Benutzer
Benutzername: 
raschke64

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2025
Ahrens, Jürgen

Tegernsee-Verhängnis


ausgezeichnet

Ein Taucher-Ehepaar wird tot im Tegernsee gefunden. Die Todesursache ist klar, der Grund nicht. Parallel wird in einem unterklassigem Fußballclub ein mexikanischer Stürmerstar eingekauft. Und dann wird noch ein Privatdetektiv erschossen. Das alles klingt nach einem großen Durcheinander, klärt sich aber im Laufe des Buches auf...

Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um den Tegernsee. Ich kannte die Vorgängerbücher nicht (werde sie aber jetzt noch lesen), trotzdem war inhaltlich alles problemlos zu verstehen. Es gibt am Anfang drei Erzählstränge, die so überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Es tauchen Personen auf, die scheinbar eher zufällig in die Geschichte geraten. Und plötzlich in nur einem Kapitel verbindet der Autor das alles zusammen, und das auch noch sehr logisch. Und trotzdem gibt es am Ende noch eine überraschende Wendung, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Bis dahin ist alles sehr gut zu lesen, man kann den Ermittlungen folgen und es bleibt durchweg spannend. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.10.2025
Reincke, Madeleine

DUMONT Bildatlas Schottland


ausgezeichnet

Der Bildatlas ist eine Art Mischung aus Fotoalbum, Reiseführer, Geschichtenerzähler, Tippgeber, Wissensvermittler, Neugierigmacher, Reisefieberauslöser. Er ist kein Reiseführer – oder doch? Er ist irgendwie doch einer, aber ein anderer. Es geht schon mal los, dass die Fotos – wie eben bei einen Bildatlas erwartet – absolut exzellent sind. Viele davon kann man sich gerahmt sofort an die Wand hängen, es sind oft kleine Kunstwerke, die Besonderheiten auch abseits allgemeiner Touristenrouten zeigen.
Dann wird sich eine Region herausgesucht und über die geschrieben. Es gibt Tipps für Hotels und Ausflugsziele, es gibt Stadt- oder Landkarten, aber in erster Linie gibt es schöne Geschichten über Land und Leute, auch über aktuelle Entwicklungen, aber auch über Einkaufsmöglichkeiten, schottische Dichter, Legenden und die Wirklichkeit, Handwerk, Natur und neue wie alte Trends.
Man kann den Atlas wie einen Roman lesen oder eben wie einen Reiseführer. Man kann an einem trüben Tag darin blättern und bekommt bei den schönen Fotos wieder gute Laune. Man kann ihn auf einer Reise mitnehmen und hat so die Ideen in der Tasche. Auf jeden Fall sollte man ihn aber kaufen.

Bewertung vom 13.10.2025
Meyrick, Denzil

Der Tote im Kamin


gut

England 1952. Polizeiinspector Grasby wird in das kleine Dorf Elderby aufgrund eines von ihm gemachten Fehlers versetzt. Er soll dort eine Serie an Diebstählen auf verschiedenen Farmen aufklären. Doch bereits bei seinem Antrittsbesuch beim örtlichen Lord findet er eine Leiche im Kamin. Die Aufklärung geht nur schleppen vorwärts, denn sowohl die örtliche Polizei wie auch die Bewohner unterstützen ihn nicht wirklich und scheinen mehr als eigenartig zu sein.

Das Buch wird als Cosy-crime beschrieben mit britischem schwarzem Humor. Ehrlich gesagt, konnte ich nicht viel Humor entdecken und wenn, war er jedenfalls nicht meiner. Oder war damit gemeint, dass Grasby quasi gefühlt alle zwei Seiten von jemand deine Pistole an den Kopf gehalten bekommt oder zusammengeschlagen wird. Anfangs war die Geschichte dadurch etwas schwierig, da man sich viele Namen und Personen in kurzer Zeit merken musste. Bis etwa zur Hälfte des Buches war alles auch relativ interessant und nachvollziehbar. Ab dann kommen so viel Längen dazu und die Geschichte wurde immer unglaubwürdiger (für nähere Erklärung müsste ich zu viel spoilern), dass ich mich bis zum Ende des Buches eher durchkämpfen musste, als Spaß am Lesen hatte. So bleibt das Ganze für mich eher Mittelmaß.

Bewertung vom 10.10.2025

52 kleine & große Eskapaden in Deutschland - Für Weinliebhaber


ausgezeichnet

Das Buch enthält kleine oder größere Ausflüge – quasi für jede Woche oder jedes Wochenende einen – in Weingegenden. Diese sind in 4 große Gebiete unterteilt und innerhalb der Gebiete gibt es Vorschläge rund um einen Ort. Dabei geht es zwar in erster Linie um Wein (man bekommt entsprechende Tipps für Weinwanderungen, besondere Weine der Region, Winzerempfehlungen) – aber eben nicht nur. Die Wanderungen und Ausflüge zeigen rechts und links des Weges eben auch ganz andere Sachen: Burgen und Schlösser oder ein archäologisches Museum, Schifffahrten oder Aussichtstürme. Die Themen sind breit gefächert. Dabei gibt es Wandertouren, aber eben parallel dazu auch Strecken mit dem Rad oder dem Schiff. Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird beschrieben, die Zeit, die man sich nehmen sollte. Aber auch die Zeit, in der der Ausflug besonders empfohlen wird.

Abgerundet wird das Ganze durch wunderschöne Fotos, die eben nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten zeigen. Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass am Ende die Autoren der Beiträge kurz vorgestellt werden. Das Layout des Buches empfinde ich als sehr modern und frisch und es macht Lust, sofort loszulegen (wobei dann erst mal die Entscheidung für eine Tour schwer fällt).

Das Buch ist für mich eine sehr gute Geschenkidee für Weinliebhaber und Ausflügler. Am Ende befindet sich noch eine Übersicht der bereits erschienen Bücher dieser Reihe. Ganz gefährlich … da sind einige weitere auf meiner Leseliste gelandet.

Bewertung vom 07.10.2025
KUNTH Verlag

KUNTH Europas schönste Weinrouten


ausgezeichnet

Was für ein Buch! Die 32 vorgeschlagenen Touren führen durch Deutschland, Schweiz, Frankreich, aber auch Griechenland oder Kroatien und noch einige Länder mehr. Die Teile sind gleich aufgebaut: zuerst eine allgemeine Übersichtskarte, dann werden die einzelnen (wichtigsten) Weine des Landes vorgestellt. Danach geht es in einzelne Regionen. Diese wiederum enthalten eine Karte sowie Angaben zu der möglichen Zeit, die man brauchen könnte, und Vorstellungen der Orte und Städte und deren Sehenswürdigkeiten. Also nicht nur der Wein ist dabei, steht aber im Vordergrund. Ergänzt wird das Ganze durch Termine der Weinfeste und Adressen von Weingütern – unterlegt mit wunderbaren Fotos. Eigentlich will man sofort los.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Es gibt einen guten Überblick über Weine in Europa, ist gleichzeitig aber auch Ideengeber für viele Ausflüge um, aber auch ohne den Wein. Das alles kompakt und übersichtlich. Wissensvermittlung, die richtig Spaß macht. Ich halte das Buch auch für ein sehr gutes Geschenk für Reise- und/oder Weinliebhaber (und solche, die es werden wollen).

Bei der nächsten Ausgabe bitte ich nur, den Abschnitt über die Sächsische Weinstraße zu verändern. Die Unterüberschrift lautet „Rund um Saale und Unstrut“ … mmm, das dürfte dann eher Sachsen-Anhalt sein. Eigentlich müsste es heißen: Entlang der Elbe … Oder man nimmt diese Weingegend rund um Saale und Unstrut einfach noch mit auf, wert wäre sie es.

Unabhängig davon – ein wirklich tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 06.10.2025
Witten, Ilona

DUMONT Reise-Taschenbuch Reiseführer Kalabrien


ausgezeichnet

Die Reihe der Dumont-Reisetaschenbücher ist bekannt dafür, in kleiner kompakter Form alles wichtige für einen Urlaub zusammenzubringen. Das Format ist sehr gut geeignet für Handtasche oder Rucksack. Ausgestattet mit einer ganzen Reihe von Karten für Städte bzw. Gesamtübersichten enthält das neue Buch über Kalabrien neben wunderbaren Fotos viele Tricks und Tipps, wie ein Urlaub gelingen kann. Es gibt verschiedene Touren für Autofahrten, genauso aber für Rad oder einfach nur Wandern im Wald oder am Strand entlang. Dazu jeweils entsprechende Adressen und Öffnungszeiten diverser Museen oder Ausstellungen. Zusätzlich die wichtigsten Wörter übersetzt, dazu kurz Zahlen und Fakten. Das ganze nochmals auf wenigen Seiten komprimiert zusammengefasst und am Ende noch einige aktuelle Geschehnisse. Diese sind angeführt nach einer Zusammenfassung der wichtigsten Daten von der Steinzeit bis aktuell.

Zumindest theoretisch bin ich jetzt optimal vorbereitet auf meine Reise und spreche eine Leseempfehlung aus. Die praktische Seite werde ich dann im Frühjahr 2026 erproben.

Bewertung vom 06.10.2025
Kaiblinger, Sonja

Vincent jagt das Phantom (Band 5)


ausgezeichnet

Aus Vincent ist jetzt Außenwachhund geworden und er muss drei Verbrecher bringen, um sein normales Leben zurückzubekommen. Mit seinen Freunden besucht er die Geisterwelt. Dort allerdings hat er richtig Probleme, denn alle Geistergestalten jagen ihn. Er soll das Phantom sein - eine Fledermaus, die reiche Geister bestielt und das an arme Geister gibt. Doch Vincent ist es nicht und hat nun die Aufgabe, dass echte Phantom zu finden

Das Buch ist der fünfte Band um die Abenteuer von Vincent und seinen Freunden. Man kann es relativ gut lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Es ist zwar hilfreich, wenn man chronologisch gelesen hat, aber die wichtigsten Sachen kann man auch so verstehen. Mir hat an dem Buch gefallen, dass es neben gruseligem Spaß und einigen Wortspielen am Ende um Freundschaft und Hilfe untereinander geht. Die Texte sind sehr kurz gehalten und oft auch witzig. So haben Erstleser viel Spaß daran und auch welche, die nicht gerne längere Texte lesen, kommen damit klar. Die Zeichnungen allerdings toppen alles. Die Tiere sind irgendwie niedlich dargestellt, haben alle ihre Besonderheiten und man entdeckt in den Zeichnungen immer wieder etwas Neues. Manchmal sind es einfach nur Kleinigkeiten wie ein Pflaster oder ein angeknabbertes Ohr oder einfach nur ein Gesichtsausdruck. Von mir gibt es daher absolut eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.08.2025
Stava, Sophie

Eine falsche Lüge - Wird es ihre letzte sein?


sehr gut

Die Spannung kommt spät

Rezension aus Deutschland vom 21. Juli 2025
Sloane ist eine notorische Lügnerin. Schon von Kind an erzählt sie Geschichten, um sich interessant und ihre Welt irgendwie besser zu machen. So hilft sie zufällig in einem Park einem Vater, als dessen Kind von einer Biene gestochen wird. Sie stellt sich als Krankenschwester vor und nach und nach kommt sie der Familie näher und wird dort als Kindermädchen engagiert. Sie glaubt, am Ziel ihrer Träume zu sein...

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Die Geschichte geht rasch vorwärts. Jedoch kommt die Spannung für einen Thriller erst ziemlich spät und weit zum Ende hin. Bis dahin hat man nur Vermutungen, wie die Geschichte ausgehen könnte. Allerdings gibt es dann noch ein paar Wendungen. Nicht allen konnte ich folgen und das letztliche Ende hat mich nicht überzeugt, für mehr Erklärungen müsste ich aber zu viel spoilern. Insgesamt ist es jedoch ein gutes Debüt.

Bewertung vom 28.07.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

1944. Norwegen ist von den Deutschen besetzt und die Krankenschwester Birgit arbeitet in einem Krankenhaus und nebenbei auch im Widerstand. Sie lernt die 16-Jährigen Nadia kennen, die in einem Lager ist und aus der Ukraine zur Zwangsarbeit weggeschafft wurde. Auch sie schwebt oft in Lebensgefahr. Birgit verliebt sich in den gefangenen Russen Sascha und verhilft ihm zusammen mit anderen zur Flucht. Sie selbst wird beim BBC-Radio-Hören erwischt und kommt dadurch in das Foltergefängnis der Nazis...

Das Buch ist der letzte Teil der Trilogie, kann aber unabhängig von den beiden Vorgängerteilen gelesen werden. Im ersten Teil ging es um die Großmutter Tekla, im zweiten den Großvater Konrad und in diesem Teil geht es um die Freunde den von Tekla. Diese selbst kommt eher am Rande vor. In erster Linie geht es um Birgit, die versucht, den Krieg zu überleben und menschlich zu bleiben und ihr Land zu verteidigen. Dafür muss sie vieles erleiden und später, als nicht lange nach dem Krieg der Kalte Krieg beginnt, begibt sie wiederum mehrmals in Gefahr und muss wiederum sehr viel leiden. Das alles ist sehr gut geschrieben und lässt sich wunderbar lesen und zeigt sehr deutlich, wie schnell sich Freunde und Verhältnisse ändern und wie schnell auch Freundschaft zu Verrat wechselt. Von mir gibt es auch für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung und ich hoffe, dass die Autorin bald weitere Bücher schreibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


sehr gut

Hannah 70 und lebt in einem kleinen walisischen Dorf. Nachdem ihr Mann gestorben ist, kommt ihre jüngere Schwester Sadie aus der Stadt und bleibt bei ihr. Die beiden versuchen, sich das Leben neu einzurichten, als eine für alle erschreckende Nachricht kommt. Hannah Mann hat eine außereheliche Tochter. Hannah schreibt ihr und bittet sie zu kommen. Doch als Megan wirklich kommt, wird es für alle schwierig. Hannahs Mann hat ihr elf Briefe hinterlassen und auch diese kann sie erst nach und nach lesen

Das Buch ist zweigeteilt. Zum einen die Geschichte der drei Frauen, ihr Näherkommen und ihr Versuch, ein weiteres glückliches Leben anzustreben. Der zweite Teil sind die 11 Briefe von Hannahs Mann, die sich in erster Linie um ihre Liebe, ihre Ehe und vor allem um seine Bienen drehen. Genauso wie das Buch zweigeteilt ist, lässt es mich auch zweigeteilt zurück. Die Kapitel, die um die drei Frauen gehen und das aktuelle Leben, haben mich sehr berührt und mir viel zum Nachdenken nahegebracht. Die Kapitel der Briefe, die sich vor allem um die Bienen drehen, konnten mich nicht ganz so überzeugen. Ich habe einiges Neues gelernt, aber die Bienen wurden mir - auch wenn es sicherlich als eine Art Gleichnis zu verstehen ist - zu stark vermenschlicht und ihnen teilweise Handlungen angedichtet, die die Natur so eingerichtet hat, die aber in meinen Augen etwas zu stark interpretiert wurden. Doch alles in allem gibt es für das Buch eine absolute Leseempfehlung von mir.