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Katja K
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Bonn

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2025
Perry, Devney

Juniper Hill Die Edens 2


sehr gut

Holpriger Neuanfang mit Säugling und Smalltown-Vibes
Dieses Buch fand ich sehr leicht und unterhaltsam zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und locker, die Charaktere sympathisch und das kleine Städtchen sehr charmant. Das Hotel- und Restaurant-Setting hat mir gut gefallen und ebenfalls cozy Vibes ausgestrahlt. Die Geschichte wird abwechselnd aus Memphis' und Knox' Perspektive (in Ich-Form) erzählt, so dass man beiden Charakteren näher kommt. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, was zum einen die Annäherung zunächst erschwert und zum anderen am Ende noch zu einem richtigen Showdown führt. Besonders angesprochen hat mich die generell "erwachsene" Thematik in dem Roman, wie z.B. die Herausforderungen mit einem Säugling. Die gesamte Familie Eden wird so liebevoll dargestellt, dass man am liebsten noch ein bisschen länger in dieser Welt verweilen möchte. Die Liebesgeschichte verlief mir dann fast ein bisschen zu glatt und ich hätte mir mehr Ecken und Kanten und Konflikte bei den Charakteren gewünscht. Auch das Ende fand ich etwas kitschig. Nichtsdestotrotz habe ich dieses Buch gerne und schnell gelesen, mich nie gelangweilt und dabei einfach eine gute Zeit gehabt. Es ist ein leichter Wohlfühlroman für zwischendurch ohne allzu große Tiefe.

Bewertung vom 03.10.2025
Teng Luo Wei Zhi

Verdorbenes Herz / Till the End of the Moon Bd.1


gut

Asiatischer Zauber mit Längen

Vorab zur Ästhetik: Das Buch ist wunderschön gestaltet mit einem tollen Farbschnitt, Illustrationen im Buch und einer angenehmen Haptik. Was den Inhalt angeht, so hat mich zunächst einmal das asiatische Setting mit den vielen Hinweisen auf Kultur, Religion, Daoismus und Buddhismus völlig begeistert und gefangen genommen. Auch der behutsame Sprachstil mit sorgfältig gewählten Worten, stellenweise poetisch und anmutig, passt dazu perfekt. Dieser hat mich von Beginn an fasziniert; er wirkt würdevoll, teilweise ein wenig altmodisch, und selbst die grausamsten Szenen werden fast sanft anmutend geschildert. Leider haben sich manche eher belanglosen Schilderungen wiederholt, wodurch unnötige Längen entstanden sind. Die Sprache wirkte dann etwas umständlich. In Bezug auf die Handlung lässt sich feststellen, dass wir es hier mit einer echten Enemies (to Lovers?) - Story zu tun haben. Es gibt bislang kein erlösendes "Ach, er ist ja doch nicht so böse / hat eigentlich einen guten Kern". Im Gegenteil, der Dämonenprinz wird als abgrundtief kalt und bösartig dargestellt (wenn auch mit einer heftigen Vergangenheit, die Gut und Böse dann eben doch verschwimmen lässt) und der Hass zwischen ihm und Li Susu ist deutlich spürbar. Das hat mir sehr gut gefallen und ich denke, es handelt sich hier um eine der "Slowest Burn"- Geschichten im Bereich der Romantasy. Zu dem Charakter von Li Susu konnte ich direkt eine Beziehung aufbauen; sie ist eine gelassene, mutige und teilweise auch verschmitzte starke junge Frau, die ihre Mission erfolgreich erfüllen möchte. Tantai Jin dagegen bleibt in seiner Persönlichkeit wenig spürbar, was natürlich in seiner Natur liegt. Dennoch führte dies zusammen mit der teilweise umständlichen Erzählweise dazu, dass ich ungefähr in der Hälfte des Buches etwas zu kämpfen hatte und mir zeitweise recht egal war, wie es mit den Figuren weiterging. Dies hat sich im weiteren Verlauf wieder gegeben. Die vielen chinesischen Namen und Begriffe waren am Anfang verwirrend. Es gibt jedoch eine Ahnentafel, Fußnoten und ein umfangreiches Glossar. Mein Fazit: Dieses Buch ist für mich asiatische Fantasy pur. Wer sich für die asiatische Kultur und Mythologie interessiert, wird hier wunderbar eintauchen können. Man sollte sich allerdings auf eine ruhigere Erzählung mit einer speziellen poetischen und manchmal auch umständlich-anstrengenden Sprache gefasst machen und dazu bereit sein, ein paar Längen auszuhalten. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 28.09.2025
Harrow, Jamie

One On One


sehr gut

Gelungene Basketball-Romance mit viel Humor und einem ernsten Thema

Mir hat diese Sportsromance sehr gut gefallen. Sie lässt sich leicht lesen und ich empfand sie als äußerst kurzweilig. Der Schreibstil ist mir von Beginn an besonders positiv aufgefallen; er ist detailliert, bildlich, humorvoll und locker. Ich habe die Szenen direkt vor meinem inneren Auge sehen können. Annie habe ich mit ihrem beißenden Humor, ihrer Selbstironie und ihrer teilweisen Unbeholfenheit direkt ins Herz geschlossen. Sie ist eine starke Protagonistin, gleichzeitig leidet sie an Selbstzweifeln und Unsicherheiten und scheint sich selbst noch nicht richtig gefunden zu haben. Aus ihrer Perspektive wird die ganze Geschichte (in Ich-Form und Präsens) erzählt. Ben blieb für mich ein wenig blasser; Kapitel aus seiner Perspektive wären eine nette Ergänzung gewesen. Aber auch so fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden spannend und den anfänglichen ständigen Schlagabtausch amüsant. Insgesamt wird die Liebesgeschichte nicht nur witzig, sondern gleichzeitig auch behutsam erzählt ("Enemies to Lovers", "Slow Burn"). Im letzten Drittel plätschert sie für meinen Geschmack eine Zeit lang etwas zu gemächlich vor sich hin, auch konnte ich in dieser Phase Annies Verhalten nicht immer nachvollziehen. Gut fand ich, dass auch dargestellt wird, dass beide Charaktere aus ihrer Vergangenheit schwere Päckchen zu tragen haben. Durch die gesamte Geschichte hindurch merkt man, dass die Autorin am Rande eines Basketballplatzes aufwuchs, denn die Liebe zu diesem Sport wird auf jeder Seite deutlich. Auch Annies Arbeit als Social Media Managerin und Filmerin fand ich neben der Liebesgeschichte sehr faszinierend und ich hätte zu gerne einmal eines ihrer Hype-Videos gesehen. Die Begeisterung für ihre Arbeit ist direkt auf mich übergesprungen, obwohl ich keinerlei Berührungspunkte mit diesem Betätigungsfeld habe. So etwas liebe ich an Büchern! Das ernste Thema hinter den Kulissen möchte ich nicht näher benennen, um nicht zu spoilern. Es wurde sehr gut und realistisch dargestellt. Hier wäre eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches sicherlich sinnvoll. Mein Fazit: Diese kurzweilige, sehr gut geschriebene Sportsromance hat mich oft zum Grinsen gebracht und behandelt zudem als Gegengewicht noch ein (nicht nur im Sport) wichtiges Thema. Zwischendurch hätte ich mir etwas mehr Emotionen in der Liebesbeziehung gewünscht, aber alles in allem kann ich dieses Buch allen Fans von Romances nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 24.09.2025
Milán, Greta

The Penguin Paradox


ausgezeichnet

Leichte Winter Romance mit süßen Nebendarstellern

Dieses Buch erfüllt meiner Meinung nach alles, was das hübsche, glitzernde und moderne Cover verspricht: Es lässt sich leicht lesen, bietet viel Romantik und Winter-Magie und ein wunderschönes Setting in der Antarktis mit vielen niedlichen Pinguinen. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet; besonders Emerie mit ihren ganz speziellen Ansichten und ihrer unbeholfenen Unnahbarkeit habe ich direkt ins Herz geschlossen. Das Forschungs-Setting hat mich ein wenig an Ali Hazelwood erinnert, auch wenn es weniger ernsthaft wissenschaftlich zuging. Die Idee der Autorin, Emerie die Partnertreue von Pinguinen untersuchen und ihre Erkenntnisse auf Menschen projizieren zu lassen, finde ich ganz bezaubernd. Die gesamte Geschichte verströmt durchgängig eine gemütliche, liebevolle Atmosphäre und hat viele herzerwärmende Passagen, bei denen ich schmunzeln musste und mich einfach rundum wohlgefühlt habe. In negative Emotionen wird nicht stärker eingetaucht, so das Probleme nicht tiefgründig behandelt werden, aber ich denke, diesen Anspruch hat das Buch auch nicht und mir hat es hier ebenfalls nicht gefehlt. Fazit: Das perfekte Winterbuch für Fans von leichten Romance-Stories mit liebenswerten Charakteren und herzerwärmenden Wohlfühlmomenten.

Bewertung vom 14.09.2025
Wahl, Carolin

Crushing Souls (Driven Dreams-Dilogie, Band 1)


gut

Tolles Formel 1-Setting, aber etwas langatmig
Dieses Buch lässt mich etwas unschlüssig zurück. Anfang und Ende haben mir gut gefallen; sie sind flüssig, spannend und einfühlsam erzählt und die Charaktere Fiona und Duncan lassen Tiefe erahnen. Das Formel 1-Setting hat mich von Beginn an fasziniert, obwohl ich keinerlei Berührungspunkte zu diesem Sport habe. Aber ich blicke gerne auf diese Art über den Tellerrand. Im Mittelteil jedoch hat das Buch für mich enorm geschwächelt; es war langatmig, ich konnte die Charaktere nicht mehr spüren und vermisste emotionale Tiefe in ihren Persönlichkeiten und der Beziehung zueinander. Am Ende hat sich dies wieder positiv geändert, auch wenn der Schluss dann sehr schnell kam. Durchgängig gefallen haben mir die Interaktionen von Fiona mit ihrer besten Freundin Aurora, die sehr liebevoll dargestellt wurden. Öfters habe ich mich dabei ertappt, dass ich jetzt eigentlich lieber Auroras Geschichte lesen würde (ich tippe stark auf Band 2...). Mein Fazit: Tolles Setting, nette Story, aber man muss sich vor allem im Mittelteil auf einige Längen gefasst machen. Fans der Autorin möchten die Story sicherlich unbedingt lesen, denn uns begegnen nebenbei ein paar alte Bekannte und auch der Ausblick auf den Folgeband scheint recht vielversprechend.

Bewertung vom 12.09.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


ausgezeichnet

Eindrückliches Gedankenexperiment zu einem Frauenleben mit versus ohne Kind
Dieser Roman hat mich sehr berührt und aufgewühlt. Er behandelt auf schonungslose und gleichzeitig einfühlsame Weise ein sensibles Thema. Bereits die Ausgangsidee fand ich genial. Wer von uns hat sich nicht schon einmal gefragt, wie es wäre, wenn man im Leben an einer Stelle eine andere Abzweigung genommen hätte?! Anne Sauer kontrastiert auf diese Art für ihre Protagonistin Antonia zwei alternative Leben: eines mit und eines ohne Kind. Beide Versionen werden in ihren Herausforderungen, aber auch in ihrem Potenzial realistisch und berührend dargestellt. Ich habe eine ganze Reihe von verschiedenen Gefühlen durchlebt, darunter Beklemmung, Trauer, Zuversicht und Hoffnung. Es ist auch die ein oder andere Träne geflossen. Beide Antonias erleben schmerzhafte Verluste - von Menschen, Lebenskonzepten, Freiheiten, dem bisherigen Selbstbild. Sie müssen sich durch Leid und Schmerz kämpfen, bis endlich ein Hoffnungsstreifen am Horizont erscheint. Dabei ist der Schreibstil fesselnd, klug und modern. Fazit: Dieses Buch ist sicher keine leichte Kost, dennoch kann ich es wärmstens empfehlen. Ich möchte es vor allem denjenigen Leserinnen ans Herz legen, die ambivalent sind in ihrem Kinderwunsch oder mit ihrer Rolle als Mutter oder Nicht-Mutter teilweise hadern. Für männliche Leser dürfte ähnliches gelten. Dieser Roman begegnet allen freiwilligen und unfreiwilligen Varianten mit großem Verständnis und Mitgefühl. Man muss aber auch bereit sein, sich auf Gefühle der Trauer und Hilflosigkeit einzulassen.

Bewertung vom 08.09.2025
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon


ausgezeichnet

Luxus und Menschlichkeit in Zeiten des Krieges
Vorab: Dieses Buch ist nicht mit den bekannten Jugend-Fantasy-Romanen der Autorin (Nach dem Sommer, Raven Boys, Dreamer) zu vergleichen. Stattdessen handelt es sich hier um einen alleinstehenden literarischen Roman für Erwachsene, in dem fantastische Elemente (die magischen Quellen) nicht so sehr im Vordergrund stehen und zudem, zumindest meiner Interpretation nach, starken Symbolcharakter haben. Die Geschichte ist insgesamt sehr viel ruhiger erzählt, auch wenn es um hoch brisante und explosive Ereignisse geht. Ich war sehr neugierig auf diesen Roman und wurde nicht enttäuscht. Meiner Meinung nach ist Maggie Stiefvater eine begnadete Geschichtenerzählerin und ihr Schreibstil ist auch hier lebendig, klug und charmant. Die Charaktere werden liebevoll und differenziert ausgearbeitet, es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Besonders June, die charismatische, selbstbewusste und raffinierte Hoteldirektorin und der Dreh- und Angelpunkt des Avalon, habe ich direkt ins Herz geschlossen. Die fiktive Geschichte beruht auf sorgfältigen historischen Recherchen. Nach Pearl Harbor stellte sich in den USA die Frage, was mit den feindlichen Diplomaten geschehen sollte. Mir war neu, dass Diplomaten-Delegationen der Achsenmächte unter Betreuung durch das FBI schlussendlich vorübergehend in amerikanischen (Luxus-)Hotels interniert wurden, bis ihre Rückführung im Gegenzug für von den Feinden festgehaltene amerikanische Diplomaten verhandelt wurde. Maggie Stiefvater verarbeitet dieses heikle Kapitel der Weltgeschichte in einer spannenden, lehrreichen und berührenden Geschichte über die damit einhergehenden Herausforderungen für die Hotelangestellten, das FBI und die Gefangenen selbst. Wie bedient man als amerikanisches Luxushotel den deutschen, italienischen oder japanischen Feind? Wie geht man damit um, dass man nicht weiß, ob das Gegenüber möglicherweise ein Nazi ist? Die Stimmung im Hotel kippt immer mehr ("das Wasser schlägt um") und die zunächst sehr rigide und pragmatische June sieht sich gezwungen, ihre bislang erfolgreiche Haltung zum Führen eines Luxushotels und auch ihre eigene Identität neu zu überdenken. Die Liebe spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Generell wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei mir besonders gefallen hat, dass wir auch an den Beobachtungen eines deutschen autistischen Mädchens teilhaben dürfen, das im weiteren Verlauf noch eine größere Rolle spielt. Hier wird dann auch noch deutlicher, warum das Buch im Englischen "The Listeners" heißt. Fazit: Maggie Stiefvater ist es gelungen, ein historisch relevantes Ereignis nicht nur plausibel und spannend darzustellen, sondern dank der liebenswerten Charaktere und dem Charme des Luxushotels auch mit einer gewissen Leichtigkeit auszustatten, ohne die Schrecken des dritten Reichs und des Kriegs außen vor zu lassen. Ich hatte das Gefühl, durch die Geschichte von June und dem Avalon ganz sanft und charmant zum Nachdenken angeregt zu werden; über die tatsächlich stattgefundenen historischen Ereignisse, heikle politische Schachzüge, ethische Fragen und persönliche Dilemmata in Krisensituationen.

Bewertung vom 06.09.2025
Schojer, Nadine

Downhill Dreams


sehr gut

Unterhaltsame Mountainbike-Romance

Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch. Ich fand, dass es kitschig und "billig" wirkte und habe eine entsprechende Story erwartet. Aber bereits bei der Leseprobe von "Vorablesen" wurde ich positiv überrascht und habe mir das Buch dann auch gekauft. Die Story fand ich tatsächlich sehr unterhaltsam; eine schöne Sportsromance mit einer ungewöhnlichen Sportart und zeitweise sogar Academy Vibes. Der Sprachstil ist flüssig, die Charaktere sind sympathisch und zielstrebig, die Dialoge schlagfertig. Besonders hat mir gefallen, dass ich nebenher mehr über das Mountainbiken erfahren habe, mit dem ich so gar keine Berührungspunkte habe. Lediglich die Sexszenen fand ich etwas ausufernd und ich hätte mir in der Beziehung noch etwas mehr Tiefe und Substanz für die wechselseitige Anziehung gewünscht. Fazit: Diese leichte Sportsromance kann ich allen Leser*innen empfehlen, die Lust auf eine unterhaltsame und leidenschaftliche Geschichte haben und bei Sportarten gerne über den Tellerrand hinausblicken (sofern sie nicht ohnehin bereits eine Faszination für das Mountainbiken entwickelt haben).

Bewertung vom 02.09.2025
Milán, Greta

Stay With Me in Willow Falls / Willow Falls Bd.2


ausgezeichnet

Liebenswerte Smalltown Romance mit einer Prise Tragik
Was habe ich mich gefreut, den zweiten Band zu Willow Falls zu entdecken! Paige hatte ich schon im ersten Teil der Reihe ins Herz geschlossen und finde es schön, dass sie eine eigene Story bekommen hat. Das Cover ist wunderschön herbstlich, der Beginn vielversprechend und das Buch hält, was es verspricht. Eine gewisse Spannung wird direkt zu Beginn erzeugt durch den Hinweis auf die tragische Vergangenheit, die Paige und Miles teilen. Insgesamt handelt es sich um eine leichte, herbstlich-gemütliche Kleinstadt-Story, die mich an Serien wie "Gilmore Girls" und "Hart of Dixie" erinnert. Die kleinen herbstlichen Aktionen der Stadt, der liebenswerte Freundeskreis von Paige und die gemütliche Atmosphäre machen den Charme dieser Reihe aus. In diesem Band haben es mir vor allem Paige selbst und ihr Umfeld angetan; ihre herzliche, sanftmütige Art, ihre Holzwerkstatt, ihre lustigen Tierchen und die Apfelfarm der Familie. Es ist alles ein bisschen wie in einem schönen Herbsttraum. Miles war für mich weniger greifbar, aber auch sympathisch und auch hier haben mir die Einblicke in seinen Job als Physiotherapeut gut gefallen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und liebevoll. Normalerweise mag ich im Genre New Adult gerne noch etwas mehr emotionale Tiefe, aber der charmante und cozy Kleinstadt-Vibe und der Zusammenhalt der Clique waren mir Entschädigung genug. Die Geschichte um den Unfall war vorhersehbar, aber auch das passte zu dieser Art von Roman. Fazit: Ich freue mich schon auf den nächsten Band und kehre immer wieder gerne nach Willow Falls zurück. Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die Lust auf eine leichte, gemütliche Herbstromanze in Kleinstadtidylle ohne großes Drama haben. Es ist ein echter Wohlfühlroman, 4,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 28.08.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


ausgezeichnet

Berührende Fantasy für Drachen- und Sprachenfans
Wow! Endlich mal wieder ein rundum gelungener, liebevoll und anspruchsvoll geschriebener Fantasy-Roman! Ich war lange nicht mehr so begeistert von einem Buch. Dass es sich um ein Jugendbuch handeln soll, merkt man meiner Meinung nach kaum, wie so oft in diesem Genre. Die erschaffene Welt ist sorgfältig und liebevoll ausgearbeitet, die Charaktere werden authentisch und differenziert dargestellt. Besonders gut hat mir gefallen, dass Vivien, die Protagonistin, nicht die typische tapfere Heldin ist, die von Beginn an ihre Bedürfnisse bereitwillig dem höheren Wohl unterordnet. Im Gegenteil; sie ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, verhält sich teilweise stur, übermäßig ehrgeizig und selbstsüchtig und versteht sich oft selbst nicht. Es geht hier auch um die Suche nach der eigenen Identität, um Schuld und Vergebung. Die Liebesgeschichte fügt sich ganz natürlich in die Erzählung ein, ohne den Plot mit ausufernden Sexszenen zu zerstören. Sie hat mich sehr berührt und es sind auch ein paar Tränen geflossen. Und zuletzt: Wie die Autorin selbst, so liebe auch ich nicht nur Drachen, sondern hege auch eine große Faszination für Sprachen. Man merkt, dass die Autorin auch Übersetzerin ist, denn die Liebe zur Sprache findet sich nicht nur im wunderschönen und berührenden Sprachstil wieder, sondern, wie es der Titel schon verrät, vor allem auch im Inhalt des Buches. Es ist eine Hommage an die unterschiedlichen Facetten von Sprache, ihre Bedeutung und ihre Macht. "Wer Sprachen und Wörter kontrolliert, der kontrolliert auch, was Menschen wissen" (Seite 256). Mich lässt das Buch staunend und demütig zurück, mit einem kleinen Kloß im Hals und bittersüßem Weltschmerz. Fazit: Großartige Fantasy, voller Liebe für Drachen und Sprachen, und mit wichtigen Lektionen zum Thema Schuld und Vergebung.