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Chrissysbooks

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2025
Rupflin, Alexander

Protokoll eines Verschwindens


ausgezeichnet

Ein schockierender True-Crime-Fall

Ein schockierender Kriminalfall, True Crime, erzählt im Romandebüt von Alexander Rupflin.
Der Brasilianer Gabriel verschwindet plötzlich spurlos. Seine Schwester Isabella beginnt verzweifelt nach ihm zu suchen. Gleichzeitig versucht der Italiener Fabio, seinen Alltag fortzusetzen, obwohl in seinem Gästezimmer seit Monaten eine Leiche verwest.

Ein Buch, das fassungslos macht. Alexander Rupflin hat ein erschreckendes Verbrechen nach gründlicher Recherche in Romanform rekonstruiert. Der Schreibstil ist flüssig und zu keiner Zeit langatmig. Die Geschichte hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Immer wieder musste ich mir vor Augen führen, dass es sich nicht um einen fiktiven Thriller handelt, sondern um einen realen Fall. Die Schilderungen sind teilweise nichts für schwache Nerven. Man fühlt mit den Angehörigen mit.
Durch Gespräche und den Nachforschungen des Autors erhält man Einblicke in das Leben des Opfers, der Familie und auch des Täters, der von seiner Unschuld überzeugt ist. Ich muss gestehen, diesen Kriminalfall muss man erst einmal verarbeiten.
Ein sehr emotionaler, gut geschriebener und kaum fassbarer Fall. Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen, besonders natürlich True-Crime-Liebhabern.

Bewertung vom 21.09.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


gut

Ein ruhiger Roman, der leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte

Kaede ist Lehrerin und hat eine enge Beziehung zu ihrem Großvater, der an Lewy-Körper-Demenz leidet. Beide teilen die Leidenschaft für klassische Kriminalliteratur. Trotz seiner Krankheit zeigt der Großvater immer wieder eine erstaunliche Kombinationsgabe, um Kriminalfälle zu lösen. Doch plötzlich ist Kaede selbst in Gefahr, kann der Großvater sie retten?

Der Einstieg in den Roman fiel mir schwer, und die Geschichte konnte mich nicht vollständig überzeugen. Das Cover mit dem Farbschnitt ist wunderschön, aber inhaltlich wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Der Schreibstil ist sehr ruhig, erst gegen Ende konnte mich das Buch etwas mehr fesseln.

Gut gefallen hat mir die emotionale Beziehung zwischen Kaede und ihrem Großvater sowie ihre gemeinsame Rätselleidenschaft. Die mehreren Kriminalfälle mit den Rätseln fand ich als Idee gelungen, doch die Umsetzung hat mich nicht ganz überzeugt. Zusätzlich empfand ich einige Dialoge und Beschreibungen als zu ausschweifend.

Wer japanische Literatur schätzt, sollte sich dennoch selbst ein Bild von diesem Roman machen, denn es gibt schon einige begeisterte Rezensionen. Mich konnte das Buch leider nicht so fesseln, wie erhofft.

Bewertung vom 25.08.2025
Bailey, Anna

Unsere letzten wilden Tage


sehr gut

Ein beklemmender und düsterer Roman

Der abgelegene Ort Jacknife liegt tief in den Sümpfen Louisianas, ein gefährliches Gebiet, in dem Alligatoren zu Hause sind. Dorthin kehrt die Journalistin Loyal zurück, da ihre Mutter zunehmend Anzeichen von Demenz zeigt. Zudem möchte sie sich mit ihrer alten Freundin Cutter versöhnen. Doch dazu kommt es nicht mehr. Cutter wird tot aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch Loyal glaubt nicht daran. Entschlossen sucht sie nach der Wahrheit und bringt sich dabei selbst in Gefahr.

Mit großer Vorfreude habe ich diesen Roman begonnen. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da viele Namen auftauchen und die Spannung zunächst nicht konstant gehalten wird. Erst nach einiger Zeit hat mich die Geschichte mehr gefesselt. Teilweise empfand ich leider das Erzähltempo als etwas zu langatmig.

Der Roman ist düster, beklemmend und atmosphärisch. Die bildhafte Sprache vermittelt das bedrückende Setting sehr eindrucksvoll, Hitze, Sümpfe, Alligatoren, eine gewaltbereite Bevölkerung, Drogen und eine Polizei, der man nicht trauen kann. Einige Rückblicke gewähren Einblicke in Cutters Vergangenheit, was mir gut gefallen hat.
Im Zentrum der Handlung steht die Frage, was Cutter wirklich zugestoßen ist und die Nachforschungen von Loyal und ihrem Partner Sasha, die der Wahrheit auf den Grund gehen wollen. Wirklich sympathisch war mir keiner der Charaktere in dieser Story.
Meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, da mich der Roman leider nicht so fesseln konnte, wie erhofft.

Ein beklemmender, düsterer, teils emotionaler Roman

3,5/5 ⭐

Bewertung vom 17.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman

Lauras Großmutter hat nie über ihre Familie aus Schlesien gesprochen. Als sie schwer erkrankt, bleiben Lauras Fragen unbeantwortet. Auf der Suche nach der Vergangenheit reist sie zum ehemaligen Familiengut nach Schlesien und erfährt dort Erschütterndes über ihre Vorfahren.

Wieder konnte mich Miriam Georg mit ihrem Roman begeistern. Der fesselnde Schreibstil und die Erzählung auf zwei Zeitebenen haben mich mitgerissen. Laura sucht Antworten und fragt sich, warum ihre Großmutter so schweigsam über die Vergangenheit war. Die Rückblicke zeigen das harte Leben im Krieg und eine dramatische, bewegende Geschichte. Es geht um den Überlebenskampf, Angst vor den Russen und Polen, erschreckende Ereignisse aber auch um Liebe und Familie. Die Entwicklungen sind dramatisch sowie überraschend. Ich habe den Roman verschlungen, doch ich hätte gerne zum Ende hin mehr über die Flucht erfahren. Ob Vergangenheit oder Gegenwart, die Autorin hat mich von Anfang bis Ende mit ihrem Buch in den Bann gezogen und zum Nachdenken angeregt.

Ein Roman über Liebe, Eifersucht, menschliche Beziehungen, Heimatverlust, Kriegsgefangene und die Bewältigung von Traumata.

Sehr gerne empfehle ich den Roman weiter.

Bewertung vom 01.08.2025
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband


sehr gut

Eine unterhaltsame Agentenstory mit Humor

Mitten in der Nacht in Paris wacht eine Frau ohne jegliche Erinnerung auf. Als sie die Augen öffnet, blickt sie in das Gesicht eines gutaussehenden Mannes, der sich als Geheimagent entpuppt. Plötzlich fallen Schüsse und sie muss mit ihm untertauchen. Zur Tarnung geben sie sich als Ehepaar aus.

Ich hatte mich auf ein Buch zum Abschalten und zur Unterhaltung gefreut und genau das habe ich in diesem Roman gefunden. Der Schreibstil ist einfach, amüsant, aber auch ein wenig überzogen. Die Kampfszenen erinnern stellenweise an James Bond, was manchmal etwas "too much" wirkte. Trotzdem habe ich es genossen, einen so lockeren, leichten Roman mit humorvollen Szenen zu lesen. Wichtig ist, dass man die Handlung nicht hinterfragt oder zu ernst nimmt aber das sollte man bei einer humorvollen Agentenstory dieser Art ohnehin nicht.

Die Hauptprotagonistin ist liebenswert, tollpatschig und naiv, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Ich mochte sie auf Anhieb.
Es gibt viele Actionszenen, aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Eine sehr abwechslungsreiche Story, die sogar Potenzial für eine Fortsetzung bietet.

Für zwischendurch ist es eine humorvolle, romantische und sehr unterhaltsame Agentenstory, perfekt, um einfach mal abzuschalten.

Bewertung vom 26.07.2025
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener, fesselnder Auftakt der finnischen Krimireihe

An der Schärenküste Finnlands, in der Gemeinde Kristinestad, wird die Leiche eines siebzehnjährigen Jungen gefunden, ein Schock für das ganze Dorf. Die Journalistin Eevi Manner und ihre frühere Jugendliebe, Kriminalkommissar Mats Bergholm versuchen den Fall zu lösen.

Der Auftakt dieser Krimireihe hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der lockere, angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin und die kurzen Kapitel, die den Lesefluss begünstigen, haben mich sofort begeistert. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Eevi und Mats erzählt.

Der Krimi liest sich spannend und flüssig. Ich habe mitgerätselt, was wirklich hinter dem Tod des Jungen steckt. Auch wenn manche Wendungen vorhersehbar waren, hat mich das nicht gestört. Besonders im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung merklich an Tempo zu. Der Fall wirkt realistisch, die Ermittler sind sympathisch und werden mit ihren privaten Sorgen und Herausforderungen sehr authentisch dargestellt.

Ein atmosphärischer Kriminalroman, der in einem idyllischen finnischen Küstenort spielt mit einer fesselnden, bewegenden und durchaus schockierenden Story.
Ich freue mich jetzt schon sehr darauf, in einem Jahr nach Kristinestad zurückzukehren.

Bewertung vom 26.07.2025
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


sehr gut

Ein ausdrucksvoll geschriebener Roman über das harte Leben eines Krabbenfischers

Thomas Fletts Leben in Longferry ist geprägt von harter Arbeit. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in einfachen, ärmlichen Verhältnissen. Jeden Morgen fährt er mit Pferd und Kutsche hinaus ans Meer, um durch den Fang von Krabben etwas Geld zu verdienen. Seine Welt ist hart und eintönig, doch er träumt von Joan, der Schwester seines besten Freundes, und von der Musik, die er liebt. Das Gitarrespielen ist seine Zuflucht.
Eines Tages taucht ein Regisseur bei ihm zu Hause auf und bittet Thomas, ihm bei seinem neuen Film zu helfen. Plötzlich scheint ein anderes Leben möglich, abwechslungsreicher und auch finanziell besser.

Der Roman ist in drei große Abschnitte gegliedert, ganz ohne weitere Kapitelunterteilungen. Die Geschichte wird aus Thomas Perspektive erzählt, was es dem Leser ermöglicht, seine Gedanken, Ängste und Sehnsüchte unmittelbar mitzuerleben.
Die Sprache ist bildhaft und eindringlich und macht das raue, trostlose Leben, das Thomas führt, spürbar. Das Meer, die Kälte und der Nebel, ich habe sie förmlich gefühlt.
Thomas ist ein stiller, zurückhaltender junger Mann. Er erfüllt die Erwartungen seiner Familie, als Krabbenfischer in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten.
Obwohl die Handlung ruhig bleibt und ohne große Dramatik auskommt, hat mich der Roman in den Bann gezogen. Es ist ein feinfühlig, ausdrucksvoll geschriebener Roman über Träume, Mut und die Hoffnung auf Veränderung.

Gerne empfehle ich dieses besondere Buch weiter.

Bewertung vom 10.07.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Ein Thriller der bewegt, fesselt und mit unerwarteten Wendungen überrascht

Vor etwa 20 Jahren verschwand das Mädchen Julia Novak spurlos. Heute sprechen Liv und Phil in ihrem True-Crime-Podcast über diesen Fall und spekulieren über den möglichen Ablauf des Verschwindens. Gemeinsam beginnen sie, Nachforschungen anzustellen. Julias Vater Theo gibt die Suche nach seiner Tochter nicht auf, doch aufgrund seiner Demenzerkrankung fällt es ihm immer schwerer, den Überblick zu behalten. Im Fokus steht auch wieder Julias Ex-Freund Daniel, der damals schon verdächtigt wurde, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben.

Das lange Warten auf den neuen Thriller von Romy Hausmann hat sich definitiv gelohnt. Er ist nicht nur spannend, sondern bewegt auch tief. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Autorin versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und mit unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Besonders die Perspektiven sind interessant und genial gewählt. Der Charakter Theo wirkt sehr authentisch und ergreifend, man merkt, wie sehr sich die Autorin mit der Krankheit Demenz auseinandergesetzt hat. Es bewegt zu sehen, wie er immer wieder in eine andere Welt abdriftet und selbst spürt, was die Krankheit mit ihm macht. Die Zeit nach der Suche nach seiner Tochter läuft ihm davon.

Zusätzlich wird die Geschichte aus Livs Sicht erzählt, der Podcasterin, die sich immer tiefer in den Fall vertieft und dabei auch mit eigenen Problemen kämpft. Dann gibt es noch Daniels Perspektive, denn durch den Podcast holt die Vergangenheit auch Daniel wieder ein, der weiterhin seine Unschuld beteuert.

Es ist wieder eine besondere Geschichte mit einzigartigen Charakteren, durchgehend unterschwelliger Spannung, die sich im Verlauf immer mehr steigert. Einfach großartig. Ein Thriller, der bewegt, fesselt und mit unerwarteten Wendungen überrascht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.07.2025
Rayne, Piper

The One I Stood Beside / Plain Daisy Ranch Bd.2


gut

Sadie und Jude sind seit ihrer Kindheit eng miteinander befreundet. Als Sadies Vater plötzlich stirbt und die Familienfarm zwangsversteigert werden soll, zögert Jude keine Sekunde, ihr beizustehen. Um Sadie die Aufnahme eines Kredits zu ermöglichen, macht er ihr kurzerhand einen Heiratsantrag. Was Jude dabei nicht ahnt, dass Sadie schon lange tiefere Gefühle für ihn. Doch sie hat Angst, diese zu gestehen, aus Sorge, ihre Freundschaft zu gefährden.

Dies ist der zweite Band der "Plain Daisy Ranch"-Reihe, dem ich auch ohne Kenntnis des ersten Teils gut folgen konnte. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es ist eine leichte, unterhaltsame Geschichte, wenn auch in weiten Teilen vorhersehbar. Genau richtig für zwischendurch.

Der Schreibstil des Autorenduos Piper Rayne ist angenehm, flüssig und mit etwas Humor. Für meinen Geschmack geriet die Handlung allerdings zu häufig in den erotischen Bereich. Sadie und Jude sind sympathische Hauptfiguren, doch ihre Unfähigkeit, offen über Gefühle zu sprechen, sorgt für vermeidbare Dramen. Besonders gefallen haben mir Judes Brüder, deren Neckereien für einige amüsante Momente sorgten.

Die Leseprobe hatte im Vorfeld mein Interesse geweckt, daher hatte ich etwas mehr von der Handlung erwartet. Zwar fand ich die Geschichte nicht schlecht, aber sie konnte mich auch nicht so sehr fesseln, dass ich unbedingt weitere Bände der Reihe lesen möchte.

Bewertung vom 15.06.2025
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Ein spannender Thriller über Künstliche Intelligenz, der zum Nachdenken angeregt

Im Oktober 2024 in München soll ein angeblich von Terroristen entführtes Passierflugzeug abgeschossen werden. Die US-Streitkräfte rufen die höchste Sicherheitsstufe aus. Weltweit häufen sich Berichte über bedrohliche Deepfakes und digitalen Netzwerke kollabieren überall, was zu großem Chaos führt. Eine bisher nie dagewesene Welle von Cyber-Kriminalität und Cyber-Terrorismus beherrscht die Welt. Spezialisten kommen zusammen und versuchen mit allen Mitteln das Chaos einzudämmen.

„Reset“ ist ein äußerst spannender und erschreckender Thriller, der einem wirklich Angst macht. Das Szenario, in dem Künstliche Intelligenz die Welt in solch ein Chaos stürzt, ist beängstigend. Peter Grandl versteht es meisterhaft, den Leser zu fesseln. Von Anfang an ist die Spannung extrem hoch, und ich habe mit den Protagonisten sowie den verschiedenen schrecklichen Szenarien mitgefiebert. Es erfordert etwas Konzentration, da die Handlung viele Figuren und Schauplätze auf der ganzen Welt umfasst, doch die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Zu Beginn des Buches gibt es ein Personenregister mit den wichtigsten Figuren. Die Orte sowie Vornamen sind vor den Kapiteln angegeben, sodass man sich gut orientieren kann.

Trotz der fast 500 Seiten gelingt es dem Autor, die Spannung aufrechtzuerhalten. Es werden einige Fachbegriffe verwendet trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. "Reset" ist ein gut recherchierter Thriller über die Gefahren digitaler Kommunikation, Künstliche Intelligenz, Amateurfunk und digitale Kriegsführung.

Ein erschreckend, aktueller und spannender Thriller über Cyber-Terrorismus, der einen nachdenklich macht.
Gerne empfehle ich diesen spannenden Thriller weiter.