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kirsche98

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2025
Puchner, Eric

Weißes Licht


sehr gut

Die Geschichte von Garrett und Cece wird auf eine ganz tolle Art und Weise erzählt. Eric Puchner hat die Zeitsprünge meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Art und Weise eingesetzt, das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Auch wie die Charaktere beschrieben sind, wie sie denken und handeln war für mich nachvollziehbar. Jedoch wurde ich an einigen Stellen mit unbeantworteten Fragen zurückgelassen, deswegen ein Stern Abzug... Die Geschichte an sich ist detailliert erzählt, aber einige Themen werden dann einfach nicht mehr aufgegriffen, das fand ich schade (auch um den Buchtitel 'Weisses Licht' so zu hundert Prozent verstehen zu können).
Besonders gut hat mir auch die Beschreibung von Montana gefallen, ob es jetzt fiktiv oder real war sei dahin gestellt, die Geschichte hat es für mich total abgerundet.
Dies war mein erster Roman von Eric Puchner und ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 06.09.2025
Schmitt, Caroline

Monstergott (eBook, ePUB)


gut

Vorne weg: Ich bin großer Fan von "Liebewesen" gewesen und der Erzählstil von Caroline Schmitt gefällt mir sehr, aber der Inhalt des Buches war nicht meins, so garnicht.
Die beiden Hauptprotagonisten, Ben und Esther, führen ein Leben in einer Gemeinde mit starkem Bezug zu Jesus Christus. Themen wie Selbstbefriedigung, Sex vor der Ehe, der erste Orgasmus werden hier thematisiert. Das konnte man der Leseprobe schon entnehmen, und auch wenn mir bewusst war, dass das eigentlich nicht meine Themen sind, wollte ich dem Buch eine Chance geben.
Leider hat es mich nicht wirklich abgeholt. Ich habe keine Verbindung zu den Personen aufbauen können. Es war einfach in die Geschichte reinzukommen und der Schreibstil an sich hat mir auch gefallen, aber packend fand ich es nicht. Daher fand ich gut, dass das Buch nur 260 Seiten hat.
Definitiv eine interessante Herangehensweise an das Thema, aber leider für mich nur drei Sterne.

Bewertung vom 25.08.2025
June, Joana

Bestie


sehr gut

Ich bin großer Fan von Joana, ihrem YouTube-Kanal und ihrer Buchempfehlungen. Für mich war klar, dass ich auch ihr Debüt lesen muss. Eine Geschichte von Freundschaft, dem Weg zu sich selber und der großen Frage, wer man eigentlich ist und auch wer man sein möchte.

Und es ist definitiv ein gelungenes Debüt!

Beide Protagonistinnen sind mir nicht wirklich sympathisch, was aber wahrscheinlich auch die Intention der Autorin gewesen ist. Dass die Welt der Influencerin Anouk mehr Schein als Sein ist, war keine große Überraschung. Das Verlangen von Lilly Teil dieser Welt zu sein, kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Vielleicht ziehe ich aus diesem Grund auch einen Stern ab, diese Ganze Welt ist eben nicht meins. An einigen Stellen hat mir auch die Tiefe etwas gefehlt, ich hatte das Gefühl, dass zu viel gleichzeitig passiert.

Der Schreibstil hat mich sehr überzeugt. Prosa und Lyrik zwischen Träumen und Trümmern der Wahrheit.

Den Roman würde ich eher einer jüngeren Zielgruppe (17-22 Jahre) empfehlen.

Bewertung vom 25.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


sehr gut

Ich sehe was, was du nicht siehst... Liebe, Zusammenhalt, Freundschaft, Vergangenheit und Zukunft - all das bringt der Roman von Laura Maaß mit.
Ein sehr schöner Aufbau des Buches, jedes Kapitel hat eine Farbe als Titel. Dieser Stil wird auch in den Texten selber fortgeführt. Den verschiedenen Zeitsprüngen war einfach zu folgen, die Charaktere so geschrieben, dass man ihre Gedanken und Taten nachvollziehen konnte.
Anfangs war ich von den vielen Namen und Charakteren ein wenig verwirrt, das hat sich dann aber nach einigen Kapiteln gelegt. Obwohl das Buch nicht außergewöhnlich lang ist, hatte ich das Gefühl, dass sehr viel passiert. Und doch war es nicht zu viel, es hat alles irgendwie gepasst. Das Erzähltempo ist angenehm, teilweise etwas zu langsam.
Zum Ende hin zieht es sehr an, was ich dann doch etwas schade finde, da hätte ich mir mehr gewünscht. Ansonsten ein tolles Buch.

Bewertung vom 14.08.2025
Erdmann, Kaleb

Die Ausweichschule


gut

Ich muss gestehen, vor diesem Buch noch nichts von Kaleb Erdmann gehört zu haben. Die Leseprobe und den Klappentext fand ich sehr interessant und aussagekräftig. Das Buch im Ganzen hat mich dann leider nicht mehr so sehr abgeholt.
Der Ich-Erzähler erlebt 20 Jahre später einen Amoklauf an seiner Schule aus einer neuen Perspektive. Er ist jetzt erwachsen und möchte ein Buch schreiben. Auf der Spur nach Antworten durchlebt er einen prägenden Teil seiner Jugend noch einmal. Klingt eigentlich super spannend, jedoch fand ich es teilweise sehr langatmig und fast schon langweilig beschrieben. Mir hat etwas an Persönlichkeit, an Trauma und Verarbeitung gefehlt, gerade weil der Autor seine eigenen Geschichte erzählt.
Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, aber habe mir irgendwie mehr erhofft, die Brutalität der Situation wird in dem Roman "Die Ausweichschule" meiner Meinung nach zu sehr verschleiert.

Bewertung vom 01.08.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


sehr gut

Ein gelungenes Debüt. Christina Fonthes erzählt von zwei Frauen, die auf eine besondere Art und Weise verbunden sind. Mira wächst im Kongo auf, verliebt sich und muss Entscheidungen treffen. Oder werden die Entscheidungen viel mehr für sie getroffen?
Zwei Jahrzehnte später steht Bijoux vor einer ähnlichen Entscheidung. Die Kongolesin lebt mittlerweile in London, doch wird immer noch sehr von ihrer religiösen Familie geprägt.
Die Autorin bringt die Gefühlslagen der Protagonisten sehr angenehm rüber, nicht zu aufdrängend, aber trotzdem aussagend. Auch die Themen des Buches haben mich angesprochen, Identität, Zugehörigkeit, Abgrenzung der Familie, Liebe und Freundschaft. "Wohin du gehst" hat mir gut gefallen.
Ich kenne das von einigen anderen PoC-Autor:innen, dass Wörter aus der afrikanischen Sprache verwendet werden, hier hat das meinen Lesefluss aber überhaupt nicht beeinflusst, sondern hat die ganze Geschichte einfach nur ein Stückchen authentischer gemacht.

Bewertung vom 27.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

Wow, mit Sicherheit eines der schönsten Geschichten, die ich dieses Jahr gelesen habe. Julia Engelmann schreibt wahnsinnig poetisch (aber wer hat etwas anderes erwartet?), mit Gefühl für Emotionen und der Schmerz der Protagonistin Charlie ist auf angenehme Art und Weise so präsent, dass der eigene jugendliche Schmerz ein bisschen hochgekommen ist.
"Eine Geschichte über Freundschaft und die Frage, wer wir sein können" - so einfach wie dieser Satz klingen mag, das Buch war viel mehr als das. Ich habe viele Passagen markiert, weil sie so mitten ins Herz getroffen haben. Und wer hätte gedacht, dass die 15-jährige Charlie so tolle Lebensweisheiten verteilen kann?
Das abtauchen ihres Vaters, Schwierigkeiten in der Schule, Freundschaften, die vielleicht gar keine Freundschaften sind und keine Freundschaften, die dann doch Freundschaften sind. Das Gefühl des aneckens, von Erwachsenen-nicht-verstanden-werden, das nicht dazugehören - all dieses Gefühle fühlt Charlie. Und all diese Gefühle verarbeitet Charlie in dem Roman "Himmel ohne Ende" ganz wunderbar.

Bewertung vom 21.07.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


gut

Leider konnte mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen. Teilweise hat es trotzdem Spaß gemacht, es zu lesen, deswegen vergeben ich drei Sterne. Gerade die Beschreibungen der Umgebung, der Landschaft und der Szenerie haben mir gefallen, ein wenig mystisch. Das spiegelt sich ja auch in dem Buchtitel wider, der mir auch gefallen hat. Was spielt sich in dem grünen, aber schattigen Tal wirklich ab?
Die Inhaltsangabe spricht von einer trügerischen Freundschaft, der Macht der Manipulation und Wahrnehmungsstörungen. All dieses psychologisch interessanten Themen kamen in der Geschichte von Lisa vor, jedoch nur sehr oberflächlich. Mir hat das Innere, die Auseinandersetzung damit gefehlt. Die Details, die Gefühle, die Ängste und die Gründe dahinter. Auch das Ende hat mich überhaupt nicht abgeholt, die Geschichte war für mich nicht wirklich rund...

Bewertung vom 02.07.2025
Szántó, Henrik

Treppe aus Papier


ausgezeichnet

Henrik Szanto erzählt auf einzigartige Weise eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Aus Sicht der Wände eines Hauses tauchen die Leser:innen in die Welt der Hausbewohner ein. Erlebnisse, Gedanken und Gefühle haben so eine besondere Wirkung. An einigen Stelle habe ich mich gefragt, was meine Wände wohl so erzählen würden, was haben sie schon alles gefühlt und gehört? Auf wundersame Weise wird ein Gefühl der Verbundenheit erzeugt. Auch der Inhalt vollkommen faszinierend. Die Schwere des Nachklanges des Nationalsozionalismus, das Befassen mit der Familiengeschichte und die Frage der Vergangenheit. Hart und doch wahnsinnig einfühlsam.
Kapitel mit sehr angenehmer Länge, Pausen zum Atmen und Denken an den richtigen Stellen - "Treppe aus Papier" ist nicht nur eine Treppe in die Vergangenheit, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Für mich ein toller Roman, mit Nachklang und Gefühlsausbrüchen, mit allen Ecken und Kanten, die trotzdem rund werden.

Bewertung vom 17.06.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


sehr gut

Tamar Noort schreibt von zwei Frauen, die eine gemeinsame Nacht in einem Schlaflabor verbringen. Janis arbeitet dort, Sina möchte dort endlich mal wieder eine Nacht schlafen. Die zwei begegnen sich rauchend auf dem Dach und es entsteht eine Freundschaft, vorerst für eine Nacht. Die Leser:innen erfahren zwischendurch immer mehr von den Protagonisten, es geht um die Überforderung mit dem Leben, dem Alltag, der inneren Unruhe und man versteht schnell, warum Sina nicht mehr schlafen kann. Das ganze ist sehr einfühlsam geschrieben, die Charaktere sind sympathisch.
Doch irgendwann bricht der Morgen an und das '"normale Leben" geht wieder weiter. Ich möchte an dieser Stelle nicht Spoilern, aber die Art und Weise wie die Geschichte der beiden weitergeht, hat mich überrascht und unterhalten.
Der erste Roman der Autorin hat mir auch schon gut gefallen und auch für diesen spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.