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elenanett
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Ruhrgebiet

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2025
Maschik, Anna

Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten


ausgezeichnet

Dieser Roman war für mich eine positive Überraschung. Die Geschichte von Henrike, die als junges Mädchen auf einem abgelegenen Bauernhof zurückbleibt, zeigt eindrucksvoll, wie schwer das Leben sein kann, wenn man viel zu früh Verantwortung übernehmen muss. Die Schilderungen sind klar, ehrlich und manchmal schmerzhaft, doch immer durchzieht die Erzählung eine leise Hoffnung. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die Autorin beschreibt, dass selbst in der größten Not kleine Augenblicke von Wärme und Mut Platz finden. Das macht die Geschichte nicht nur traurig, sondern auch tröstlich. Henrikes Kampf ums Durchhalten und ihr Ringen um einen Platz im Leben wirken sehr echt und menschlich.
Viele Szenen sind zeitversetzt erzählt. Gerade dieser Wechsel macht das Buch so besonders. Die klare, direkte Sprache sorgt dafür, dass man sofort in die Geschichte hineingezogen wird und das Erzählte lange nachklingt.
Ein stimmungsvoller Einstieg wird schon durch das Cover angedeutet – mit den Zitronen, die für Bitterkeit, aber auch Frische und Neubeginn stehen.

Bewertung vom 29.09.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


ausgezeichnet

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Minas Sommerwochen in den frühen 80er Jahren und ihre Rückkehr Anfang der 2000er. Zwischendurch gibt es Rückblenden an frühere Ereignisse. So konnte man die Figuren besser verstehen. Es geht um Menschen, ihre Leben und ihre Träume. Es war spannend zu sehen, wie sie miteinander verbunden sind.
Besonders schön waren die Beschreibungen von Maine. Die Charaktere waren toll, vor allem die starken Frauen. Sie wirkten lebendig und echt.
Manchmal hat die Spannung ein bisschen nachgelassen, aber die Geschichte blieb trotzdem berührend und gefühlvoll. Am Ende war ich allerdings etwas verwirrt, weil es sehr offen geblieben ist. Ich hätte mir da mehr Klarheit gewünscht.
Trotzdem ist es für mich ein wunderschönes Sommerbuch. Es ist romantisch, gefühlvoll und voller Sehnsucht. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.09.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Man wird von Anfang an tief in die Geschichte hineingezogen. Es ist ein sehr gelungener Abschluss der Trilogie von Trude Teige. Die Handlung ist spannend und hat mich an vielen Stellen sehr bewegt. Oft ist sie traurig und auch erschütternd, aber genau das macht das Buch so eindringlich und lesenswert.
Besonders an diesem Buch ist, dass man neben der Geschichte viel über die deutsch-norwegische Kriegsvergangenheit erfahren kann. Auch der kulturelle Hintergrund wird anschaulich beschrieben, sodass man beim Lesen nicht nur mitfühlen, sondern auch viel dazulernen könnte. Alles ist so in die Handlung eingebaut, dass es lebendig wirkt und nie langweilig wird.
Der Schreibstil ist flüssig, gut zu verstehen und wirkt sehr authentisch. Manche Szenen haben mich richtig innehalten lassen, weil sie so eindrucksvoll geschrieben sind. Insgesamt ist das Buch spannend, informativ und emotional zugleich. Für mich war es ein bewegendes Leseerlebnis und ein schöner, runder Abschluss der Trilogie.

Bewertung vom 24.09.2025
Yueran, Zhang

Schwanentage


ausgezeichnet

Dieses Werk war meine erste Begegnung mit chinesischer Literatur und hat mich positiv überrascht.
Im Mittelpunkt steht ein missglückter Kidnapping-Versuch. Dadurch gerät das Kindermädchen unerwartet in die Rolle der Hauptverantwortlichen für ihr Schützling. Sie muss sich mit der neuen Situation auseinandersetzen und zeigt dabei bemerkenswerte Stärke und Anpassungsfähigkeit.
Das Buch geht jedoch weit über die Handlung hinaus. Es zeichnet ein kritisches Bild der modernen chinesischen Gesellschaft. Besonders eindrücklich wird dargestellt, wie stark die starre Klassengesellschaft die Möglichkeiten der Menschen einschränkt. Der soziale Rahmen scheint fast unüberwindbar – und genau diese Begrenzung prägt das Leben der Figuren.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin ernste Themen mit humorvollen Szenen aufzulockern. Diese Balance macht das Lesen nicht nur spannend, sondern auch unterhaltsam.
Insgesamt habe ich die Lektüre mit der überaus gelungenen Verbindung von Klassismus-Gesellschaftskritik und leichter, flüssiger Erzählweise sehr genossen.

Bewertung vom 21.09.2025
Bhatter, Ina

Drei Tage im Schnee


ausgezeichnet

In diesem Kurzroman beschreibt die Autorin das Leben der Protagonistin Hannah. Hannah ist eine sehr selbstreflektierte Frau, die beruflich sehr erfolgreich ist, dennoch sich immer wieder fragt, ob sie mit ihrem Leben so, wie es gerade ist, wirklich zufrieden sein kann. Was zählt in ihrem Leben überhaupt? Was ist ihr wirklich wichtig?
Hannah steckt in einem Teufelskreis fest: Je mehr sie arbeitet, desto mehr Geld gibt sie für Erholung aus – für Wellness, Restaurantbesuche, Wochenendreisen. Ihre Arbeit ist wie ein überdimensionierter Brocken, der ihr Leben bestimmt und kaum Platz für anderes lässt, was schließlich zu einem Nervenzusammenbruch führt.
Eine unerwartete Begegnung bringt jedoch Bewegung in ihr Denken: an einem Wochenende lernt sie Sophie kennen, ein kleines Mädchen, dessen Name aus dem Griechischen „Weisheit“ bedeutet. Für Sophie ist das Leben unkompliziert, voller Neugier und Freude. In diesen Begegnungen spürt Hannah, dass sie sich selbst im Laufe der Jahre verloren hat – vergessen hat, das Leben in all seinen Farben zu sehen, zu schmecken und zu riechen.
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt. Sie ist stellenweise traurig, schenkt aber zugleich Hoffnung und lädt dazu ein, das eigene Leben zu hinterfragen und neu zu betrachten.

Bewertung vom 19.09.2025
Rifaat, Laila

Aliya und der Silberexpress 2


ausgezeichnet

Das Buch Aliya und der Silberexpress ist der zweite Teil einer Trilogie. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, deshalb war es am Anfang etwas schwer für mich, richtig in die Geschichte hineinzufinden. Aber nach einer Weile habe ich gemerkt, dass man den ersten Teil nicht unbedingt kennen muss, um Freude an diesem Buch zu haben.
Die Geschichte ist sehr spannend. Man erlebt, wie Aliya im Verlauf der Handlung mutiger wird, ihre Freunde beschützt und immer stärker an den Aufgaben wächst. Es geht im Buch um aufrichtige Freundschaft, Zusammenhalt und vor allem darum, für seine Werte einzustehen.
Die Zauberwelt ist facettenreich beschrieben – plötzliche Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat, die Gefahren und Bedrohungen durch Dorian Dark sowie die spannende Frage, wem kann Aliya vertrauen? Auch das Buch selbst ist liebevoll gestaltet: das bunte Cover und die Zeichnungen auf den Seiten machen das Lesen noch schöner.
Ich finde, das Buch passt gut für Kinder ab zehn Jahren, aber auch ältere Leser können daran Freude haben. Es ist eine Geschichte, die spannend ist, aber auch warmherzig.

Bewertung vom 18.09.2025
Louis, Édouard

Der Absturz


sehr gut

Das Buch ist wortgewaltig und sehr flüssig geschrieben. Obwohl das Thema an sich ziemlich schwer ist, zieht es einen in den Bann und regt zum Nachdenken an – Gedanken, die einen auch nach dem Lesen noch tagelang begleiten. Besonders beeindruckend ist die Offenheit, mit der der Autor über seine Familie schreibt.
Nicht alle Handlungen oder Gedanken des Protagonisten oder des Autors konnte ich für mich nachvollziehen, doch das verurteile ich nicht. Schließlich bleibt es ein literarisches Konstrukt, bei dem für mich unklar ist, wo Wahrheit aufhört und Fiktion beginnt.
Die vielen interessanten Gedankengänge verleihen der Geschichte Tiefe, ohne dass die Handlung ins Stocken gerät. Insgesamt liest sich das Werk sehr flüssig und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Fazit: für mich eine starke, nachdenklich machende Lektüre – gute vier Sterne.

Bewertung vom 11.09.2025
Flitner, Bettina

Meine Mutter


ausgezeichnet

Meine Mutter von Bettina Flitner ist weit mehr als ein Erinnerungsbuch – für mich war es ein sehr persönlicher Abschied von der Mutter, voller Zartheit und Ehrlichkeit. Die Autorin öffnet Türen, die lange verschlossen waren, und zeigt, wie aus vielen kleinen Fragmenten ein Bild von Familie, Nähe und Veränderung entstehen kann.
Man spürt beim Lesen, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch eine Reise zu sich selbst bedeutet. Es geht nicht nur um Orte und Zeiten, sondern auch um das innere Weitergehen – um Kindheit, Geschichte und das, was einen im Leben prägt.
Das Buch lädt dazu ein, über die eigenen Erinnerungen nachzudenken, sich mit dem, was war, auseinanderzusetzen und vielleicht auch Frieden zu finden und Kraft der Versöhnung zu spüren. Das Cover passt wunderbar zum Inhalt, weil es so persönlich und sorgfältig gestaltet ist.

Bewertung vom 07.09.2025
Killick, Jennifer

Dread Wood - Tödliches Nachsitzen


ausgezeichnet

Meine Kinder und ich haben „Dread Wood“ von Jennifer Killick regelrecht verschlungen und halten es für einen gelungenen Auftakt der gruseligen Buchreihe der Autorin. Das Buch verbindet Elemente von leichtem Horror mit humorvollen Passagen, wodurch eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Unterhaltung entsteht.
Die Figuren der vier Nachsitzer sind gut ausgearbeitet und individuell charakterisiert, was die Handlung lebendig wirken lässt. Besonders positiv fällt auf, dass die Dialoge authentisch und wirklich witzig gestaltet sind.
Insgesamt ist „Dread Wood“ ein empfehlenswertes Buch für die angegebene Altersgruppe sowie alle, die eine spannende Geschichte mit humorvollen Momenten suchen. Vor allem eignet sich das Buch als gemeinsame Lektüre für ein Familienwochenende sehr gut, da es unterhaltsam ist, ohne dabei zu überfordern. Wir haben mit dem Buch eine schöne Familienzeit gehabt.

Bewertung vom 06.09.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


ausgezeichnet

Beim Lesen dieses Buches hatte ich den Eindruck, dass die Autorin einen guten Mittelweg zwischen Unterhaltung und Tiefe findet. Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich, sodass ich schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Trotzdem gelingt es ihr, ein ernstes und durchaus komplexes Thema zu behandeln: wie stark unterscheidet sich dein Leben, wenn plötzlich Kinder dazugehören.
Das Cover hat mir ebenfalls gut gefallen. Die Unterwasseraufnahme hat für mich eine symbolische Wirkung: Sie erinnert an einen Eisberg, bei dem nur ein kleiner Teil sichtbar ist, während der größere Teil verborgen bleibt. Das passt gut zu dem, was im Roman thematisiert wird – die verborgenen Gedanken und Gefühle, die nicht sofort erkennbar sind.
Insgesamt ist das Buch für mich eine gelungene Mischung aus unterhaltsamem Lesen und inhaltlicher Tiefe. Es regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken.