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gaby2707

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Insgesamt 2049 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Werft, Rätsel

Omas Rätsel Adventskalender 2025


ausgezeichnet

Ein so ganz anderer Adventskalender

Über dieses Rätsel Adventskalenderbuch von Rätsel Werft habe ich mich riesig gefreut.
Er beinhaltet 24 „Adventstürchen“, die sich sehr gut zum ausmalen eignen und mich ins magische Reich der Elfen entführen. Jeden Tag, vom 1. bis zum 24. Dezember, bekomme ich drei abwechslungsreiche Rätseln aus fünf verschiedenen Rätselarten. Hier finde ich Kreuzworträtsel, Zahlenrätsel, Sudoku, Gitterrätsel und Worträtsel. Also insgesamt 72 verschiedene Rätsel und 24 Ausmalbilder, mit denen ich dem vorweihnachtlichen Trubel entgehen und ein bisserl entspannen kann. Das finde ich gerade in der nicht immer ganz einfachen Vorweihnachtszeit richtig angenehm. Statt schokoladenhaltiger Kalorien gibt es hier einen Anreiz für den Geist und auch die Kreativität wird angeregt. Ich freue mich schon darauf, die Illustrationen aus der Weihnachtswerkstatt mit Farbe zu füllen.
Dazu ist die Schrift angenehm groß, so dass sich meine Augen nicht überanstrengen müssen.
Im hinteren Teil des Buches finden sich zu den Rätsel auch die Lösungen, falls ich an irgendeiner Stelle nicht weiter komme.
Da ich auf der ersten Seite eintragen kann, wem dieser Kalender gehört, werde ich ihn in der kommenden Zeit schon als kleines Geburtstagsgeschenk nutzen.

Eine, wie ich finde, außergewöhnliche und sehr gesunde Alternative zu den herkömmlichen Adventskalendern, der für junge und ältere Weihnachtsfans und Rätselbegeisterte gleichermaßen interessant ist. Nicht nur für Omas in meinem Alter. Ich freue mich schon sehr, wenn ich am 1. Dezember loslegen kann.

Bewertung vom 25.09.2025
Müller, Josef Mickey

Auto Malbuch für Kinder ab 6 Jahren - Coole Sportwagen


ausgezeichnet

Das perfekte Geschenk für kleine und große Auto-Fans

Ich kenne nun schon einige Malbücher für große und kleine Malkünstler von Mickey Müller. Aber dieses hier mit 50 coolen Sportwagen-Motiven ist schon etwas ganz Besonderes. Schon auf der Vorder- und Rückseite des Covers bekomme ich einen kleinen Einblick, was mich in diesem Buch alles erwartet.
Auf jeweils einer Doppelseite bekomme ich rechts ein PS-starkes Traumauto in voller Fahrt auf der Rennstrecke, beim Cruisen durch die Landschaft oder in stylischer Pose. Die linke Seite bleibt frei, damit das nächste Motiv nicht durch durchdrückende Farbe verunstaltet wird. Vielleicht sollte man aber beim ausmalen auch hier ein weiteres Blatt oder einen dünnen Karton einlegen, damit auf der folgenden Seite nichts passiert. Und nun ist es an mir zu entscheiden, welche Farbe ich den einzelnen abwechslungsreichen Sportwagen gebe.
Durch die vielen kleine Details ist hier ganz schön viel Konzentration, Augenmaß und eine ruhige Hand gefordert. Es ist ja auch ein Malbuch, das ich für jedes Alter, ab ca. 6 Jahren, absolut geeignet finde. Sogar mir als Erwachsene macht es Spaß, mir auszudenken, wie die Boliden mal aussehen könnten, wenn ich meine Farbstifte daran ausprobiert habe.

Außerdem stellt mir Mickey Müller am Ende des Malbuches seine anderen vielseitigen Malbücher vor, die bei weitem nichts mit Autos zu tun haben. Da ist dieses hier das erste und bisher einzige.

Es hat schon großen Spaß gemacht mir nur die detailreichen Zeichnungen anzuschauen und mir vorzustellen, wie sie in bunt aussehen werden.
Ein tolles Buch, das so viel mehr ist als nur ein Malbuch. Ich finde es super klasse und empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 23.09.2025
Rodeit, Julia K.

Inselleuchten auf Sylt


ausgezeichnet

Was für ein wundervoller Ausflug nach Sylt

Hanna Larson betreibt in Flensburg den kleinen Brautmodensalon „Weddingdreams“. Da ist es natürlich gar keine Frage, dass sie das Brautkleid ihrer Mutter schneidern will, als diese ihr Lebensglück gefunden hat und nun in zwei Monaten heiraten will. Etwas getrübt ist die Stimmung bei Hanna, als sie erfährt, dass sie die Hochzeit zusammen mit dem Sohn des Bräutigams planen soll. Und dieser Sohn ist kein anderer als Tjark Danklef, der Junge, der ihr in der Schule vor zwölf Jahren das Herz gebrochen hat. Doch auch Tjark, der in Westerland auf Sylt das Café „Schietwetter“ betreibt, ist nicht begeistert, als er erfährt, dass Vaters Braut Ulla Larson ist, deren Tochter Hanna er zu Schulzeiten so zugesetzt hat.
Obwohl diese Zusammenarbeit für beide anfangs unmöglich erscheint, erkennen sie doch nach und nach, dass sie sich beide weiter entwickelt und immer noch Interesse aneinander haben. Vielleicht gibt es für sie doch noch eine zweite Chance?

Durch die „Inselträume auf Sylt“ -Reihe der von mir so gerne gelesenen Autorin Julia K. Rodeit habe ich schon einige sympathische und liebenswerte Menschen auf der Insel kennengelernt. Und so war ich richtig gespannt auf diesen 6. Teil der Reihe in dem Hanna Larson und Tjark Danklef die Hauptrollen spielen. Auch diese Geschichte kann man sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Mir macht es aber noch mehr Spaß, wenn ich auch den ein oder anderen aus früheren Geschichten hier wiederlese. Denn eines muss ich sagen: Die Menschen hier sind (fast) alle so sympathisch und liebenswert. Da freue ich mich auf jeden Besuch bei ihnen.
Wunderschöne Worte, die Hanna zu ihrer Mutter sagt, ziehen sich wie ein roter Faden durch diese neue ganze Geschichte: „Lieben ist nichts. Geliebt zu werden, ist etwas. Aber von der Person geliebt zu werden, die man liebt, ist alles“.
Das gilt nicht nur für Ulla und Knut, die nun den Bund fürs Leben schließen. Auch Hanna und Tjark werden von dieser Liebe nach und nach immer mehr angezogen.
Hanna habe ich sehr schnell im mein Herz geschlossen. Die junge Frau, die selbstständig ihren Brautmodensalon führt, hat es nicht immer leicht. Ihr sitzt z.B. ihr Vermieter Liam mit einem unsäglichen Vertrag im Nacken, der ihre weiteren Pläne hemmt. Aber sie beißt sich durch und aufgeben ist für sie keine Option. Genau so ging es mir auch mit Tjark, den ich in anderen Geschichten schon kurz kennengelernt habe und auf den ich nun sehr gespannt war. Der zwar zu Schulzeiten einen riesigen Fehler gemacht hat, den er aber bis heute absolut bereut und dies Hanna auch immer wieder sagt. Es war so schön dabei sein zu können, wie Hanna ganz langsam ihre Scheu verliert und sich die Beiden annähern. Und vor allem auch, wie sie die Hochzeit ihrer Mutter und seines Vaters managen. Dazu immer wieder malerische Ausschnitte der Umgebung meiner Lieblingsinsel Sylt. Hach, einfach nur schön.
Es sind hier so viele Emotionen und Gefühle im Spiel, die alle richtig gut bei mir ankommen und ich mich mitten in der Geschichte drin fühle. Ich kann mich sowohl in Hanna als auch in Tjark so gut hineinversetzen. Autorin Julia K. Rodeit hat es auch diesmal wieder geschafft, mich ab der ersten Seite zu fesseln und mich voll auf ihre Geschichte einzulassen. Eine so gefühlvolle und menschliche Geschichte, die mir zum Schluss einen Kloß im Hals beschert und ein paar Tränchen gekostet hat. So sehr habe ich mich für Hanna und Tjark gefreut.

Eine absolute Wohlfühlgeschichte mit Menschen, die man einfach gern haben muss. Die mich berührt, begeistert und sehr gut unterhalten hat. Und die ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 23.09.2025
Kölpin, Regine;Schwiecker, Florian;Pauly, Gisa

Frost, Forensik, Früchtebrot


ausgezeichnet

Kriminelle Vorweihnachtszeit

Ich liebe buchige Adventskalender und hier habe ich einen gefunden, der mich auch kriminell sehr anspricht. In 24 spannenden, interessanten und auch humorigen Kurzgeschichten von Achilles, Eleanor Bardilac, Carine Bernard, Katja Bohnet, Vera Buck, Jutta Büsscher, Ellen Dunne, Gitta Edelmann, Carla Eisfeldt, Miriam Gramoschke, Daniel Holbe, Kästner & Kästner, Thomas Kastura, Regine Kölpin, Iny Lorentz, Gisa Pauly, Justine Pust, Moni Reinsch, Tibor Rode, Sonja Rüther, Florian Schwiecker, Jürgen Seibold und Su Turhan tauche ich ein in kriminelle Machenschaften in der Vorweihnachtszeit. Auch Cornelia Kuhnert und Christiane Franke sind mit einer Kurzgeschichte dabei und ich habe mich sehr über das Wiederlesen mit Rosa Moll und Henner Steffens gefreut. Vor jeder Geschichte werden die Autorin/der Autor kurz vorgestellt.
Von Rostock und Wangerooge im Norden unseres Landes über Berlin, Bonn. Frankfurt, Schorndorf und weitere Orte nach München im Süden geht es überall in der Vorweihnachtszeit nicht nur feierlich zu. Auch Österreich und die Schweiz sind mit einer Geschichte vertreten. Am Anfang des Buches bekomme ich eine Karte, auf der die Orte an die ich reisen werde, eingezeichnet sind.
Es wird vergiftet, gestohlen, im Moor versenkt, ein bisserl Seemannsgarn gesponnen, einer ertrinkt, ein anderer wird erdrosselt, ein Brand wird gelegt, eine SoKo wird gegründet und da ist KEVIN, der alles erledigt. Es geht um Neid, Rache, Eifersucht, Schuld, Wut und soviel mehr. Geschichten, in die ich mich so richtig hineinfühlen kann, die eine große Bandbreite abdecken und die mich auch jetzt im September schon sehr gut unterhalten haben.

Eine außergewöhnliche und fesselnde Kurzgeschichtensammlung, mit der die Vorweihnachtszeit wie im Flug vergehen wird.

Bewertung vom 21.09.2025
Monti, Olivia

Die Toten von nebenan


sehr gut

Mal was ganz anderes

Frau Löffler hat einen Fahrradunfall bei dem sie verstirbt. Was ihr allerdings erst auffällt, als sie nach Hause kommt und sich ihr Viertel, in dem sie lebt total verändert hat. Sie trifft auf alte Bekannte, die schon seit Jahren verstorben sind und wird von Lebenden ignoriert. Alle führen ihr „normales“ Leben weiter. Bis der charmante und charismatische Herr Tober den Toten das Paradies auf Erden verspricht, wenn sie ihm helfen, die Lebenden aus ihrem Viertel zu vertreiben. Durch ihn halten aber auch Hass, Neid, Eitelkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Missgunst und Vorurteile wieder Einzug. Und wer ihm seinen geheimsten Wunsch äußert, den Tober dann zu erfüllen versucht, der schließt mit ihm einen unsäglichen Pakt. Einige von ihnen versuchen aber auch innerlichen Widerstand zu leisten und sich Tober vom Leib zu halten.

Ich habe mich beim Lesen mit dem verführerischen Herrn Tober anfangs sehr unwohl gefühlt. Er versucht die Toten mit Lug und Trug auf seine Spur zu bringen. Er weidet sich an ihrem Zutrauen und lässt sie dann gnadenlos fallen. Für mich ist er das Böse in Person, einfach ein Teufel.
Anfangs habe ich mich gewundert, dass die Menschen, denen ich hier begegne alle nur mit Nachnamen angesprochen werden. Hat mir dann aber geholfen, mich mit den verschiedenen Familien besser auszukennen. Doch im Laufe der Geschichte erfahre ich auch die Vornamen. Sowohl die Personen als auch die Örtlichkeiten kann ich mir dank der bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen und war so auch ganz schnell drin in der Geschichte. Eine Wende zum Schluss hin hat mich dann auch noch überraschen können und mich mit einigen der Menschen hier versöhnt.
Eigentlich eine angenehme Vorstellung, dass es so wie hier beschrieben nach dem Ableben weitergehen könnte. Allerdings ohne einen Herrn Tober. Eine Frage, die immer mal thematisiert wird, ist jedoch offen geblieben: Wie kann man die nächste Stufe ins Paradies erreichen?

„Die Toten von nebenan“ ist mal eine so ganz andere Geschichte. Eine gelungene Gesellschaftskritik mit einer Prise Humor, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich musste mich erst auf das Handeln der Toten und vor allem auf Herrn Tober einlassen. Dann hatte ich einige interessant und unterhaltsame Lesestunden.

Bewertung vom 18.09.2025
Kadas, Sebastian

Sissi. Das kaiserliche Kochbuch


ausgezeichnet

Ein Genuss für Gaumen und Augen

Schon das Cover mit einem Bild von Kaiserin Sissy und Kaiser Franz-Joseph macht richtig Lust sich mit dem Buch und den Rezepten zu beschäftigen.
Das Inhaltsverzeichnis vermittelt einen kleinen Eindruck von dem, was da alles auf mich zu kommt.
Nachdem ich einen Einblick in das Osterreich-Ungarn der damaligen Zeit bekommen habe, lerne ich viele der Figuren und Menschen kennen, die ich aus den Sissy-Filmen kenne. Dann geht es um Sissy – Romy Schneider und um Franz-Joseph – Karlheinz Böhm.
Nach einem Willkommen in Possenhofen in Bayern, dem damaligen Lebensmittelpunkt der späteren Kaiserin von Österreich, bekomme ich Rezepte der bayerischen Küche. Von Kaspressknödelsuppe über Böfflamott, Hüttenpilzpfanne und Pudding Bavaroise ist hier für jeden etwas Delikates dabei. Gefolgt von kulinarischen Gaumenfreuden aus Österreich und aus Ungarn, wobei auch Torten und Kuchen zum nachbacken dabei sind. Ein paar Grundrezepte fehlen ebenso nicht, wie ein Glossar und das Register der Rezepte am Ende des Buches. Jedes Rezept enthält eine Angabe zur Portion, zur Zubereitungszeit, den Zutaten und der Koch- bzw. Backanleitungen, die wirklich leicht von der Hand gehen. Dazu auf der rechten Seite jeweils ein Foto der 60 authentischen Gerichte, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
Immer wieder bereichert durch wunderschöne Bilder und Zitate aus den Sissy-Filmen macht dieses außergewöhnliche Kochbuch insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck.
Eine wundervolle Ergänzung und ein Blickfang in jedem Kochbuchregal. Nicht nur für diejenigen, die die bayerische, österreichische oder ungarische Küche zu schätzen wissen.

Bewertung vom 13.09.2025
Kölpin, Regine

Mehr Lametta für Oma


ausgezeichnet

Einfach wunderschön
Oma Feline Kramer, die mit ihren orangerot gefärbten Haaren und ihrer bunten Kleidung bei den Kindern im Dorf Tjarkswarf bei Horumersiel im Wangerland als verschrobene Hexe gilt, lebt seit Jahren allein achtern Diek in ihrer kleinen Kate. Nur für ihre Tiere, den Rehbock Martin, Fuchs Anton und Igel Fritz, der in einem kleinen Haus seinen Winterschlaf hält, fühlt sie sich noch verantwortlich und füttert die Tiere mit Hingabe. Ihr einziger menschlicher Freund, der Postbote Hajo, der mit seinem weißen Rauschebart und seinem dicken Bauch aussieht wie der Weihnachtsmann persönlich, ist nach dem Tod seiner Frau und einem unsäglichen Streit mit seinem Sohn Maik ebenfalls allein. Durch Zufall beobachten die achtjährigen Zwillinge Jonte und Jelda de Vries Feline dabei, wie sie ihre Tiere füttert und sind ganz begeistert. Ganz langsam entwickelt sich bei den dreien eine außergewöhnliche Freundschaft. Als die Kinder erfahren, dass Feline sich nichts mehr wünscht als ein Weihnachtsfest „so wie früher“, schmieden sie einen Plan, der schnell Gestalt annimmt.

Schon das Cover mit Rehbock und Fuchs, auf dem man die kleinen Schneeflocken richtig spüren kann, hat mich sofort angesprochen.
Nach wenigen Seiten hat mich Autorin Regine Kölpin mit ihrem bildhaften und mitreißenden Erzählstil an die Nordseeküste mitten in den Dezember verfrachtet und mich nicht mehr losgelassen. Dazu trägt auch das Plattdeutsch bei, in das Hajo immer wieder mal verfällt, wenn er aufgeregt ist.
Ich liebe die Figuren, die sie hier so detailliert kreiert. Sie sind so liebenswert und mit ihren verschiedenen Schicksalen. Denn nicht nur Feline und Hajo haben ihr Päckchen zu tragen. Auch die Zwillinge vermissen ihren Papa, der auch dieses Weihnachten wieder auf einem großen Schiff weit weg auf einem der Meere verbringen wird. Aber wozu sind Probleme da – sie alle können doch gelöst werden – oder? Und mit diesen Lösungen beschäftigen sich die Zwillinge zusammen mit ihrer Mutter Julia und den Kindern aus dem Ort.
Da die Sicht auf die verschiedenen Dinge und Situationen immer aus dem Blickwinkel von Feline, Hajo, Jonte und Jelda und Julia beschrieben werden, bin ich noch näher an jedem Einzelnen dran. Ich lausche nicht nur ihren Gesprächen, sondern bin auch in ihren Gedanken dabei, was mich ihnen noch näher sein lässt.
Ernste Themen werden hier gekonnt aufgearbeitet ohne die winterliche, schon weihnachtliche Stimmung zu zerstören.

Ein warmherziger Wohlfühlroman mit Menschen, die man einfach gern haben muss und einer tierischen Kulisse, die mich tief berührt hat. Ein weihnachtlicher Roman, den ich auch im September sehr gerne gelesen habe und der mich bestens unterhalten hat.

Bewertung vom 11.09.2025
Drack, Hariett

Mörder unter uns


ausgezeichnet

Auf der Anklagebank

Autorin Hariett Drack ist Gerichtsreporterin und nimmt mich in diesem Buch mit zu den bizarrsten und spektakulärsten Kriminalfällen aus dem Kölner Landgericht. Sie beschreibt aber auch Fälle, bei denen ich immer wieder den Kopf geschüttelt habe. Soviel Dummheit bzw. soviel Kleinkram mit denen sich die Gerichte beschäftigen müssen.

Da sind z.B. die beiden Männer, die eine Psychologin entführen; ein Mann, der in einem abgehörten Selbstgespräch den Mord an seiner Frau zugibt, aber nicht belangt werden kann; eine Mutter, die keinen anderen Ausweg sieht, als sich und ihr Baby umzubringen oder eine Frau, die gleich zweimal versucht ihre Mutter aus Mitleid zu töten.
Alle diese Fälle sind so verstörend, haben mich so mitgenommen, dass ich nach jeder Geschichte erst mal eine kleine Pause einlegen musste, um das Gelesene zu verdauen.
Es gibt aber auch die anderen Fälle. Da ist z.B. der total uneinsichtige Vater, der weder Unterhalt zahlt, noch sich an das Kontaktverbot hält; eine Influencerin, die auf ihrer Suche nach einer schnellen Story mit vielen Likes das Persönlichkeitsrecht zweier Ordnungshüter verletzt; eine Hundehalterin, die für ihren Rottweiler eine aufwendige Rehabehandlung erstreiten will oder ein junger Kassierer, der an der Kasse eines Supermarktes auf das unmoralische Angebot eines Harzt-VI-Empfänger eingeht.
An diesen und 20 weiteren teils kuriosen, teils schwer zu ertragenden Fällen lässt mich die Autorin teilhaben und tief in die Psyche der Menschen auf der Anklagebank blicken. Sie erzählt sachlich und eindringlich von den Menschen, die hinter den Fällen stehen und ich bin hier und da geneigt, sogar Mitleid zu empfinden.

Ein Buch mit Fällen, die mich erschüttert und gefesselt haben. Über andere konnte ich sogar ein bisserl schmunzeln. Fälle, bei denen ich mir auch die Frage nach der Schuld und der Verantwortlichkeit der Angeklagten gestellt habe. Ein Buch, das mich trotz aller
Schrecklichkeiten auch sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 10.09.2025
Schieble, Susanne

TodesScheibe


ausgezeichnet

Das Spiel ist aus...

… heißt es für den herausragenden, aufstrebenden deutschen Dartspieler David Malcom Dunst, genannt „The Fog“, als er plötzlich bei einem Showevent in Hannover tot auf der Bühne des Eventsaales Catch 42 zusammenbricht und stirbt. Für Hauptkommissarin Wilhelmine Williamson, die einen entspannten Abend mit ihrem Mann Bernd-Karl verbringen wollte, ist sofort klar, dass hier ein Verbrechen vorliegt. Mit ihren beiden Kollegen OK Elena Grifo und OK Sascha Baron Cohen macht sie sich auf Spurensuche, was bei der derzeitigen Menschenmenge im Saal gar nicht so einfach ist. Sie konzentrieren sich auf die Spieler, von denen jeder sein eigenes Image hat und dieses auch strikt verfolgt und pflegt. Als es auch noch einen weiteren Spieler „erwischt“ kommen sie langsam an ihre Grenzen. Denn gerade Wilhelmine hat neben dem neuen Fall auch mit Problemen mit ihrer Tochter Nicola und einem anderen Kollegen zu kämpfen.

Eine interessante Geschichte, bei der ich gerade am Anfang der Ermittlungen einiges über den Dartsport und seine Hintergründe erfahren habe. Hier geht es auf und vor der Bühne laut, trashig und total verrückt zu. Mit schrulligen, skurrilen, extravaganten Typen, die ich mir durch die bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen konnte. Hier geht es um sehr viel Geld, Gier und vor allem auch Neid.
Die enge, vertraute Verbindung der Ermittler kommt bei mir sehr gut vorstellbar an. Vor allem mit Wilhelmine mit ihrem kölschen Slang, der immer wieder gut verständlich einfließt, habe ich mich sofort sehr gut verstanden. Sie ist schon eine eigenwillige Persönlichkeit, die mit Empathie und Geduld zu kämpfen hat. Aber da kommen Elena und Sascha ins Spiel, die mich mit ihrem sehr akribischen Arbeiten und ihrer Kollegialität überzeugt haben.
Der Erzählstil lässt sehr schnell Bilder in meinem Kopf entstehen und ich sehe mich direkt vor der Bühne stehen und ich stehe auch bei den Ermittlungen immer nebenan. Ich habe mir genau wie die Ermittler lange nicht vorstellen können, warum der junge Mann hat sterben müssen. Die Indizien für einen Mord waren mir einfach zu dünn. Aber ganz langsam setzen die Ermittler einen Puzzlestein nach dem anderen an die richtige Stelle und ich war total baff, was dabei heraus kommt. Und vor allem, wie naiv und blauäugig einige hier waren. Aber auch ich hätte mir die Vorgänge, die hier ans langsam Licht kommen, so nicht vorstellen können.

Mit „Todesscheibe“ hat mich Autorin Susanne Schieble in eine ganz eigene Welt mitgenommen. Ich habe mitfiebern und mit ermitteln können. Ich war am Ende zwar überrascht, aber auch völlig zufrieden mit der Auflösung der beiden Verbrechen.
Eine Geschichte, die mich einerseits nachdenklich gemacht, andererseits aber auch sehr gut unterhalten hat. Vielleicht schaue ich mir nun das ein oder andere Spiel der Darter auch mal im TV an.

Bewertung vom 06.09.2025
Rupflin, Alexander

Protokoll eines Verschwindens


ausgezeichnet

„Erträgt ein Mensch ein Leben ohne Wahrheit“

Dieser Frage gehe ich zusammen mit Autor Alexander Rupflin nach. Basierend auf einem wahren Kriminalfall aus dem Jahr 2019 in Hamburg machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit. Denn der verurteilte K.O.-Tropfen-Mörder Fabio besteht bis heute darauf unschuldig zu sein.

Doch worum geht es hier:
Gabriel folgt seiner Schwester Isabella, die als Kardiologin in einem Hamburger Krankenhaus arbeitet, nach Deutschland um hier ebenfalls ein besseres Leben zu führen als in ihrer Favela Vigário Geral in Rio. Er findet schnell eine Anstellung bei einer IT-Firma und ist verliebt. Doch dann verschwindet er spurlos. Für Isabella und seine Mutter Manuela beginnt eine verzweifelte Suche nach ihrem Bruder und Sohn.

Der ruhige, eher leise aber sehr eindringliche Erzählstil des Autors hat mich ab der ersten Seite gefesselt und ich bin mit ihm alle Stationen dieser nicht zu fassenden Tat durchgegangen. Einerseits finde ich es zutiefst grausam und schrecklich, wie ein junger Mensch 4 Monate mit einer Leiche in einer Wohnung leben kann. Andererseits frage ich mich immer noch, wie konnte es überhaupt dazu kommen? Welche der Aussagen vor Gericht trifft den Kern der Sache? Oder war es doch ganz anders?
Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedensten Beteiligten geschildert. Sei es die betagte Nachbarin von Fabio, die hier zu Wort kommt oder eine weitläufige Bekannte, die dann den entscheidenden Tipp an die Polizei weitergibt. Und ich lese von der Ignoranz der eingeschalteten Polizei, die dem verzweifeltem Suchen der Familie nicht nachgehen. Ich lerne Gabriel mit seiner Geschichte kennen und tauche tief in die Gedankenwelt von Fabio ein. Diese Zusammenstellung der verschiedensten Sichtweisen empfinde ich beim lesen als absolut gelungen.

Ich liebe True Crime Geschichten und habe mich hier durch die Aufarbeitung der vorliegenden Fakten richtig fesseln lassen. Eine äußerst spannende und manchmal verstörende Geschichte, die noch lange in mir nachhallen wird.