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gaby2707

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Insgesamt 2061 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2025
Rodeit, Julia K.

Sommertage im Alten Land


ausgezeichnet

Große Pläne mit dem Obsthof im Alten Land

Seit Svenja Tietjen, 24, vor zwei Jahren ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat, lebt sie mit ihrem jüngeren Bruder Joris, 11, auf dem Obsthof ihrer Eltern im Alten Land, der kurz vor dem Aus steht. Sie hat auch schon ein Kaufangebot. Aber soll sie ihre und Joris` Heimat wirklich aufgeben? Und da ist ja auch noch der alte Hein, der schon bei ihren Großeltern auf dem Hof war. Aber nicht nur der Hof macht ihr Sorgen. Durch Joris, der wieder mal an einer Rauferei beteiligt war und nun von der Schule ausgeschlossen wurde, bekommen sie Besuch vom Jugendamt. Marc Walker will sie allerdings so schnell wie möglich wieder los werden. Doch da macht ihr ihr Herz schnell einen Strich durch die Rechnung.

Ich habe mich von Autorin Julia K. Rodeit sehr gerne ins Alte Land auf diesen wunderschönen alten Obsthof entführen lassen. Ich bin dabei, wie sich Svenja mit ihrem Herz wie ein Bergwerk und dem Kampfgeist einer Löwin um ihr Erbe sorgt. Wie sie neue Pläne schmiedet und mit ihren Freunden und Bekannten einen solch wundervollen Zusammenhalt hat. Da sind alle da, wenn sie gebraucht werden, helfen mit und anschließend wird gefeiert. Ich fand die Idee mit den Museumszimmern und dem Kleintierzoo, den schon ihre Mutter auf dem Hof aufziehen wollte, genial. Sie, der manchmal etwas verpeilte Joris, ihre Patentante Antje und deren Tochter Femke und auch die meisten anderen Menschen, die ich hier kennenlerne haben das Herz am rechten Fleck und sind mir sofort sehr sympathisch. Es gibt aber auch zwei, mit denen ich nicht befreundet sein möchte. Wer das ist werdet ihr beim lesen schnell heraus finden.
Enttäuscht war ich, als sich herausstellt, dass Marc nicht der ist, für den ihn alle gehalten haben. Da hat mich die Autorin ganz schön aufs Glatteis geführt. Aber er bekommt ja dann doch noch die Kurve und wie es sich für einen solchen Wohlfühlroman gehört, wird am Ende alles gut.
Durch den leichten, sehr bildhaften Erzählstil konnte ich mich sehr gut in die schwierige Situation von Svenja und ihre Sorgen und Ängste hinein versetzen. Ich bin in ihrem kleinen Laden neben ihr gestanden, habe mit ihr gelacht, vom Glück geträumt, gebangt, gelitten und mich mit ihr gefreut, als ihre Pläne aufzugehen scheinen. Bei den wundervollen Kuchen und Torten, die sie täglich gebacken hat, ist mit immer wieder das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

Eine einfühlsame Geschichte, die mich ab der ersten Seite gepackt und mitgerissen hat. Bei der ich ins Träumen geraten bin, den Dachboden des Hauses mit ausgemistet habe und mich mitten im Kleintierzoo gesehen habe. Ein Buch, das viel zu schnell ausgelesen war und ich das Alte Land wieder verlassen musste.
Aber ich komme bestimmt im Winter wieder!

Bewertung vom 11.10.2025
Oswald, Susanne

Sternenfunkeln im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.7


ausgezeichnet

Auf zu einem Strickevent ins Guinessbuch der Rekorde

Der Winter hat in den schottischen Highlands Einzug gehalten und Maighread und Joshua McLoughlin machen sich auf nach Glasgow zu einem für sie wichtigen persönlichen Termin. Da kommen sie an einer jungen obdachlosen Frau vorbei und Maighread schenkt ihr nicht nur ihren warmen Schal, sondern auch Essen und Trinken. Außerdem kommt ihr da eine neue Idee, wie sie Menschen ohne ein Zuhause helfen könnte. Mit selbstgestrickten Socken will sie den Rekord der längsten Sockenleine im Guinessbuch der Rekorde knacken. Wird sie mit Hilfe ihrer Familie, ihren Freunde und Bekannten dieses Vorhaben schaffen? Und wie verkraftet sie den traurigen Schicksalsschlag, der sie und Joshua hart trifft?

Dies ist nun schon der siebte Band der „Der kleine Strickladen“-Reihe aus der Feder von Susanne Oswald. Und auch wenn ich nicht alle Bücher der Reihe gelesen habe, war ich doch sehr schnell wieder drin in Callwell Castle am Ufer des Loch Lomond in den schottischen Highlands mit seinen Bewohnern und dem kleinen Strickladen „Wolle und Zeit“.
Hinter dem verschneiten Cover verbirgt sich auch diesmal eine wunderschöne, sehr emotionale aber auch trauervolle Geschichte um die Familie McLoughlin. Eine Geschichte, die zeigt, wie die Liebe Berge versetzen und geliebte Menschen aus ihrer Verzweiflung holen kann. Dazu geben Maighread und Joshua ein sehr emotionales Beispiel ab. Und auch die Freunde, die sie um sich herum haben, bilden zusammen einen solchen Zusammenhalt, dass es einfach wunderschön ist, dieses harmonische Zusammenspiel zu lesen. Susanne Oswald schafft es mit ihrem leichten, sehr bildhaften Erzählstil sowohl die Herausforderungen, die hier auf Maighread einprasseln, als auch die Schönheiten und guten Seiten, die das Leben biete, so darzustellen, dass sie sich perfekt in die Geschichte einpassen.
Ich selbst stricke schon seit Jahren nicht mehr. Aber hier bekomme auch ich Lust mal wieder zu den Nadeln zu greifen und eines der Projekte, deren Strickanleitung ich hinten im Buch bekomme, anzugehen.

Eine Geschichte, die nicht nur von Unbekümmertheit geprägt ist. Die zeigt, dass auch Trauer und Hoffnung zum Leben, nicht nur in den Highlands, dazu gehören und wie sich schlussendlich doch alles zum Guten wendet. Ein absolutes Wohlfühlbuch mit tiefen Gefühlen, das ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 11.10.2025
Juhlin, Emeli

SUPERLESER! Star Wars(TM) Die Abenteuer der jungen Jedi - Die Suche nach dem Aschehund


ausgezeichnet

Lesen lernen mit ganz viel Abenteuer

Unser Enkel geht in die weite Klasse in der Schule und er liebt die vielfältige Buchauswahl aus der Superleser!-Reihe. Egal, ob es die extra leichte Ausgabe ist, die 1. Lesestufe oder sogar schon die Lesestufe 2. Und er liebt Star Wars Geschichten, weshalb wir diesmal dieses Buch gelesen haben.
„Die Suche nach dem Aschehund“ von Emelin Juhlin aus dem DK Verlag–Kids ist ein Buch aus der Superleser!-Reihe, die die Kinder ab 6 Jahren anhand der Silbentrennung beim Lesen lernen sehr gut unterstützen kann. Da macht das Lesen lernen nicht nur Spaß, sondern wird zu einem richtigen Abenteuer.
Hier geht es um Bell Zettifar und seine Aschehündin Ember, der Feuer spuckt, wenn sie aufgeregt ist. Hier erleben beide einige Abenteuer.

In diesem SUPERLESER!-Lesebuch der Stufe 1 erfahren neugierige Leseanfänger*innen ab 6 Jahren in kindgerechter, einfacher Sprache einiges über die Abenteuer der Jungen Jedi aus der Star Wars Welt. Genau so, dass die jungen Leser der Geschichte gut folgen und in sie eintauchen können.
Bei der Silbenmethode, die hier zum Lesen lernen angewandt wird, erleichtern farbig markiert Silben das erkennen und lesen von Wörtern. Durch diese viel bessere Übersichtlichkeit wird das Lesen schnell zu einem positiven Erlebnis und kann so auch das Selbstbewusstsein der Kinder fördern. Dazu tragen auch die große Schrift und die kurzen Sätze bei.
Die glänzenden großen Bilder gehen auf das Gelesene ein und tragen so dazu bei, dass die Kinder die Welt der Jedi noch besser aufnehmen und verstehen.
Im Anschluss an die Geschichte werden verschiedene Begriffe noch mal ausführlicher erklärt. Durch ein Star Wars-Quiz mit 10 Fragen kann man heraus finden, ob das Gelesene auch richtig aufgenommen wurde. Die Antworten dazu werden (auf den Kopf gestellt) gleich mitgeliefert. Und für Eltern bekommt man noch einige Tipps zur Leseförderung.
Durch die etwas verstärkten Seiten und das Lesebändchen vermittelt das Buch einen hochwertigen Eindruck und lässt sich mit seinem humanen Preis auch sehr gut verschenken.

Mit diesem tollen Mix aus Erzählung & Sachwissen, wunderbaren detailreichen Bildern und dem kniffligen Star Wars-Quiz macht das Lesen üben gleich richtig viel Spaß. Ein empfehlenswertes Buch - nicht nur für kleine Star Wars Fans.

Bewertung vom 09.10.2025
Küpper, Anke;Fuchs, Marie-Christin;Mattfeldt, Petra;Henze, Franziska

Mörderische Weihnacht überall


ausgezeichnet

Wenn Weihnachten nicht immer besinnlich wird

Ich liebe die kriminellen Krimikurzgeschichte in denen es an Weihnachten nicht immer sehr besinnlich, sondern auch mörderisch zu geht. Und da bin ich hier bei der Anthologie von den Herausgeberinnen Kathrin Hanke und Franziska Henze fündig geworden, Außerdem ist auch eine Geschichte einer meiner Lieblingsautorinnen Stefanie Gregg dabei. Das macht für mich das Buch noch lesenswerter.
Aber auch die Geschichten der weiteren Autorinnen und Autoren Isabella Archan, Thomas Becker, Heike Denzau, Christiane Dieckerhoff, Elsa Dix, Manfred Ertel, Marie-Christin Fuchs, Anja Goerz, Franziska Henze, Fynn Jacob, Ivonne Keller, Anke Küpper, Sunil Mann, Petra Mattfeldt, Bettina Mittelacher, Ricarda Oertel, Markus Rahaus, Claudia Rikl, Henrik Siebold, Michael Sprenger, Michael Thode und Ben Westphal sind sehr abwechslungsreich und lesenswert. Manche der Autoren kenne ich schon von ihren anderen Romanen. Andere habe ich hier erst kennengelernt und mir den ein oder anderen Namen notiert, von dem ich gerne mehr lesen würde.
Da wird vergiftet, erschossen und erdrosselt. Ein Mann hat einen fatalen Unfall, ein anderer einen Herzinfarkt – oder ist er doch an Unterkühlung gestorben? Manche Geschichten sind grausam, nervenaufreibend und tragisch, andere haben sogar eine kleine humorige Note. Durch die verschiedenen Schauplätze und die Art der Tode, die diese Menschen sterben sind alle zusammen spannend, interessant und absolut lesenswert.

Es muss nicht immer Schokolade in einem Adventskalender stecken. Hier gibt es für jeden Tag im Dezember eine neue Geschichte, die kalorienarm und spannend ist. Ich kann „Mörderische Weihnacht überall“ nur empfehlen. Eine schöne Erinnerung an die leider verstorbene Kathrin Hanke.

Bewertung vom 07.10.2025
Tidhar, Lavie;Watson, Richard

Komm mit in die Zukunft


ausgezeichnet

Ein fantasievoller Ausflug in die Welt von morgen

Überlegt ihr euch auch hier und da, was die Zukunft alles bringen mag und wie wir vielleicht einmal leben werden?
Diese Gedanken haben sich auch die Autoren Lavie Tidhar und Richard Watson jeden Morgen beim Frühstück gemacht. Was sie sich dabei ausgedacht haben, haben sie in diesem Buch „Komm mit in die Zukunft“ in kleine Geschichten verpackt und niedergeschrieben. Und um das Ganze noch begreifbarer und anschaulicher zu machen, hat Cinthya Alvarez die Geschichten und Kommentare mit wunderbaren Illustrationen ergänzt.

In den 4 unterteilten Kategorien, Die Erde, Leben an Land und im Meer, Willkommen im Sonnensystem und Ferne Zukunft, reise ich mit Kindern in eine Welt, wie sie vielleicht einmal sein könnte. So reise ich zusammen mit Amara und ihrer Mutter mit einem Luftschiff von Tansania nach Südafrika und erfahre wie das funktioniert. Ich erlebe mit Dara und Lek einen Tag in einer Stadt, wo das Essen aus dem Drucker kommt. Mit Kwame erkunde ich einen wundersamen Wald. Und Saad, der sich verlaufen hat, begegnet anstatt Menschen nur Robotern. Ich erfahre, wie das Leben tief im Meer aussehen könnte und ob wir vielleicht irgendwann einmal auf der Venus oder dem Mars werden leben können.
Neben den Geschichten bekomme ich zu jedem Thema weitere Informationen und eine Rubrik „Schon gewusst“, wo noch mehr Wissenswertes vermittelt wird.
Mit einem Glossar, wo verschiedene Worte näher erklärt werden und einem Register wird das Buch abgeschlossen.
Ausgelegt ist dieses Buch für Kinder ab 7 Jahren, was für mich gut passt. Aber auch mir als Erwachsene hat das Buch neue Einblicke und Eindrücke gebracht, die ich mir selbst so nie vorgestellt hätte.

Unserem Enkel und mir hat dieser Ausflug in die Zukunft sehr gut gefallen. Nun können wir uns auch unsere eigenen Gedanken machen, wie die Welt in der wir zukünftig leben werden oder wollen aussehen mag.

Bewertung vom 06.10.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Mörderische Brise - Der Tote am Sandstrand


ausgezeichnet

Spannender Einstieg in eine neue Reihe

Polizeihauptkommissarin Hannah Bülow ist verwitwet, hat zwei erwachsene Töchter Nele und Inken, und lässt sich von Münster in ihre alte Heimat nach Ostersande bei Wismar an die Ostsee versetzen. Dort will sie ihr Leben neu ordnen und sich um ihren Vater Uwe kümmern, der nach dem Tod seiner Frau, ihrer Mutter, nicht mehr ganz auf der Höhe ist und sich gehen lässt. Sie hat den ihr von ihrer langjährigen Freundin Constanze Grotewohl angebotenen Posten in der kleinen Polizeistelle in Ostersande angenommen, nicht ahnend, dass sie gleich einen Mord, oder doch eher einen Unfall, aufzuklären hat. Da kommen ihr die Erfahrungen, die sie seinerzeit bei der Kripo gesammelt hat sehr zugute. Denn die Kollegen aus Wismar sind unterbesetzt und Hannah soll sie tatkräftig unterstützen.

Die „Mörderische Brise“ hat mich mit ihrem ersten Fall „Der Tote am Sandstrand“ sehr schnell in die Geschichte hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Schon im Prolog tun sich Fragen auf und derer werden es im Laufe der Geschichte immer mehr. Denn es bleibt nicht bei dem einen Toten, wo man nicht weiß, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelt. Genauso habe ich mich gefragt, ob diese Fälle miteinander in Verbindung stehen. Interessant fand ich auch, dass Hannah mit dem toten Brüderpaar eine gemeinsame Vergangenheit hat, was die Geschichte noch interessanter und spannender macht.
Bei dem flüssigen, leicht zu lesenden und sehr bildhaften Erzählstil springt mein Kopfkino gleich an und versetzt mich mitten hinein in die Geschichte von Hannah und ihrer Clique aus dem Sommer 1993, die ihre Spuren bis ins Heute zieht. Und auch im Hier und Jetzt sind alle, mit denen ich es zu tun bekomme, sehr menschlich und echt beschrieben. Hannah war mir mit ihrer direkten Art sofort sympathisch. Wobei ich bei Constanze von Anfang an das Gefühl hatte, das sie irgendetwas verbirgt. Konnte dies aber nicht greifen. Ihr Kollege Henning Grewe aus Wismar hat mich hier überrascht und mich mit seiner langsamen Wandlung für sich immer mehr eingenommen. Seine Kollegin Mara Abedi Steyn mochte ich auch von Anbeginn an.
Das Setting und die weitere Umgebung, die hier beschrieben wurde, kann ich mir gut vorstellen und habe sogar das ein oder andere in Wismar wiedererkannt.
Nicht ganz so realistisch fand ich die Zusammenarbeit der Kripo in Wismar mit den Kollegen der Polizeistation in Ostersande. Aber da dies ja zur Auflösung geführt hat und alle offenen Fragen für mich geklärt wurden, habe ich dies einfach mal so akzeptiert. Sehr gut gefallen hat mir, dass auch kleine Delikte der Ortspolizei angesprochen wurden. So sieht man, dass sich Sibert Hansen und Klaus Peter Diekfoß nicht nur mit Mordfällen, sondern meist mit Banalitäten herum schlagen müssen.
Der nächste Fall wird durch eine gefundene Leiche schon angekündigt. Und da mich dieser erste Fall von Hannah Bülow und ihrem Team überzeugt hat, bin auch auch da gerne wieder dabei.

Mir hat der Einstieg in die neue Krimireihe sehr gut gefallen. Spannend ausgearbeitet, mit Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und einem Ende, das mich überraschen konnte. Vor allem wurde ich sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 06.10.2025
Jäger, Cindy

Butterbrezeln und Betrüger


sehr gut

Wenn eine Betrügerin die Seiten wechselt

Die Berlinerin Katrin Schimmelpfennig will ihr Leben als Männer ausnehmende Diva ändern und zieht zu ihrer Freundin Eva Gscheidle nach Weilheim in die schwäbische Provinz. Hier ergattert sie einen Job als Bäckereiverkäuferin in der Bäckerei Scholderbeck und um schneller Anschluss zu finden, schließt sie sich den Landfrauen an. Als in deren Backhaus eine verbrannte Leiche gefunden wird, setzt sie alles daran, den Mörder zu entlarven. Aber sie muss auch den ermittelnden Beamten KHK Thomas Franke und seiner Kollegin KK Selin Demiray aus dem Weg gehen. Nicht, dass die hinter ihre ehemaligen Trickbetrügereien in Berlin kommen.

Eine aufgetakelte Amateurdetektivin mit krimineller Vergangenheit, ein spektakulärer Mordfall an einem Zeitungsredakteur und ganz viel schwäbischer Humor sind die Zutaten für diesem Schwabenkrimi aus der Feder von Cindy Jäger.
Hier ermittelt nicht nur die Polizei. Und ich muss sagen, als Amateurin macht sich Katrin hier bei der Spurensuche gar nicht so schlecht. Vor allem aber halten die Landfrauen zusammen wie Pech und Schwefel und die Stadtpflanze aus Berlin tut alles um deren Vertrauen zu gewinnen. Was ihr mit der Zeit auch gelingt. Erste Pluspunkte sammelt sie, als sie einer der Frauen, die auf den Enkeltrick reingefallen ist, ihr Geld wieder beschafft und die Betrügerbande aus der Umgebung verscheucht.
In diesem Cosy Crime habe ich keine ausufernde Spannung erwartet. Aber mit der Zeit wird es doch aufregend und ich konnte gut meine eigenen Ermittlungen anstellen. So hatte ich den Täter für mich auch schnell ausgemacht. Das hat aber meinen Lesegenuss in keinster Weise geschmälert.
Der lockere, Humor durchsetzte Erzählstil mit immer wieder einfließenden schwäbischen Worten oder kleinen Sätzen, die aber keiner Übersetzung bedürfen, hat mich schnell an die Geschichte gefesselt und nicht mehr los gelassen. Die Menschen, die ich hier kennenlerne, angefangen von der etwas durchgeknallten Katrin, der Familie ihrer Freundin Eva bis zu den Landfrauen, die eine feste Einheit bilden, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie alle sind bildhaft und gut vorstellbar beschrieben und mein Kopfkino hatte genug zu tun sie alle in den bei mir ablaufenden Film einzupflegen.
Die ein oder andere Wendung macht die Geschichte glaubhaft und rund und ich habe die Zeit in Weilheim richtig genossen.

Ein humorvolles Lesevergnügen für alle, die extravagante Ermittler lieben und sich durch den Lokalkolorit ins Schwabenland versetzen lassen wollen. Mir hat dieser Ausflug sehr gut gefallen.

Bewertung vom 06.10.2025
Busch, Ulrike

Küstenkripo Dagebüll - Die Küstenrallye


ausgezeichnet

Wenn einen die Vergangenheit nicht los lässt...

… kommt es wie hier anlässlich eines 25jährigen Klassentreffens zu einer Katastrophe.
Die Mitglieder des Abiturjahrgangs 2000 am Frisia-Internat warten am Tag ihres Klassentreffens vergeblich im Dagebüller Kroog auf die Beiden aus ihren Reihen, die die größten Karrieren gestartet haben. Rieko Carus hat sich zum weltweit gefeierten Tech-Unternehmer hoch gearbeitet. Imogen Parson arbeitet als Hirnforscherin und ist für den Nobelpreis nominiert. Doch warum liefern sich beide bei ihrer Abreise ein Autorennen, bei dem einer sein Leben verliert? Und ist es wirklich ein Unfall oder steckt, wie ein Anwohner gesehen haben will, mehr dahinter?
KK Finja Witt und HK Eike Boss von der Küstenkripo Dagebüll stehen vor einem Fall, der sie vor große Herausforderungen stellt und der ihnen ganz schön an die Nieren geht.

Nach einem kurzen Ausflug ins Jahr 2000 ins Frisia Internat in Dagebüll, wo der Abschluss der Schulzeit gefeiert wird und ich einige der Schüler kennenlerne, stehe ich am Kreisel am Ende der Nordseestraße und schaue auf den total zerstörten Wagen einer der ehemaligen Schüler. Ab da begleite ich die mir gleich sympathischen Kommissare bei ihren Ermittlungen, die sich absolut nicht einfach gestalten. Hier hat Autorin Ulrike Busch wieder alle Register gezogen um mich zu verwirren und ihr auf falsch gelegte Spuren zu folgen. Trotzdem hatte ich bald für mich einen Täter ausgemacht. Nur das Motiv hat mir gefehlt. Als sich das am Ende heraus kristallisiert, war ich doch schockiert.
Ich habe es diesmal mit sehr vielen Menschen zu tun. Da ist es von großem Vorteil, dass ich am Anfang des Buches eine Aufstellung des Stammpersonals und der Protagonisten dieses Falles bekomme.

Wieder ein spannender und sehr abwechslungsreicher Fall, bei dem ich mit rätseln konnte, der mich ab der ersten Seite gefesselt und begeistert und vor allem wieder sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 03.10.2025
Florin, Elisabeth

Comisario Canario


ausgezeichnet

Eine spannende Reise nach La Gomera

Comisario Jorge Alturo, genannt El Topo – Der Maulwurf, wird von seiner Dienststelle in Teneriffa zur Nachbarinsel La Gomera gesandt um den Mord an einem alten Mannes aufzuklären. Der Deutsche Fritz Lindenthal, hier nur Don Federico genannt, wurde mit einem Loch im Kopf von seinem Freund Carlos, ehemals Karl König, ein Deutscher wie der Tote, im seichten Wasser des Meeres gefunden. Nachdem sein altersschwaches Auto den Geist aufgegeben hat, ist El Topo nun mit Carlos in dessen Bus auf der Insel unterwegs um nicht nur den Mord an Don Federico aufzuklären. Er sucht auch nach den Spuren von Eva, einer jungen Hippie-Frau, die 1989 am Tapahuga-Strand von heute auf morgen verschwunden ist. Die Bewohner der Insel scheinen eine Menge zu vertuschen. Wird es ihm gelingen herauszufinden, was damals und heute auf La Gomera passiert ist?

Autorin Elisabeth Florin hat es sehr schnell geschafft, mich für die wunderbare Landschaft La Gomeras zu begeistern und mich mitten in die Geschichte um den Mord an einem alten Mann und das Verschwinden eines jungen Mädchens hinein zu ziehen. In einer leisen, eher sanften Sprache, die für mich sehr gut zu dieser ruhig erscheinenden Insel passt, nimmt sie mich mit auf Spurensuche, die sich gar nicht so einfach gestaltet. Neben dem spannenden Fall, der seine Kreise immer weiter ausbreitet, erfahre ich wie nebenbei einiges über die zweitkleinste der sieben Hauptinseln des Kanarischen Archipels im Atlantischen Ozean und seiner Bewohner. Die immer wieder einfließenden spanischen Worte geben der Geschichte ihre positive persönliche Atmosphäre. Dazu die vielen Speisen und Getränke, die immer wieder aufgetischt werden und die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Von einem jungen Platanero habe ich einiges über die Bananen und deren Ernte gelernt. Beim Lesen der Geschichte kam für mich sehr gut heraus, dass die Autorin sich hier sehr gut auskennt und mir als Leserin die Eigenheiten und Besonderheiten der kleinen Insel sehr gut nahe bringen kann. Sie hat damit in mir den Wunsch geweckt, hier auch mal einen Wanderurlaub zu verbringen.
Mit dem schüchternen, etwas eigenbrötlerischen Comisario Alturo habe ich mich erst anfreunden müssen. Aber er legt im Laufe seiner Ermittlungen eine tolle Wandlung hin und wurde mir immer sympathischer. Bei Carlos dagegen, wie auch bei einigen anderen Bewohnern, hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass auch er etwas zu verbergen hat. Wie sich die Geschichte entwickelt, fand ich äußerst spannend und durch die immer wieder einfließenden Eigenheiten der Insel La Gomera, sehr interessant. Wie sich das Ganze dann aber auflöst und wer da alles mit drin hängt – damit hatte ich in dieser Form nicht gerechnet. Mich hat die Autorin mit diesem stimmigen Ende nochmal total gefesselt und auch überraschen können.

Ein spannender Einstieg in eine neue Krimireihe auf einer interessanten kleinen Insel. Ich freue mich heute schon auf meinen nächsten Besuch auf La Gomera und bei Comisario Alturo.

Bewertung vom 30.09.2025

Arsen und Butterplätzchen


ausgezeichnet

Weihnachtsgeschichten – ein bisserl anders

Als ich gelesen habe, dass eine meiner Lieblingsautorinnen Stefanie Gregg in diesem Buch mit einer „Weihnachtsgeschichte“ dabei ist, musste ich das Buch unbedingt haben. Und ich habe es nicht bereit.
In diesen 17 teils bitterbösen Weihnachtsgeschichten geht es meist gar nicht so weihnachtlich und besinnlich zu. Da wird ein Ratsherr denunziert; jemand fällt einer Schreibmaschine zum Opfer; Opa, der der Familie regelmäßig die Stimmung versaut; ein Postbote, der zum Schokoweihnachtsmann wird und andere Geschichte. Manche etwas mystisch, andere gruselig oder skurril. Aber auch märchenhafte und humorvolle Geschichten sind geboten. Hier ist wirklich für jeden etwas ausgefalleneren Geschmack etwas dabei.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die den lieblichen Weihnachtsgeschichten mal aus dem Weg gehen und sich bitterböse unterhalten lassen wollen.