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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 917 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2025
Wir Ostpreußen
Buchsteiner, Jochen

Wir Ostpreußen


sehr gut

Dieses Buch ist weniger eine Familiengeschichte als vielmehr eine Beschreibung der Geschichte eines ehemaligen Teils Deutschlands – Ostpreußen. Dabei beweist der Autor, dass er sich nicht nur mit der Heimat seiner Oma Else und deren Flucht bei Einmarsch der russischen Armee in Ostpreußen befasst hat. Nein, der Leser erhält auch viele Informationen über den geschichtlichen Wandel Ostpreußens, der durch Ritterorden seinen Anfang nahm und in dem auch die Hohenzollern eine entscheidende Rolle eingenommen haben. Gleichzeitig gibt Jochen Buchsteiner auch Einblicke in bekannte Dichter, Denker und Kritiker aus der damaligen Zeit.
Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen Erinnerung und Aufzeichnung der Großmutter, mit Daten und Fakten zur Geschichte Ostpreußens. So ist diese Familiengeschichte auch nicht zu tiefst emotional geschrieben. Viel mehr kam es mir vor, als wenn ein Außenstehender, Unbeteiligter hier das Leben von Else Buchsteiner erzählt.
Eine Frage hat mich nachdenklich gemacht. Der Autor hat sie offengelassen. Und sie lautet, warum es in den letzten Jahren so still um Ostpreußen geworden ist, ob Scham, Stolz oder Schmerz dahinterstecken. Das muss jeder für sich beantworten. Das gilt ebenso für die Frage, ob Kaliningrad jetzt in Hinsicht auf die aktuelle Aggressionspolitik Russlands wieder in ein neues Machtgerangel gerät. Mich haben die Ausführungen des Autors zu den aktuellen Entwicklungen um Kaliningrad jedenfalls sehr nachdenklich gemacht.
In meinen Augen hat der Autor gewissenhaft, kleinteilig und historisch sehr gut recherchiert hier ein sehr lesenswertes Buch, das die Verbundenheit der Menschen mit Ostpreußen wie auch der Geschichte Ostpreußens beinhaltet, geschaffen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.05.2025
Die Stunde des Widerstands
Carsta, Ellin

Die Stunde des Widerstands


ausgezeichnet

Die Familien auf Gut Falkenbach kommen nicht zur Ruhe. Zwei ihrer Kinder, Gustav und Leopold, sind an der Front und haben lange nichts von sich hören lassen. Es ist mir unter die Haut gegangen, wie traumatisch für Gustav der Einsatz an der Front ist. Er, der empathische Arzt, muss Soldaten mit wenig Überlebenschancen aussortieren und sie damit dem sicheren Tod ausliefern.
Und auf dem Gut selbst, erhärtet sich der Verdacht, dass sie bespitzelt werden. Also heißt es nicht nur vorsichtig mit seinen wahren Ansichten zu sein, dringend muss der Verräter auch entlarvt werden. Dazu schmieden Ferdinand und Johannes einen Plan um ihn zu enttarnen. Es bleibt also spannend auf dem Gut. Außerdem plant Paul-Friedrich noch immer die heimliche Ausreise aller Bewohner des Guts in ein Land in dem die Nazis keine Macht haben. Doch noch immer hat er nicht alle Schritte und Eventualitäten geplant und die Risiken bewertet. Wilhelmine gerät durch ihre Mitarbeit in der Widerstandsgruppe Weiße Rose in den Focus der Gestapo, was zusätzliche umgehende Maßnahmen erfordert.
Mein Argwohn gegenüber dem neuen Lagerleiter, Viktor Sander, hat sich noch immer nicht beruhigt. Auch wenn er Wilhelmine angeblich liebt und sie beide eine heimliche Beziehung haben, traue ich ihm nicht. Liebe schön und gut, aber schließlich ist er SS-Hauptsturmführer und das wird man ja auch nicht ohne weiteres.
Ich fand diese Fortsetzung jedenfalls wieder unheimlich aufregend und spannend. Auf der einen Seite sind mir die Bewohner von Gut Falkenbach, bis auf wenige Ausnahmen, ans Herz gewachsen, so dass ich mit ihnen bange. Auf der anderen Seite sind es aber gerade die, ich nenne sie mal die Zwielichtigen, die Intriganten, die ihre eigenen Ziele verfolgen, die Spannung in die Familiengeschichte bringen. Von mir gibt’s eine 100%ige Lese-Empfehlung und natürlich 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.05.2025
Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


gut

Lilli Ziegler ist geschieden, arbeitet als Lektorin in einem Verlag und lebt mit ihrer 18jährigen Tochter in einem Haus, das ihr und ihrem Exmann Daniel gehört. So weit ist sie mit ihrem Leben zufrieden. Bis sie dann Kapitel aus einem Drehbuchskript erhält. Aber nicht per Post. Nein, der Täter dringt unbemerkt in ihre Wohnung ein ohne Spuren zu hinterlassen. In den Texten sind sehr intime Details von ihr und ihren Kindern eingearbeitet, Dinge die zwar wahr sind, aber niemals an die Öffentlichkeit kommen sollten. Während Lilli sich mit den ersten beiden Kapiteln an die Polizei wendet, einmal weil sie sich in ihrem Haus nicht mehr sicher fühlt und auch Drohungen in den Texten enthalten sind, beschließt sie beim dritten Kapitel den Texter selbst zu entlarven.
Was mir am Anfang noch etwas Spannung beim Lesen gebracht hat war als Lilli sich als Detektivin, Einbrecherin und Analystin versucht. Doch das wurde dann zunehmend langatmig geschildert. Ihre Spekulationen waren so verwirrend, ihre Suche kam mir so sinnlos vor, dass ich sie als Hauptfigur absolut nicht überzeugend fand. Ihre Gedankengänge zu möglichen Verdächtigen werden ausgebreitet, verworfen und neu definiert und dann wieder von vorn. Zum Weiterlesen musste ich mich zwingen. Mein Glück, das ich durchgehalten habe, denn am Ende hat mich dieser Thriller seiner Auflösung doch noch überraschen können. Nur leider hat sich mein Gesamteindruck dadurch nur unwesentlich verbessert. Ich gebe 3 Lese-Sterne, da es mir insgesamt an Spannung gefehlt hat.

Bewertung vom 15.04.2025
Riot Girl / Obalski ermittelt Bd.1
Kaiser, Susanne

Riot Girl / Obalski ermittelt Bd.1


gut

Ermittlerin Obalski ist Quereinsteigerin. Nach dem Gender-Studium wurde sie beim BKA zur Forensikerin und Kriminologin ausgebildet. Was sie aber im Besonderen auszeichnet ist, dass sie die Menschen lesen kann. Das hat die Autorin gleich am Anfang des Buches sehr gut vermittelt. Wie Obalski anhand von Falten am Körper auf Schlafgewohnheiten und bei Füsse trippeln auf Bluthochdruck schließt, hat mich schon beeindruckt. Auf der anderen Seite wurde Obalski aber als selbstzweifelnd dargestellt als sie ihren Job als VE (Verdeckte Ermittlerin) beim Jugendamt antritt. Ja es war ihr erster Job als VE, aber es passte irgendwie nicht zu ihrem Auftritt gegenüber ihren Kollegen bei der Polizei.
Auf jeden Fall kann man sie als sehr engagiert beschreiben. Ich empfand die ihr gestellte Aufgabe, durch ihren Job beim Jugendamt Kontakt und Vertrauen zu den aggressiven Mädchengruppen im Netz aufzubauen und die Drahtzieher zu ermitteln als Herausforderung. Die beschriebenen Challenges sind echt krass, aber durchaus vorstellbar. Vor allem die Sogwirkung, die sie innerhalb der jungen Menschen auslösen. Obalski prüft alle ihr zugängigen Informationen, hört auf ihr Bauchgefühl und findet so einige entscheidende Hinweise für die polizeilichen Ermittlungen. Doch eines wird ihr dabei klar, es sind nicht gewaltbereite Jugendliche, es sind Opfer von Gewalt. Opfer, denen bisher nicht geglaubt und geholfen wurde. Weder durch die Familie, die Polizei oder andere Behörden.
Was mich beim Lesen gestört hat, waren die vielen Abkürzungen. Die Autorin hat im Nachwort erklärt, dass sie die wegen der Authentizität des Buchs hat einfließen lassen und sie wurden auch immer einmal erklärt. Aber es waren zu viele, um sich alle zu merken. Da hätte ich mir eine Gesamtübersicht zum Nachschlagen gewünscht. Insgesamt gebe ich 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 15.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


sehr gut

Die Familie Brooke trifft sich auf dem riesigen Anwesen von Philip Brook anlässlich seiner Beerdigung. Das Anwesen der Brookes befindet sich seit 240 Jahren in Familienbesitz. Es wurde gegründet von Oliver Brook. Zu Lebzeiten war der Umgang mit dem Philip kein leichtes Unterfangen. Seine Ehefrau Grace, mit der er drei Kinder hat, musste jahrelang ohne ihn zurechtkommen, während er bei seiner Geliebten in New York war. Grace nimmt es klaglos hin, auch wenn sie mit ihrem Leben nicht zufrieden ist und sich in Philips riesigen Haus nie richtig zu Hause gefühlt hat.
Ich tue mich ein wenig schwer mit der Beurteilung der Handlung. Viel lieber würde ich mit der Autorin oder anderen Lesern darüber diskutieren. Auf jeden Fall sind die Beschreibungen zur Natur und der Rückkehr zur ursprünglichen Bewaldung sehr anschaulich. So ist es auch Ned, der bereits seit 50 Jahren auf einer Lichtung im alten ausgedienten Bus lebt, für mich die interessanteste Figur. Er lebt mir der Natur im Einklang, hat für jedes Wehwehchen ein natürliches Mittel bereit. Er selbst bezeichnet sich als lebenslanger Lehrling des Waldes. Auf mich hat er den Eindruck hinterlassen in sich selbst zu ruhen. Ich denke, das empfinden Philips und Grace Kinder Frannie, Milo und Isa auch so. Denn wann immer sie Probleme oder Zweifel haben, suchen sie seine Nähe und seinen Rat. Bis heute. Man erfährt, wie unterschiedlich die 3 Kinder mit dem despotischen Verhalten des Vaters umgehen. Ohne Spuren bleibt das bei keinem. Doch dann kommt die Tochter von Philips amerikanischer Geliebten zur Beisetzung. Sie ist es, die ein völlig neues Bild der Familiengeschichte der Brooks zeichnet. Nicht allem, was sie ans Licht bringt, würde ich vorbehaltlos zustimmen.
Für mich waren die Naturbeschreibungen an einigen Stellen zu ausgedehnt. Das ging zu Lasten der Beschreibungen der einzelnen Charaktere. Ich hätte mir mehr Einblicke in die Gedanken der drei Kinder gewünscht. Insgesamt ist das ein sehr einfühlsamer Familienroman, dem ich 3,5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 15.04.2025
Beeren pflücken
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Jedes Jahr kommen die Mi’kmags mit ihren 5 Kindern nach Maine, wo sie als Saisonarbeiter Blaubeeren pflücken. Ein harter Job, bei dem auch bereits die Kinder mithelfen müssen. Sie führen ein bescheidenes Leben, aber eines zeichnet sie aus: der Zusammenhalt der Familie und die Liebe zueinander.
Das vermittelt die Autorin ganz einzigartig. Mir hat es ganz wunderbar gefallen, wie hier im Buch ein fließender Wechsel zwischen der Gegenwart und dem Rückblick in die vergangenen 50 Jahre erfolgt. Im Jahr 1962 trifft die Familie nämlich ein sehr harter Schlag. Da verschwindet die jüngste Tochter, Ruthie, im Alter von vier Jahren. Joe, ihr größerer Bruder macht sich bis heute Vorwürfe nicht gut genug auf sie aufgepasst zu haben. Er war damals gerade sechs Jahre und war nur kurz am See und dann war Ruthie weg als er wiederkam. Nicht der einzige Verlust an dem er sich schuldig fühlt und der ihn ein Leben in Wut und Einsamkeit führt.
Dann gibt es noch Norma, die in Maine ein behütetes, besser gesagt ein überbehütetes, Leben lebt. Ihre Eltern lieben sie, keine Frage. Aber ihre Mutter erdrückt sie mit ihrer Liebe und ihren Ängsten. Das Elternhaus ist der einzige Ort an dem sie sich frei bewegen kann, wenn auch immer mit heruntergelassenen Jalousien. Freundinnen hat sie keine, dafür wird sie von ihrer Mutter zu sehr isoliert. Doch immer wieder hat Norma diese Träume. Sie träumt von Dingen, die sie nie zuvor gesehen hat. Oder doch?
Ich habe das Buch aufgeschlagen und bin einfach in diese traurige Geschichte eingetaucht. Sicher konnte man bereits recht früh erahnen, wie die Hauptfiguren zusammenhängen und doch war es für mich ein spannendes und sehr emotionales Lesevergnügen, das noch lange in mir nachklingen wird. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne

Bewertung vom 13.04.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Hauptfigur dieses Romans ist Lydia Groß, die als Jugendliche mit ihrer Familie nach der Vertreibung aus der Ukraine als Zwangsarbeiterin nach Sibirien verbannt wurde. Es war für mich erschütternd, was den Menschen dort angetan und zugemutet wurde. Nicht nur die harte Arbeit bei nur 300 Kcal und einem Arbeitstag von mindestens 12 Stunden am Tag, auch die unwirtlichen, beengten Unterkünfte, die eisigen Temperaturen, waren für mich kaum vorstellbar. Um so mehr habe ich Mutter Marianna dafür bewundert, wieviel Kraft sie aus ihrem Glauben gezogen hat, wieviel Liebe sie ihren Kindern entgegengebracht hat und trotz der so widrigen Umstände versucht hat ihnen ein Heim zu schaffen. Die Familie hatte ein Mantra: zusammenbleiben um jeden Preis! Dieses Mantra hat Lydia als Vater und Mutter nicht mehr dafür einstehen konnten, beharrlich fortgesetzt. Ich habe es als riesige Stärke dieser so mutigen, liebevollen und zupackenden Frau empfunden. Was die Familie Groß/Judt alles durchmachen musste, sollte jeder selbst nachlesen. Ich möchte hier nicht spoilern. Auf jeden Fall hat mich ihr (Leidens-) Weg oft sehr traurig gestimmt und auf der anderen Seite ihr ungebrochener Lebenswille beeindruckt.
Mir hat es gefallen, wie die Autorin gleich zum Anfang Lydia Judts Familie vorstellt. Lydia selbst ist bereits im Alter von 92 Jahren verstorben. Ziel des Treffens ist es, auf Grundlage der Tagebucheinträge von Lydia und den Erinnerungen ihrer Kinder und Enkel Lydias Leben in einem Buch festzuhalten. So sind es am Anfang dann auch die Tagebucheinträge der Mutter bzw. Oma, die in die Kapitel einfließen. Erst am Ende werden noch Empfindungen und Erlebnisse der jüngeren Generation vermittelt. Mir hat das stilistisch gut gefallen, wurde doch dadurch der Bogen zwischen gestern und heute erst vollständig. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 08.04.2025
Schöne Lügen (eBook, ePUB)
Jacobi, Gabi

Schöne Lügen (eBook, ePUB)


gut

Jon, ein junger Polizist, ist nach der Nachtschicht auf der Heimfahrt. Er freut sich auf die gemeinsamen Stunden mit seiner schwangeren Freundin, die er bald heiraten wird. Doch dann bemerkt er eine Drohne über den Dünen, hält an und will dem nachgehen. Schließlich gelten hier auf Sylt sehr strenge Auflagen für das Steigenlassen von Drohnen. Eine tödliche Entscheidung, zu deren Aufklärung Neele Eriksson auf die Insel, ihre alte Heimat gerufen wird. Als erstes sieht sich Neele darum auch die Besitzer von Drohnen näher an.
Wie ein den ersten beiden Bänden mit Nele Eriksson nehmen auch in diesem Krimi wieder die privaten Querelen innerhalb der Familie Eriksson großen Raum ein. Leider haben das bei mir aber nicht zu mehr Spannung geführt. Einzig die Liebe und die Verbundenheit Neles mit ihrer Oma haben mich wieder gefreut. Der Fall selbst scheint mit verschwundenen Hunden tierlieber, reicher Besitzer zusammenzuhängen. So macht sich Nele auf die Suche nach Leuten, die Kontakt zu den Hundebesitzern hatten und die deren gutsituierte Lebensweise näher kannten. Leider hat sich diese Suche in meinen Augen zu sehr in die Länge gezogen, ohne durch irgendwelche Highlights zwischendurch noch zu punkten und zusätzliche Spannung zu bringen. Die hätte ich mir aufgeprägter gewünscht. Darum gibt’s von mir diesmal für diesen dritten Band leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 01.04.2025
Signalrot
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Ich habe es gar nicht gemerkt, dass es 461 Seiten waren, denn die sind nur so dahingeflogen. Es war für mich Spannung pur und ist in meinen Augen sein bisher bestes Buch. Ich hoffe, es gibt noch weitere so spannende Fälle mit Tara Kronberg.
So ganz habe ich am Anfang ihre Stellung bzw. die Stellung des Dezernats 47 nicht einordnen können. Keine eigenen Ermittlungen, eine Kontrollfunktion, so war die Einweisung. Was Tara aber nicht daran hindert, doch mal eigene Ermittlungen aufzunehmen. Anfangs ist ihr einziger Kollege im neuen Dezernat, Gabriel Schneider, nicht wirklich eine Hilfe, da er bei Außeneinsätzen strikt auf sein Attest besteht und abweist. Aber Tara merkt schnell, dass er ein brillanter Kopf ist, schnell recherchiert und auch die richtigen Schlüsse zieht. Das ist in diesem Fall auch mehr als nötig. Schließlich haben sie es mit einem ganz perfiden Serientäter zu tun und die Zeit drängt.
Es war sehr unterhaltsam mitzuerleben, wie Tara sich immer wieder gegen die Sturheit des Leiters des K11 durchsetzen und ihre Emotionen wegen dessen laufenden Provokationen im Zaum halten muss. Der Fall selbst ist so und undurchschaubar und wie die Taten abschreckend sind. Geschickt hat mich der Autor zu falschen Vermutungen verführt, was Spannung bis zum Schluss garantierte. Denn eigentlich ist alles ganz anders. Ein Geschwür, das seit Jahrzehnten wuchert. Mehr verrate ich nicht. Ich empfehle diesen Thriller zu 100 % weiter und die 5 Lese-Sterne sind absolut verdient.

Bewertung vom 30.03.2025
Teufel von Potsdam
Hagedorn, Frank

Teufel von Potsdam


ausgezeichnet

Da mir bereits der erste Teil um die Ermittlerin Paula Osterholz sehr gut gefallen hat, habe ich mich schon auf die Fortsetzung gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Diesmal müssen Paula und ihr Kollege Henry Wullitzer Giftmorde an zwei jungen Frauen aufklären. Kein leichtes Unterfangen, da auf den ersten Blick keine Verbindungen zwischen den Frauen bestehen und außer dem Alter keine Parallelen zu erkennen sind. Ich habe es als sehr spannend empfunden mitzuerleben, wie die beiden Ermittler schließlich einen Hinweis auf eine bereits geschlossene Klinik in der Stadt Brandenburg stoßen und erste Zusammenhänge erkennen. Gleichzeitig darf der Leser aber auch an der perfiden Denkweise des Täters teilhaben. Dessen Beweggründe für sein Handeln so unmenschlich wie unberechenbar sind. Nur um die eigene Haut zu retten. Dass man gleich erfährt, wer hinter den Morden steckt, hat nicht zum Sinken meiner Spannung geführt. Denn lange blieb unklar, warum der Täter so rücksichtslos und brutal vorgeht und was es zu vertuschen gilt.
Ich finde Paula als Ermittlerin super. Sie kämpft emotional noch immer mit dem Tod ihres ehemaligen Cottbuser Kollegen und Geliebten Vinzenz Ludwig, dessen Mörder bis jetzt nicht gefasst wurde. Versucht noch immer den zu finden, was nicht so ganz ungefährlich ist. Jedoch wäre das Bild von Paula nicht rund, wenn es da nicht auch noch ihre mehr oder weniger anstrengende Familie gäbe. Dienstliches und Privates gehen hier im Krimi fließend ineinander über und ich habe mich damit ganz wunderbar unterhalten gefühlt. Da so einige Fragen offengeblieben sind, hoffe ich auf weitere spannende Fortsetzungen mit den Ermittlern der Potsdamer Kripo. Von mir gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne.