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br62
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Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2025
Brun, Georg

Algorithmus des Teufels


ausgezeichnet

Zwei Tote, ein Selbstmord am Bodensee und ein Mord in einer Tiefgarage in München. Zwei Ereignisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben und doch miteinander verwoben sind. Eine junge Kommissarin, Jennifer Häfele, und ein erfahrener Hauptkommissar, August Wutz, ermitteln getrennt voneinander. Erst als sie ihre Spurensuche ins Internet führt, fügt sich eins ums andere zusammen und sie stoßen auf eine kaum zu glaubende Wahrheit.
Der Autor Georg Brun greift in seinem Thriller ein Thema auf, dass viele von uns beschäftigt: KI. Was kann sie? Wofür nutzen wir sie? Können wir sie kontrollieren? Brauchen wir sie? Er schildert ein Szenario, das nicht schlimmer sein könnte und mich zum Grübeln brachte. Er formuliert sehr klar, wie die KI arbeitet und lässt keinen Zweifel aufkommen, wie effizient sie ist. In kurzen Kapiteln wechseln wir vom Bodensee nach München und auch teilweise in die Vergangenheit, der Gründung dieser teuflischen KI. Als Gegenpol treten hier sehr sympathische Kommissare, bzw Kommissarinnen auf, die auch einmal in der Lage sind über den Tellerrand zu schauen. Gerne bin ich ihnen bei den Ermittlungen gefolgt, doch letztendlich hoffe ich, dass es bei reiner Fiktion bleibt. Vielen Dank für die spannende Unterhaltung.

Bewertung vom 25.10.2025
Fröhlich, Susanne

Ungezügelt / Andrea Schnidt Bd.13


sehr gut

Andrea Schnidt hat ein Ziel vor Augen, sie will ein Buch schreiben, einen Old-Romance-Roman. Doch so leicht, wie sie sich das vorgestellt hat, ist es nicht. Das Leben geht manchmal andere Wege.

Dies ist schon das 13. Buch mit der Protagonistin Andrea Schnidt, für mich war es das erste Buch von der Autorin Susanne Fröhlich. Ihr Schreibstil hat es mir einfach gemacht, hier einzusteigen. Die einzelnen Personen waren mir recht schnell vertraut und ich habe den witzigen und manchmal rasanten Schreibstil genossen. Alltägliche Situationen wurden teils witzig aber auch mit dem nötigen Feingefühl beschrieben. Einzig die Vielfalt der Erzählstränge war für mich eine Herausforderung und teilweise wurden sie nicht zu Ende gebracht. Vielleicht war dies aber auch so gewollt, da es mit Sicherheit noch eine Fortsetzung gibt. Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und habe einige Charaktere wirklich lieb gewonnen.

Bewertung vom 23.10.2025
Blum, Ingo

Der Bär hat heute Lust zu feiern - Today, The Bear Wants to Party


ausgezeichnet

Der Biber feiert Geburtstag und der kleine Hase hat es dem Bären verraten. Alle Tiere des Waldes wollen mitfeiern und besorgen Geschenke.

Der Autor Ingo Blum und die Illustratorin Rosina Spivak haben hier eine wunderschöne Geschichte gestaltet. Großformatig illustriert und mit einer kleinen Geschichte zu jedem Bild wird hier in deutsch und englisch über die Vorbereitung zu einer Geburtstagsfeier berichtet. Für die kleinen Leser gibt es auf jeder Seite etwas zu entdecken und die kindgerechten Texte begeistern zusätzlich. Als hilfreich habe ich auch den Umgang mit der kleinen Lüge des Hasen empfunden. Ohne belehrend zu wirken wird das Thema behandelt. Unsere 5-jährige Enkelin fand es auch spannend sich die Audiodatei anzuhören, wobei ihr die Erzählstimme des Mannes auf deutsch gut gefallen hat und sie die Stimme der englischen Erzählerin als komisch empfunden hat. Ihr gefiel da meine Stimme besser, das liegt aber wohl daran, das ihr meine Stimme vertrauter ist. Auf jeden Fall wird ihr Interesse an der Sprache auf spielerische Weise geweckt und sie fragt mich jetzt häufiger nach der englischen Übersetzung von einzelnen Wörtern. Ein sehr gut geeignetes Buch, um Kinder an eine Fremdsprache heranzuführen.

Bewertung vom 21.10.2025
Brandes, Richard

Gejagt durch Brandenburg


ausgezeichnet

Kriminalhauptkommissarin Carla Stach wird zu einem Tatort gerufen. Die Tote ist ein junges Mädchen und der mutmaßliche Mörder, ihr Sohn.

Dies ist schon der vierte Krimi des Autors Richard Brandes, in dem Carla Stach die ermittelnde Kommissarin ist. Für mich war es das dritte Buch, alle waren herausragend, doch dieser vierte Kriminalfall toppt alle Vorgänger, denn hier wird es auf einmal sehr persönlich. Carla, darf zum ersten Mal nicht offiziell ermitteln, da ihr Stiefsohn der Tatverdächtige ist und auf der Flucht ist. Und genau dieser Zwiespalt macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Bis ins kleinste Detail beschreibt Richard Brandes die Verunsicherung, das Nicht-Glauben-Wollen von Carla und ihrer Ehefrau. Hinzu kommt das Gerede im Kommissariat. Hat sie dort noch Freunde oder sind alle gegen sie. Nur Maik, ihr Freund und Kollege, und einige wenige andere halten zu ihr. Auch ihre Ehe steht auf dem Prüfstand. Für mich als Leserin waren die emotionalen Hintergründe fast wichtiger als die Aufklärung des Mordes, doch letztendlich war es das Zusammenspiel von beidem, die diese Buch so besonders machte.

Bewertung vom 16.10.2025
Weidig, Danielle

Nightingale


sehr gut

Lydia, frisch vermählte Countess Nightingale, wird direkt nach den Flitterwochen zur Ermittlerin in einem Mordfall. Verdächtigt wird ihr Mann Nigel. Zur Seite steht ihr hierbei der treuergebene Butler Godfrey.

Die Autorin Danielle Weidig entführt uns in ein kleines Dorf nach Südengland, in ein Castle, das von Lady Charlotte, Lydias Schwiegermutter, noch nach altem Stil geführt wird. Man fühlt sich fast wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film. Lady Charlotte wird in solch schillernden Farben beschrieben, dass sie jedem Vorurteil gerecht wird und man manchmal lächeln muss bei so viel Standesdünkel. Lydia, die eher als moderne, selbstbewusste Frau dargestellt wird, muss oftmals an sich halten. Sehr schön sind hier ihre in kursiver Schrift gedruckten Gedanken, die das Lesen zu einem Highlight machen. Ein durchweg sympathischer Charakter, der für mich nur noch von dem Butler Godfrey getoppt wird. Ein treuergebener Butler, der genau weiß, wie er mit Lady Charlotte umgehen muss, ohne sich dabei zu verlieren und der immer zur Stelle ist, wenn man gar nicht mit ihm rechnet. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 15.10.2025
Ihrke, Sven; Ihrke, Sven

Die Kuschelige Reise ins Plüschtierland: (eBook, ePUB)


gut

aar Sekunden
Wir dürfen die drei Freunde Teddybär Bruno, Hase Hoppel und Elefant Schnute auf ihrer Reise durchs Plüschtierland begleiten. Hier sollen Werte wie Mut, Tatkraft und Freundschaft kindgerecht vermittelt werden. Das Lesealter wird ab 0 Jahre angegeben. Diese Altersangabe halte ich für zu niedrig angesetzt, da doch recht komplexe Geschichten erzählt werden und wir leider auch die kindgerechte Sprache vermisst haben. Der Autor Sven Ihrke führt uns mit seinen Geschichten durch das Kalenderjahr und kann Kinder ab ca. 5 Jahren damit erfreuen, wobei mir als Vorleserin die oft stereotypen Wiederholungen von Sätzen missfallen haben. Am Ende eines jeden Kapitels wurden die angesprochenen Werte noch einmal deutlich gemacht, die ich dann meist nicht mehr vorgelesen habe, da Kinder selbst ein Gespür dafür entwickeln, was in der Geschichte wichtig ist. Ein weiteres Manko dieses Buches war für uns noch die fehlende Bebilderung.

Bewertung vom 14.10.2025
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


ausgezeichnet

Tessa, eine berühmte Sopranistin hat alles erreicht, was sie sich je erträumt hat. Doch sie ist einsam. Bis sie während eines Konzerts einen Mann in der ersten Reihe sieht, der sich scheinbar nicht für ihre Darbietung interessiert, sondern unaufhörlich Skizzen zeichnet. Auf unerklärliche Weise fühlt sie sich zu ihm hingezogen.

Die Autoren Nicole und Uli Swidler erzählen hier eine Liebesgeschichte, schöner als im Märchen. Abwechselnd erlebe ich die Geschichte aus der Sicht von Tessa und Paul, dem geheimnisvollen Fremden. Ich wurde hin und her gerissen zwischen den Erzählungen zweier Menschen, die mich tief ins Herz getroffen hat. Zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch füreinander wie geschaffen sind. Ich habe mit ihnen gelitten und habe mich mit ihnen gefreut, ein Wechselbad der Gefühle. Gerne hätte ich die beiden weiter begleitet, doch irgendwann ist auch das schönste Buch am Ende. Hier wären auch mehr als fünf Sterne gerechtfertigt.

Bewertung vom 12.10.2025
Arndt, Martin von

Der Wortschatz des Todes


sehr gut

Die ehemalige BKA-Fallermittlerin Irina Starilenko wird von ihrem Bruder Konstantin gebeten, seinem Freund Oleksi zu helfen, der einen Mord gestanden hat aber unschuldig ist. Irina stimmt erst widerwillig zu, doch dann verstrickt sie sich immer mehr in die Aufklärung des Falles.

Der Autor Martin von Arndt stellt uns hier den Auftakt zu einer Serie um die Ermittlerin Irina Starilenko vor. Irina ist mir von Anfang an sympathisch gewesen, eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die mit ihren eigen Dämonen zu kämpfen hat und trotzdem für ihre Familie alles tut. Geschickt floss die Geschichte ihrer Familie rückblickend bis in die 1930-Jahre ein und ich habe für mich neue Erkenntnisse aus der russischen Geschichte gewinnen können. Manchmal waren mir zwar die Verschwörungstheorien etwas zu viel, doch das ist meinem mangelnden Vorwissen geschuldet. Auch der Schreibstil ließ keine Langeweile aufkommen und ich habe mich bis zum Schluss gut unterhalten gefühlt und bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 07.10.2025
Hummel, Inke

Ups, ich darf auch Nein sagen


sehr gut

Sechs Geschichten mit Leonora gibt es zu erforschen. Leonora kommt immer wieder in Situationen, wo das "Nein-Sagen" eine wichtige Rolle spielt. In für Kinder verständlicher Sprache wird Leonoras Verhalten erklärt und es gibt immer wieder Ansatzpunkte für die Eltern, wo die Geschichte unterbrochen werden kann, um über das Geschehene zu sprechen. Unsere Enkelin hat sich in einigen Situationen wiedererkannt und das hat uns gezeigt, wie viele Gedanken sie sich macht. Durch Leonora haben wir sie besser verstehen können. Der einzige Kritikpunkt an dem Buch war für uns, dass ein oder zwei Geschichten zu langatmig waren und die Konzentration unserer Enkelin irgendwann nachließ. Auf jeden Fall haben wir dieses Buch als interessanten Ratgeber empfunden und könnten uns auch vorstellen, dass Kindergärten damit gut arbeiten können.

Bewertung vom 06.10.2025
Wilken, Constanze

Rückkehr nach Fisherman's Cove


ausgezeichnet

Die junge Folksängerin Arline kehrt nach dem Tod ihres Vaters nach Orkney zurück, um ihren Vater zu beerdigen und sein Erbe anzutreten. Doch sie kommt durch das alte Tagebuch ihrer Mutter einem wohlgehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.

Die Autorin Constanze Wilken entführt uns auf eine stürmische, schottische Insel, wo die Menschen noch zusammenhalten und sich umeinander kümmern. Liebevoll beschreibt sie die Landschaft und die Menschen, die dort leben. Ich wurde von Arlines Trauer um ihren Vater mitgerissen, durfte miterleben, wie sie neue Hoffnung schöpft, sich verliebt und die Hintergründe zum Tod ihrer Mutter aufklärt. Fast noch schöner habe ich die Rückblicke in das Leben von Colina empfunden, Arlines Mutter, die mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatte und Kompromisse einging, die sie fast zerstört hätten. Es ist ein sehr stimmungsvoller Roman, der natürlich auch seine spannenden Episoden hat, sodass man sich an einem stürmischen Wochenende gern dort hineinvertieft.