabhängig voneinander, ansonsten bauen die Hintergrundgeschichten aufeinander auf.
Der Einstieg fällt leicht, denn Frieda Skybäck erzählt fesselnd und flüssig, so dass man schnell in den Sog der Geschichte gerät.
Als Lost Place Fan fand ich die Atmosphäre hier ganz besonders gelungen, diese Psychiatrie, dem Verfall preisgegeben, hat allein schon durch ihren Hintergrund einen ganz besonderen, unheimlichen und beklemmenden Aspekt.
Genauso wie Lost Places mag ich auch Cold Cases, dem dieser Fall zu Grunde liegt. Wir erfahren in Rückblicken mehr aus vergangenen Tagen, behalten aber in der Gegenwart trotzdem einen spannenden Fall.
Im Mittelteil muss ich zugeben, wird die Handlung ein wenig langatmiger, was schade ist, denn gerade so das Wühlen im Vergangenen hat viel zu bieten. Wurde etwas vertuscht? Welche Geheimnisse gab es? Wer kann sich wirklich noch an etwas erinnern, das beinahe vierzig Jahre in der Vergangenheit liegt. Trotz der Längen gab es auf jeden Fall noch gelungene Überraschungen und Wendungen.
Das Setting, die alte Anstalt, wirft dann auch das Thema rund um psychische Behandlungen in der Vergangenheit auf. Was heute undenkbar scheint, war früher Gang und Gäbe und das ist bedrückend und erschreckend.
Die beiden Ermittler empfand ich als sehr gut gezeichnet. Man lernt sie auch auf persönlicher Ebene kennen und merkt hier sehr gut, dass sie alles andere als perfekt sind. Für mich wirkten sie dadurch greifbar und authentisch und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit den Beiden. Die Nebencharaktere bleiben aber hier deutlich blasser und ich glaube, gerade da hätte man noch einiges spannender werden lassen können.
Mein Fazit: Wer skandinavische Krimis mag, weiß, dass sie oft düster und mit einer gewissen Schwere daherkommen, genau so ist auch Eisenblume. Wer Geschichten aus der Vergangenheit, so genannte Cold Cases, mag, wird hier ganz auf seinen Geschmack kommen. Mich konnte Frieda Skybäck wieder überzeugen und ich freu mich auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 03.10.2025
Chang, Molly X.

Nightblood Prince


ausgezeichnet

Schon bei ihrer Geburt wurde Li Fei prophezeit, dass sie einst die Kaiserin aller Kaiserinnen werden und das gesamte Land einen. Seitdem lebt sie am kaiserlichen Hofe und ist dem Prinzen Siwang versprochen. Doch Fei träumt von Freiheit und Liebe und nicht von einem Leben im goldenen Käfig. Außerdem gibt es ein Geheimnis, wovon einfach niemand weiß, Fei verfügt über Magie und kann durch Visionen in die Zukunft schauen und Magie ist verboten. Fei flieht in der Nacht und begegnet ausgerechnet Yexue, einem Prinzen des verfeindeten Nachbarreichs, der in Wong gefangen war und verhilft ihm zur Flucht. Doch Feis Visionen werden immer stärker und es scheint, als könnte sie keinem der beiden Prinzen vertrauen.
Das Cover ist wieder einmal bezaubernd und in letzter Zeit kamen so einige wirklich gute, asiatisch angehauchte Bücher auf den Markt.
Der Einstieg fällt unglaublich leicht, man erhält sofort einen kurzen Einblick in Feis Gedanken, Gefühle und Visionen. Der Schreibstil ist bildgewaltig, aber leicht und flüssig und Molly X Chang konnte mich von der ersten Seite an fesseln.
Die Welt ist durch und durch asiatisch angehaucht, man erfährt mehr über die Hintergründe zu den einzelnen, aber auch immer wieder Neues. Mir hat die Geschichte ab der Mitte auch einfach heftige Mulan Vibes gegeben, die mir richtig gut gefallen haben.
Der Beginn des Buches ist relativ ruhig, hier wird mehr auf Feis Visionen, aber auch auf ihr Leben eingegangen. Langweilig wird es keineswegs, denn die Geschichte hat eine ganz eigene, besondere Atmosphäre. Ab der Mitte gibt es dann auch immer wieder Action und auch den ein oder anderen Plottwist, der absolut nicht vorhersehbar war.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Feis Sicht, so dass man hier in jedem Fall ganz tief mitempfinden kann. Fei mochte ich einfach vom ersten Augenblick an und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Allein ihr Wunsch nach Freiheit habe ich sofort gefühlt.
Siwang ist als Sohn des Kaisers gewohnt, dass man seinen Befehlen folgt, trotzdem hat er mich mit vielen, sehr einfühlsamen Momenten überrascht. Trotzdem hängt ein dunkler Schatten über seinen Charakter und spätestens durch seinen Konkurrenten Yexue weiß man, dass er etwas verbirgt.
Yexue ist ebenfalls ein Prinz aus dem Nachbarreich Lan, doch er hat ein ganz anderes, magisches Geheimnis, was mich gerade auch mit dem asiatischen Setting überrascht hat. Auch wenn er ähnlich undurchschaubar bleibt wie Siwang mochte ich ihn. Er ist definitiv sehr schlagfertig und manch ein Dialog zwischen Fei und ihm ließ mich schmunzeln.
Das dieses Buch eine Dreiecksgeschichte beinhaltet hätte mich eigentlich stören sollen, denn das ist normalerweise überhaupt nichts für mich, doch diese beiden Männer sind beide wirklich besonders gezeichnet, so dass ich auch hier Feis Gefühle nachempfinden konnte.
Mein Fazit: Eine wunderschöne Geschichte mit ganz viel asiatischem Flair, aber auch Magie, Action, Spannung und Herz. Fei ist eine wunderbare Protagonistin und so gut gezeichnet, dass man ihre Handlungen absolut verstehen konnte. Zwar braucht es beim Einstieg ein wenig Zeit, aber dafür erhält man eine fesselnde Geschichte, die sich in einem Rutsch lesen lässt. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.09.2025
Clair, Scarlett St.

Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold


sehr gut

Einst wurden die sieben Söhne des Elfenkönigs von eben diesem verflucht. Sieben Spiegelscherben, jede mit einem individuellen Fluch versehen, sollen dafür sorgen, dass nur einer der Söhne König werden kann. In der ersten beiden Novellas geht es um Prinz Casamir und der Gesela. Diese tötete einen Frosch, der wohl in Wahrheit ein Prinz war, aus diesem Grund wird sie von dreien der Brüder zu Casamir geschickt. Nur wenn sie seinen wahren Namen herausfindet, darf sie wieder fort.
In der zweiten Geschichte geht es um Samara, die von ihren drei Brüdern alles andere als gut behandelt wird. Als sie ein neues Leben beginnen will, begegnet sie Prinz Lore. Was Samara nicht weiß, dieser beobachtet sie schon seit Jahren und glaubt, Samara wäre sein Fluch.
Dieses wunderschöne Buch besteht, wie man zuvor schon erkennen kann, aus zwei Novellen aus der Feder von Scarlett St. Clair, die sich an den Märchen der Gebrüder Grimm orientiert hat für ihre Märchenadaption.
Der Einstieg in beide Geschichten fällt leicht, Autorin Scarlett St. Clair schreibt wirklich unglaublich bildhaft und flüssig, so dass man schnell mitten in der Geschichte ist.
Das Worldbuilding ist bei beiden Geschichten nicht unbedingt detailreich ausgeführt, doch einfach auf eine andere Art märchenhaft. Ich konnte mir beide Geschichten vorstellen.
Geschichte 1 war zu Beginn toll und spannend, doch ab einen gewissen Punkt wurde es für mein Empfinden zu oft zu spicy. Da wäre mir mehr Handlung deutlich lieber gewesen. Doch die zweite Geschichte fand ich wiederum sehr gut und spannend. Spicy Szenen waren nicht so häufig und die Handlung einfach klarer und spannender definiert.
Beide Geschichten sind eine Mischung aus bekannten, aber auch unbekannten Märchen, hinter jeder Story erzählt Scarlett St. Clair mehr darüber, was mir sehr gut gefallen hat.
Da es hier um Novellen geht, sind die Charaktere nicht ganz so intensiv ausgearbeitet wie in einem Roman. Doch sowohl die Protagonisten aus dem ersten Teil als auch die aus dem zweiten wurden durchaus lebendig und vorstellbar. In beiden Novellen gibt es einen dual Point of view, so dass wir jeweils Einblicke in die Gedanken der Hauptcharaktere erhalten.
Mein Fazit; Insgesamt haben mir die Geschichten durchaus gefallen. Ich mag Märchenadaptionen sehr gerne und finde es spannend, herauszufinden, welches Märchen sich wohinter verbirgt. Diese beiden Novellen, die im gleichen Universum spielen, könnten allerdings unterschiedlicher nicht sein. Während Band 1 oftmals in zu viel Spice und zu wenig Handlung versinkt, bekommen wir in Band 2 eine spannende Geschichte, die düsterer und damit auch spannender wirkt. Fans von Märchenadaptionen und insbesondere von der Autorin sollten hier einfach mal reinlesen.

Bewertung vom 29.09.2025
Murray, Lauryn Hamilton

Heir of Storms


ausgezeichnet

Schon bei ihrer Geburt hatte Blaze einen spektakulären Auftritt, denn als Sturmbringerin brachte sie einen Sturm über das Land, der dieses beinahe vernichtete. Doch nicht nur das ist ungewöhnlich an Blaze, denn eigentlich ist ihre Familie eine der mächtigsten Feuerbringer des Landes und ihr Zwillingsbruder Flint ist ein großes Talent, während ihr eigenes nahezu versiegt ist. Als Blaze und Flint unerwartet zu Erben werden, die am Hof des Kaisers in gefährlichen Spielen gegen die Erben anderer Höfe antreten müssen, wird Blaze bewusst, dass sie alles in ihrer Macht Liegende tun muss, um ihre Gabe wieder zu erwecken. Dabei erhält sie unerwartet Unterstützung vom Sohn des Kaisers, Hal. Doch auch dessen Halbbruder Fox, den man den Erdspalter nennt, nimmt an den Spielen teil.
Das mich wunderschöne Cover immer neugierig machen, ist kein Geheimnis und natürlich hat auch Heir of Storms eine traumhafte Gestaltung.
Aber auch die Geschichte steht der Aufmachung in nichts nach, denn schon von Seite 1 an schafft Autorin Lauryn Hamilton Murray mich in ihren Bann zu ziehen. Sie hat einen so leichten und bildgewaltigen Schreibstil, ohne aus- oder abzuschweifen, dass man einfach mitten in die Story gesetzt wird.
Das Worldbuilding ist vielleicht nicht so intensiv wie z. B. bei High Fantasy, aber absolut vorstellbar und man erfährt auch einiges über Hintergründe und mehr.
Natürlich behält die Autorin auch noch so einige Geheimnisse zurück, da wir mit Heir of Storms ja auch erst den Einstieg in eine neue Reihe erhalten. Es bleibt definitiv spannend und auch wenn ich bei dem ein oder anderen vorausgeahnt habe, was kommt, gab es noch einige Momente mehr, die mich völlig überraschen konnten.
Dann gibt es da noch die Spiele um die Krone, die einen kleinen Bereich nur umfassen, aber trotzdem spannend sind.
Wer hier auf die große Lovestory hofft, könnte enttäuscht werden. Zwar deutet sich hier durchaus etwas an, bleibt aber wirklich nur ein Nebenpart. Was mich ganz besonders freut, ist, dass es mal keinen Spice gab.
Dafür sind die Charaktere hier ganz besonders fein ausgearbeitet, die Nebencharaktere sorgen für Spannung, Überraschungen und sind authentisch dargestellt. Gerade Flint, Blazes Bruder, fand ich großartig, aber eigentlich konnte ich mir jeden einzelnen lebhaft vorstellen.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Blaze fand ich großartig. Sie ist zu Beginn unsicher, Selbstvertrauen ist nicht vorhanden und auch sonst wirkt sie wie eine graue Maus. Doch sie wächst nach und nach an ihren Herausforderungen und das in einem Tempo, der absolut nachvollziehbar ist. Gerade auch Fox, den sie den Erdspalter nennen, tritt sie immer selbstsicherer gegenüber auf und so manch Dialog ließ schmunzeln.
Mein Fazit: Für mich gibt es hier eigentlich so gut wie nichts auszusetzen. Die Geschichte habe ich an zwei Abende regelrecht inhaliert und ich musste mich einfach zwingen, das Buch zur Seite zu legen, um schlafen zu gehen. Spannung, Worldbuilding, Charaktere und die gesamte Handlung sind fesselnd und mitreißend. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2025
Tuli, Nisha J.

Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1


gut

Zeit ihres Lebens war Zarya eine Gefangene im Hause des Mannes Row. Warum und weshalb, das weiß sie nicht, nur dass ihre Magie gefährlich sein soll. Doch als Row eines Abends nicht nach Hause zurückkommt, ergreift Zarya die Flucht. Zuflucht findet sie in der Stadt aus Marmor, aber diese lebt unter der ständigen Bedrohung durch Dämonen, die Nacht für Nacht angreifen. Gemeinsam mit dem gutaussehenden Kommandant Vikram kämpft sie nun jede Nacht. Doch als klar wird, über welche Magie sie verfügt, ändert sich alles.
Optisch ist dieses Buch wieder ein absoluter Hingucker und auch der Klappentext klang spannend.
Auch der Einstieg fiel hier leicht, denn Autorin Nisha J. Tuli beschreibt bildlich und leicht, zwar liegt mir der personelle Erzähler nicht ganz so, aber hier las es sich flüssig.
Die Welt fand ich mega interessant, eine Anlehnung an indische Mythologie habe ich bis Dato noch nicht gelesen. Dadurch waren mir aber viele der Wesen und Namen keinerlei Begriff und damit nur wenig vorstellbar. Dass sich am Ende des Buches ein Glossar befindet, habe ich tatsächlich erst recht spät bemerkt. Ab da wurde es auf jeden Fall besser, denn dieses Glossar ist wirklich hilfreich.
Was die Spannung betrifft, hatte ich so meine Probleme, ich empfand hier so einige Längen und richtig Spannung kam bei mir nicht auf. Geheimnisse ahnte ich schon früh, auch was die Herkunft Zaryas betrifft oder den Mann ihrer Träume, der geheimnisvoll wirken sollte, all das dachte ich schon zuvor.
Auch hatte ich hier irgendwie das Gefühl, dass die Handlung ein wenig sprunghaft war, so dass ich immer wieder im Lesefluss gestört wurde. So ein richtiger Sog wollte einfach nicht entstehen.
Protagonistin Zarya ist, verständlicherweise, sehr unbedarft, was das weltliche Geschehen betrifft. Trotzdem ist sie stark und selbstbewusst und entwickelt sich nach und nach, auch wenn ich mir gerade hier mehr Emotionen erwünscht hätte. Ich wurde einfach nicht so richtig mit ihr warm, allerdings auch nicht mit ihrem männlichen Gegenpart, den ich als unspektakulär empfunden habe.
Dementsprechend war auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden zu aufgesetzt,
Mein Fazit: Dieser erste Band der neuen Reihe hatte für mich einige Höhen und Tiefen. Es gab zwar spannende Momente, aber vor allem der Mittelteil zog sich gewaltig. Mit den Charakteren wurde ich nicht richtig warm, zumindest nicht mit den beiden Hauptcharakteren. Da ich die andere Reihe der Autorin nicht gelesen habe, kann ich da jetzt auch keine Vergleiche ziehen. Ich persönlich weiß noch nicht genau, ob ich hier am Ball bleiben möchte.

Bewertung vom 27.09.2025
Lane, Melanie

Awake / These Ancient Flames Bd.1


ausgezeichnet

Als Leibwächterin des Fürstensohns Tao ist Meiling, genannt Mei, eine der angesehensten Persönlichkeiten am Hofe, zumal sie mit gerade mal siebenundzwanzig schon die Stellvertreterin der Leibgarde der Fürstin ist. Bei einem Treffen der Fürstenhäuser wird Mei ausgerechnet von Prinz Raven, dem Sohn von Fürst Ignacio vor dessen Angriff gewarnt. Tatsächlich gelingt es Mei, sowohl Tao als auch seine Mutter zu schützen. Bei einem heimlichen Treffen verrät Raven ihr, worum es wirklich geht, denn angeblich sind die Drachen, die seit hundert Jahren niemand mehr gesehen hat, zurückgekehrt und Drachen bedeuten Magie und Macht. Gemeinsam mit Tao und einem Freund Ravens machen sie sich auf die Suche nach einem lebenden Drachen.
Sind wir mal ehrlich, die Gestaltung dieses Buches ist einfach sagenhaft und absolut besonders, auf jeden Fall ist es ein Hingucker.
Bücher der Autorin Melanie Lane stehen schon länger auf meiner want to read Liste und da musste ich hier unbedingt zugreifen.
Wir werden hier umgehend in ein leicht asiatisch angehauchtes Setting geworfen und werden gleich Zeuge des Angriffs. Somit gibt es ganz viel Tempo schon zu Beginn der Story. Dabei schreibt die Autorin absolut fesselnd und bildgewaltig und das Kopfkino beginnt.
Die Geschichte ist ein Urban Fantasy und doch befinden wir uns in einer fremden Welt, die zwar Parallelen zu unserer Welt aufweist, aber über Magie verfügt.
Das Magiesystem ist leicht verständlich, es besteht aus magischen Linien, die die Auguren durchs Reich transportieren und von ihnen genutzt werden können. Diese Linien stammen von den Drachen und aus Angst, dass die Magie und somit die Macht verschwindet, greift Ignacio an.
Die Geschichte hat ruhige Momente zum Nachdenken, aber auch viel Spannung, Action und einige Plottwists. Wir treffen hier auf Lügen, Geheimnisse, Intrigen und Verrat. Diese Mischung macht einen erstklassigen Pageturner aus dem Buch.
Mit den Charakteren kommt noch ein Aspekt hinzu, bei dem Melanie Lane punkten kann, denn ihre Charaktere sind nicht nur gut oder böse, nicht schwarz oder weiß, sondern vielschichtig und durchdacht. Sie haben Ecken und Kanten und wirken dadurch real und authentisch.
Mei ist vom ersten Moment an sympathisch, taff und knallhart und nicht immer ganz besonnen. Raven, der Loveinterest, ist düster und geheimnisvoll und ob er wirklich vertrauenswürdig ist? Verrate ich natürlich nicht. Aus Ravens und Meis Perspektive, jeweils in der Ich-Form, erleben wir die Story.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls toll gezeichnet, bringen Abwechslung und sind lebendig. Mein Liebling ist übrigens Tao, der ein bisschen naiv rüberkommt, aber sein Herz am rechten Fleck hat.
Mein Fazit: Ein starker und gelungener Einstieg in die Dilogie, die einfach in jeder Hinsicht Spaß macht. Für mich kommt Melanie Lane auf die Liste der Autoren, die man gelesen haben muss. Ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


sehr gut

Marlowe kann ihr Glück kaum fassen, als ihre Kollegin, in die sie heimlich verliebt ist, einem Date zustimmt. Als Höhepunkt wollte Marlowe sie ins Haus der Nachbarn, das sie derzeit betreut, mitnehmen und ihr dort eine Kerze anzünden. Doch natürlich geht alles schief, die Kerze explodiert, das Haus geht in Flammen auf und Marlowe wird zum Gespött der Leute. Kein Wunder also, dass sie sofort zusagt, als ihr ein Job auf der kleinen Insel Ralston Island angeboten wird. Gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher soll Marlowe hier Touristen durch das Haus führen, in dem einst die Familie des Professor Ralston im Sommer residierte, aber nach zwei tödlichen Unfällen ihrer Kinder, dem Haus den Rücken zukehrten. Doch irgendwas scheint auch heute noch auf der Insel nicht ganz koscher zu sein.
Das Cover wirkt ein wenig gruselig und lässt ein Gefühl von Einsamkeit und Lost Place zurück. Sowas spricht mich ja immer sofort an und macht mich neugierig.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Autorin Maureen Johnson schreibt anschaulich und flüssig, so dass man die Ereignisse gleich vor dem inneren Auge miterlebt.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite befinden wir uns mit Protagonistin Marlowe in der Gegenwart, auf der anderen Seite erleben wir die Familie Ralston im Jahre 1932, als sie selbst noch die Insel bewohnte. Das wirkt hier ganz besonders auf die Atmosphäre, denn man kommt durchaus ins Grübeln, was einst in dieser Familie geschah.
Ich fand das auf jeden Fall sehr spannend, auch wenn man hier durchaus beachten sollte, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, denn für mich hätte die Atmosphäre durchaus gruseliger sein dürfen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass das Setting und auch die Erzählung bei dem ein oder anderen Leser durchaus für Gänsehaut sorgen kann.
Während ein Erzähler durch die Ereignisse der Vergangenheit führt, begleiten wir Marlowe in der Gegenwart, so dass wir sie intensiv kennenlernen dürfen.
Ich mochte die leicht chaotische Marlowe vom ersten Moment an, denn sie hat ihr Herz am rechten Fleck und lässt sich nicht allzu viel sagen. Besonders gut gefallen hat mir ihr leicht sarkastischer Unterton, mit dem sie sich selbst gerne auf die Schippe nimmt.
Die Nebencharaktere in diesem Zeitstrang bleiben neben Marlowe deutlich blasser, was aber zur Geschichte passt, denn alles andere hätte hier den Rahmen gesprengt.
Die Familie Ralston in der Vergangenheit hat einige interessante Charaktere, doch die Auflösung zum Schluss hat mich noch einmal mehr sprachlos gemacht. Mit diesem Plottwist habe ich dann definitiv nicht gerechnet. Die Familie ist auf jeden Fall einfach anders und hier bekommen wir auch Gelegenheit, mitzurätseln, was einst wirklich geschah.
Mein Fazit: Ein toll geschriebenes Jugendbuch, das sich leicht und locker lesen lässt und eine leicht düstere Atmosphäre verbreitet. Gerade was diese Atmosphäre betrifft, ist es auf jeden Fall ein Jugendbuch, dass man auch jüngeren Lesern locker empfehlen kann. Aber auch als Erwachsene bekommt man hier gute Unterhaltung geboten. Lesenswert!

Bewertung vom 26.09.2025
Maxen, Izzy

Damn Broken Heart


ausgezeichnet

Seit dem tödlichen Snowboardunfall ihres Bruders Andy ist sich Amber sicher, dass da etwas vorgefallen ist, weshalb er verunglückte. Nach ihrem Schulabschluss beschließt sie also, in Silver Oaks eine Stelle bei der Zeitung zu beginnen und dem ganzen auf den Grund zu gehen. Dank ihres Jobs gelingt es Amber mit Andys Mannschaft in Kontakt zu treten und begegnet dabei Rayne, dem Snowboardstar, der gleichzeitig Andys Konkurrent und Freund war und als Bad Boy gilt. Wie es der Zufall will, werden die beiden gemeinsam gesehen und für Raynes Freundin gehalten. Das wiederum kommt Rayne gelegen, denn seine Sponsoren sind begeistert von Amber. Tja, was soll auch schon schiefgehen, bei Fake Dates, oder?
Schon beim Anblick des Covers war ich verliebt in dieses Buch, denn die Gestaltung sieht einfach zauberhaft aus. Auch der Einstieg gelingt hier mühelos, denn Izzy Maxen beginnt gleich mit einem Knall, der den Leser erstmal das Herz bricht. Dabei schreibt sie absolut flüssig und fesselnd und lässt Bilder im Kopf des Lesers entstehen, die einen direkt in die Geschichte versetzen. Für mich braucht sich die Autorin auch nicht hinter großen Namen zu verstecken, denn sie schreibt wirklich fantastisch.
Die Kleinstadt Silver Oaks wird zwar nicht detailliert beschrieben, aber man bekommt eine gute Vorstellung vom Setting.
Die Geschichte ist abwechslungsreich, spannend, humorvoll und hat auch ausreichend Tiefgang, da Izzy Maxen hier auch ernste Themen einbringt, die bestimmte Eigenschaften der Charaktere näherbringen. Doch auch wenn es ernstere Themen gibt, ist auch eine Portion Humor, der sich vor allem in Dialogen zwischen Amber und Rayne widerspiegelt, vorhanden.
Wir blicken hier auch ein wenig hinter die Kulissen der Snowboard Mannschaft, der Druck der Sponsoren, den Zwang Leistung zu erbringen etc. Auch diese Einblicke haben mir gut gefallen.
Amber ist mir auf den ersten Blick ans Herz gewachsen. Neben ihrem neuen Job bei der Zeitung sind Bücher und das Bloggen darüber ihre große Leidenschaft. Auch wenn sie auf den ersten Blick eher introvertiert ist, was mit den Ereignissen ihrer Vergangenheit und dem Gefühl, niemals genug zu sein in ihrer Familie einhergeht, ist sie durchweg sympathisch.
Rayne, nach außen der coole Bad Boy, ist schon vom ersten Moment an ganz anders, als man dachte. Selbst jung Vater geworden weiß er, dass man Verantwortung nicht so einfach abtreten kann. Trotzdem spielt er nach außen eine Rolle, der er eigentlich vom Charakter her gar nicht entspricht.
Wir erleben die Geschichte aus wechselnden Perspektiven zwischen Amber und Rayne, jeweils in der Ich-Form. Dadurch lernen wir natürlich beide mit all den Gefühlen und Gedanken intensiv kennen und können gut einschätzen, an welcher Stelle sie eher in eine Rolle schlüpfen.
Nebencharaktere bekommen wir ebenfalls einige und ich könnte mir vorstellen, den ein oder anderen der Charaktere in einer Hauptrolle im nächsten Buch wiederzusehen.
Mein Fazit: Auch wenn Izzy Maxen hier und da die ernsteren Themen nur anschneidet, hat mir das Buch unheimlich gut gefallen. Es ist einfach unheimlich gut geschrieben und macht von der ersten Seite an einfach Spaß und nimmt einen gefangen. Von mir bekommt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2025
O'Neill, Molly

Waterwitch


ausgezeichnet

Seit vielen Jahrhunderten lebt die Flusshexe Jenny Greenteeth in einem See in der Nähe eines kleinen Ortes namens Chipping Appleby. Bisher war es immer ruhig, doch eines Tages werfen die Dorfbewohner gemeinsam mit dem neuen Pfarrer eine junge Frau ins Wasser. Temperance wird beschuldigt, eine Hexe zu sein, was sie auch tatsächlich ist, doch bisher war sie die weise Frau des Ortes und half immer jedem, der zu ihr kam. Gemeinsam finden die beiden Frauen heraus, dass der neue Pfarrer gar kein Mensch, sondern der bösartige Erlkönig ist. Dieser kann jedoch nur besiegt werden, wenn ihnen der König der wilden Jagd zu Hilfe kommt. Allerdings verknüpft dieser wiederum Bedingungen für seine Hilfe. Gemeinsam mit dem Kobold Brackus machen sich Jenny und Temperance auf die Suche nach Rettung.
Natürlich war es wieder einmal das Cover, das mich neugierig machte und warum ich zu dieser Geschichte griff. Das mich aber hinter diesem tollen Cover eine unglaublich gute Geschichte erwartete, hätte ich nicht mit gerechnet.
Der Einstieg gelingt hier mühelos, der Schreibstil hat etwas Märchenhaftes, wenn auch eher düster und doch cozy. Klingt komisch? Ja, aber ich weiß gar nicht, wie ich es anders beschreiben soll.
Die Figur der Jenny Greenteeth ist eine Figur aus der englischen Folklore. Jenny Greenteeth ist das Flussmonster, dass im Gewässer auf dich lauert, dich packt und dann verspeist. Ganz genau das ist auch unsere Jenny hier und das ist der Punkt, der diese Geschichte so besonders macht.
In erster Linie ist es eine High Fantasy Story mit Wesen aus der Folklore, die gemeinsam aufbrechen, um etwas zu retten. Dadurch wird die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Doch auch die Figuren geben der Geschichte etwas Besonderes, denn auch der Found Family Trope wird hier zu etwas besonderem. Ganz egal wer du bist und wie du bist, solange ihr euch akzeptiert und respektiert, könnt ihr gemeinsam Besonders sein.
Die Welt ist mittelalterlich und magisch, die Atmosphäre zwischen düster und cozy, gefährlich und herzlich. Irgendwie war hier von allem etwas dabei.
Protagonistin und Erzählerin der Geschichte, Jenny Greenteeth, ist ein Monster, sie frisst Fisch roh und notfalls auch Menschen, wenn diese ins Wasser fallen. Aber irgendwie hat Jenny auch unheimlich viel Herz, ich mochte sie vom ersten Moment an und als dann Temperance bei ihr auftaucht oder noch besser abtaucht, kommt die Seele der Jenny so richtig durch.
Auch der Kobold Brackus, ein absolut gewieftes Kerlchen, mochte ich vom ersten Moment an und auch Temperance ist eine clevere junge Hexe, die den Kobold schnell im Griff hat.
Diese drei zusammen sind einfach anders, besonders, sie ließen mich schmunzeln, lachen, mitfühlen und mitfiebern und sie machten das Buch zu einem Abenteuer.
Mein Fazit: Waterwitch ist ein ganz besonderes Buch für mich gewesen, es war ein überraschendes Highlight, denn mit solch einer Geschichte habe ich absolut nicht gerechnet. Wer es gerne cozy und doch abenteuerlich mag und den Found Family Trope liebt, sollte unbedingt hier einmal reinlesen. Ein Herzensbuch.