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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2052 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2025

Arsen und Butterplätzchen


ausgezeichnet

Weihnachtsgeschichten – ein bisserl anders

Als ich gelesen habe, dass eine meiner Lieblingsautorinnen Stefanie Gregg in diesem Buch mit einer „Weihnachtsgeschichte“ dabei ist, musste ich das Buch unbedingt haben. Und ich habe es nicht bereit.
In diesen 17 teils bitterbösen Weihnachtsgeschichten geht es meist gar nicht so weihnachtlich und besinnlich zu. Da wird ein Ratsherr denunziert; jemand fällt einer Schreibmaschine zum Opfer; Opa, der der Familie regelmäßig die Stimmung versaut; ein Postbote, der zum Schokoweihnachtsmann wird und andere Geschichte. Manche etwas mystisch, andere gruselig oder skurril. Aber auch märchenhafte und humorvolle Geschichten sind geboten. Hier ist wirklich für jeden etwas ausgefalleneren Geschmack etwas dabei.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die den lieblichen Weihnachtsgeschichten mal aus dem Weg gehen und sich bitterböse unterhalten lassen wollen.

Bewertung vom 30.09.2025
Lucas, Rachael

Weihnachten in Applemore


sehr gut

Es weihnachtet sehr

Polly Fraser, die jüngste der vier Fraser Geschwister, ist mit ihrem Hofladen im ehemaligen Wirtschaftshof von Gut Applemore in den schottischen Highlands sehr erfolgreich. Darum herum hat sie außerdem weitere kleine Läden und Galerien etabliert. Nun ist sie dabei einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, der dem Gut weitere Besucher und Gäste bescheren soll. Ihr bester Freund Harry Robertson besitzt ein Hotel mit Restaurant in Applemore, das er nun erst mal schließen und renovieren will. Doch da kommt ihm die Buchung der Influencerin Ivy Winter dazwischen, die hier mit ihrem Verlobten ihre Hochzeit abhalten will. Natürlich bietet Polly ihrem Freund ihre Hilfe an. Doch immer mehr aufkommende Gefühle und ein Brand im Hotel machen das Ganze zu einem schwierigen Unterfangen.

Dieses Buch ist der vierte Teil einer Reihe um die Geschwister der Familie Fraser in Applemore, das man aber auch sehr gut ohne die Vorkenntnisse zu den anderen Bänden lesen kann. Hier nun geht es um Polly und ihren Freund Harry, der von Pollys Bruder Lachlan die Anweisung hat, sich ihr ja fernzuhalten. Ob und wie das klappt. Naja, ihr werdet es selbst lesen müssen.
Mich jedenfalls hat die Geschichte im weihnachtlichen Applemore richtig fasziniert und begeistert. Herrlich leicht entführt es mich in eine weihnachtliche Idylle, der ich mich nicht entziehen kann.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben sehr schnell meine Sympathien für sich gesichert. Egal, ob die anderen Mitglieder der Fraser-Familie und ihre Partner oder die Menschen, die ihre kleinen Geschäfte rund um Pollys Laden haben. Alle sind so menschlich und bildhaft beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann. Ich kann Influencerin Ivy so gut verstehen, dass sie sich in dieser Gemeinschaft gleich richtig wohl und aufgehoben fühlt.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Harry und Polly anbahnt und wunderbar in die Geschichte hinein passt, hätte von mir aus etwas mehr Spannung gebrauchen können. So hat es unendlich lange gedauert, bis sie sich endlich zueinander bekannt haben. Aber besser spät als nie.

Eine wundervolle Geschichte in einem kleinen beschaulichen Ort, die mir ein paar wunderschöne Lesestunden beschert, mich sehr gut unterhalten und richtig Lust auf Weihnachten gemacht hat.

Bewertung vom 30.09.2025
Poster, Wenke;Hendler, Dirk

Blicki blickt's


ausgezeichnet

Verkehrserziehung mit Känguru Blicki

Rund um das Rathaus und den Marktplatz von Blicki Town ist ganz schön viel los. Egal ob man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist – es gilt immer wieder schwierige Situationen im Straßenverkehr zu meistern. Gut, dass sich Känguru Blicki und sein Team da so gut auskennen. Mit ihnen zusammen gehen wir auf fünf doppelseitigen Wimmelbildern den Gefahren nach und schauen, wie wir sie vermeiden und sicher umgehen können. Dazu gibt es Quizfragen, verschiedene Aufgaben sind zu bewältigen und witzige Sticker können vorne ins Buch eingeklebt werden. Damit kann man sich die Regeln sehr gut merken und Verkehrserziehung macht so richtig viel Spaß.

Spielerisch werden in diesem stabilen Pappbilderbuch die verschiedenen Verkehrsregeln erklärt und bildlich dargestellt. Zusammen mit Blicki und seinem Team, das am Anfang des Buches vorgestellt wird, lernen wir, wie man sich bei Dunkelheit anziehen sollte, wie man sichere Wege nutzt und mit Auto- und Lastwagenfahrern Blickkontakt aufnehmen kann um sicher über die Straße zu kommen. Am Ende des Buches finde ich 5 Fragen, deren Antworten am Ende angegeben sind. Dann folgt der Stickerbogen, mit dem ich die vorhergehenden Seiten verschönern kann. Und auch die Eltern werden angesprochen um ihr Wissen im Straßenverkehr zu testen. Mit einem QR-Code komme ich ich auf weitere Seiten mit lehrreichen Aufgaben, die gelöst werden wollen.
Die Altersempfehlung für Jungen und Mädchen ab 4 Jahren finde ich gut gewählt. Wobei natürlich auch klar ist, dass die Eltern oder Großeltern den Kindern erklärend und hilfreich zur Seite stehen.
Die bunten detailreichen Wimmelbilder sind kindgerecht gestaltet und finden bei unseren beiden Jungs vollen Anklang. Hier gibt es bei jedem Anschauen wieder etwas Neues zu entdecken, was uns vorher nicht aufgefallen ist.

Wie wir uns gemeinsam sicher durch den Straßenverkehr bewegen wird hier auf spielerische Weise sehr gut erklärt. Ein pädagogisch wertvolles Buch und ein toller Begleiter für unsere Kinder zu einem überaus wichtigen Thema.

Bewertung vom 25.09.2025
Werft, Rätsel

Omas Rätsel Adventskalender 2025


ausgezeichnet

Ein so ganz anderer Adventskalender

Über dieses Rätsel Adventskalenderbuch von Rätsel Werft habe ich mich riesig gefreut.
Er beinhaltet 24 „Adventstürchen“, die sich sehr gut zum ausmalen eignen und mich ins magische Reich der Elfen entführen. Jeden Tag, vom 1. bis zum 24. Dezember, bekomme ich drei abwechslungsreiche Rätseln aus fünf verschiedenen Rätselarten. Hier finde ich Kreuzworträtsel, Zahlenrätsel, Sudoku, Gitterrätsel und Worträtsel. Also insgesamt 72 verschiedene Rätsel und 24 Ausmalbilder, mit denen ich dem vorweihnachtlichen Trubel entgehen und ein bisserl entspannen kann. Das finde ich gerade in der nicht immer ganz einfachen Vorweihnachtszeit richtig angenehm. Statt schokoladenhaltiger Kalorien gibt es hier einen Anreiz für den Geist und auch die Kreativität wird angeregt. Ich freue mich schon darauf, die Illustrationen aus der Weihnachtswerkstatt mit Farbe zu füllen.
Dazu ist die Schrift angenehm groß, so dass sich meine Augen nicht überanstrengen müssen.
Im hinteren Teil des Buches finden sich zu den Rätsel auch die Lösungen, falls ich an irgendeiner Stelle nicht weiter komme.
Da ich auf der ersten Seite eintragen kann, wem dieser Kalender gehört, werde ich ihn in der kommenden Zeit schon als kleines Geburtstagsgeschenk nutzen.

Eine, wie ich finde, außergewöhnliche und sehr gesunde Alternative zu den herkömmlichen Adventskalendern, der für junge und ältere Weihnachtsfans und Rätselbegeisterte gleichermaßen interessant ist. Nicht nur für Omas in meinem Alter. Ich freue mich schon sehr, wenn ich am 1. Dezember loslegen kann.

Bewertung vom 25.09.2025
Müller, Josef Mickey

Auto Malbuch für Kinder ab 6 Jahren - Coole Sportwagen


ausgezeichnet

Das perfekte Geschenk für kleine und große Auto-Fans

Ich kenne nun schon einige Malbücher für große und kleine Malkünstler von Mickey Müller. Aber dieses hier mit 50 coolen Sportwagen-Motiven ist schon etwas ganz Besonderes. Schon auf der Vorder- und Rückseite des Covers bekomme ich einen kleinen Einblick, was mich in diesem Buch alles erwartet.
Auf jeweils einer Doppelseite bekomme ich rechts ein PS-starkes Traumauto in voller Fahrt auf der Rennstrecke, beim Cruisen durch die Landschaft oder in stylischer Pose. Die linke Seite bleibt frei, damit das nächste Motiv nicht durch durchdrückende Farbe verunstaltet wird. Vielleicht sollte man aber beim ausmalen auch hier ein weiteres Blatt oder einen dünnen Karton einlegen, damit auf der folgenden Seite nichts passiert. Und nun ist es an mir zu entscheiden, welche Farbe ich den einzelnen abwechslungsreichen Sportwagen gebe.
Durch die vielen kleine Details ist hier ganz schön viel Konzentration, Augenmaß und eine ruhige Hand gefordert. Es ist ja auch ein Malbuch, das ich für jedes Alter, ab ca. 6 Jahren, absolut geeignet finde. Sogar mir als Erwachsene macht es Spaß, mir auszudenken, wie die Boliden mal aussehen könnten, wenn ich meine Farbstifte daran ausprobiert habe.

Außerdem stellt mir Mickey Müller am Ende des Malbuches seine anderen vielseitigen Malbücher vor, die bei weitem nichts mit Autos zu tun haben. Da ist dieses hier das erste und bisher einzige.

Es hat schon großen Spaß gemacht mir nur die detailreichen Zeichnungen anzuschauen und mir vorzustellen, wie sie in bunt aussehen werden.
Ein tolles Buch, das so viel mehr ist als nur ein Malbuch. Ich finde es super klasse und empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 23.09.2025
Rodeit, Julia K.

Inselleuchten auf Sylt


ausgezeichnet

Was für ein wundervoller Ausflug nach Sylt

Hanna Larson betreibt in Flensburg den kleinen Brautmodensalon „Weddingdreams“. Da ist es natürlich gar keine Frage, dass sie das Brautkleid ihrer Mutter schneidern will, als diese ihr Lebensglück gefunden hat und nun in zwei Monaten heiraten will. Etwas getrübt ist die Stimmung bei Hanna, als sie erfährt, dass sie die Hochzeit zusammen mit dem Sohn des Bräutigams planen soll. Und dieser Sohn ist kein anderer als Tjark Danklef, der Junge, der ihr in der Schule vor zwölf Jahren das Herz gebrochen hat. Doch auch Tjark, der in Westerland auf Sylt das Café „Schietwetter“ betreibt, ist nicht begeistert, als er erfährt, dass Vaters Braut Ulla Larson ist, deren Tochter Hanna er zu Schulzeiten so zugesetzt hat.
Obwohl diese Zusammenarbeit für beide anfangs unmöglich erscheint, erkennen sie doch nach und nach, dass sie sich beide weiter entwickelt und immer noch Interesse aneinander haben. Vielleicht gibt es für sie doch noch eine zweite Chance?

Durch die „Inselträume auf Sylt“ -Reihe der von mir so gerne gelesenen Autorin Julia K. Rodeit habe ich schon einige sympathische und liebenswerte Menschen auf der Insel kennengelernt. Und so war ich richtig gespannt auf diesen 6. Teil der Reihe in dem Hanna Larson und Tjark Danklef die Hauptrollen spielen. Auch diese Geschichte kann man sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Mir macht es aber noch mehr Spaß, wenn ich auch den ein oder anderen aus früheren Geschichten hier wiederlese. Denn eines muss ich sagen: Die Menschen hier sind (fast) alle so sympathisch und liebenswert. Da freue ich mich auf jeden Besuch bei ihnen.
Wunderschöne Worte, die Hanna zu ihrer Mutter sagt, ziehen sich wie ein roter Faden durch diese neue ganze Geschichte: „Lieben ist nichts. Geliebt zu werden, ist etwas. Aber von der Person geliebt zu werden, die man liebt, ist alles“.
Das gilt nicht nur für Ulla und Knut, die nun den Bund fürs Leben schließen. Auch Hanna und Tjark werden von dieser Liebe nach und nach immer mehr angezogen.
Hanna habe ich sehr schnell im mein Herz geschlossen. Die junge Frau, die selbstständig ihren Brautmodensalon führt, hat es nicht immer leicht. Ihr sitzt z.B. ihr Vermieter Liam mit einem unsäglichen Vertrag im Nacken, der ihre weiteren Pläne hemmt. Aber sie beißt sich durch und aufgeben ist für sie keine Option. Genau so ging es mir auch mit Tjark, den ich in anderen Geschichten schon kurz kennengelernt habe und auf den ich nun sehr gespannt war. Der zwar zu Schulzeiten einen riesigen Fehler gemacht hat, den er aber bis heute absolut bereut und dies Hanna auch immer wieder sagt. Es war so schön dabei sein zu können, wie Hanna ganz langsam ihre Scheu verliert und sich die Beiden annähern. Und vor allem auch, wie sie die Hochzeit ihrer Mutter und seines Vaters managen. Dazu immer wieder malerische Ausschnitte der Umgebung meiner Lieblingsinsel Sylt. Hach, einfach nur schön.
Es sind hier so viele Emotionen und Gefühle im Spiel, die alle richtig gut bei mir ankommen und ich mich mitten in der Geschichte drin fühle. Ich kann mich sowohl in Hanna als auch in Tjark so gut hineinversetzen. Autorin Julia K. Rodeit hat es auch diesmal wieder geschafft, mich ab der ersten Seite zu fesseln und mich voll auf ihre Geschichte einzulassen. Eine so gefühlvolle und menschliche Geschichte, die mir zum Schluss einen Kloß im Hals beschert und ein paar Tränchen gekostet hat. So sehr habe ich mich für Hanna und Tjark gefreut.

Eine absolute Wohlfühlgeschichte mit Menschen, die man einfach gern haben muss. Die mich berührt, begeistert und sehr gut unterhalten hat. Und die ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 23.09.2025
Kölpin, Regine;Schwiecker, Florian;Pauly, Gisa

Frost, Forensik, Früchtebrot


ausgezeichnet

Kriminelle Vorweihnachtszeit

Ich liebe buchige Adventskalender und hier habe ich einen gefunden, der mich auch kriminell sehr anspricht. In 24 spannenden, interessanten und auch humorigen Kurzgeschichten von Achilles, Eleanor Bardilac, Carine Bernard, Katja Bohnet, Vera Buck, Jutta Büsscher, Ellen Dunne, Gitta Edelmann, Carla Eisfeldt, Miriam Gramoschke, Daniel Holbe, Kästner & Kästner, Thomas Kastura, Regine Kölpin, Iny Lorentz, Gisa Pauly, Justine Pust, Moni Reinsch, Tibor Rode, Sonja Rüther, Florian Schwiecker, Jürgen Seibold und Su Turhan tauche ich ein in kriminelle Machenschaften in der Vorweihnachtszeit. Auch Cornelia Kuhnert und Christiane Franke sind mit einer Kurzgeschichte dabei und ich habe mich sehr über das Wiederlesen mit Rosa Moll und Henner Steffens gefreut. Vor jeder Geschichte werden die Autorin/der Autor kurz vorgestellt.
Von Rostock und Wangerooge im Norden unseres Landes über Berlin, Bonn. Frankfurt, Schorndorf und weitere Orte nach München im Süden geht es überall in der Vorweihnachtszeit nicht nur feierlich zu. Auch Österreich und die Schweiz sind mit einer Geschichte vertreten. Am Anfang des Buches bekomme ich eine Karte, auf der die Orte an die ich reisen werde, eingezeichnet sind.
Es wird vergiftet, gestohlen, im Moor versenkt, ein bisserl Seemannsgarn gesponnen, einer ertrinkt, ein anderer wird erdrosselt, ein Brand wird gelegt, eine SoKo wird gegründet und da ist KEVIN, der alles erledigt. Es geht um Neid, Rache, Eifersucht, Schuld, Wut und soviel mehr. Geschichten, in die ich mich so richtig hineinfühlen kann, die eine große Bandbreite abdecken und die mich auch jetzt im September schon sehr gut unterhalten haben.

Eine außergewöhnliche und fesselnde Kurzgeschichtensammlung, mit der die Vorweihnachtszeit wie im Flug vergehen wird.

Bewertung vom 21.09.2025
Monti, Olivia

Die Toten von nebenan


sehr gut

Mal was ganz anderes

Frau Löffler hat einen Fahrradunfall bei dem sie verstirbt. Was ihr allerdings erst auffällt, als sie nach Hause kommt und sich ihr Viertel, in dem sie lebt total verändert hat. Sie trifft auf alte Bekannte, die schon seit Jahren verstorben sind und wird von Lebenden ignoriert. Alle führen ihr „normales“ Leben weiter. Bis der charmante und charismatische Herr Tober den Toten das Paradies auf Erden verspricht, wenn sie ihm helfen, die Lebenden aus ihrem Viertel zu vertreiben. Durch ihn halten aber auch Hass, Neid, Eitelkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Missgunst und Vorurteile wieder Einzug. Und wer ihm seinen geheimsten Wunsch äußert, den Tober dann zu erfüllen versucht, der schließt mit ihm einen unsäglichen Pakt. Einige von ihnen versuchen aber auch innerlichen Widerstand zu leisten und sich Tober vom Leib zu halten.

Ich habe mich beim Lesen mit dem verführerischen Herrn Tober anfangs sehr unwohl gefühlt. Er versucht die Toten mit Lug und Trug auf seine Spur zu bringen. Er weidet sich an ihrem Zutrauen und lässt sie dann gnadenlos fallen. Für mich ist er das Böse in Person, einfach ein Teufel.
Anfangs habe ich mich gewundert, dass die Menschen, denen ich hier begegne alle nur mit Nachnamen angesprochen werden. Hat mir dann aber geholfen, mich mit den verschiedenen Familien besser auszukennen. Doch im Laufe der Geschichte erfahre ich auch die Vornamen. Sowohl die Personen als auch die Örtlichkeiten kann ich mir dank der bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen und war so auch ganz schnell drin in der Geschichte. Eine Wende zum Schluss hin hat mich dann auch noch überraschen können und mich mit einigen der Menschen hier versöhnt.
Eigentlich eine angenehme Vorstellung, dass es so wie hier beschrieben nach dem Ableben weitergehen könnte. Allerdings ohne einen Herrn Tober. Eine Frage, die immer mal thematisiert wird, ist jedoch offen geblieben: Wie kann man die nächste Stufe ins Paradies erreichen?

„Die Toten von nebenan“ ist mal eine so ganz andere Geschichte. Eine gelungene Gesellschaftskritik mit einer Prise Humor, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich musste mich erst auf das Handeln der Toten und vor allem auf Herrn Tober einlassen. Dann hatte ich einige interessant und unterhaltsame Lesestunden.

Bewertung vom 18.09.2025
Kadas, Sebastian

Sissi. Das kaiserliche Kochbuch


ausgezeichnet

Ein Genuss für Gaumen und Augen

Schon das Cover mit einem Bild von Kaiserin Sissy und Kaiser Franz-Joseph macht richtig Lust sich mit dem Buch und den Rezepten zu beschäftigen.
Das Inhaltsverzeichnis vermittelt einen kleinen Eindruck von dem, was da alles auf mich zu kommt.
Nachdem ich einen Einblick in das Osterreich-Ungarn der damaligen Zeit bekommen habe, lerne ich viele der Figuren und Menschen kennen, die ich aus den Sissy-Filmen kenne. Dann geht es um Sissy – Romy Schneider und um Franz-Joseph – Karlheinz Böhm.
Nach einem Willkommen in Possenhofen in Bayern, dem damaligen Lebensmittelpunkt der späteren Kaiserin von Österreich, bekomme ich Rezepte der bayerischen Küche. Von Kaspressknödelsuppe über Böfflamott, Hüttenpilzpfanne und Pudding Bavaroise ist hier für jeden etwas Delikates dabei. Gefolgt von kulinarischen Gaumenfreuden aus Österreich und aus Ungarn, wobei auch Torten und Kuchen zum nachbacken dabei sind. Ein paar Grundrezepte fehlen ebenso nicht, wie ein Glossar und das Register der Rezepte am Ende des Buches. Jedes Rezept enthält eine Angabe zur Portion, zur Zubereitungszeit, den Zutaten und der Koch- bzw. Backanleitungen, die wirklich leicht von der Hand gehen. Dazu auf der rechten Seite jeweils ein Foto der 60 authentischen Gerichte, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
Immer wieder bereichert durch wunderschöne Bilder und Zitate aus den Sissy-Filmen macht dieses außergewöhnliche Kochbuch insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck.
Eine wundervolle Ergänzung und ein Blickfang in jedem Kochbuchregal. Nicht nur für diejenigen, die die bayerische, österreichische oder ungarische Küche zu schätzen wissen.

Bewertung vom 13.09.2025
Kölpin, Regine

Mehr Lametta für Oma


ausgezeichnet

Einfach wunderschön
Oma Feline Kramer, die mit ihren orangerot gefärbten Haaren und ihrer bunten Kleidung bei den Kindern im Dorf Tjarkswarf bei Horumersiel im Wangerland als verschrobene Hexe gilt, lebt seit Jahren allein achtern Diek in ihrer kleinen Kate. Nur für ihre Tiere, den Rehbock Martin, Fuchs Anton und Igel Fritz, der in einem kleinen Haus seinen Winterschlaf hält, fühlt sie sich noch verantwortlich und füttert die Tiere mit Hingabe. Ihr einziger menschlicher Freund, der Postbote Hajo, der mit seinem weißen Rauschebart und seinem dicken Bauch aussieht wie der Weihnachtsmann persönlich, ist nach dem Tod seiner Frau und einem unsäglichen Streit mit seinem Sohn Maik ebenfalls allein. Durch Zufall beobachten die achtjährigen Zwillinge Jonte und Jelda de Vries Feline dabei, wie sie ihre Tiere füttert und sind ganz begeistert. Ganz langsam entwickelt sich bei den dreien eine außergewöhnliche Freundschaft. Als die Kinder erfahren, dass Feline sich nichts mehr wünscht als ein Weihnachtsfest „so wie früher“, schmieden sie einen Plan, der schnell Gestalt annimmt.

Schon das Cover mit Rehbock und Fuchs, auf dem man die kleinen Schneeflocken richtig spüren kann, hat mich sofort angesprochen.
Nach wenigen Seiten hat mich Autorin Regine Kölpin mit ihrem bildhaften und mitreißenden Erzählstil an die Nordseeküste mitten in den Dezember verfrachtet und mich nicht mehr losgelassen. Dazu trägt auch das Plattdeutsch bei, in das Hajo immer wieder mal verfällt, wenn er aufgeregt ist.
Ich liebe die Figuren, die sie hier so detailliert kreiert. Sie sind so liebenswert und mit ihren verschiedenen Schicksalen. Denn nicht nur Feline und Hajo haben ihr Päckchen zu tragen. Auch die Zwillinge vermissen ihren Papa, der auch dieses Weihnachten wieder auf einem großen Schiff weit weg auf einem der Meere verbringen wird. Aber wozu sind Probleme da – sie alle können doch gelöst werden – oder? Und mit diesen Lösungen beschäftigen sich die Zwillinge zusammen mit ihrer Mutter Julia und den Kindern aus dem Ort.
Da die Sicht auf die verschiedenen Dinge und Situationen immer aus dem Blickwinkel von Feline, Hajo, Jonte und Jelda und Julia beschrieben werden, bin ich noch näher an jedem Einzelnen dran. Ich lausche nicht nur ihren Gesprächen, sondern bin auch in ihren Gedanken dabei, was mich ihnen noch näher sein lässt.
Ernste Themen werden hier gekonnt aufgearbeitet ohne die winterliche, schon weihnachtliche Stimmung zu zerstören.

Ein warmherziger Wohlfühlroman mit Menschen, die man einfach gern haben muss und einer tierischen Kulisse, die mich tief berührt hat. Ein weihnachtlicher Roman, den ich auch im September sehr gerne gelesen habe und der mich bestens unterhalten hat.