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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 776 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Blase, Tina

Die Geisterhelfer - Blut ist dicker als Friedhofsnebel


sehr gut

Halloween mit echten Geistern? Geisterhelfer Leo ist nicht begeistert!

**Inhaltsangabe Verlag:**
Weil Leos Eltern unbedingt auf irgendwelche Berge in Amerika klettern wollen, müssen Leo und sein Bruder zusammen mit Antonia und zwei Freunden die Herbstferien bei Antonias Tante verbringen. Deren Gutshof entpuppt sich als gruseliges Schlösschen voller Geheimnisse, Spinnen und seltsamer Mitbewohner. Sogar eine alte Familiengruft gibt es, was Leo große Sorgen bereitet. Zu Recht. Es dauert nicht lange, bis Leo bei einem Fackelumzug auf einen Geist trifft. Der Geist ist genauso erschrocken wie Leo und ziemlich verwirrt. Er erinnert sich überhaupt nicht daran, gestorben zu sein! Und er ist nicht der einzige Geist, der hier sein Unwesen treibt und dringend Hilfe benötigt …

**Meine Inhaltsangabe:**
Leo und sein älterer Bruder müssen ein paar Tage mit Nachbarin Antonia bei deren Tante verbringen. Auch die Schulfreunde Dennis und Ziggy sind mit dabei. Das Haus der Tante ist eher ein Schloss, ziemlich alt, groß und gruselig, sogar mit eigener Familiengruft auf dem Grundstück und einem mürrischen adlernasigen Mitbewohner. Der andere Mieter ist kürzlich verstorben, was der aber nicht weiß und sich daher zu Leos Entsetzen als Geist herumtreibt. Eigentlich wollte Leo nicht schon wieder Geisteraufträge annehmen, sondern einfach nur seine Ferien genießen. Da wird aber nichts draus, zumal auch die Gruft nicht geisterfrei zu sein scheint.

Erster Satz: »Das Küchenfenster beschlägt vor meiner Nase.«

**Mein Eindruck:**
Ich mag die Geisterhelfer-Reihe sehr und auch dieser inzwischen 3. Band liest sich sehr gut und macht Spaß. Auch wenn ich diesmal ein bisschen den Humor vermisse. Es ist schon auch lustig, reicht aber nicht an die beiden Vorgängerbände heran. Auch finde ich die Tante ein bisschen drüber und den grimmigen Mitbewohner zu klischeehaft. Ist aber nicht weiter schlimm, ich fühlte mich trotzdem sehr gut unterhalten und mochte das Setting ganz gerne und auch die Halloween-Stimmung kam gut rüber. Hund Bauhaus ist ja inzwischen mein heimlicher Favorit mit seinen wirren Augen und der hängenden Zunge. Schön diesmal: die Annäherung der beiden Brüder, die sich bisher eher nicht so grün waren und die nun feststellen, dass sie sich super aufeinander verlassen können. Rivalität und Eifersucht spielen eine Rolle, was mir gut gefällt, da es doch aus dem Leben gegriffen ist. Ob die Reihe weitergeht, weiß ich gar nicht. Ich würde mich aber drüber freuen. Das Cover wie auch die vielen s/w-Illustrationen im Inneren sind richtig gut und unterstreichen das Gelesene perfekt. Leider leuchten diesmal Teile des Covers nicht im Dunkeln, wie es bei den ersten beiden Bänden der Fall war, was ich ein bisschen schade finde. 4/5 Sterne. Das perfekte Buch zur kommenden Herbst- und Halloween-Zeit.

Bewertung vom 23.09.2025
Funck, Anne

Mein magisches Museum und Vincent van Gogh


ausgezeichnet

Mitmachbuch zur Kunstvermittlung mit Spaß, Spiel und Rätseln

**Inhaltsangabe Verlag:**
Professor Dell’Arte wirbelt aufgeregt durch seine Museumsräume: Er bereitet eine Ausstellung vor, die einige der berühmtesten Kunstwerke Vincent van Goghs zeigen soll. Dabei taucht er tief in die Welt des bekannten Künstlers ein. Doch kurz bevor die Gäste eintreffen, stellt er mit Entsetzen fest: Die Farben in den Gemälden sind plötzlich durcheinandergeraten! Waren die Farbwichtel am Werk? Nun liegt es an den jungen Leserinnen und Lesern, der Farbwelt und dem Malstil van Goghs auf die Spur zu kommen.
Mit jeder Aufgabe und jeder kreativen Idee entdecken die Kinder nicht nur van Goghs einzigartigen künstlerischen Stil – sie erleben seinen Weg von den Anfängen in den Niederlanden bis hin zum sonnendurchfluteten Süden Frankreichs. Dabei dürfen sie selbst zu kleinen Künstlerinnen und Künstlern werden und Seite für Seite ihr ganz persönliches Kunstbuch gestalten.

**Meine Inhaltsangabe:**
Auf 40 aktiven Seiten wird das Leben und Schaffen des großen Künstlers Vincent van Gogh spielerisch vermittelt. Hier steht der Spaß im Vordergrund und passend zum Thema auch die Kreativität. Farbenlehre, Herstellen eigener Naturfarben, ein Selbstportrait malen, Bildausschnitte suchen und finden und vieles mehr.

Erster Satz: »Professor Emilio Dell´Arte hat alle Hände voll zu tun.«

**Mein Eindruck:**
Gelb war van Goghs Lieblingsfarbe und so ist auch das Cover in dieser Signalfarbe gestaltet. Doch nicht nur die macht das Buch zu einem Hingucker, sondern auch die Größe von 28 x 28 cm. Auf den 40 Seiten erfahre ich nicht nur ganz viel über das Leben und einige der Werke des Künstlers, sondern werde aufgefordert, aktiv einzutauchen, mitzumachen, zu experimentieren, zu rätseln, zu suchen und kreativ zu werden. Ein Buch, das ausdrücklich dazu einlädt, hineinzumalen. Farben sind ein großes Thema, das durch lustige kleine Farbkleckse spielerisch vermittelt wird. Ich könnte mir dieses Buch auch wunderbar in der Schule vorstellen, um den Kunstunterricht aktiver und ansprechender zu gestalten. Allerdings sind Texte und Wissensvermittlung teilweise für 6-jährige zu anspruchsvoll, würde ich meinen, sowie auch einige der Kreativaufgaben. Ich sehe das Buch eher ab einem Alter von ca. 10 Jahren. Dafür aber nach oben keine Grenzen, hier kann jeder noch was lernen. Gefällt mir ausgesprochen gut! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 21.09.2025
Grob, Patricia

Lobster, Mord und Meeresrauschen - Tante Tilli ermittelt


sehr gut

Rüstige Seniorin ermittelt im Tod ihres dänischen Ex-Mannes

**Meine Inhaltsangabe:**
Tilli, ehemalige Politesse aus Königstein in Sachsen, will ihrer geldgierigen Familie entgehen, die sie am liebsten sofort ins Seniorenheim abschieben würden. Also bucht sie einen Flug nach Las Vegas, packt ihre Sachen und haut ab. Irgendwas geht schief, statt im trubeligen LV landet Tilli im beschaulichen Grenaa an der dänischen Küste. Aufgrund diverser Probleme mit Weiterflug und Gepäck steckt sie dort erst mal fest und mietet sich in einer etwas verwahrlosten Pension bei Katrine ein. Deren Nachbar ist ausgerechnet der kofferverbummelnde Reisebürobesitzer Jakobsen, der nicht nur Kauz Charly bei sich beherbergt, sondern auch einen Blick auf Tilli geworfen hat. Die stolpert aber beim Bummel über die Leiche ausgerechnet ihres Ex-Mannes Tosh und setzt nun alles daran aufzuklären, ob er durch einen blöden Unfall gestorben ist oder doch jemand nachgeholfen hat.

Erster Satz: »“Ach Tantchen“, seufzte Alexander und drückte ihre Hand.«

**Mein Eindruck:**
Ich lese gerne CosyCrime und dieser hier reiht sich da schön ein. Es ist cosy (oder sollte ich wegen der Location Dänemark eher hyggelig sagen?), die kleine verwahrloste Pension als Dreh- und Angelpunkt hat Charme, ebenso wie Kauz Charly, der dort in einer offenen Voliere lebt und für so manchen Lacher sorgt. Die kleine Liebesgeschichte mit Hindernissen ist süß und der Fall nicht vorhersehbar. Ja, das eine oder andere ist schon arg weit hergeholt und es gibt viele Zufälle, die natürlich dem Fortgang der Handlung geschuldet sind, doch hier steht sicherlich die kurzweilige, leichte Unterhaltung im Vordergrund und nicht ein knallharter Krimifall mit Hand und Fuß und realistischen Ermittlungen. Der Schreibstil ist super zu lesen, die Story nimmt Fahrt auf und endet in einer für mich nicht vorhersehbaren Auflösung und die Figuren sind bildhaft gezeichnet und gut vorstellbar. Es gibt einiges zu Lachen und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle, die leichten, humorvollen Cosy Crime mit liebenswerten Figuren und einem vielschichtigen, spannenden Fall mögen und auch mal über die eine oder andere nicht ganz realistische Szene hinwegsehen können. Ich für meinen Teil freue mich auf die Fortsetzung (Band 2 der Tante Tilli ermittelt-Reihe (WELLEN, SITTICH UND EIN MORD) erscheint am 09.01.2026) und bin schon sehr gespannt, was Tilli dann so alles erleben wird.

Bewertung vom 19.09.2025
Coyne, Matt

Frank & Red


ausgezeichnet

Herzensbuch über eine generationenübergreifende Freundschaft

**Meine Inhaltsangabe:**
Frank, fast 70, kommt über den Tod seiner Frau Marcie nicht hinweg, verlässt sein Haus nicht mehr und hat mit seinem Sohn nach einem Streit auf Marcies Beerdigung keinen Kontakt mehr. Zu viel trinkend, ein bisschen verwahrlost und sehr abweisend lebt er mehr schlecht als recht vor sich hin. Seine unsoziale Ungestörtheit genießt er, in dem er mit Marcie spricht, die sich ihm immer wieder zeigt. Die Ruhe endet jäh, als im Nachbarhaus die alleinerziehende Mama mit dem 6jährigen Red (eigentlich Leonard) und einem quietschenden Trampolin einzieht. Red ist im Gegensatz zu Frank kontaktfreudig und redet gern, viel und pausenlos. In seiner naiven Freundlichkeit will er Frank gern näher kennenlernen, malt ihm ein Bild, quasselt ständig auf ihn ein und lässt sich auch von Franks abweisendem Gebrumme nicht aufhalten. Nach und nach holt er Frank so aus dessen selbsterwählter Trauerisolation und eine für beide Seiten wichtige Freundschaft beginnt sich zu entwickeln.

Erster Satz: »Ah, Himmelherrgott …«

**Mein Eindruck:**
Dieses Buch ist urkomisch und gleichzeitig tief berührend. Ich habe es nicht einfach nur gelesen, sondern es gefühlt und miterlebt. Quasselstrippe Red muss man einfach ins Herz schließen und was er da teils vom Stapel lässt, ist crazy, klug, gaga und gleichzeitig tiefgründig und so aus dem Leben gegriffen. Wie Kinder halt einfach sind. Ihm gegenüber steht Frank, der durch den zu frühen Tod seiner über alles geliebten Frau völlig aus der Bahn geworfen wurde. Anfangs kann man ihn nur unmöglich finden, was sich dann aber in Mitleid wandelt und später in große Sympathie. Das Miteinander der beiden sowie deren jeweils eigene Geschichten (Frank und seine Trauer, Red und sein ganz eigenes Familiendrama mit der Scheidung seiner Eltern und der Tatsache, dass er in der Schule immer ein bisschen der Nerd ist und gemobbt wird) sind berührend, fesselnd und so gut zu lesen. Es wird einfach nie langatmig oder übertrieben, ich hatte beim Lesen durchgehend entweder ein Glucksen oder einen Kloß im Hals und war richtiggehend traurig, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Das war Kopfkino vom Allerfeinsten und der Stoff, aus dem die besten Filme entstehen. Lest es! Sonst verpasst ihr was! 5/5 + Highlight-Sternchen und eine von Herzen kommende Empfehlung für alle, die wundervolle Dramödien zum Lachen und Mitfühlen lieben.

Bewertung vom 18.09.2025
Verdú, Irene

Der Brief


ausgezeichnet

Geliebt zu werden und Freunde zu haben ist schön!

Meine Inhaltsangabe:
Der Wind findet einen Brief, dessen Absender und Empfänger nicht mehr lesbar sind, dessen Inhalt aber zu schön ist, um den Brief einfach zu vergessen. Drin steht nämlich ICH LIEBE DICH. Also gibt der Wind dem Brief einen Schubs und der landet bei Mr. Katz, der ein einsames, zurückgezogenes, mürrisches Leben lebt. Der Liebesbrief erfreut ihn so sehr, dass er unbedingt herausfinden will, wer ihm den wohl geschickt hat. Und so vermutet er zunächst, dass Frau Gans die Briefschreiberin ist und hilft ihr beim Tragen ihres Korbes. Sie ist so verblüfft über die Freundlichkeit des alten Griesgrams, dass sie sich nicht mal dafür bedankt, was Mr. Katz enttäuscht und ihn zu seinen nächsten Kandidaten bringt: erst zu Frau Henne und dann zu Herrn Hund. Beiden hilft er, beide bedanken sich zunächst nicht vor lauter Überraschung. Geknickt kehrt Mr. Katz zu seinem Haus zurück und erlebt dort eine wunderschöne Überraschung.

Erster Satz: »Eines Tages, nach dem es geregnet hatte, fand der Wind einen Brief.«

Mein Eindruck:
Eine Katze auf dem Cover? Klar hat mich das sofort gehabt! Doch es bleibt nicht beim schönen Cover, sondern dahinter verbirgt sich eine zuckersüße Geschichte und wunderschöne Illustrationen, die sich fast alle über eine ganze Doppelseite ziehen, sowie kurze Texte, immer nur ein paar Zeilen pro Seite und schön kindgerecht. Dadurch eignet sich das Buch perfekt zum Vorlesen und gemeinsam Entdecken. Die Botschaft ist so einfach, wie wichtig: was du gibst, bekommst Du zurück und manchmal ist es gut, über den eigenen Schatten zu springen und die Komfortzone zu verlassen. Und: Freundlichkeit erfreut nicht nur die anderen, sondern auch einen selbst. Ich mag Bücher, die derart grundlegende Werte ohne erhobenen Zeigefinger, sondern herrlich unterhaltsam vermitteln, so dass sie schon für die ganz Kleinen als guter Gesprächsaufhänger funktionieren. Großformatig (22x29 cm), wunderschön bebildert, mit toller Handlung und herrlich kindgerecht umgesetzt. Einfach nur gut! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


sehr gut

Bedrückende Dystopie, die nachklingt

**Mein Eindruck:**
8 lebt im 30. Stock ihres Wohnblocks in Surdus. Jeder Tag läuft gleich ab: aufstehen, zum Zug gehen, in einer Kabine ihre Arbeit verrichten, keinen Ansprechen, keinen Anschauen, keine Gefühle zeigen. Den ganzen Tag tönt folgendes Mantra aus den Lautsprechern:

Hör zu, sei gehorsam, folge.
Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.
Sei hilfreich und ergeben.
Unterwirf dich dem Willen der Beseelten.

8 versucht sich daran zu halten, doch sie ist sich sicher, sie ist anders als die anderen. Eines Tages, 8 sitzt mal wieder im Zug zur Arbeit und kann es nicht lassen, den Kopf ein kleines bisschen anzuheben, trifft ihr Blick auf den eines anderen Mädchens, auf 1000. Für 8 ist klar: sie muss 1000 wiedertreffen, sie sind sich so ähnlich, beide sind anders als die anderen. Schaffen die beiden es, aus Surdus, aus ihrem Leben auszubrechen und gemeinsam zu fliehen?

Erster Satz: »Immer, wenn ich aus dem Fenster über die schneeweißen Türme von Surdus blicke, denke ich an Flucht.«

**Mein Eindruck:**
Das ist sicher keine leichte, flotte Lektüre, sondern eine düstere, beklemmende Dystopie, die auf nur 160 Seiten ein großartiges Thema behandelt. Alles in Surdus ist grau und farblos und macht einen beim Lesen echt depressiv. Mir gefällt, wie 8 sich langsam ihrer selbst bewusst wird. Als die beiden Mädchen aufeinandertreffen, zieht sich die Story ein bisschen und ist auch irgendwie seltsam zu lesen und ein wenig verwirrend, finde ich. Doch dann, als es Richtung Ende geht, kommt ein Plot Twist daher, der es in sich hat und den ich zumindest nicht auf dem Schirm hatte (wobei ich mich im Nachhinein frage: warum eigentlich nicht). Das Buch war ab dem Zeitpunkt gefühlt ein komplett anderes, was ich total interessant fand und das Ende hat mich sehr berührt. Und zum Nachdenken gebracht über… halt, nein. Das kann ich gar nicht verraten, ohne zu spoilern. Ich fand es richtig gut, mal was völlig anderes. Wer auf beklemmende Dystopien steht, die auf wenigen Seiten schnell auf den Punkt kommen und dennoch viel drumherum beschreiben und die sich von einem etwas anderen Schreibstil, als man das sonst von Jugendbüchern gewohnt ist, nicht abschrecken lassen, dem lege ich das Buch gern ans Herz. Von mir gibt´s 4/5 Sterne.

Bewertung vom 16.09.2025
Lees, Jordan

Whisperwicks - Die Suche nach den Flüsterflammen


ausgezeichnet

Fantastisches Abenteuer in einer düsteren Parallelwelt

**Inhaltsangabe Verlag:**
Benjamiah liebt es, seiner Oma in der Buchhandlung auszuhelfen. Er glaubt an Wissenschaft, Logik und die Macht der Vernunft. Er glaubt nicht an Magie. Doch als er mit der Post ein mysteriöses Geschenk erhält, wird er in die Parallelwelt von Winkelwald geführt, wo sich dunkle Geheimnisse in einem riesigen Straßenlabyrinth verbergen, aus dem es kein Entkommen gibt. Zusammen mit Elizabella, von deren Vater er in dem fremden Ort aufgenommen wird, nimmt er eine Reihe von magischen Prüfungen auf sich, um das Verschwinden ihres Zwillingsbruders aufzuklären. Er hofft dabei, mit Hilfe der Flüsterflammen selbst einen Weg aus Winkelwald zurück nach Hause zu finden. Vor Elizabella und Ben liegt eine gefährliche Suche nach der Wahrheit.
Ein atemberaubendes Debüt mit grandiosem Weltenbau, das in eine fantastische Welt voller Magie entführt – für alle Fans von Cornelia Funke oder Philip Pullman

**Meine Inhaltsangabe:**
Der 11jährige Benjamiah ist ein Außenseiter, sehr klug und belesen und glaubt an Fakten, nicht an Fiktion. Sein Weltbild wird jedoch völlig umgeworfen, als er eines Tages von einer lebendig gewordenen Puppe, die sich in verschiedene Tiere verwandeln kann, durch eine Tür im Keller der Buchhandlung seiner Oma in eine Parallelwelt geführt wird: Winkelwald. Dort ist alles farblos und düster, die Menschen tragen kleine Puppen in einer Schlaufe am Gürtel und die Straßen scheinen sich ständig zu ändern. Er trifft auf die gleichaltrige Elizabella, die ihren Zwillingsbruder sucht. Nach anfänglichen Problemen raufen die beiden sich zusammen und schlittern in ein großes, gefährliches Abenteuer, in dem sie Rätsel lösen, um ihr Leben fürchten und ihren Mut finden müssen.

Erster Satz: »Die Puppenmacherin kommt, wenn ein Kind geboren wird.«

**Mein Eindruck:**
Das Buch ist jetzt noch nicht zu haben, erst ab dem 15. Oktober. Mein Tipp: setzt es jetzt schon auf eure Wunschliste oder bestellt es direkt vor, wenn ihr tolle Fantasystories und Parallelwelten mögt!
Das wunderschöne, prallvolle Cover verspricht eine fantasievolle, überbordende und geheimnisvolle Story und das völlig zurecht! Es beginnt mit einem kurzen Auszug aus dem Buch über die Geschichte von Winkelwald. Diese Auszüge stehen vor jedem Kapitelbeginn und bringen dem Lesenden die Parallelwelt ein Stückweit näher, was ich großartig finde. Jedes neue Kapitel weist zudem eine schöne s/w-Vignette auf und es gibt immer mal wieder ganzseitige, sehr bildhafte s/w Zeichnungen mit Szenen aus dem Buch. Was Jordan Lees für eine neue Welt gebaut hat, hat mich total umgehauen: düster, skurril, bedrohlich, unbekannt und verwirrend, dann wieder voller Leben, fantasievoll, sprühend vor Ideen und beeindruckend. Die Story selbst ist durchweg hochspannend, zum Mitfiebern und größtenteils unvorhersehbar, so dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen. Die Protagonisten haben sich unmittelbar in mein Herz geschlichen, allen voran Benjamiahs Seelenpuppe mit dem zutreffenden Namen Nervensäge und natürlich Ariadne, ein kleines, rotes, richtungsweisendes Schnürchen. Ihr fragt euch jetzt bestimmt: was? Aber mehr kann ich nicht verraten, lest es bitte einfach selbst, wenn ihr Fantasy mögt, die nicht abgehoben, sondern rund, aufregend, schlüssig und wunderbar flüssig zu lesen daherkommt. Ich für meinen Teil freue mich RIESIG auf die Fortsetzung! 5/5 Sterne und eine Empfehlung für Lesereisende ab 11 Jahren, nach oben keine Grenze.

Bewertung vom 15.09.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


ausgezeichnet

Herbstliche Cosy-YA-Romance in niedlicher Kleinstadt

**Meine Inhaltsangabe:**
Ellis, 17, weiß genau, was sie will: ihrem erfolgreichen, heißgeliebten Vater nacheifern, auf der renommierten New Yorker Uni studieren, Journalistin und erfolgreich werden. Dafür lässt sie alles andere links liegen: Party, Freunde, Jungs, sogar ihr Steckenpferd Modedesign. Als ihre Eltern sich trennen, muss sie gegen ihren Willen mit ihrer Mutter vorübergehend in deren Heimatstädtchen Bramble Falls ziehen, in das Haus ihrer Tante und Cousine. Sie wird direkt eingespannt für das Herbstfestival und lernt in der Schule, die sie dort auch besuchen muss, einige Gleichaltrige kennen und freundet sich mit ihnen an. Und dann ist da noch Cooper. Den kennt sie von den Sommerferien vor 3 Jahren. Damals waren sie die allerbesten Freunde und erlebten sogar ihren ersten Kuss miteinander. Doch jetzt zeigt er ihr die kalte Schulter. Das ist Ellis aber egal, sie will ohnehin nur eins: so schnell wie möglich zurück nach New York zu ihrem Vater und ihre Karriere weiter vorantreiben. Doch der Zauber vom herbstlichen Bramble Falls zeigt langsam Wirkung und Ellis muss so einiges überdenken.

Erster Satz: »Kaviar ist ekelhaft, und wer was anderes behauptet, der lügt.«

**Mein Eindruck:**
Das Buch ist eine Augenweide! Dieses hübsche Cover mit dem wunderschönen Buchschnitt, so herbstlich und heimelig, ich mags total! Die Kapitel haben alle einer herbstliche Laub-Deko am Anfang, sehr liebevoll gestaltet also. Der Schreibstil macht es mir leicht, mich sehr schnell in der Story heimisch zu fühlen. Dieses idyllische Bramble Falls ist so schön beschrieben, die Figuren darin so sympathisch und die wohlige Herbststimmung übertragt sich total auf mich. Die Lovestory zwischen Ellis und Cooper ist rührend, wenn ich auch die Reaktionen der beiden, die Aufs und Abs und Hin und Hers stellenweise ein bisschen drüber fand. Hier gibt es jetzt keine unvorhergesehenen Wendungen, alles läuft schön geradlinig vor sich hin und irgendwie weiß man auch immer, was als nächstes passieren wird. Dennoch tut das dem Lesegenuss überhaupt keinen Abbruch, da das Wohlfühlgefühl und die heimelige Stimmung beim Lesen absolut im Vordergrund stehen. Das perfekte Buch, um sich damit an einem Herbsttag mit Tee und Keksen in eine Decke zu kuscheln und ohne großen Anspruch, dafür aber mit viel Gefühl und einem Dauerlächeln im Gesicht abzutauchen. Für alle jungen und junggebliebenen Romance-Fans ein Must Have und von mir tadellose 5/5 Sterne. Einfach, weil es ein echtes Wohlfühlbuch ist und ich nur so hindurchgeflogen bin.

Bewertung vom 13.09.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


ausgezeichnet

Spannender, atmosphärischer YA-Thriller mit historischen Rückblenden

**Inhaltsangabe Verlag:**
„Ich glaube, dieser Tod in Morning House war ein Mord.“
Nachdem Marlowe wegen einer explodierenden Kerze aus Versehen das Haus ihrer Nachbarn niederbrennt und zum Gespött der Stadt wird, nimmt sie einen Ferienjob auf einer abgelegenen Insel an. Gemeinsam mit einer Gruppe anderer Teenager soll sie Führungen durch eine alte verfallene Villa anbieten. Doch die Idylle bleibt nicht lange so sonnig, denn schon bald wirft die Vergangenheit einen düsteren Schatten über die Insel. In den Dreißigerjahren hat dort ein Arzt mit seinen Adoptivkindern gelebt, bis sie nach einer Tragödie das Anwesen verlassen haben und nie zurückgekehrt sind. Zunehmend vermischt sich Früher mit Heute, Spekulation mit Verdacht – und die tödlichen Gefahren der Insel sind keineswegs Geschichte.

**Meine Inhaltsangabe:**
Marlowe wollte nur ihre neue Freundin mit einem romantischen Date beeindrucken, leider ging dabei das Haus in Flammen auf und Marlowe wird das Gesprächsthema in ihrem kleinen Wohnort. Da kommt der Ferienjob (Touristenführungen durch Morning House auf Ralston Island, einem großen Anwesen der Familie Ralston aus den 1930er Jahren in der Region Thousand Islands, New York) gerade recht. Mit mehreren Jugendlichen aus der Gegend, eine offensichtlich eingeschworene Clique, arbeitet und lebt sie nun also auf der Insel und lernt alles über die tödliche Tragödie im Morning House, bei der zwei der sieben Ralston-Kinder starben. Sie erfährt, dass sie die Stelle eine kürzlich verunglückten Typs eingenommen hat, der Teil der Jugend-Clique war und hört von Verdächtigungen und Spekulationen, die auf alles ein anderes Licht werfen. Die idyllische Insel wird zum gefährlichen Ort zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was sich durch das Aufziehen eines schweren Sturms noch verschärft.

Erster Satz: »Die typisch amerikanische Familie Ralston und ihr perfekter Sommersitz.«

**Mein Eindruck:**
Anfangs fand ich die Story ganz unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Als Marlowe dann auf der Insel war und die Geschichte der Ralstons aus dem Jahr 1932 durch die vielen Rückblicke immer präsenter wurde, war ich dann aber völlig gefesselt. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ja, man spürt am Schreibstil deutlich, dass die Zielgruppe Jugendliche bzw. junge Erwachsene sind. Doch ist das nicht abwertend gemeint, vielmehr macht das viel der Atmosphäre der Story aus. Das Setting könnte schöner nicht sein und ich habe echt Fernweh bekommen. Die Figuren sind alle toll beschrieben samt des Gefühls-Chaos, in denen man sich in dem Alter unweigerlich befindet. Dieses wird aber so humorvoll, teils sehr witzig rübergebracht, dass ich viel kichern musste. Daneben dann die Rückblenden, die tragische Geschichte der Ralstons, die mich extrem gefesselt hat und mich dazu brachte, 1 und 1 zusammenzuzählen, nur um dann bei 5 zu landen, wie sich später herausgestellt hat. Großartig, der Aufbau. Mir gefiel die Atmosphäre besonders gut und ich bin nur so über die Seiten geflogen und fühlte mich ein Stückweit in meine 1990er-Jahre zurückversetzt, als ich so Filme wie z.B. »Eiskalte Engel« angesehen habe. Mir hat dieser YA-Thriller richtig gut gefallen und das, obwohl ich so gar nicht mehr die Zielgruppe bin! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 08.09.2025
Stepánka Sekaninová

Voll gruselig


ausgezeichnet

Herrlich atmosphärisches Wimmelbuch für einen gruseligschönen Zeitvertreib

**Meine Inhaltsangabe:**
Auf jeweils zwei Doppelseiten werden hier insgesamt sechs gruselige Orte vorgestellt: Darcula-Schloss, Friedhof, Geisterwald, dunkle Gassen, Spukhaus und Hexenturm. Auf der ersten Doppelseite erfährt man ein bisschen was über den jeweiligen Ort, auf der folgenden ist dann das große Wimmelbild sowie die Suchaufgabe. Das Buch ist mit ca. 22 x 28 cm großformatig und hat etwas dickere Pappseiten und spielt mit dem wohligen Grusel bekannter Schauerorte.

Erster Satz: »Erinnerst du dich, wann du dich zuletzt gegruselt hast?«

**Mein Eindruck:**
Dieses Cover ist doch mal echt der Hammer, oder? Lag es ein Weilchen im Licht, leuchten einige Bestandteil herrlich gruselig und spooky-grün im Dunkeln! Doch das ist längst nicht alles. Denn im Innern geht es auch schaurig-schön weiter. Auf 26 Seiten kann der gruselbegeisterte Leser ab ca. 8 Jahren die wimmeligsten Bilder entdecken und bekommt Suchaufgaben gestellt. Zwischen Skeletten, Kopflosen, Fledermäusen, Ratten, Kürbissen, in verwinkelten Gassen, schaurigen Türmen, dunklen Wäldern, blutdürstigen Schlössern und gänsehautverursachenden Friedhöfen sind so manche Szenen versteckt und warten nur darauf, entdeckt zu werden. Wer genau hinguckt, entdeckt auf jeder Seite die schwarze, einäugige Katze. Dunkel gehalten, wundervoll atmosphärisch und mit absolut schönen Illustrationen gefüllt eignet sich das Wimmelbuch perfekt für gruselige Herbststunden, sei es speziell an Halloween oder einfach an einem dieser trüben, regnerischen Tage, die man lieber daheim verbringt. Ich mags total und daher natürlich 5/5 Sterne!