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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
Meditationskarten: Meine innere Reise
Davies, Alison

Meditationskarten: Meine innere Reise


ausgezeichnet

„Gib Dir selbst die Erlaubnis innezuhalten. Es liegt Heilung und Schönheit in der Pause.“ – Michelle Maros

Das Meditationskartenset "Meine innere Reise" ist eine liebevoille Eindalung zum Entspannen und Träumen, um ganz bewusst eine Pause vom stressigen Alltag zu nehmen und wieder zu sich selbst zu finden. Das Set besteht aus 50 wunderschön illustrierten Strory-Karten , die in einer hübschen, stabilen Schachtel zufbewahrt werden. Jede Karte zeigt auf der Vorderseite ein gemaltes Landschaftsbild, während die Rückseite eine passende Geschichte enthält, die die Fantasie anregt und eine entspannende Atmosphäre schafft. Die Geschichten sind so geschrieben, dass sie das innere Tempo und die Geisteshaltung fördern, die für eine gelungene Meditation wichtig sind.

Besonders hilfreich sind die beiden Anfängerkarten und die zwei Endkarten. Die Anfängerkarten bieten klare Anweisungen für körperliche Achtsamkeits- und Atemübungen, die ideal sind, um sich auf die Meditation vorzubereiten. Die Endkarten hingegen helfen dabei, nach der Meditation in der Gegenwart zu bleiben und den Tag mit einer ruhigen und nachdenklichen Einstellung fortzusetzen. Das kleine Farbcodesystem auf einer zusätzlichen Karte erleichtert die Orientierung und macht die Nutzung der Karten noch intuitiver.

Die Illustrationen sind nicht nur ansprechend, sondern auch inspirierend und laden dazu ein, sich auf die Geschichten und die Meditation einzulassen. Für Anfänger:innen in der Achtsamkeit und Meditation ist dieses Set eine wunderbare Unterstützung. Die Karten machen es einfach, in die Praxis einzutauchen, und bieten eine wertvolle Hilfe, ummit den Ritualen der Meditation vertraut zu werden.

Der QR-Code auf der Innenseite der Box bietet Zugang zu 50 Audio-geführten Meditationen, die durch die angenehme Stimme von Yara Blümel dazu einladen, sich auf entspannende Fantasiereisen zu begebenen, um das Weltliche loszulassen und im Reich der Träume an spektakulären Felsenschluchten zu stehen, durch verlassene Ruinen zu streifen oder dem Wellenrauschen des Meeres zu lauschen - eine harmonische Verbindung zwischen Meditation und einer Reise um die Welt, die sowohl beruhigend als auch anregend ist.

Bewertung vom 01.03.2025
365 mal Zuversicht

365 mal Zuversicht


sehr gut

365 x Motivation, Freude und Gelassenheit

Mit den guten Vorsätzen für ein neues Jahr ist das immer so eine Sache - schnell vorgenommen, an wenigen Tagen umgesetzt und schnell wieder vergessen. Mehr Achtsamkeit und Zuversicht, Motivation und Gelassenheit im Alltag gehören zu den häufigsten Wünschen, die sich meist nicht ganz so einfach in den Alltag integrieren lassen.

Ein kleiner Helfer wäre schön ...und tatataaaa....hier ist er :) Der wunderschöne Aufstellkalender "365 mal Zuversicht" ist nicht nur ein liebevoller Anschubser, den Tag mit Freude ung Gelassenheit zu beginnen, sondern er ist auch eine kleine Atempause, Anleitung zur 5-Minuten-Kurzmeditation und Motivationscoach.

Der dekorative Auftsteller mit Spitalbindung motiviert mit Zitaten und inspirierenden Gedanken, lädt mit stimmungsvollen Fotos zu einer kleinen Gedankenreise ein und ist somit die tägliche rezeptfreie Dosis Motivation für ein ganzes Jahr,

Der immerwährende Kalender hat einen sehr guten Stand und ist somit sehr gut geeigent, um auf dem Schreibtisch, dem Sideboard oder im Küchenregal seinen Platz zufinden. Die ausdrucksstarken Fotos sind von exzellenter Qualität und das leicht schimmernde Fotopapier verleiht ihnen einen edlen Glnaz. Jeodch sind die einzelnen Kalenderblätter sehr dünn, lassen sich dadurch nicht immer einfach umblättern und können dadruch an der Spiralbindung einreißen.

Eine wunderschöne Geschenkidee für Herzensmenschen oder für sich selbst

Bewertung vom 28.02.2025
Die Anatomie der Einsamkeit
Pelt, Louise

Die Anatomie der Einsamkeit


ausgezeichnet

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen -Aristoteles

Olive ist in der Welt der Geschichten Zuhause, doch der ganz große Wurf ist ihr noch nicht geglückt. Statt erfolgreiche Artikel zu veröffentlichen, schreibt sie wöchentlich Horoskope. Sie weiß, dass sie gut ist, aber so ganz kann und will sie ihren Fähigkeiten nicht trauen. Auch fühlt sie sich immer ein wenig überflüssig - fast so, als habe sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Während andere Familienmitglieder großzügig von der Großmutter mit Familienerbstücken bedacht wurden, bleibt Olive ein alter Kompass. Ob dieser ihr den Weg zeigen kann, denn eine neue Recherche verspricht einen aufregenden Artikel....


Die Hapitk und die optische Gestaltung des Buches haben mich auf eine Idee gebracht, die sich im Verlauf des Buches immer mehr gefestigt hat. Da sich der Buchumschlag anfühlt wie eine Leinwand, sind für mich die drei Lebensgeschichten wie ein Triptychon – drei einzelne Komponente, die mit Seelenfarben gemalt werden, die wechselhafte Dynamik einer jeden Lebensgeschichte erzählen und durch das Zusammenfügen der Gemäldeteile zu einem großartigen Gesamtwerk zusammenfinden.

Beim Lesen des ersten Kapitels ist das Seelengrau von Mathilde allgegenwärtig und ihre ganze Verzweiflung ist zu spüren. Auch Olive und Claire haben mit den Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen und das in unterschiedlichen Jahrzehnten. Während die eine chaotisch und eher unstrukturiert durchs Leben geht, versucht die andere wieder zu sich selbst und den Sinn des Lebens zu finden.

Olive muss feststellen, dass sie nur eine Seite ihrer Großmutter kennt, nicht aber ihre ganze Lebensgeschichte. Dies geht uns ja irgendwie allen so, denn wenn wir ehrlich sind, kennen wir unsere Großeltern immer nur als das, was sie heute sind - Unsere Großeltern. Die wenigsten kennen die Lebensgeschichten der Kriegs-/Nachkriegsgeneration und das ist unglaublich schade.

Die Geschichte von Claire geht so dermaßen unter die Haut, dass ich einfach nur noch den berühmten Kloß im Hals habe und die Tränen fließen ungehindert. Gerade die Begegnung mit der Wal-Familie hat mich so sehr berührt, dass ich einfach für einen Moment gar nicht anders konnte, als das Buch zur Seite zu legen und den Tränen freien Lauf zu lassen.

Meine Vorstellung des Triptychons festigt sich immer mehr und sehe mit jedem Kapitel, wie aus dem Sturmwolkengrau der einsamen Seelen langsam mehr und mehr Farben auf das Papier fließt - zuerst kommt ein leichtes Rauchgrau dazu, danach das Blau des Ozeans, leichtes Sonnengelb taucht am Horizont auf und auch die ersten warmen Töne wie Orangerot und pastelliges Pfirsich geben dem Bildern nach und nach ihre Farben. Das Boot vom Cover nimmt langsam Gestalt an, trägt die Leser:innen durch die Stürme des Lebens und lässt sie vom leichten Wellengang bis zum tosenden Sturm alles hautnah miterleben.

Pelt erzählt in einfühlsamen Worten drei Lebensgeschichten die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch schafft sie es immer wieder, den roten Faden durch gesamte Handlung laufen zu lassen, um am Ende die drei Handlungsstränge wie die einzelnen Haarsträhnen eines Zopfes zusammenzuflechten, um daraus einen berührenden Roman etstehen zu lassen, der von großen Gefühlen, Sehnsucht und dem Sinn des Lebens erzählt.

Chapeau !

Bewertung vom 28.02.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


gut

Von allem zu viel und doch zu wenig

Anja und Tocher Lena stehen vor einer großen Herausforderung, denn das Ausräumen und Auflösen der Wohnung von Elisabeth, Anjas Mutter bringt so manche Erinnerung zum Vorschein. Dass sich beide Frauen jedoch mit einem Familiengeheimnis konfrontiert sehen, hätten sie zu Beginn nicht vermutet. Auf die bohrenden Fragen erhalten sie zunächst keine oder nur widerwillig Auskunft, bis Elisabeth endlich ihr Schweigen bricht. Für Lena beudetet das endlich, ihre Platz im Leben zu finden und auch bei Anja wird der Lebensweg noch einmal ganz neu beschritten. Mutter und Tochter können gemeinsam mit der Großmutter gedanklich zurückreisen und werden dabei Zeuginnen, wie sich Hass, Hetze und Antisemtismus in Köpfen und Herzen der Menschen festsetzen....bis heute.....


Der neue Generationenroman von Katharina Fuchs wird in einer Zeit veröffentlicht, die erneut einen deutlichen Rechtsruck erlebt und Menschen mit Migrationshintergrund oder jüdischen Glaubens regelrecht an den Pranger stellt. Fuchs versucht anahnd ihrer eigenen Famileingeschichte aufzuarbeiten, was die (Nach-)Kriegsgeneration durch Schweigen an Traumata an ihre Enkel:innen vererbt hat und geht der Frage nach, wie weit Schuld und das Gefühl des Ausgegreztseins vererbt werden kann.

Unterteilt in zwei Erzählstränge , folgen die Lesenden den Ereignissen der 1920er Jahre bis hin zum Kriegsende und erlbeen gleichzeitig in der Gegenwart, wie sich das Gehörte auf eigene Entscheidung auswirkt und mit den tagespolitischen Ereignissen verknüpft. Während die Geschichte von und mit Clara die Leser:innen an die Seiten bindet, kann das Heute mit seine Figuren leider überhaupt nicht überzeugen.

Elisabeth, Anja undL ena wirken wie Staitistinnen in ihrer eigenen Familiengescichte, sind unnahbar und Lena tritt sogar missionarisch auf, um nicht nur die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld von ihren Einstellungen und Werten zu überzeugen. Das lässt sie belehrend erscheinen und macht nachvollziehbar, warum sie sich so oft ausgetrenz fühlt. Mutter Anja hingegen bewegt sich stocksteif durchs Leben und ihre Zukunfstgestaltung ist für die Lesenden all zu deutlich vorauszuahnen.

Auch das Überfrachten der allgegenwärtigen Themen trägt nicht dazu bei, dass die Handlungen der Gegenart fesselnd und begeisternd erzählt werden.

Das Aufarbeiten der Familiengeschichte, das Aufdecken des Geheimnisses wird hingegen sehr einfühlsam erzäht und lebt von den sepiafarben Bildern, die Fuchs für ihre Leser;innen aus dem imaginären Familienalbum zur Verfügung stellt. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Erzählweise sich auf die Gegenwart überträgt und die Leser:innen somit die Möglichkeit haben, ein Teil der Nachforschungen zu sein, selbst auf Spurensuche zu gehen und sich den teilweise schmerzhaften Herausforderungen zu stellen, die mit diesen Ereignissen einhergehen.

Leider hat das Buch die Erwartungen nicht oder nur teilweise erfüllen können, daher neutrale 3 Sternchen

Bewertung vom 26.02.2025
The Happiness Year
Ward, Tara

The Happiness Year


sehr gut

Das Glück versteckt sich oft in den einfachen Dingen des Alltags

Ein ganzes Jahr voller Glück - was wie eine Wunschvorstellung aus einem schönen Traum klingt, kann mit diesem geschmackvoll gestaltenen Büchlein direkt umgesetzt werden. Tara Ward zeigt ihren Leser:innen nämlich, dass es manchmal nur ganz wenig braucht, um das Glück auch im Alltäglichem zu finden.

Innere Balance, Harmonie und Lebensfrede in die tägliche Routine zu integrieren geht an und für sich ganz einfach und viele haben "verlernt" bewusst auf ihr Bauchgeühl oder ihr Herz zu hören. Das Buch bietet somit einen ganzheitlichen Blcik auf das bewusste Wahrnehmen, schenkt mit achtsamen Atemübungen und belebenden Meditationen kleine Auszeiten vom stressigen Alltag und schafft somit ganz persönliche Glücksmomente, um wieder ganz bei sich selbst anzukommen.

Jede einzelne Jahreszeit hat ihren ganz besonderen Glückmomente und Tara Ward setzt immer wieder kleine Impulse, um diese wieder bewusster wahrzunehmen oder (wieder) zu entdecken. Wärmende Sonnenstrahlen auf der Haut im Sommer, das Aufblühen der Knopsen im Frühling, das Racheln des Herbstlaubes oder Gemütlichkeit im Winter - jede/r Leser:in wird garantiert die ein oder andere positive Anregung finden, um das ganz pesönliche keline große Glück für jeden Tag des Jahres zu erleben.

Um die die Meditations- und Visualisierungsangebote noch einfacher in den Alltag integrieren zu können, wäre es schön und helfreich gewesen, diese als QR-Code oder als Audiodatei herunterladen zu können, damit dieses Büchlein auch wirklich vollkommen ist.

Bewertung vom 26.02.2025
Meer macht glücklich
Britton, Easkey

Meer macht glücklich


sehr gut

Keine herkömmlichen Freizeittipps

Zugegeben, das Layout des Buches und der Untertitel suggerieren, dass die Lesenden ein kleines Büchlein randvoll mit neuen Tipps zur Freizeitgestaltung in den Händen halten. Wer mit dieser Einstellung und entsprechender Erwartung an das Buch herangeht , wird enttäuscht sein und doch gleichzeitig ein paar Aha- und Wow-Momente erleben, die er/sie in dieser Form nicht zwischen den geschmackvoll gestalteten Buchdeckeln vermutet hätte.

Vielmehr geht es Easkey Britton darum, das Augenmerk auf ein rücksichtsvolles Zusammenspiel von Mensch und Natur zu legen, achtsame Augenblicke am und im Meer zu erleben und dessen Geheimnisse zu entschlüsseln, ohne dass das empfindliche Ökosastem zerstört wird. Die Texte sind kurz, tragen die sehr persönliche Meinung und Handschrift der Verfasserin, sodass sie mitunter esotherisch und im besten Sinn weltverbesserisch eingefärbt sind.

Das Buch kommt ganz ohne bunte Bilder aus, spricht dennoch alle Sinne an. Das Bauen von Sandbooten,Wal- & Delfinbeoachtung, Achtsamkeitsübungen am Strand und im Wasser, Klangkarten erstellen und diverse Aktivitäten mehr tragen dazu bei, dass sich die persönliche Einstellung zum Element Wasser und dem Lebesnraum Meer ändern kann. Denn man kannn nur schützen und bewahren, was man liebt und kennt.

Wer sich auf dieses Leseabeneuter einlässt, kann sehr viel Meer und mehr erleben - sehr gute 3,5 Sternchen

Bewertung vom 26.02.2025
Wachs
Wunnicke, Christine

Wachs


gut

Ich werde leider nicht zu Wachs in den Händen der Autorin

Mit einem vielversprechenden Klappentext und einem kunstvoll gestalteten Cover weckt "Wachs" von Christine Wunnicke hohe Erwartungen. Der Roman verspricht eine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte, die im Paris des 18. Jahrhunderts angesiedelt und mit zärtlichen und gefühlvollen Momenten durchzogen ist. Die Beschreibungen der Stadt, Gerüche und Geräusche und der botanischen Zeichnungen lassen die Kulisse lebendig werden und wecken den Eindruck eines sinnlichen Leseerlebnisses.

Leider kann jedoch das Buch die erhofften Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Verbindung von Geschichte und Emotionen wirkt auf den ersten Blick ansprechend, doch im Verlauf der Lektüre fehlt das gewisse Etwas, um die Geschichte zu einem wirklich fesselnden Leseerlebnis werden zu lassen. Die Mischung aus Patrick Süskinds "Das Parfüm" und den plastillierten Körperwelten von Gunther von Hagen könnte vielversprechend sein, jedoch gleiten die Sätze oft an den Lesenden vorbei, ohne das der Inhalt den Weg ins Herz findet.

Die Figuren sind zwar ansprechend gestaltet, allerdings bleibt deren Entwicklung auf den 185 Seiten des Buches eher begrenzt, sodass sie mitunter nicht nahbar erscheinen, sondern eher die Lesenden dazu verleiten, Abstand von ihnen zu nehmen und das Geschehen nur als Zuschauende, nicht aber als aktiver Part, warzunehmen.

Wunnicke hat ein Gespür für Ästhetik und Präzision, jedoch kann sie diese nicht immer umsetzen, um ein berauschendes Leseerlebnis daraus entstehen zu lassen. Während einige Leser:innen vielleicht dennoch in die Geschichte eintauchen und sie mit Begeisterung aufnehmen, bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass ich nicht zu "Wachs" in den Händen der Autorin geworden bin - neutrale 3 Sternchen

Bewertung vom 22.02.2025
Bakabu und die Kostüm-Party
Auhser, Ferdinand

Bakabu und die Kostüm-Party


gut

Party-Stimmung mit Handbremse

Eine kunterbunte Kostümparty mit jeder Menge guter Laune - ja, genau das ist es, was wir alle gerade wollen und brauchen. Das fröhlich-bunte Kinderbuch "Babaku und die Kostüm-Party" stimmt schon mit seinem wunderschönen Cover auf die fünfte Jahreszeit ein und verbreitet richtig gute Laune.

Leider zündet die Konfettikanone aber nur ganz verhalten und die Party-Stimmung fährt mit angezogener Handbremse, denn die Geschichte ruckelt an einigen Stellen und das ist so unglaublich schade. Die Grundidee des Buches gefällt und ist ein guter Ansatz, um Kindergartenkindern zu vermitteln, dass alle zusammen eine große Party feiern können, auch wenn der ein oder andere Unterschied oder Handicap vorhanden ist.

Kinder, die von Sprachschwierigkeiten betroffen sind, sollen im Buch die ein oder andere Identifikationsfigur vorfinden. Jedoch werden die zunächst als witzig empfundenen Sprachfehler auf Dauer nervig und die fehlerhafte Ausprache dient nicht zur Förderung der Sprachkompetenz, für die das Buch ja wirbt.

Die Anleitung zum Pfeifen hat leider zu Frustrationen und Tränen geführt, da die beschriebene Vorgehensweise nicht umsetzbar ist und zu keinen Erfolgdserlebnissen führt. Trotz dieser Kritikpunkte bietet die Geschichte eine positive Botschaft: Niemand wird ausgeschlossen und alle unterstützen sich gegenseitig. Auch die liebenswerte Auffirderung, Dinge einfach mal auszuprobieren ist ermutigend und kann Kindern helfen, Herausforderungen anzugehen.

Leider bleibt das Buch hinter unseren Erwartungen zurück - daher neutrale 3 Sternchen

Bewertung vom 22.02.2025
Meins! Der Hase, der nicht teilen wollte
Small, Steve

Meins! Der Hase, der nicht teilen wollte


sehr gut

Teilen macht Freu(n)de

In "Der Hase, der nicht teilen wollte" erzählt Steve Small die Geschichte eines Hasen, der stolz auf sein Feld voller leckerer Rüben ist. Die bunten Illustrationen und die fröhliche Erzählweise lassen Kinder und Erwachsende sofort in die Welt des Hasen und seiner neuen Nachbarn, den Kaninchen, eintauchen. Diese laden ihn ein, gemeinsam zu feiern, doch der Hase ist nicht bereit, seine Rüben zu teilen.

Das Buch behandelt auf kindgerechte Weise das Thema Teilen, was für viele Kinder eine Herausforderung darstellt. Die Geschichte wird in kurzen verständlichen Sätzen und melodischen Reimen erzählt, die die Neugier der kleinen Zuhörenden wecken. Allerdings könnte die Mischung aus gereimten Versen und herkömmlicher Erzählweise für einige Kinder etwas unruhig wirken. Eine einheitliche Erzählform wäre nicht nur gefälliger, sondern vielleicht auch verständlicher. Das Vorlesen wird zusätzlich durch den häufig abrupten Wechsel der Schriftarten erschwert und sorgt ab und an für Verwirrung.

Die Illustrationen sind herzallerliebst und sprechen das Kindchenschema an, sodass die Tierfiguren schnell den Weg in die Kinderherzen finden und liebgewonnen werden.

Das relativ offen gestaltete Ende des Kinderbuches mag nicht allen gefallen, dient jedoch als Anreiz, um gemeinsam über Geben und Teilen, Freundschaft und Hilfsbereitschaft nachzudenken und zu reden.

Wir vergeben sehr gute 3,5 Sternchen

Bewertung vom 22.02.2025
... und dann wurden sie Nazis
Haidinger, Martin

... und dann wurden sie Nazis


ausgezeichnet

Unbedingt lesen !

Martin Haidingers Buch "…und dann wurden sie Nazis" ist ein eindringliches und aufrüttelndes Werk, das die Lesenden auf eine erschütternde Reise in die Gedankenwelt derjenigen mitnimmt, die während des Nationalsozialismus aufwuchsen. Durch die Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erhalten die Leser:innen einen einzigartigen Einblick in die Verführbarkeit und Manipilation junger Menschen und die schleichenden Mechanismen, die zur Unterstützung eines verbrecherischen Regimes führten.

Diese persönlichen Geschichten sind nicht nur bewegend, sondern auch lehrreich, da sie die tiefenpsychologischen Veränderungen beleuchten, die in den Köpfen junger Menschen stattfanden. Haidinger gelingt es, die Naivität und Verletzlichkeit dieser Jugendlichen zu erfassen und aufzuzeigen, wie sie zu Werkzeugen einer menschenverachtenden Ideologie gemacht wurden. Die ungeschönten Berichte der Zeitzeug:innen sind das ehrlichste, was ich bisher über diese dunkle Epoche erfahren durfte. Der Autor schafft es, die Lesenden ohne Vorurteile an die Schilderungen der Protagonist:innen zu führen. Die Geschichten sind nicht nur historische Dokumente, sondern auch warnende Beispiele für die Gefahren von Ideologien, die Menschen in den Bann ziehen und ihre moralischen Überzeugungen untergraben können.

Fast schon wortgewaltig ist die Art und Weise, wie Haidinger das Zusammenspiel von Angst, Gruppenzugehörigkeit und Manipulation darstellt. Die Schilderungen zeigen, wie die Unsicherheit und die Suche nach Identität viele in die Arme der Nazis trieben. Diese Dynamik wird als eine schleichende Transformation beschrieben, die zunächst subtil beginnt und schließlich in eine überwältigende Euphorie mündet, die jegliches kritisches Denken ausblendet. Die Leser:innen werden dazu aufgefordert über die Mechanismen nachzudenken, die es einem Unrechtssystem ermöglichen, sich zu verfestigen und somit Menschen immer wieder aufs Neue zu begeistern.

Haidingers Ansatz, die Geschichte durch individuelle Porträts zu erzählen, ist von unschätzbarem Wert. Er schafft es, die komplexen und oft widersprüchlichen Gefühle der Befragten zu vermitteln, ohne dabei vorschnelle Urteile zu fällen. Diese Herangehensweise ermöglicht es der Leserschaft, die Geschehnisse und ihre Auswirkungen aufzunehmen und versuchen zu verstehen. Die Zeitzeug;innenberichte sind ungeschönt und bilden eine ehrliche Reflexion über die Verführbarkeit des Menschen durch radikale Ideologien.

In Anbetracht der aktuellen politischen Entwicklungen und der wiederkehrenden Infragestellung demokratischer Werte ist Haidingers Werk von entscheidender Bedeutung.Es fordert uns auf, die Mechanismen der Verführung durch radikale Ideologien zu hinterfragen und uns der Geschichte bewusst zu werden, um ähnliche Fehler in der Gegenwart zu vermeiden. Die letzte Generation von Zeitzeug:innen wird immer weniger, und Haidinger nutzt diese Gelegenheit, ihre Stimmen zu bewahren und ihre Erfahrungen zu teilen.

Martin Haidinger verbindet profundes Wissen über die österreichische Geschichte mit tiefen Einsichten in die menschliche Psyche. Sein Buch ist nicht nur notwendig, sondern auch ein Appell zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ein Aufruf, wachsam zu sein gegenüber den Gefahren, die in der Verführbarkeitund der daraus resultierenden Manipulation des Menschen liegen.

Unbedingt lesen !