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bookfox

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Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Auch wenn das hier nicht das beste Buch der Reihe ist, gebe ich ihm trotzdem 5 Sterne, denn es hat mich wieder sehr gut unterhalten und ich bin immer noch amüsiert und gar nicht gelangweilt von den Charakteren, was nach 5 Bänden ja durchaus passieren könnte.

Aber auch hier war es wieder schön, von Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim zu hören, sowie auch die anderen wiederkehrenden Charaktere in ihrer Entwicklung zu begleiten.
Eine Warnung an alle, die dieses Buch lesen wollen OHNE die Bände davor zu kennen: Lassen Sie es! Da gehen so viele Details verloren und Richard Osman versteht es wirklich, die Entwicklung über einen langen Zeitraum zu strecken und damit sehr realistisch zu machen.

Wie immer haben mir die Perspektiven von Joyce im Buch am besten gefallen, die in ihrem Tagebuchstil passende bissige Kommentare unterbringt, aber ich musste auch sehr oft bei anderen Teilen des Buches schmunzeln.

Die Auflösung am Ende war fast schon ein wenig langweilig dafür, wie spannend es in Band 4 gewesen war - aber das tat der Handlung für mich jetzt keinen großen Abbruch, schließlich konnte man wie immer miträtseln und mitfiebern.
Es war lediglich schade, dass der Polizist dieses Mal abwesend war, da er auf einer Fortbildung war, aber vielleicht ist das ja wirklich nötig, um die Bücher nicht allzu identisch zu machen.

Letztendlich werde ich weiterhin dieser Reihe treu bleiben und werde sie fröhlich jedem empfehlen, der gerne Cosy Crime oder lustigen Crime lesen möchte!

Bewertung vom 13.10.2025
Welliver, Melissa

Soulmates and Other Ways to Die


weniger gut

Schade, schade. Das Buch hatte so eine spannende Idee und begann richtig stark. Die Vorstellung, dass durch einen Virus nun jeder ein/e Soulmate bekommt, dessen Schmerz man spürt und mit dem man gleichzeitig stirbt, war für mich von Anfang an weniger romantisch als mehr gruselig. Gerade deswegen war es so spannend, diese "neue" Welt zu erkunden und die Gegensätze der beiden Hauptcharaktere, aus deren Perspektive das Buch abwechselnd berichtet, zu bemerken: Der eine ist ein Draufgänger und spielt quasi mit seinem Leben, die andere hat eine "overprotective" Mutter und ist selbst auch in dauernder Panik vor dem Weltuntergang.

Allerdings verlor mich das Buch dann, als die Teenies scheinbar unlösbare Aufgaben in nun mal mehr zwei bis drei Minuten problemlos lösten, nur um dann plötzlich vollkommen gewalttätig von einem Tech-Guru gejagt zu werden. Die Mischung aus Action und seltsamen Zufällen hat mir einfach irgendwann gar nicht mehr zugesagt. Es wirkte, als würde es an einigen Stellen schnell gehen sollen, damit mehr Zeit ist, die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Hauptcharaktere zu erkunden. Dann gab es einige Charaktere, die ihre Ansichten innerhalb von wenigen Momenten komplett änderten, was absolut unrealistisch für mich war.

So habe ich mich am Ende leider nur noch durch das Buch durchgekämpft. Sehr schade, denn ich war wirklich angetan bis zum ersten Drittel.

Bewertung vom 13.10.2025
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


gut

Wer gerne Cosy Crime liest, kann sich hier sicherlich ein paar nette Lesestunden machen. So richtig im Gedächtnis bleiben wird mir die Handlung aber nicht. Der Hauptcharakter ist zwar schrullig und gemeinsam mit ihrer Enkelin auch eine passende Hobby-Ermittlerin, aber ob ich jetzt z.B. weitere Fälle von ihr lesen würde, könnte ich nicht zu 100% mit Ja beantworten. Dafür war es zu nischig, dass es eben auch sie betroffen hat, eventuell das nächste Opfer zu werden.

Die anderen Charaktere waren zwar interessant, teilweise aber etwas unpassend für die Situation in ihrem Verhalten - also wenn um mich rum alle ermordet werden, dann trinke ich nicht am laufenden Band Alkohol und sitze entspannt rum.

Was ich wirklich schade fand, war, dass man selbst nicht so richtig miträtseln konnte, denn das Motiv des Täters war dann erst am Ende so richtig klar. Vielleicht hätte man hier noch ein oder zwei mehr Hinweise vorab geben können oder auch einzelne Infos verstecken. Leider ist das nicht passiert.

So war es ein nettes Buch zum Nebenbei lesen, ganz unterhaltsam, aber am Ende eben doch eine Handlung, die ich schnell wieder vergessen werde.

Bewertung vom 17.09.2025
Suzuki, Larissa

Das Internet


gut

Mit dem Sachbuch "Wie funktioniert das? - Das Internet" sollen Kinder ab 8 Jahren mit visuell anregend gestalteten Seiten die Anfänge und Funktionsweisen des Internets kennenlernen. In der gleichen Reihe kam auch schon das Buch "Wie funktioniert das? Roboter und KI" heraus.

*Pluspunkte des Buches*

- Die Zeichnungen sind für Kinder ansprechend
- Grafiken verdeutlichen gut, wie Dinge funktionieren, beispielsweise, wie Handys unterwegs mobile Daten bekommen
- viele wichtige Themen werden abgedeckt
- jedes Thema bekommt eine Doppelseite oder nur eine einzelne Seite und ist so sehr übersichtlich
- durch das Inhaltsverzeichnis kann man sich gut orientieren
- das Buch enthält Mitmach-Experimente zum besseren Verständnis der einzelnen Themen
- ein Glossar am Ende klärt wichtige Begriffe
- es befinden sich immer wieder Verweise am Ende der einzelnen Seiten, wo im Buch nochmal ähnliche Themen schon erwähnt wurden oder noch erwähnt werden, so werden die Themen gut verknüpft
- es wird immer wieder vor Gefahren im Internet gewarnt mit Tipps, wie man davor sicherer ist

*Minuspunkte*

- die Seiten sind teilweise sehr überladen mit Zeichnungen und Text
- der Text ist oft schwer lesbar, gerade für Kinder mit Leseschwäche, da die Buchstaben fast schon handschriftlich aussehen. Einige Seiten haben als Hintergrund einen Notizzettel, aber die Schrift steht teilweise auf den Zeilenlinien, so dass es fast aussieht, als wäre er durchgestrichen. Dann steht er wieder genau passend in der Zeile. So würde niemand einen Notizzettel benutzen und diese überflüssige Grafik sorgt auch wieder für Unübersichtlichkeit
- die Wort-Witze auf den Seiten sind meiner Meinung nach weder besonders witzig noch logisch für Kinder
- teilweise wird das Buch inhaltlich recht bald überholt sein. Gerade die Sache mit der KI und wie man sie erkennt, finde ich jetzt schon nicht mehr passend. Denn Chat GPT verwendet weder eine blumige Sprache, noch werden Informationen eher stichwortartig dargestellt. Das sind vermutlich keine passenden Tipps für Kinder, wie sie KI erkennen können
- teilweise bleibt die "Erklärung" für mich zu oberflächlich. Als Beispiel beim Morsecode wird eben gesagt, dass Nachrichten als elektronische Signale über Draht übertragen wurden.
Allein dieser Satz ist für Achtjährige schon voll mit den meist unbekannten Wörtern: elektronisch und Signal. Und wie das nun ein Draht schaffen soll und warum dann am anderen Ende Punkte und Striche gedruckt werden, erklärt sich auch nicht. Außerdem wird dann eine Morsebotschaft abgedruckt, aber die Chance, mal das Morsealphabet anzuhängen und hier eine kleine Mitmachaktion zu machen, wurde vergessen. Stattdessen darf man einige Seiten weiter dann Binärcode entschlüsseln.


Letztendlich denke ich, dass es ein Sachbuch ist, dass eher für ältere Kinder oder sehr technisch affine junge Kinder geeignet ist. Ich erwarte, dass es einige Nachfragen geben wird, wenn ich es den 10jährigen hinlegen werde - aber das ist ja auch gut, dann kann darüber geredet werden - vorausgesetzt, der mitlesende Erwachsene hat genug Ahnung - aber wenn nicht, dann kann man ja passenderweise das Internet fragen!

Bewertung vom 02.09.2025
Xander, Iliana

Love, Mom


gut

Die Idee der Geschichte war super spannend: Eine berühmte Autorin stirbt und die Tochter bekommt mysteriöse Briefe von ihr, die das Leben ihrer Mutter in ein ganz neues Licht rücken. Nun muss sie herausfinden: Was ist die Wahrheit?

Und ich muss wirklich sagen, die Auflösung hat mich erst mal sehr überrascht und sie war auch größtenteils logisch und nachvollziehbar. Dennoch hat mich das Buch irgendwie nicht so gepackt, dass ich mir vorstellen könnte, es nochmal zu lesen. Bei den meisten Thrillern mit Twists habe ich das Gefühl, dass ich diese nach ein paar Jahren nochmal lesen möchte. Entweder, weil ich dann schon weiß, was passieren wird und die Sache in ganz anderem Licht sehe oder weil ich mich neu überraschen lassen will.
Aber hier habe ich das Gefühl nicht und musste nun wirklich überlegen, woran das liegt.

Die Geschichte an sich ist es nicht, also glaube ich, der Aufbau hat mir nicht so gefallen. Gerade als der erste Plottwist kommt, springt die Geschichte nämlich in die Vergangenheit und wir erfahren direkt die ganze Wahrheit. Danach ist für den Leser aber nichts mehr mysteriös. Das hat es irgendwie ein bisschen weniger spannend gemacht. Vielleicht hätten die Rückblenden mehr eingebaut sein müssen oder ein bisschen verstreuter im zweiten Teil des Buches. Ich bin selbst keine Autorin, natürlich kann ich hier groß kritisieren, aber ich vergleiche es eben mit anderen Büchern, die ich in diesem Genre gelesen habe.

Es war ein gutes Buch, bitte nicht falsch verstehen, und ich habe es gerne gelesen! Aber irgendwas hat mir noch gefehlt, dass ich es für herausragend halte.

Bewertung vom 18.08.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


ausgezeichnet

Nachdem mich die „Ellingham Academy“ Reihe rund um Charakter Stevie Bell von Maureen Johnson schon total in ihren Bann gezogen hat, war ich sehr neugierig darauf, ein Buch des gleichen Genres, aber mit anderen Charakteren zu lesen. Auch „Death at Morning House“ hat mich sofort gepackt und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.
Marlowe ist als Hauptcharakter sehr spannend, gerade weil ihr Unfall mit der Kerze ihr auch noch so schwer auf dem Herzen lastet. Der Ferienjob, den sie annimmt, wirkt auf den ersten Blick sehr idyllisch, doch nach und nach wird die Tragödie, wegen der heute noch Touren auf der Insel angeboten werden, zum Mittelpunkt der Handlung. Dieses Motiv ist sehr ähnlich wie bei der Ellingham Academy Trilogie, aber es funktioniert eben auch einfach richtig gut. In Rückblicken erfahren wir als Leser deutlich mehr über den Alltag der Familie, die in den Dreißigerjahren in dieser Villa gelebt hat. Das erzeugt nochmal mehr Spannung und Zweifel daran, wie alles am Ende wirklich abgelaufen sein könnte.
Gleichzeitig „ermitteln“ Marlowe und ihre neu gewonnenen Freunde auf der Insel und geraten (natürlich!) auch selbst in Gefahr. Viel mehr kann man nun gar nicht sagen, ohne den Inhalt zu spoilern. Aber so viel: die Familie des Arztes ist richtig crazy, das hätte ich mir am Anfang gar nicht vorstellen können. Dennoch ist es alles irgendwie realistisch gemacht, so dass man sich vorstellen könnte, diese Familie hat wirklich existiert und somit ist auch die Tragödie nachvollziehbar. Doch auch hier erfahren wir Leser nur Stück für Stück die "Wahrheit", genau wie Marlowe in der Gegenwart. Manche Stellen sind aber wirklich nichts für schwache Nerven!
Ich finde es gut, dass Maureen Johnson einen neuen Hauptcharakter in den Mittelpunkt der Geschichte gestellt hat. Klar, würde ich auch weiter gerne von Stevie Bell lesen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese immer wieder auf mysteriöse Fälle in der Vergangenheit stößt, ist etwas unwahrscheinlich. Ob jetzt Marlowe ein wiederkehrender Charakter wird, ist auch fraglich, aber ich würde mich sehr freuen, wenn es weitere Bücher desselben Genres geben wird, vielleicht dann mit ganz neuen Hauptpersonen.

Bewertung vom 18.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


ausgezeichnet

Es ist zugegebenermaßen einige Jahre her, seit ich Erebos 1 und 2 (hintereinander weg) gelesen hatte und ich hatte erst Sorge, dass ich nicht ins Buch finden würde. Aber zum Glück hat Wikipedia mein grobes Wissen über die Charaktere aufgefrischt und viel Vorwissen war auch gar nicht nötig. Ich habe das Buch jetzt auch guten Gewissens an jemanden verliehen, der die ersten 2 Bände nicht kennt, weil ich glaube, dass man es auch alleinstehend lesen kann. Noch besser sogar: Die Vorgänger und deren Handlung werden zwar kurz erwähnt, aber keinesfalls gespoilert, so dass man auch theoretisch mit Band 3 anfangen kann und sich danach die anderen beiden Bücher gönnen kann.

Ich war sofort wieder gefesselt von Erebos und wie es sich die Spieler zu Eigen macht. Nick, der ja schon in Band 1 und 2 vom Spiel "gefangen" genommen wird, kann auch diesmal nicht wirklich Nein sagen, denn seine berufliche Karriere wird von Erebos bestimmt. Die Autorin fackelt auch gar nicht lange rum und das Spiel beginnt direkt.

Ich mochte wieder die Art, wie Computerspielwelt und reale Welt verflochten waren und man auch miträtseln konnte, was denn die "Hinweise" sind, nach denen Nick Ausschau halten soll. Gelöst habe ich es nicht, bevor er es gelöst hat, aber es war trotzdem super spannend und am Ende total logisch und "offensichtlich" was man vor Augen hatte, obwohl man es - wie Nick - lange Zeit nicht gesehen hat.

Ein bisschen hatte ich gehofft, dass Erebos diesmal noch mehr "moderne" Technologien übernimmt und steuert, das wird zwar kurz mal so angerissen, hat aber für die Handlung keine größeren Auswirkungen. Ich dachte da an Smart Home Systeme zum Beispiel, die ja immer mehr vorhanden sind. Aber es war gar nicht nötig, die Bedrohung und Dringlichkeit war dennoch zu spüren und ich bin wie üblich bei Poznanski-Thrillern geradezu durch die Handlung gerauscht.

Gerne mehr von Erebos und gerne auch mehr von Poznanski!

Bewertung vom 14.08.2025
Mikail, Nadia

Katzen, die wir auf unserem Weg trafen


gut

Als ich Cover, Klappentext und Leseprobe gesehen habe, ging ich von einem Buch mit Roadtrip aus, der sentimentale Anteile hat - schließlich geht ja die Welt demnächst unter und alle müssen das wohl oder übel akzeptieren.

Die Handlung im Buch plätscherte dann aber tatsächlich eher so dahin. Die vielen Zeitsprünge, die zwar alle sehr logisch und übersichtlich angekündigt wurden, haben mich im Lesefluss aber eher verwirrt. Mehrmals wurden die gleichen Erlebnisse erneut geschildert, aber ohne nennenswerten Zuwachs von Informationen für den Leser, weswegen mir dieses Stilmittel eher überflüssig erschien.
Nun zum Weltuntergang - den ich als besondere Handlung erwartet hatte, eben weil es in diesem Buch so überhaupt nicht darum gehen sollte, ihn zu verhindern oder zu überleben, da es in den ersten Kapiteln direkt als unausweichliche Tatsache geschildert wurde, dass eben alles zu Ende geht. Dieser nahm einerseits genau richtig Raum ein (der Frust der Personen, die Schilderung über die anfängliche Reaktion und die jetzige Situation, in der die Handlung spielt), andererseits war ich aber fast enttäuscht, dass am Ende dann doch offen gelassen wurde, ob es vielleicht doch eine Chance auf Rettung gibt und was nun passiert. Warum dieses halb offene Ende?
Die zweite Haupthandlung, der Roadtrip mit der Suche nach der verschwundenen Schwester - auch dieser enttäuschte ein wenig, da er so wenig Raum in dem Buch einnahm. Ich war fast schon überrascht, als er so früh endete und es dann über mehrere Seiten hinweg eigentlich nur darum ging, dass nun eine Aussprache ansteht, diese aber nicht stattfindet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass einige Ausdrücke in der Erstsprache der Charaktere (Malaiisch, nehme ich an) geschrieben waren, aber leider nirgends eine Übersetzung zu finden war. Ich hatte nach einem Wörterverzeichnis am Ende des Buches geschaut - leider Fehlanzeige. Nicht falsch verstehen, ich fand es SUPER, dass genau diese Ausdrücke vorkamen, das hat alles authentischer gemacht. Ich hätte nur gerne manchmal gewusst, was es heißt. Erst dachte ich, dass immer danach die deutsche Übersetzung steht, aber das hat irgendwie nicht ganz gepasst. Jedes Mal das Handy zücken und googlen, wollte ich aber auch ehrlich gesagt nicht.
Ach ja, und der Titel: Wo waren die Katzen, die wir auf dem Weg trafen? Es gibt EINE Katze, die ist von Anfang an da und hat ehrlich gesagt keine große Rolle. Ich konnte auch nichts anderes hineininterpretieren, denn auf dem Weg treffen sie auch niemandem anderen! Sehr enttäuschend und hier kann man nicht mal dem deutschen Verlag einen Vorwurf machen, denn der Originaltitel auf Englisch ist genauso.

An sich hat mir das Buch ganz gut gefallen, aber ich würde es nicht nochmal lesen. Ich hatte beim Lesen eher das Gefühl, ich lese eine Lektüre der 8. Klasse, die ich nach jedem Kapitel dann mit der Lektürehilfe und Leitfragen interpretieren soll. Dafür gab es auch wirklich schöne Momente und Fragen wie "Was ist wichtig im Leben?", "Was mache ich, wenn ich weiß, alles endet". Es war eine nette Lektüre nebenbei, denn lange hat es nicht gedauert - ich war nach ca 2 h durch und hatte zwischendurch Pause gemacht.

Bewertung vom 31.07.2025
Shusterman, Neal

All Better Now


sehr gut

Neal Shusterman versteht sich darauf, moralisch-ethische Dilemmata in seinen Büchern so zu verarbeiten, dass man sich selbst ständig fragt, welches denn nun die "richtige" Seite ist.
Hier stellt er das gekonnt zur Schau, in dem er ein Thema weiterspinnt, das buchstäblich die ganze Welt stillstehen ließ: Corona. In seinem Buch "All better now" hat sich das Virus entwickelt und verändert nun das Wesen der Genesenen komplett: Sie sind glücklich, friedfertig, eins mit dem Universum und einfach nur zufrieden. Was erst mal wunderbar klingt, hat aber auch seine Schattenseiten.

Anfangs musste ich erst in das Buch hereinfinden, denn es werden viele verschiedene Charaktere vorgestellt, deren Geschichten sich aber natürlich irgendwann dann inhaltlich verbinden. Alle Geschichten fand ich tatsächlich gleichwertig spannend, was selten der Fall ist.
Fragen, die uns während der Pandemie beschäftigt haben, werden hier nun angeschnitten, aber in teilweise anderem Kontext, da sich ja die Rahmenbedingungen verändert haben.

Ich fand es spannend, ein Buch zu lesen, in dem so klar Bezug auf die Zeit zwischen 2020 und 2022 genommen wird und welches doch eine vollkommen neue Perspektive bildet. Als Genre könnte man es fast schon SciFi nennen, auch wenn "Thriller" (die wohl offizielle Genre-Beschreibung) auch passt. Shusterman scheut es nicht, die Höhen und Abgründe der Menschen in seinen Büchern zu beschreiben. Dies hat er schon bei der Scythe-Trilogie bewiesen und seither lese ich jedes der Bücher, die er herausbringt und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.

Bewertung vom 02.07.2025
Furniss, Jo

Der Stau


sehr gut

Typische Locked-In-Thriller haben ja meist einen Raum oder Haus, aus dem es kein Entkommen gibt und dadurch ergibt sie eine fesselnde Spannung. Hier ist das mal ganz anders, und doch ähnlich. Die Charaktere sitzen auf der Autobahn mitten im Stau fest. Weg können sie auch nicht, aber es ergeben sich ganz neue Möglichkeiten des Storytellings und diese wurden meiner Meinung nach hervorragend ausgeschöpft. Praktisch natürlich, dass eine Polizistin mit im Stau steht, die passende Connections hat, um ihre Ermittlungen heranzutreiben. Es wirkte aber immerhin nicht konstruiert, so dass es beim Lesen logisch und schlüssig war.

Lediglich nach dem anfänglichen Schock, also dem Fund der Leiche, lies das Buch für mich ein bisschen nach, weil so viele Charaktere vorgestellt wurden, aber noch ohne wirkliche Verdachtsmomente, dass es erst mal etwas mühselig war, weiter zu lesen.
Dann nimmt das Buch aber richtig Fahrt auf und vom Ende war ich dann total überrascht. Das ist wirklich ein Buch, welches man am Besten direkt nochmal lesen sollte, weil man jetzt sämtliche Dynamiken zwischen den Charakteren und deren Vorgeschichte deutlich besser verstehen würde.

Man konnte mitfiebern und versuchen, selbst Verbindungen herzustellen und wurde dann - in meinem Fall zumindest - doch am Ende ein wenig überrascht. Das hat mir sehr gut gefallen und deswegen kann ich das Buch wirklich allen Thriller-Fans nur empfehlen!