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Julz
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Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

In ihrem Buch "Organisch" nimmt uns Giulia Enders mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch unseren eigenen Körper. Der Titel selbst ist bereits ein Hinweis auf die Themen, die uns in den Seiten erwarten: Es geht um mehr als nur Anatomie; es geht darum, wie unser Körper unsere Perspektiven auf das Leben beeinflussen kann. Enders gelingt es, wissenschaftliche Themen auf anschauliche Weise zu vermitteln und damit einen Zugang zur Welt der Biologie zu schaffen, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist.
Ein herausragendes Merkmal von "Organisch" ist Enders' innovative Herangehensweise an das wissenschaftliche Schreiben. Sie hat es geschafft, einen Stil zu entwickeln, der komplexe Zusammenhänge verständlich macht.
Jedes Organ steht für eins ihrer Familienmitglieder, so werden die Eigenschaften und die Aufgaben des jeweiligen Organs bildhaft erklärt. Diese Metapher ist nicht nur kreativ, sondern macht die Informationen greifbar und einprägsam. Man kann sich leicht vorstellen, wie die Muskeln für die starke Mutter stehen, oder die Lunge sie an ihre Urgroßmutter erinnert – jede Figur bringt ihre eigenen Stärken und Schwächen mit sich.

Besonders hervorzuheben sind auch die Illustrationen von Jill Enders, der Schwester der Autorin. Sie ergänzen den Text auf sinnvolle Weise und verleihen dem Buch eine zusätzliche Dimension. Die Bilder fördern das Verständnis der oft komplexen Inhalte und laden dazu ein, sich intensiver mit der Funktionsweise des Körpers auseinanderzusetzen. Die Kombination aus Text und Bild bringt die Wissenschaft zum Leben und macht das Lesen zu einem visuellen Erlebnis.
Das Buch bietet zudem zahlreiche Anekdoten und persönliche Geschichten, die den Inhalt auflockern und die Lesenden dazu anregen, über ihren eigenen Körper und dessen Funktionen nachzudenken. Enders schafft es, mit einem ansprechenden Ton die Neugier der Leser zu wecken und sie dazu zu motivieren, sich selbst mit den Themen Gesundheit und Körperbewusstsein auseinanderzusetzen. Ihr Schreibstil ist so zugänglich, dass man manchmal vergisst, dass man gerade ein Sachbuch liest – stattdessen fühlt es sich an wie ein anregendes Gespräch mit einer freundlichen Expertin. Damit leistet Giulia Enders einen wichtigen Beitrag zur Popularisierung der Wissenschaft.

Bewertung vom 24.09.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

T.C. Boyles neues Werk "No Way Home" ist ein packender Roman und handelt von der komplexen Beziehung dreier Protagonisten. Inmitten einer emotionalen Achterbahnfahrt erleben wir das Leben von Terry, einem aufstrebenden Facharzt, der nach dem Tod seiner Mutter in ihr ehemaliges Zuhause zurückkehrt, um sich sowohl um den zurückgelassenen Hund als auch um das Haus zu kümmern.
Dort trifft er auf Bethany, die in einer turbulenten Beziehung mit Jesse das Kapitel ihrer Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Da Terry eine bessere Absicherung für ihre Zukunft bedeutet, bindet sie sich ihm regelrecht ans Bein: Sie bietet an, sich um den Hund und das Haus zu kümmern, Miete zu zahlen, für ihn zu kochen und sich um ihn zu sorgen.
Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Terry sich damit in eine Art Dreiecksbeziehung katapultiert hat. Diese Dreiecksbeziehung ist das zentrale Thema des Romans und zieht den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann.

Boyle gelingt es, die inneren Konflikte und Emotionen seiner Charaktere lebendig darzustellen. Terry, der nach dem Verlust seiner Mutter verletzlich und gestresst wirkt, wird sofort von Bethany angezogen. Ihre Ausstrahlung und die scheinbare Zuneigung, die sie ihm entgegenbringt, bieten ihm ein Gefühl, das er zuvor nicht gekannt hat. Die Leser können sich leicht in Terrys Gedankenwelt hineinversetzen. Man fragt sich oft, warum er Bethany so viel durchgehen lässt, obwohl ihre Vergangenheit mit Jesse immer wieder Schatten auf ihre Beziehung wirft.
Das emotionale Auf und Ab der Gefühle wird insbesondere durch die wechselnde Perspektive der Erzählweise verstärkt.
Boyle erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Terry, Bethany und Jesse, wodurch die verschiedenen Motivationen und Gefühle jedes Charakters greifbar werden: Man leidet mit Terry; man versteht Bethanys Zwiespältigkeit und man kann Jesses Frustration nachempfinden. Diese Vielschichtigkeit trägt dazu bei, dass die Charaktere trotz ihrer Fehler und Schwächen unglaublich authentisch wirken.
Dabei schafft es Boyle, eine anhaltende Spannung aufzubauen und den Leser konstant mit Fragen zurückzulassen: „Oh Gott, was wird als Nächstes passieren?“ Diese Ungewissheit macht "No Way Home" zu einem echten Pageturner. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind so spannend gestaltet, dass man sich kaum losreißen kann. Man möchte wissen, wie sich die Dreiecksbeziehung entwickeln wird und welche Entscheidungen Terry, Bethany und Jesse letztendlich treffen werden.
Vor allem, ob Terry aus diesem toxischen Dreieck wieder herauskommt. Letztendlich ist er mit der Beziehung zu Bethany irgendwo reingeraten, wohin er vor seinem kulturellen und familiären Hintergrund gar nicht reinpasst.

Bewertung vom 24.09.2025
Suzuki, Larissa

Das Internet


ausgezeichnet

In einer Welt, in der das Internet fester Bestandteil unseres Alltags ist, bietet das Buch "Das Internet – Wie funktioniert das?" von Larissa Suzuki eine kindgerechte Einführung in die digitale Welt. Mit vielen spannenden Informationen und einer klaren Sprache ist dieses Sachbuch nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene sehr empfehlenswert.

Suzuki hat es geschafft, komplexe Themen rund um das Internet einfach und verständlich zu erklären. Die kindgerechte Aufbereitung macht es jungen Lesern möglich, die Funktionsweise des Internets zu begreifen – von den Grundlagen der Datenübertragung bis hin zu den verschiedenen Diensten, die uns zur Verfügung stehen. Die Inhalte sind auf das Wesentliche reduziert, ohne dass sie an Tiefe verlieren. So lernen die Kinder, wie E-Mails versendet werden oder was hinter einer Webseite steckt, ohne dass sie sich überfordert fühlen.

Ein Highlight des Buches sind die comicartigen Illustrationen, die nicht nur farbenfroh sind, sondern auch Lust auf mehr Wissen machen. Sie lockern den Text auf und bringen die technischen Erklärungen auf eine visuell ansprechende Weise näher. Jede Seite ist ein kleines Abenteuer, das die Neugier der kleinen Leser weckt und sie dazu einlädt, weiterzulesen.

Besonders wichtig ist das Kapitel zum sicheren und bewussten Umgang mit dem Internet. In Zeiten, in denen Kinder frühzeitig mit digitalen Medien in Kontakt kommen, ist es notwendig, ihnen bereits im jungen Alter beizubringen, wie sie sich im Netz sicher bewegen können. Dieses Buch liefert wichtige Tipps und Ratschläge, wie man sich vor Gefahren schützen kann und welche Verhaltensweisen im Internet sinnvoll sind. Das ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern von großer Bedeutung, da sie so das Gespräch über Internetnutzung und Sicherheit fördern können.

Bewertung vom 24.09.2025
Walliams, David

Captain Flop


ausgezeichnet

David Walliams, der bekannte Autor von Kinderbüchern und Comedy, bringt uns mit "Captain Flop, Im Affenzahn ins All" ein aufregendes Weltraumabenteuer, das sowohl junge Leser als auch deren Eltern begeistern wird. In diesem humorvollen Comic-Roman lernen wir den unkonventionellen Helden Flop, einen Schimpansen mit einem großen Herz und noch größeren Träumen, kennen. Flop hat keine gewöhnlichen Ambitionen; er soll als Forschungsobjekt ins All geschickt werden, um einmal die Erde zu umfliegen.

Walliams kombiniert in die Geschichte gekonnt Spannung und Witz und führt dabei immer wieder unerwartete Wendungen ein. Flop, der im ersten Moment vielleicht wie ein einfacher Schimpanse wirkt, entwickelt sich im Laufe der Erzählung zu einem echten Helden. Seine Abenteuer beinhalten nicht nur intergalaktische Reisen, sondern auch lustige Begegnungen mit skurrilen Charakteren, die das Geschehen auflockern und für herzhaftes Lachen sorgen.

Was diesen Comic-Roman besonders auszeichnet, sind die beeindruckenden Illustrationen, die die Seiten zum Leben erwecken. Die lebendigen Farben und dynamischen Bilder fangen die Fantasie der jungen Leser ein und laden dazu ein, immer weiterzublättern. Jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte und ergänzt die witzigen Texte von Walliams perfekt. Diese visuelle Unterstützung ist besonders wichtig für Kinder, die vielleicht noch Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, da sie durch die Illustrationen zum Weiterlesen motiviert werden.

Bewertung vom 24.09.2025
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon


ausgezeichnet

Maggie Stiefvater entführt die Leser in ihrem Roman "Grand Hotel Avalon" in die glamouröse, aber auch turbulente Welt eines fiktiven Luxus-Hotels während des Zweiten Weltkriegs. Die Geschichte wird zunächst aus der Perspektive von June erzählt, der ehrgeizigen Hoteldirektorin, die mit Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz für das Wohl ihrer Gäste kämpft. Dieses Engagement wird besonders deutlich, als das Leben im Hotel, trotz der dunklen Wolken des Krieges, beinahe ungestört weitergeht. Das Avalon ist ein Ort des Rückzugs, der Eleganz und des Luxus – bis Pearl Harbor die Realität für alle dramatisch verändert.
Im Laufe des Romans wechselt die Erzählperspektive, was dem Leser zusätzliche Einblicke in die Leben anderer Charaktere ermöglicht. Diese Vielfalt bereichert die Geschichte und sorgt dafür, dass die verschiedenen Schicksale und Perspektiven der Menschen im Hotel eindrucksvoll zur Geltung kommen.

Stiefvaters Erzählstil ist reich an Details und vermittelt eine Atmosphäre, die den Leser sofort in die Zeit des Zweiten Weltkriegs eintauchen lässt. Die geschichtlichen Hintergründe sind gut recherchiert und bieten einen authentischen Einblick in die damalige Gesellschaft. Man spürt die Unsicherheit und Spannungen, die sich in der Luft befinden, während gleichzeitig der Glamour des Hotellebens zelebriert wird. Die bildhafte Sprache lässt die prächtigen Hallen und die eleganten Gäste lebendig werden, wodurch der Leser eine Verbindung zur Handlung aufbauen kann.

Als nach dem Überfall auf Pearl Harbor feindliche Diplomaten ins Hotel einquartiert werden, gerät die gewohnte Routine aus den Fugen. June muss sich plötzlich mit einer neuen Realität auseinandersetzen, in der Loyalitäten und Vertrautheiten auf die Probe gestellt werden.

Bewertung vom 24.09.2025
Daywalt, Drew

Alle nennen mich Nein-Sam - Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch


ausgezeichnet

In "Alle nennen mich Nein-Sam" von Drew Daywalt wird das Leben des Mopses Sam auf amüsante Weise erzählt. Dieser Comic-Roman vereint humorvolle Texte und charmante Illustrationen, die Leser jeden Alters in ihren Bann ziehen. Die Geschichte beginnt mit Sams unglücklichem Schicksal – als ein Mops, der immer wieder gezwungen ist, mit einem „Nein“ konfrontiert zu werden. Doch anstatt sich von den Widrigkeiten herunterziehen zu lassen, entwickelt Sam sich zum unfreiwilligen Helden, der durch seinen Witz und seine unerschütterliche Lebensfreude besticht.
Die Mischung aus humorvollen Sprüchen und Situationskomik schafft eine Atmosphäre, die zum Schmunzeln einlädt und die Leser dazu ermutigt, das Leben mit einer Prise Humor zu betrachten. Diese Fähigkeit, die kleinen Hürden des Lebens zu meistern, wird auf eine Art und Weise dargestellt, die inspirierend und nachvollziehbar ist.
Die Illustrationen von Mike Lowery verleihen der Geschichte zusätzlichen Charme. Sie sind lebhaft und detailreich, was die Erlebnisse von Sam visuell unterstreicht und die Fantasie anregt. Jede Illustration macht Spaß und bringt die Emotionen und den Humor der Geschichte noch besser zur Geltung.
Insgesamt ist "Alle nennen mich Nein-Sam" ein wunderbares Lesevergnügen, das sich hervorragend für Vorlesestunden eignet oder auch zum Selberlesen für geübte Leser, da das Buch schon viel Text enthält. Die Botschaft, das Leben mit einem Lächeln zu nehmen, ist universell und zeitlos. Ob Jung oder Alt – dieser Comic-Roman wird sicherlich viele Herzen erobern und bleibt in Erinnerung.

Bewertung vom 24.09.2025
Haddada, Nora

Blaue Romanze


sehr gut

Nora Haddadas Roman „Blaue Romanze“ entführt uns in die Welt der leidenschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen zwischen zwei jungen Protagonisten, Myriam und Julian. Ihre Geschichte beginnt in einer belebten Karaokebar in Marseille, wo sich ihre Blicke zum ersten Mal treffen. Beide sind belesen, kritisch und haben eine klare politische Haltung – Eigenschaften, die nicht nur ihre Identität prägen, sondern auch den Verlauf ihrer Beziehung maßgeblich beeinflussen.
Die Stärke des Romans liegt in der authentischen Darstellung der beiden Charaktere. Die Autorin zeichnet zwei Protagonisten, die sich die Leser bildhaft vorstellen können. Auf der einen Seite steht die Pariserin Myriam, die an der Universität ein Seminar gibt, von welchem sie inhaltlich überzeugt ist und auf der anderen Seite der Journalist Julian, der gegensätzliche Überzeugungen vertritt. Der Wechsel von Paris nach Berlin bietet einen spannenden Rahmen für die Entwicklung ihrer Beziehung. Hier wird deutlich, wie komplex das Annähern zweier starker Persönlichkeiten sein kann, wenn sie nicht nur mit ihren eigenen Erwartungen, sondern auch mit gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert werden. Die Frage, ob Myriam und Julian trotz ihrer festen Überzeugungen zueinander finden können, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.
Die sprachliche Gestaltung des Romans ist sowohl eine Stärke als auch eine Herausforderung. Während einige Passagen flüssig und packend geschrieben sind, gibt es Momente, in denen der Text ins Stocken gerät. Man merkt, dass Haddada tief in den philosophischen und politischen Themen verwurzelt ist, doch diese Intensität kann manchmal für den Leser erschwerend wirken. Insbesondere dann, wenn die Diskussionen zu abstrakt oder kompliziert werden, verliert man leicht den Faden. Dennoch gelingt es der Autorin, das Interesse an den Charakteren und ihrer Dynamik aufrechtzuerhalten.
Sie hat es geschafft, ein Werk zu schaffen, das sowohl emotional berührt als auch intellektuell anregt. Es bleibt spannend zu verfolgen, ob Myriam und Julian ihre Differenzen überbrücken können und wie ihre Beziehung in einer zunehmend polarisierten Welt bestehen bleibt.

Bewertung vom 28.08.2025
Huth, Peter

Aufsteiger


ausgezeichnet

In Peter Huths Roman "Der Aufsteiger" begegnen wir dem Protagonisten Felix Licht, einem ambitionierten und karriereorientierten Mann, der alles für den Job opfert, der ihm sein aktuelles, viel zu teures Leben, finanzieren soll. Die Geschichte entfaltet sich in der dynamischen Welt des Journalismus, wo Licht auf die Stelle des Chefredakteurs hofft – eine Position, die ihn an die Spitze seiner Karriere katapultieren würde. Doch als ihn die schockierende Nachricht erreicht, dass diese mächtige Stelle einer wesentlich jüngeren Frau anvertraut werden soll, die er selbst ausgebildet hat, gerät sein Leben aus den Fugen.

Huth gelingt es auf meisterhafte Weise, die inneren Konflikte und Emotionen seines Hauptcharakters darzustellen. Felix Licht ist kein einfacher Held; vielmehr zeigt der Autor die Komplexität menschlichen Lebens und die Niederlagen, die mit dem Streben nach Erfolg einhergehen können.

Die Handlung von "Der Aufsteiger" ist durchgängig spannend und hält zahlreiche Wendungen bereit, die den Leser fesseln. Man findet sich schnell in einem Strudel aus Machtkämpfen, Selbstzweifeln und emotionalen Herausforderungen wieder. Huth versteht es, die Dynamik zwischen den Charakteren lebendig und realistisch zu gestalten, sodass jeder Dialog und jede Interaktion von Bedeutung ist. Dies macht das Buch zu einem wahren Pageturner – man möchte nicht aufhören zu lesen, um herauszufinden, wie es mit Felix weitergeht.

Ein weiteres herausragendes Merkmal dieses Romans ist die Sprache. Huth verwendet eine mutige und bildhafte Ausdrucksweise, die es dem Leser ermöglicht, die Emotionen und Gedanken der Charaktere unmittelbar nachzuvollziehen. Die lebendigen Beschreibungen der Szenarien und der Figuren bringen die Geschichte zum Leben und sorgen dafür, dass man sich mitten im Geschehen fühlt. Der Autor schafft es, mit seinen Worten eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl ansprechend als auch packend ist.

Bewertung vom 28.08.2025
Vego, Kristin

Spät am Tag


ausgezeichnet

Kristin Vegos Roman "Spät am Tag" ist ein intensives Buch, das in seiner Kürze eine bemerkenswerte Intensität entfaltet. Die Geschichte erzählt von der Protagonistin Johanne, die Anfang dreißig ist und sich in einem neuen Lebensabschnitt befindet. Nachdem sie in ein Zimmer im weißen Haus auf dem Land zieht, entwickelt sich dort eine Liebesbeziehung zu ihrem Vermieter Mikael.

Die Sprache der Autorin ist eines der besonderen Merkmale dieses Romans. Vego gelingt es, die Atmosphäre des ländlichen Lebens einzufangen. Ihre bildreiche Beschreibung der Umgebung lässt die Leser in die Welt von Johanne eintauchen. Diese Details schaffen eine unmittelbare Verbindung zu den beschriebenen Orten und lassen das eigene Vorstellungsvermögen lebendig werden.

Johannes Charakter ist vielschichtig und authentisch. Ihre innere Zerrissenheit und die Suche nach Nähe und Geborgenheit spiegeln sich in jeder ihrer Entscheidungen wider. Mikael hingegen ist ein geheimnisvoller und gleichzeitig verletzlicher Charakter, dessen Vergangenheit Schatten auf die Beziehung wirft. Die Dynamik zwischen den beiden ist sowohl zärtlich als auch herausfordernd, was zu emotionalen Momenten führt, die den Leser fesseln.

Ein weiterer Aspekt, der den Roman auszeichnet, ist die Art und Weise, wie Vego Themen wie Liebe, Verlust und Selbstfindung behandelt. Diese Aspekte werden nicht aufdringlich präsentiert, sondern entwickeln sich organisch aus den Erfahrungen der Protagonistin. So bleibt der Leser bis zur letzten Seite gespannt und kann sich mit Johanne identifizieren, während sie die Herausforderungen ihres Lebens meistert.

Bewertung vom 28.08.2025
Petrowitz, Michael

Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein


ausgezeichnet

Der erste Band des Kinderbuches "Die unendliche Klassenfahrt - Spuk auf Burg Hammelstein" von Michael Petrowitz und der Illustratorin Stefanie Klaßen erzählt die Geschichte einer Schulklasse, die mit ihrem liebevoll verrückten Klassenlehrer Herrn Vogelsang auf Klassenfahrt gehen darf, nachdem dieser bei einem Experiment versehentlich den Klassenraum gesprengt hat.
Nachdem die Kinder sich alle in dem besonderen Bus ROSINE versammeln und die Leserinnen und Leser die Kinder und die Eltern kennenlernen, geht es schon los, jedoch nicht auf eine normale Klassenfahrt. ROSINE bringt sie auf eine besondere Reise, bei der die Schulklasse nicht nur spannende Momente erlebt, sondern auch lernt, dass Teamarbeit, Mut und Neugier für neue Erfahrungen wichtig sind. Diese Themen sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.
Das Buch ließ sich gut und schnell lesen. Unser kleiner Leser fand die Handlung sehr unterhaltsam und auch ein wenig spannend. Der Schreibstil von Petrowitz passt sehr gut zu dem Kinderbuch und für das Lesealter.

Die Illustrationen von Stefanie Klaßen sind ein weiterer Höhepunkt des Buches. Sie unterstützen nicht nur die Erzählung, sondern bringen die Figuren und Szenen mit ihrem lebendigen Stil zu Leben. Jedes Bild fängt die Atmosphäre der verschiedenen Szenen ein und lässt die Kinder die Abenteuer visuell miterleben. Die Kombination aus Text und Bild schafft eine harmonische Einheit, die Leser jeden Alters anzieht.
Das Buch ist ein echter Geheimtipp für alle, die Abenteuer lieben und gerne in neue Welten eintauchen!