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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1097 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2025
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Die letzte Fähre nach Dockland / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.3


ausgezeichnet

Tödliche Geheimnisse
Erneut lässt mich das Autorenduo in die faszinierende Welt des Hamburger Hafens eintauchen und macht ihn zum Schauplatz eines fesselnden Falles gepaart mit viel interessanten Fakten rund um Hamburg.

Alles beginnt mit dem Tod von Melanie Cullmann. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf den Ehemann Fred, der von Trauer gebeugt, auf Rache sinnt. Seine Vorgeschichte und seine Verbindungen zum Kiez machen trotzdem seine Täterschaft mehr als wahrscheinlich. Und das Opfer selbst ? Auch hier liegt vieles im Verborgenen, was ihre ehrbare Fassade Risse bekommen lässt. Die Lösung des Falles ist in meinen Augen an Tragik kaum zu überbieten.

Die Bände der Reihe können gut unabhängig von einander gelesen werden. Wer aber den Vorgängerband kennt, freut sich - so wie ich - , dass eine kleine Begebenheit daraus nun zum Dreh-und Angelpunkt des neuen Falles wird. Gut gefallen hat mir, dass es dieses Mal Verbindungen zum Kiez gibt, auch dies ein bekannter Hamburger Schauplatz. So erfahre ich einiges über den dort herrschenden Ehrenkodex - so fern man von Ehre sprechen mag . Eine Person, die mir im Buch ans Herz gewachsen ist, war Schrotti , ein alter Barkassenkapitän, den das Leben arg gebeutelt hat . Er war der ausgleichende Pol ,dessen Lebensweisheiten mir gut gefallen haben. An passender Stelle wurden interessante Fakten und historische Besonderheiten des Hafens eingeflochten. Dadurch habe ich etwas über die Containerschifffahrt gelernt und weiß nun , was hinter dem Begriff “Kaffeeklappe ” steckt. Insgesamt ergibt sich ein facettenreiches Bild des Hafens und zusammen mit dem spannenden und dieses Mal für mich berührenden Fall ein tolles Leseerlebnis.

Bewertung vom 30.09.2025
Bateman, Sonya

The Lodge Ein fesselnder Psychothriller mit Suchtpotenzial (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tödliches Klassentreffen
Der Abschluss an der Westgate Highschool liegt 15 Jahre zurück, als die Mitglieder der damals angesagtesten Clique die Einladung zu einem kostenlosen Aufenthalt in einem abgelegenen Luxus-Resort bekommen, um diesen Anlass zu feiern. Obwohl es eigentlich keinen Grund zum Feiern gibt, denn damals verschwand die Anführerin der Gruppe, Modesty und ein Junge starb. Besonders Leona und Desiree fürchten, dass ihre Geheimnisse ans Licht kommen. Bald wird nur allzu offensichtlich , dass jemand plant, dass die Gäste das Resort nicht lebend verlassen. Das war im Ansatz zu ahnen, aber doch mit erschreckenden Details überraschend.

Desiree und Leona erzählen die Ereignisse abwechselnd und so erfahre ich die damaligen Ereignisse häppchenweise und aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dadurch ergibt sich allmählich ein Bild der früheren Ereignissen. Das war sehr spannend gemacht. Hinzu kommt, dass auch die aktuellen Geschehnisse immer beängstigender werden . Beide Handlungsstränge haben mich in Atem gehalten. Es war bis kurz vor Ende nicht eindeutig, wer das Ganze inszeniert hat. Ich hatte verschiedene Personen in Verdacht , weil sie einen Grund hatten, die Ereignisse von damals unter Verschluss zu halten. Spätestens nach einem neuen Zwischenfall stand ich wieder am Anfang. Gut gefallen hat mir, dass ein Großteil der Ängste sich daraus ergab, dass die Beteiligten nicht offen miteinander waren.

Der Thriller war für mich fesselnd, weil durch die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven ein hoher Spannungsfaktor erzeugt wurde. Ich wusste lange Zeit nicht, was ich glauben sollte. Das Ende war dann nochmals ein echtes Highlight.

Bewertung vom 26.09.2025
Bender, Jochen

Hurlebaus und das rote Kleid


ausgezeichnet

Spannend und eine gute Dosis Lokalkolorit
Dies ist meine erste Ermittlung zusammen mit Kommissar Hurlebaus und seiner Kollegin Olga, Was aber kein Problem war, denn ich konnte gut in die Handlung eintauchen. So ungewöhnlich wie der Name des Kommissars ist sowohl der Namensträger als auch der Fall.

Katharina, die Wirtin eines kleines Lokals in Stuttgart, wird von ihrem Bruder als vermisst gemeldet. Sie war alleinstehend und hat durch ihr aufbrausendes Wesen polarisiert. Olga, die für Vermisstenfälle zuständig ist, kümmert sich um den Fall. Es gilt ein Verbrechen auszuschließen . Vieles spricht dafür, dass die Vermisste ein neues Leben ohne alte Verpflichtungen beginnen wollte. Dann geschehen mehrere Dinge gleichzeitig und ich befinde mich plötzlich mitten in einer hochexplosiven und undurchsichtigen Situation. Es gibt einen Anschlag auf Hurlebaus , gerade als er in Sachen Katharina telefoniert. Plötzlich schrillen sämtliche Alarmglocken - Mafia !

Während sich Hurlebaus Kollegen um den Mordanschlag kümmern, arbeitet er intensiv an der Vermisstensache, da ein Verbrechen nun wahrscheinlicher ist. Es gibt einige Verdächtige, aber jeder hat ein wasserdichtes Alibi. Auch die Frage nach dem Motiv bleibt offen. Das einzig wiederkehrende Detail ist das rote Kleid, das Katharina kurz vor ihrem Verschwinden getragen hat . Die Ermittlungen in beiden Fällen nehmen immer mehr Fahrt auf. Während beim Mordanschlag auf Hurlebaus mein Entsetzen über die gesamten Umstände überwiegt, hat mich Katharinas Fall eher traurig gestimmt. Geht es bei dem einem um Geld und Macht, spielen im zweiten Einsamkeit und unerfüllte Liebe eine wichtige Rolle.

Hurlebaus hat einige Ecken und Kanten und ich fand ihn gerade deswegen sehr sympathisch und überzeugend. Wenn ich ihm etwas vorwerfen wollte, dann dass er dazu neigt, wenig Geduld im Umgang mit seinen Mitmenschen zu haben . Auch mit dem Einhalten von Vorschriften nimmt er es nicht so genau. Wer mir auch gut gefallen hat, war Olga , die für die leisen Töne zuständig ist .

Mich hat der Krimi sehr gut unterhalten. Ich fand die Fälle sehr interessant und packend, untermalt mit einigem Lokalkolorit . Auch die Einblicke in das Seelenleben der beiden Beamten empfand ich als gelungen, was mir sonst nicht so gefällt.

Bewertung vom 21.09.2025
Benedict, Emilia

Stegnontitis (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Überführte Täter und dennoch viele Ungereimtheiten
Ich habe alle Bücher der Reihe rund um die Polizeibeamten Aidan Carter und Ethan Jones gelesen und fand sie alle gleichermaßen spannend und die Fälle erfrischend ungewöhnlich. Dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung.

Bereits den Prolog fand ich erschreckend und ließ in meinen Augen das schlimmste befürchten. Ist es normalerweise so, das ein Verbrechen geschieht und die Ermittler den Täter suchen, hat die Autorin dies hier auf den Kopf gestellt. Es gibt mehrere Morde. Dier Tathergang ist fast identisch. Die Täter sind bekannt. Und dennoch gibt es mehr Fragen als Antworten. Das hindert Aidans Vorgesetzten nicht daran, die Fälle als abgeschlossen zu behandeln. Zumal ihm der Bürgermeister im Nacken sitzt und ein angesehener Psychologe dies vehement unterstützt. Ich gebe zu, auch mir hat diese Lösung nicht gefallen. Es ergab zwar im kleinen Sinn, aber nicht in der Gesamtschau. Aidan wäre nicht der hartnäckige Ermittler, als den ich ihn schätzen gelernt habe, wenn er die Sache auf sich beruhen ließe. Klar, dass sein Team ihn tatkräftig unterstützt. Ein wichtiger Hinweis kommt dieses Mal vom grummeligen Rechtsmediziner Dr. Harris, den ich von Fall zu Fall mehr mag. Und wie so oft, habe ich erstmal einen konkreten Ansatzpunkt, ergeben sich viele wichtige Spuren fast von selbst.

Auch Aidans Ehefrau Jessica, die Kriminalromane schreibt, ist nicht untätig. Sie ist von den verwirrenden Tatsachen ebenso fasziniert wie ich und geht eigenen Theorien nach. Sowohl Aidan als auch Jessica können nicht ahnen, welches monströses Ausmaß das Verbrechen hat und dass dem Täter jede menschliche Regung fremd ist. Das führt mich zu einem unglaublichen Finale.

Die Autorin konnte mich wieder mal in ihren Bann ziehen. Der Fall war fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Gut fand ich auch, dass es andere spannende Handlungsstränge gibt, die gegen Ende gekonnt zusammengeführt werden. Dabei gab es auch einige Überraschungen. Mag der eine oder andere Aspekt der Handlung vielleicht eher unwahrscheinlich erscheinen, fand ich das Gesamtpaket absolut lesenswert und hoch spannend

Bewertung vom 21.09.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


ausgezeichnet

Bewegender Fall in der Zeit kurz nach der Wende
Allein schon das Cover gibt einen Vorgeschmack auf die Atmosphäre des Krimis - düster und ein emotionales Verbrechen. Das Buch spielt 1992 in Mecklenburg. Der Hamburger Hauptkommissar Arno Groth wurde eher unfreiwillig dorthin versetzt. Die Umgebung empfindet er als trübselig, die Arbeit als eintönig. Da reißt ihn die Suchmeldung nach einem 11jährigen Jungen aus seiner Lethargie. Die allgemeine Suchroutine beginnt ohne konkretes Ergebnis. Die Befragungen laufen schleppend. Die Menschen hegen großes Misstrauen gegen den Westler und haben Angst, in etwas verwickelt zu werden. Dann wird die Leiche des Jungen gefunden. Ein Täter ist schnell gefasst. Groth hegt seine Zweifel, wird aber nicht gehört. Ein schneller Fahndungserfolg ist dem scheidenden Vorgesetzten wichtig, da es seine Karriere weiter befeuern kann. Nach dessen Weggang nimmt Groth die Ermittlungen erneut auf. Ein Kollege, der bereits zu DDR-Zeiten als Polizist dort tätig war, bringt einen länger zurückliegenden Fall ins Spiel . Groth ist nicht breit aufzugeben, denn er will Gerechtigkeit für die Opfer und Seelenfrieden für sich.
Ich habe die Stimmung des Krimis nach den ersten Seiten als trostlos empfunden. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass der Fall im Winter spielt. Dann ist für mich der gewaltsame Tod eines Kindes immer besonders bewegend und verstörend. Die Menschen wirkten auf mich ablehnend. Das fand ich aber in der Zeit kurz nach der Wende nachvollziehbar, als alte Sicherheiten wegbrachen und die Zukunft ungewiss war.
Groth war für mich kein einfacher Mensch. Er leidet unter seinen persönlichen Verletzungen und wirkte auf mich wie ein Eigenbrötler. Ich habe lange gebraucht, um seine Qualitäten zu schätzen und ihn für seine Beharrlichkeit und Gerechtigkeitssinn zu mögen. Mir hat gut gefallen, wie die Ermittlungsarbeit dargestellt wurde. Die Beamten haben jeden Stein umgedreht, um verwertbare Hinweise zu erhalten. Deshalb fand ich die Lösung des Falles auch überzeugend, da sie das Ergebnis der Nachforschungen abbildet. Und war das Buch zu Beginn düster, empfand ich das Ende als hoffnungsvoll und voller Aufbruchsstimmung.

Bewertung vom 13.09.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


sehr gut

Ein Buch voller Liebe, Emotionen und Schrecken
Die Autorin erzählt die Geschichte der beiden Kriegswaisen Margret und Hardy und beispielhaft an ihnen das Grauen und den Schrecken der in den Heimen - egal unter welcher Führung - geherrscht hat.

Die ältere Margret kümmert sich um den jüngeren Hardy, der Vertrauen zu ihr fasst. Als Angehörige von Margret gefunden werden, trennen sich ihre Wege für einige Jahre, Jahre , die für beide weiteres Leid bringen. Als Margret Hardy durch Zufall wieder findet, wollen sie zusammen bleiben und versuchen eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Doch immer wieder machen ihnen die erlebten Traumata das Leben schwer. Die beiden heiraten und finden in meinen Augen das Glück im anderen. Doch der erlebte Schrecken hat auch Auswirkungen auf das weitere Familienleben.

Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so voller Schrecken war und mich fassungslos und zugleich wütend gemacht hat. Die Grausamkeiten, die geschildert werden, waren in ihrer Fülle und Ausmaß fast nicht auszuhalten. Besonders da mir bewusst war, dass es keine Fiktion ist, sondern es sich so in unserem Land zugetragen hat. Misshandlungen, Demütigungen, sexueller Missbrauch, unerlaubte Medikamentenversuche, die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Und niemand hat es interessiert, was man den Kindern angetan hat. Die Aufarbeitung begann erst viel später. Die Betroffenen haben geschwiegen , gelitten und das Leid an ihre Kinder weiter gegeben.

Ich war regelrecht erleichtert, dass das Buch mit einem positiven Ereignis endet. All zu oft herrschte zwischendurch Taschentuchalarm. Ich finde es gut, dass die Autorin den Opfern eine Stimme gibt und ihr Leid sichtbar macht. Was mich etwas gestört hat, war die Fülle der aufgezeigten Grausamkeiten. Nicht, dass es sie alle nicht gegeben hätte, aber ich habe bemerkt, dass es mich im Laufe der Geschichte nicht mehr so berührt hat. Trotzdem finde ich, dass es ein lesenswertes und notwendiges Buch ist . Aber bitte Taschentücher bereit legen.

Bewertung vom 13.09.2025
Wolff, Steffi von

Bordgeflüster


ausgezeichnet

Humorvolle Einblicke in das Leben passionierter Hobbysegler
Ich selbst bin kein Segler, aber am Bodensee aufgewachsen und durfte gelegentlich die heiligen Planken betreten - natürlich nur mit dem passenden Schuhwerk. Grund genug, das Buch in die Hand zu nehmen und ein weiterer war, dass ich weiß, dass die Autorin eine spitze Feder besitzt und Dinge humorvoll auf den Punkt bringt. Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt und einige Stunden meinen Tag erhellt und mich zum lachen gebracht.

Egal welchen Aspekt des Seglerlebens die Autorin aufgreift, es ist einfach komisch, aber nie bösartig oder herabwürdigend. Ich hatte immer das Gefühl, ich sitze als stiller Beobachter daneben. Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, so dass man auch in einer kleinen Pause reinlesen kann. Ein Lieblingskapitel zu benennen fällt mir schwer, denn gefallen haben sie mir alle. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir aber das Ausleihen der heiß geliebten "Alten" - so der Name des Segelschiffs - an ein anderes Segelpaar, was man definitiv nur nach eingehender Überprüfung der Betreffenden machen sollte . Und zu Herzen gehend fand ich den Abschied von der Segelsaison . Da zeigt sich wahre Hingabe. Das Buch ist in meinen Augen ein Volltreffer und ich bin mir sicher, egal ob passionierter Segler oder stiller Beobachter, jeder hat seinen Spaß damit.

Bewertung vom 12.09.2025
Menzel, Marlene

Inselsommer auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Flucht in den Tod
Cecilia ist vor ihrem Ehemann und dessen Familie nach Spiekeroog geflohen. Sie will einen Schlussstrich unter ihre Ehe ziehen und ein neues Leben beginnen. Kurz darauf wird sie tot aus dem Sand gegraben.

Die Hitze des Sommers liegt wie eine Glocke über der Insel und bringt die Kommissare Reik und Anke ins Schwitzen. Und nun auch noch ein kniffliger Mordfall. Zudem ist Anke etwas abgelenkt, denn sie steht vor einer wichtigen und ihr unangenehmen Entscheidung in ihrer Beziehung zum Inselarzt Klaas. Um sich abzulenken , stürzt sich Anke zusammen mit Reik in die Aufklärung des Falles. Mögliche Verdächtige müssen vernommen werden , allen voran der Ehemann. Er scheint am Boden zerstört und beteuert seine Liebe zum Opfer . Wahrheit oder Lüge ? Dann machen Anke, Reik und ich eine sehr unangenehme Erfahrung. Die Schwägerin der Toten wird verhört und wir alle waren von ihrer Arroganz und Kaltherzigkeit entsetzt. Hat sie den Mord in Auftrag gegeben ? Auch die beste Freundin und die Schwester der Ermordeten werden vernommen. Auch hier musste ich einiges erfahren, was mir die Haare zu Berge stehen ließ. Und wer war nun der Mörder ? Auf jeden Fall jemand, dessen Motiv sehr ich-bezogen war und bei mir kein Verständnis ausgelöst hat. Denn trotz jammervoller Erklärungsversuche, war es ein eiskalt geplanter Mord.

Bewertung vom 09.09.2025
Brunjes, Julia

Opernmord auf Wangerooge. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tod einer Operndiva
Gerade noch hat sich die Inselpolizistin Nele über den wohltönenden Gesang einer Frau gefreut, da müssen sie und ihre Kollegin und Tochter Jule sich auch schon mit deren Tod beschäftigen. Nele steht noch immer unter dem Eindruck des Gesangs der Toten und macht sich Vorwürfe, dass sie den Mord nicht verhindert hat, um so mehr ist sie entschlossen , das Verbrechen zusammen mit Jule aufzuklären.

Die Situation ist mal wieder undurchsichtig. Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Tätern und ich konnte bis zum Schluss nicht sagen, wer meine Hitliste der Unsympathen anführt. Angefangen bei ihrem Verlobten und Manger über ein befreundetes Duo bis hin zu einem Fan mit Stalkerqualitäten schienen alle verdächtig und gleichzeitig fehlt es am Motiv. Alle haben das Opfer für ihre Zwecke missbraucht und verlieren durch ihren Tod. Das Motiv ist zwar dieses Mal nicht das Geld , aber dennoch sehr menschlich und für mich sehr schändlich. Deshalb aus meiner Sicht, Daumen nach unten für den Täter .

Als der Fall abgeschlossen ist, kann Nele endlich wieder die Schönheit und Ruhe der Insel genießen, ohne Gesang, mag er noch so schön gewesen sein . Und das gönne ich Nele von Herzen und ich wäre gerne an ihrer Seite gewesen..

Bewertung vom 09.09.2025
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lebensweisheiten verpackt in emotionale Geschichten
Ich habe mit diesem Roman Neuland für mich betreten, denn es ist mein erstes Buch aus dem asiatischen Raum. Der Inhalt hat mich in zweifacher Hinsicht überrascht. Er war sehr poetisch und mit Botschaften gefüllt, die etwas philosophisches hatten, womit ich nicht gerechnet habe. Und was mich noch mehr überrascht hat, es war trotzdem sehr unterhaltsam und die Geschichten haben mich sehr berührt. Allerdings waren die Namen bis zum Schluss eine Herausforderung.

Yeonhwa erbt von ihrer Großmutter eine kleine Konditorei, die sie nicht , wie geplant , verkaufen darf. Yeonwha ist nicht begeistert und ergibt sich mürrisch in ihr Schicksal. Da das Geschäft nur nachts geöffnet sein darf, sind die Kunden sehr speziell. Jeder von ihnen wünscht sich ein bestimmtes Gebäck, weil er damit sehr persönliche Erinnerungen verbindet oder sich bei jemanden damit entschuldigen oder endlich seine Liebe zeigen will . Um diesen Wunsch verstehen zu können, lerne ich die Lebensgeschichte der Kunden kennen, die mich jedes Mal aus einen anderen Grund bewegt. Und auch Yeonhwa erfährt etwas über ihre persönliche Vergangenheit und das Leben ihrer Großmutter. Die Wahrheit hilft ihr , so schmerzhaft sie ist, zu verstehen und zu verzeihen. Die Geschichten der Kunden geben tiefe und interessante Einblicke in die koreanische Kultur. Manches davon erschien mir befremdlich, aber die Lebensweisheiten sind in meinen Augen so universell, dass es sich lohnt darüber nachzudenken. Trotz der traurigen Schicksale empfand ich das Buch nicht als düster , sondern im Gegenteil voller Hoffnung. Es ist definitiv ein leises Buch voller Emotionen, aber dadurch meiner Meinung nach lesenswert, weil es davon erzählt, worauf es im Leben ankommt.