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Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2024
Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun
Harlow, Sloan

Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun


sehr gut

Die Definition von Liebe

Cover & Klappentext
Das Cover ist dunkel, düster und geheimnisvoll. Der pinke Kontrast passt wunderbar. Und wenn man erst den Roman gelesen hat, spiegelt es den Inhalt gut wider.
Der Klappentext selbst macht deutlich, was der Leser zu erwarten hat, ohne zu viel zu verraten. Eine gewisse Beklommenheit schwingt mit, die mich neugierig gemacht hat.


Meinung
Den Leser erwartet ein außergewöhnliches Buch, dessen Handlung einen schnell nach Luft schnappen lässt.

Nachdem Ella ihre beste Freundin bei einem Unfall verlor, bei dem sie selbst recht glimpflich davonkam, ist ihr Leben in Schatten gehüllt. Nicht nur sie gibt sich die Schuld daran. Ihr einziger Halt ist Sawyer, Hayleys Boyfriend, der nachvollziehen kann, was in ihr vorgeht. Als sich die beiden näherkommen, nagt auch noch das schlecht Gewissen an Ella. Aber ist Sawyer wirklich so perfekt, wie es den Anschein hat? Das Tagebuch von Hayley, was Ella eher widerwillig liest, lässt anderes vermuten.

Ella und Sawyer verleihen dem Buch ihre Stimmen. Aber insbesondere Ella hat es mir angetan. Der Autorin ist es gelungen, in einem moderaten Tempo, der zur Handlung passt, und einfühlsam ein Thema anzusprechen, was nicht totgeschwiegen werden darf. Sie zeigt auf, dass man niemanden wirklich kennt. Die geheimsten Gedanken, die dunklen Abgründe bleiben dem Gegenüber in der Regel immer verborgen. Und so geht es auch Ella, als sie nach dem Verlust von Hayley deren Tagebuch liest.
Der Plot besitzt eine hohe Aussagekraft und wurde toll umgesetzt. In Verbindung mit einem wirklich ansprechenden Schreibstil, der die Handlung trägt und Szenen hervorhebt, ohne komplizierte Satzstrukturen in den Vordergrund zu rücken, kann sich der Leser komplett mitziehen lassen, die Emotionen, mit denen hier keineswegs gegeizt wird, erleben, nicht nur fühlen.
Ella und Sawyer wurden lebendig und pur dargestellt. Sie waren greifbar. Aber auch die Nebencharaktere sind nicht nur blasse Randfiguren.
Doch obwohl ich bisher nur die positiven Dinge hervorgehoben habe, gibt es auch ein paar negative Punkte. Das Buch lebt im Grunde von überraschenden Wendungen. Um ihre volle Wirkung zu entfalten, sollten sie den Leser im Grunde eiskalt überfallen. Das ist zum Großteil eher weniger gelungen, weil kurz zuvor eine Art Hinweis gestreut wurde, der den Effekt stark abschwächte. Des Weiteren kam mir die Annäherung zwischen Ella und Sawyer zu schnell. Ich hätte es verstanden, wenn sie die Nähe des anderen gesucht hätten, um Hayley näher zu sein, aber so war es nicht.
Doch alles in allem konnte das Buch mit dem Thema punkten, mit den Protagonisten, mit dem ganzen Plot. Und obwohl die Geschichte eine gewisse Ruhe überträgt, weil das Tempo eher gemächlich anmutet, so wirkt sie zu keiner Zeit langweilig. Es gibt keine langatmigen Szenen, Situationen die den Lesefluss stören … Nichts dergleichen. Außerdem geht es hier nicht nur um Trauerarbeit. Die Story beinhaltet so viel mehr, als man vermuten mag. In erster Linie geht es um Liebe – Liebe in jeder Form.
Auszug aus Everything We Never Said – Ellas Sicht (Worte ihrer Lola in Ellas Kindheit):
„Liebe ist nicht so, als würde man in einen Fluss steigen, wo man entweder nass ist oder nicht. Liebe ist wie der Fluss selbst. Manchmal fließt er ruhig und gleichmäßig dahin, wie meine Liebe für dich.“
„Und manchmal“, redete sie weiter, „hat er schartige Felsen und heftige Stromschnellen. Das kann verwirrend und schmerzhaft sein, aber es ist immer noch derselbe Fluss. Es ist immer noch Liebe.“

Fazit
Ein emotional anrührender Roman, der einen auf eine gefühlsmäßige Achterbahn schickt und ein wenig atemlos zurücklässt. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.09.2024
Die Versuchung des Goldes / Gilded Bd.1
Meyer, Marissa

Die Versuchung des Goldes / Gilded Bd.1


ausgezeichnet

Gesegnet oder verflucht?

Cover & Klappentext
Das Cover ist ziemlich gelungen und passt perfekt zur Story. Die Farbgebung und die Feinheiten machen es zu einem wahren Blickfang. Das und der Titel haben im Grunde schon gereicht, um meine Neugier zu wecken.
Der Klappentext machte das Ganze zu einem Must-read. Jedoch jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, entspricht er nicht ganz der Handlung. Zumindest lässt er anderes vermuten.


Meinung
Serilda ist eine begnadete Geschichtenerzählerin, was sie ihrer Patin zu verdanken hat, die bei den Bewohnern des kleines Ortes, in dem sie lebt, eher für Unbehagen sorgt. Ihre Geschichten selbst unterhalten die Kinder, machen den meisten Erwachsenen aber eher Angst, denn in ihnen geht es oftmals um den Erlkönig, der keineswegs nur eine Sagengestalt ist. Jeden Vollmond ruft jener zur Jagd auf. Dabei trifft Serilda zufällig auf ihn und hofft, ihn mit einer Geschichte abzulenken. Leider weckt sie damit das Interesse des Erlkönigs, und gerät man erst mal in seinen Fokus, kann man ihm nicht mehr entkommen. Nicht einmal durch den Tod.

Serilda leiht dieser Geschichte ihre Stimme. Sie ist vielleicht auf den ersten Blick nur eine einfache Müllerstochter, hat aber weitaus mehr zu bieten. Ihre Art hat mich sofort für sich eingenommen und begeistert. Ihre Liebe gilt den Kindern in der Schule und ihrem Vater. Von den anderen wird sie eher gemieden. Aber das lässt sie nicht verzweifeln. Sie hat sich ihr Leben eingerichtet und grämt sich nicht über Dinge, die sie nicht ändern kann. Mit ihren 18 Jahren wirkt sie recht gestanden. Ich war sofort von ihr angetan. Das Ganze wurde durch den lockeren, entspannten Schreibstil gefördert, der eine Leichtigkeit verströmt, die auch im Verlauf immer wieder hindurchblitzt, sodass diese Düsternis, die oftmals über dem Geschehen liegt, etwas mit Licht und Hoffnung durchbrochen wird.

Der Plot ist außergewöhnlich. Hier findet sich ein wildes Potpourri aus verschiedenen Märchen, die verknüpft etwas völlig Neues ergeben. Ich fand es grandios. Von Anfang an wurde ich von der Story mitgezogen, tauchte ein in die Geschichten, die Serilda erzählte, und folgte dem Hauptstrang zum Erlkönig. Es gab kaum eine Szene, die mich nicht begeistert hat. Ob es um Erklärungen ging, die niemals langatmig oder überflüssig wirkten, oder die magischen Wesen, die darin vorkamen, oder dem Erlkönig selbst, dem man zumindest anfangs noch recht zwiespältig gegenübersteht. Untermalt mit kleinen Feinheiten bietet dieser Roman alles, was ich mir von einer fantastischen Unterhaltung erhoffe.

Serilda selbst entspricht vielleicht nicht einer klassischen Heldin. Sie muss über sich hinauswachsen, keine Frage, aber hier zeigt sich, was alles in ihr steckt. Dabei lernt sie auch jede Menge über sich selbst. Wenn es um diejenigen geht, die sie liebt, gibt sie niemals auf. Ganz gleich, wie viel Angst sie vielleicht hat. Dabei stellt sie ihr Wohlergehen nicht vor das anderer. Mich hat sie beeindruckt. Sie ist wirklich toll gelungen und wirkt absolut authentisch, denn sie ist keineswegs perfekt. Aber auch die anderen Figuren sind alles andere als blass, ob Geister oder nicht.

Die Story ist keineswegs vorhersehbar. Es gibt einige überraschende Wendungen, die mich gelegentlich atemlos zurückließen. Das betrifft das Geschehen, aber auch die Zuordnung der Charaktere. Gerade in Märchen arbeitet man oft mit Schwarz oder Weiß. Jemand ist entweder gut oder böse. Hier jedoch ist diese Einteilung nicht immer eindeutig. Das ist hervorragend ausgearbeitet. Das Tempo variiert je nach Spannungsspitzen, die einen eiskalt erwischen.

Vermutlich könnte ich noch ewig so weitermachen, denn mich hat eine Story selten so gefesselt. Ich habe sie geradezu verschlungen. Teil 2 kann ich kaum erwarten.


Fazit
Der Autorin ist mit diesem Märchen-Mix eine außergewöhnliche, überraschende, düstere, aber auch romantische Geschichte gelungen, in der sie mit Licht und Schatten, Verzweiflung und Hoffnung, Gut und Böse spielt. Der lockere Schreibstil nimmt dem Ganzen die Schärfe, sodass es das richtige Maß an Unterhaltung bietet. Von mir gibt es seltene fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.09.2024
Immortal Longings (eBook, ePUB)
Gong, Chloe

Immortal Longings (eBook, ePUB)


sehr gut

Inspiriert von Shakespeares Antonius und Cleopatra

Cover & Klappentext
Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ist düster und geheimnisvoll. Dazu der Klappentext, der eine starke, durchsetzungsfähige Hauptprotagonistin verspricht. Oberflächlich konnte es bei mir sofort punkten.

Meinung
Die Autorin ist mir durchaus ein Begriff, obwohl ich vorher noch keines ihrer Bücher gelesen hatte. Daher war ich gespannt, was mich erwartet. Jeder Autor ist einfach anders, besitzt diverse Eigenheiten, einen womöglich außergewöhnlichen Schreibstil. Das Einzige, was mich minimal zögern ließ, waren die Einflüsse aus dem asiatischen Raum. Da ich aber schon einige Geschichten, basierend auf Mythen aus Fernost, die mich absolut begeisterten, gelesen habe, verdiente natürlich auch dieses Buch eine Chance.
Der Einstieg ist nicht leicht. Mir war natürlich klar, dass dies keine seichte Kost wird, aber man muss schon dranbleiben, um der Story folgen zu können. Das Beschreiben des Settings ist natürlich notwendig, insbesondere bei einer neu angelegten Welt. Jedoch war es so umfangreich und teilweise etwas verworren, dass ich erst im Laufe der Geschichte wirklich durchgesehen habe.
Die Charaktere, aus deren Sicht das Buch geschrieben wurde, waren einzigartig. So einzigartig, dass man genau wusste, wer gerade dem Abschnitt seine Stimme verlieh. Das ist durchaus selten. Normalerweise bleibt bei mehreren Personen eine auf der Strecke. Des Weiteren kann man hier im Grunde auch nicht von Protagonisten und Antagonisten sprechen. Es gibt nicht den oder die Gute(n) oder Böse(n). Das wurde wahnsinnig toll umgesetzt.
Ich habe gelesen, dass dieses Buch auf Shakespeares Antonius und Cleopatra basiert, zumindest hat sich die Autorin wohl davon inspirieren lassen. Einige Parallelen habe ich sofort entdeckt, allerdings muss ich gestehen, dass es schon unglaublich lange her ist, dass ich mich mit diesem Stück auseinandergesetzt habe. Es bringt mich aber dazu, mein Wissen wieder etwas aufzufrischen.
Der Schreibstil gefällt mir, ganz lapidar ausgedrückt. Die Autorin neigt nicht zu langatmigen Szenen. In jedem Satz ist eine Information enthalten. Außerdem setzt sie ihn gekonnt ein, um die Charaktere dem Leser näherzubringen. Sie variiert die Wortwahl und auch die Betonung, spielt damit. Genauso transportiert sie auch Emotionen. Man weiß nie, was einen als Nächstes erwartet.
Insgesamt ist die Geschichte aber nichts für zart Besaitete. Es geht sehr brutal und blutig zu. Wobei die Autorin auch keine Angst vor bildgewaltiger Sprache hat. Mich spricht das unsagbar an.
Ob sie diesen hohen Standard, das Tempo und die Spannung aufrechterhalten kann, wird sich im nächsten Band zeigen.

Fazit
Ein komplexes Werk, in dem nicht nur Brutalität vorherrscht, mit einem angenehmen Tempo und einem außergewöhnlichen Schreibstil sowie durchsetzungsfähigen Charakteren und einer spannenden Storyline. Wäre nicht der etwas schwierige Einstieg, gäbe es fünf Sterne. So sind es vier, inklusive einer klaren Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.09.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


sehr gut

Der Kampfbibliothekar und das Blumenmädchen


Cover & Klappentext
Das Cover hebt sich deutlich vom Mainstream ab und ist damit ein absoluter Eyecatcher. Zudem passt es von der Farbgebung und der Aufmachung zum Buch. Der Klappentext wiederum hat mich recht neugierig gemacht, allerdings war ich mir nicht sicher, ob die Geschichte bei mir punkten wird. Geht es um Bibliotheken, völlig gleichgültig, dass ich eine passionierte Leserin bin, befürchte ich immer etwas Langatmiges, Verstaubtes. Schon seltsam, mit was man einige Worte assoziiert.


Meinung
Remy erfährt, dass sie die letzte Ripari ist. Mit den Weltenschreibern schützen diese die Weltenbibliothek Mondia, die wiederum die Welt im Gleichgewicht hält. All das erfährt sie, als ein Fremder in den Blumenladen ihrer Schwester kommt, in dessen Hinterzimmer sie kleinere Geräte repariert. Ab diesem Moment ändert sich für Remy ihr gesamtes Leben.

Obwohl ich anfangs etwas skeptisch war, hat das Buch beinahe komplett überzeugt. Aus der Sicht von Remy und Sim (größtenteils) wird man in das traumhafte Paris entführt, wo beide versuchen, die Mondia zu öffnen, während ihre Feinde ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheinen.
Mit ihrem lockeren Schreibstil schafft es die Autorin, einen sofort in ihre Welt zu ziehen, sodass man schnell mit den Hauptprotagonisten warm wird und ihnen um den halben Erdball folgt. Während man durch verschiedene Länder streift, bleibt die Spannung durchgehend erhalten, und man endet immer wieder in Paris. Kleine französische Ausdrücke runden das Ganze ab und sind verständlich, auch wenn man die Sprache nicht spricht.

Der Plot ist gut gelungen und hat mich wirklich fasziniert, aber mir fehlen mehr Informationen zur Mondia, die wichtig sind, um der Geschichte zu folgen. Meines Erachtens nach gibt es ein paar Ungenauigkeiten, die zumindest für mich nicht logisch sind. Die Autorin hat sich sehr bemüht, den Leser nach und nach an die Funktionsweise der Mondia heranzuführen, aber vieles blieb im Dunkeln. Ebenso die Motive der gegnerischen Seite, was hier aber gewollt war.
Während Remy und Sim die Helden der Story darstellen, gibt es noch ein paar Nebenfiguren, die teilweise greifbar und teilweise nicht einschätzbar sind. Gerade das hat mir gut gefallen. Damit ist es nicht nur der Hauptstrang der Geschichte, die den Leser fesselt, sondern auch die kleinen Unabwägbarkeiten.

Das Tempo variierte genau in dem richtigen Maß und der Schreibstil unterstreicht die Handlung. Durch die schon erwähnte Lockerheit hat man nicht das Gefühl, permanent unter Spannung zu stehen. Und spannend ist dieser erste Band der Dilogie. Man kann gar nicht anders, als sich mitziehen zu lassen, während man dabei ist, wie sich Remy und Sim langsam näherkommen. Ihre Gefühle zueinander, so ungünstig die Zeit dafür auch sein mag, wurden schön aufgebaut. Ganz gemächlich, was im krassen Widerspruch zu dem teilweise rasanten Tempo steht.

Alles in allem ist diese Geschichte ein kleines Meisterwerk, was, bis auf die Ungenauigkeiten zur Mondia, alles mitbringt, um zu unterhalten.


Fazit
So begeistert ich auch bin, kann ich leider nicht die vollen fünf Sterne geben, obwohl ich es gern würde. Aber unabhängig davon kann ich Silent Secrets nur empfehlen. Es ist ein rasantes Abenteuer mit überraschenden Wendungen und einer Prise Romantik sowie einem Hauch Magie. Ein Pageturner und ein kleines Highlight. Deswegen vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.09.2024
A thousand heartbeats - Der Ruf des Schicksals
Cass, Kiera

A thousand heartbeats - Der Ruf des Schicksals


sehr gut

Von Märchen, Liebe und Helden



Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und erinnert auch an andere Bücher von Kiera Cass. Es hat eine Art Wiedererkennungswert. Da ich andere Werke der Autorin kenne, hätte ich den Roman vermutlich auch gelesen, ohne den Klappentext zu kennen. Unabhängig davon spiegelt er die Geschichte gut wider und macht neugierig auf mehr.


Meinung
Ein überraschendes Werk, was jedoch die Erwartungen nicht komplett erfüllen konnte.

Prinzessin Annika und Soldat Lennox führen komplett unterschiedliche Leben. Sie ist privilegiert, er muss sich andauernd behaupten. Und doch wurden beide durch ihre Umstände nicht ausgezehrt.
Als beide aufeinandertreffen, entfalten sich trotz aller Widrigkeiten tiefe Gefühle zwischen ihnen. Doch die Zukunft ist ungewiss.

Die Sichtweise wird überwiegend von Annika und Lennox bestritten. Damit lernt man beide recht gut kennen und bekommt einen Zugang zu ihrer Gedankenwelt.
Annika war mir sofort sympathisch. Sie überrascht, da sie keineswegs das Klischee einer Prinzessin erfüllt. Lennox hingegen bleibt lange schwer einzuschätzen, was aber gewollt ist. Das ist ein Punkt unter vielen, der den Leser dranbleiben lässt, da man Lennox durchschauen möchte. Aber auch die erste Begegnung von Annika und Lennox birgt viel Potenzial.

Ich hatte keinerlei Probleme, in die Story zu finden. Der Plot ist schön und erinnert an Märchen, ist jedoch alles andere als seicht. Politische Verwicklungen, fehlerhafte Überlieferungen und Kriegshandlungen generieren einen ernsthaften Hintergrund. Die Geschichte verknüpft diverse Schwerpunkte, um eine breite Masse anzusprechen, was im Großen und Ganzen auch gut gelungen ist.

Der Schreibstil ist traumhaft. Die Autorin versteht es, mit Worten umzugehen. Ich assoziiere ihn mit einer Melodie, wobei es hier eher ein fließendes Gewässer ist, unterbrochen von ein paar Stromschnellen, kombiniert mit Farben. Dunkel, grau, überwiegend düster für Lennox und dem Ort, an dem er lebt. Aber bunt, einfach farbenfroh, für Annikas Königreich. Doch Farbe findet sich auch bei Lennox und eine gewisse Dunkelheit bei Annika.

Das Tempo ist mein Hauptkritikpunkt. Die Geschichte zog sich. Ich will nicht sagen, dass sie langweilig war, denn das entspräche nicht den Tatsachen, aber bis zur Hälfte erlebte ich alles mit angezogener Handbremse. Das ist schade, denn damit hatte ich ein wenig den Eindruck, ich wäre immer noch am Anfang. Dabei gab es Szenen, die deutlich mehr Tempo vertragen hätten. Erst in der zweiten Hälfte wurde man zeitweise mitgezogen. Jedoch fehlt mir hier der Überraschungseffekt. Ja, es gab spannende Momente, aber wenig überraschende Wendungen. Zudem kam das Ende meines Erachtens nach zu abrupt. Ich gehöre zu jenen, die sich nach einer langen Reise gern ein wenig von den Protagonisten verabschieden.

Die Entwicklung insbesondere von Lennox ist schön gelungen. Mit Annika matcht er unheimlich gut. Ihre Annäherung wurde gefühlvoll beschrieben, sodass man gern bei ihnen verweilt. Aber auch diverse Nebencharaktere stechen hervor, worin auch die Stärke des Romans liegt. Deshalb kann man auch ein paar schwammige Erklärungen zu Hintergründen verschmerzen, weil darauf einfach nicht der Fokus liegt.

Alles in allem wurde ich sehr gut unterhalten.


Fazit
Wer bereits Bücher der Autorin gelesen hat, der weiß, dass sie grandiose Geschichten zaubert. Obwohl diese meine Erwartungshaltung, die ich dementsprechend hatte, nicht ganz erfüllen konnte, vermag sie doch, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.09.2024
Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1
Enders, Mo

Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1


sehr gut

Die Magie der Bücher

Cover & Klappentext
Das Cover ist wirklich gelungen. Mir sagt es zu und macht das Buch zu einem Blickfang.
Der Klappentext hat mich nicht sofort überzeugt. Nicht, weil er nicht passend wäre, sondern weil ich, obwohl ich eine leidenschaftliche Fantasy-Liebhaberin bin, mit der Idee nicht so viel anfangen konnte. Es hat mich einfach nicht gepackt.

Meinung
Dennoch habe ich der Story eine Chance gegeben und es keineswegs bereut.
Als Annie erfährt, dass sie eine Migra (halb Mensch, halb Buchfigur) ist, wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Statt weiterhin in Berlin bei ihrer Mutter zu leben und eine normale Schule zu besuchen, landet sie in Irland auf Bookford Manor, einer Akademie für Wesen wie sie.
Ihre späte Entdeckung sowie ihre Herkunft schüren das Misstrauen unter den Migras. Besonders, als in der Buchwelt mysteriöse, besorgniserregende Dinge vor sich gehen und Caspian de Vries verschwindet, der damit beauftragt war, sie im Auge zu behalten.
Wie schon erwähnt, war ich anfangs ziemlich skeptisch, aber das hat sich schnell gegeben. Das Setting in Berlin und später in Irland anzulegen, hat mir zugesagt. Wobei hier auch Schottland gepasst hätte.
Die Autorin beginnt mit einem Prolog, der im Prinzip schon vorweggreift. Trotzdem kann das auch sinnvoll sein, um dem Leser gleich eine gewisse Spannung zu vermitteln. Bei mir ist das nicht wirklich gelungen, weil man den Prolog erst versteht, wenn man das Buch gelesen hat. Vorher wirkt er eher verwirrend.
Die Hauptprotagonistin ist schön angelegt. Zwar ist sie nicht besonders hervorstechend oder bringt eine Art mit, die sehr auffällt, aber genau das macht ihren Charme aus. Ich denke, jeder findet sich zum Teil in ihr wieder.
Der Schreibstil ist schön ausformuliert, scheint mir aber etwas gemächlich, was sich auf das Tempo innerhalb der Story auswirkt. Ich hätte es mir ein wenig peppiger gewünscht. Trotzdem gibt es keine langatmigen Szenen. Im Verlauf zieht das Tempo etwas an.
Die Idee, in Buchwelten zu reisen, ist eigentlich nicht schlecht. Normalerweise sollte man meinen, dass es sich jeder bei dem einen oder anderen Werk wünscht, die Hauptprotagonisten kennenzulernen, mit ihnen zu interagieren, die Handlung mitzuerleben. Umso seltsamer, dass ich anfangs zurückhaltend war.

Wer sich schon immer gefragt hat, was Buchfiguren machen, wenn man das Buch nicht liest, und was mit gestrichenen oder gestorbenen Protagonisten geschieht, der ist hier genau richtig. Hier findet man auch Antworten auf Fragen, die man sich bisher nicht gestellt hat.
Im Grunde ist diese Geschichte eine Aufforderung zum Lesen, wobei auch Werken eine Chance gegeben werden sollte, die es nicht auf die Bestsellerliste schaffen.

Fazit
Trotz kleiner Einstiegsschwierigkeiten konnte ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen. Ich wurde förmlich in dieses Buch gezogen, um in andere Buchwelten einzutauchen. Nebenbei entwickelt sich zusätzlich eine kleine Romanze, die mich aber nicht ganz überzeugen konnte, was jedoch in Band eins kaum Auswirkungen auf das Geschehen hat. In Band zwei könnte dies schon anders aussehen.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 24.09.2024
City of Dust and Shadows
Große, Lara

City of Dust and Shadows


sehr gut

Tourist Girl in den Schatten

Cover & Klappentext
Insbesondere weil das Cover recht düster ist, hat es mich angesprochen. Ich mag alles Geheimnisvolle und Nebulöse. Der Klappentext selbst klingt vielversprechend und interessant. Da konnte ich nicht widerstehen.

Meinung
Als Tess nach Paris reist, um ihre Schwester zu besuchen, ist diese unauffindbar. Lediglich eine kurze Nachricht und eine seltsame Münze sind ihr einziger Anhaltspunkt. Letztere führt sie zu einer Bar in einer Art magischen Schattenraum, wo sie nicht nur mit Monstern konfrontiert wird, sondern auch auf den mysteriösen Lucien trifft.
Das ist das Debüt der Autorin, die hier eine außergewöhnliche Geschichte erschaffen hat. Mir gefällt, dass es zur Abwechslung in Paris spielt, in der Stadt der Liebe, die hier aber auch mit erschreckenden Monstern und einer neuartigen, gefährlichen Droge aufwartet.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Tess geschrieben, die damit recht gut greifbar wird. Aber auch die anderen Protagonisten sind keineswegs farblos. Ganz im Gegenteil. Sie machen sich derart stark bemerkbar, dass Tess beinahe untergeht, wäre sie nicht diejenige, die der Story ihre Stimme gibt.
Die Kombination aus Fantasy, Romantik und Krimi ist wirklich gut gelungen, wenn man über ein paar Punkte hinwegsieht.
Ich für meinen Teil hatte gewisse Schwierigkeiten, in die Story zu finden. Was zum einen an den teilweise sehr ausschweifenden Erklärungen lag. Des Weiteren kamen gerade zu Beginn die Emotionen bei mir nicht an. Es reicht einfach nicht, zu betonen, dass die Hauptprotagonistin Angst hat, um diese zu transportieren. Aber das wurde mit dem Fortschreiten der Handlung deutlich besser, sodass ich irgendwann komplett von den Geschehnissen eingenommen wurde.
Der Plot selbst ist gut durchdacht, spiegelt teilweise die Abgründe der Menschheit wider und zeigt, dass Drogen keineswegs unterschätzt werden dürfen.
Der Schreibstil ist flüssig, verträgt aber noch einen gewissen Feinschliff, der sich aber mit der Zeit von selbst ergibt. Schließlich entwickelt man sich weiter. Auf jeden Fall bringt die Autorin ein gutes Maß an Talent mit. Auch wenn sie, die Handlung betreffend, extrem dem roten Faden gefolgt ist. Somit sind unvorhergesehene Wendungen beinahe unmöglich. Allerdings geht es in diesem Buch eher um das Miträtseln, wer der sogenannte Bösewicht ist. Und das ist wirklich gelungen, obwohl eine Eigenheit beinahe alles verrät. Ähnlich wie Tess wird der Leser hin und her geworfen. Dazu kommen natürlich die Einflüsse von Lucien, Jean und Zoe, die im Übrigen toll angelegt wurden. Einerseits hat man den Eindruck, sie kennenzulernen. Andererseits wird einem bewusst, wie wenig man doch von ihnen weiß. Und das ist ausschlaggebend, weil sonst das Rätsel viel zu schnell gelöst wäre.
Alles in allem wurde ich trotz des holprigen Starts und meines anfänglich fehlenden Zugangs zu Tess gut unterhalten. Ihre Weiterentwicklung, obwohl sie von den Zöpfen nicht lassen kann, und ihr Mut bringen die Geschichte voran. Das Tempo variiert an den passenden Stellen und die Spannung wurde gut aufrechterhalten. Die Romanze rundet alles ab.

Passend zum Buch noch ein Zitat von Ambrose Redmoon:
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Wissen, dass etwas wichtiger ist als die Angst.“


Fazit
Ich mag Bücher, in denen gewisse Einsichten in die Realität übertragen werden können. Sie machen das Ganze anschaulicher. Unabhängig davon, in welchem Genre sie geschrieben wurden.
Aufgrund der genannten Punkte vergebe ich dreieinhalb Sterne, runde aber auf vier auf, weil ich glaube, dass die Autorin uns noch überraschen wird.

Bewertung vom 17.09.2024
Blood Rival / Sangua-Clan Bd.2
Crimson, Darcy

Blood Rival / Sangua-Clan Bd.2


gut

Der Vampir und der Jäger

Cover & Klappentext
Das Cover ist wegen der Farbgebung ein Eyecatcher und passt auch zum ersten Band sowie zum Buch. Der Klappentext wiederum gibt recht viel preis, sodass man einen guten Eindruck von dem hat, was einen erwartet.


Meinung
Wenn man auf ein paar Hintergrundinfos verzichtet, ist es im Grunde nicht nötig, Teil 1 zu kennen, dennoch empfehle ich, ihn zu lesen.

Luc hat nie an den Motiven der Jäger gezweifelt, bis sie Cas gefangen nehmen. Der Sangua hat so gar nichts mit einer Bestie gemein. Da er dessen Wache übernommen hat, lernt er ihn recht gut kennen und entwickelt Gefühle für ihn. Doch reicht das aus, um all seine Grundsätze über Bord zu werfen?

Man wird sofort ins Geschehen geworfen, was ich immer bevorzuge, weil einen dann die Geschichte einfach mitreißt. Unabhängig davon, ob man schon Vorkenntnisse hat oder nicht. Sofort herrscht ein rasantes Tempo, was im Verlauf nicht so richtig nachlässt. Und das ist mein erster Kritikpunkt. Eine hohe Geschwindigkeit hat ihre Vor- und Nachteile. Es wird zwar nicht langweilig, aber man bekommt als Leser nicht die Möglichkeit, intensive Szenen mitzuerleben, sie zu verarbeiten, und Gefühle gehen verloren. Das war leider hier der Fall. Aus der Annäherung zwischen Luc und Cas hätte man sehr viel mehr herausholen können. So wirkt es für mich zu schnell. Dazu kommt auch der Konflikt mit Ambra. Während Luc und Cas sich annähern, zerbricht die Freundschaft zu seiner Kollegin, die ehrgeizige Ambitionen hat. Auch hier hätte ich mir mehr Intensität gewünscht. Die Autorin hat versucht, ihr altes Verhältnis durch Rückblenden deutlich zu machen, aber so richtig hat es mir nicht gereicht.

In der Story findet sich in erster Linie Lucs Sicht wieder, allerdings hat auch Cas den einen oder anderen kurzen Auftritt, der meiner Meinung nach nicht nötig war. Die Geschichte, um die es ging, war zwar wichtig, hätte aber erzählt werden können. Das betrifft auch seinen Background.

Die Idee hat mir sehr gefallen, obwohl sie keineswegs neu war. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Punkten konnten besonders Cas und Luc. Ich habe die beiden schnell ins Herz geschlossen.
Das Setting ist toll gewählt, geht aber etwas unter, da der Großteil unterirdisch spielt. Dafür wurde man mit Italienisch verwöhnt. Hier hat die Autorin eine gute Mischung gefunden, sodass sich jeder zurechtfinden dürfte. Längere Sätze werden übersetzt, ohne diese hilflos in Klammern zu setzen, und einzelne Begriffe kennt man entweder oder kann sie übergehen.

Die Geschichte folgt einem roten Faden und weicht selten ab. Zum Großteil ist sie etwas vorhersehbar, hat aber einen größere überraschende Wendung, die für mich ein kleines Highlight war. Ansonsten rauscht man regelrecht durch das Geschehen, was auch am Schreibstil liegt. Die Autorin versuchte sich nicht an komplizierten Satzstrukturen, sondern hielt es einfach, was mir wiederum wirklich zusagt. So kommt man beim Lesen nicht ins Stocken und kann sich auf die Handlung konzentrieren.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten, obwohl mir etwas Tiefe und Hintergrund fehlt.


Fazit
Eine rasante Story, die einen auf eine Reise durch Neapels Katakomben mitnimmt. Der Inhalt überzeugt durch seine Protagonisten, die gut gelungen sind, und besticht durch Spannung. Doch das gewisse Etwas fehlt hier leider. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.09.2024
Atlas, Elena und das Ende der Welt
Woltz, Anna

Atlas, Elena und das Ende der Welt


sehr gut

Von Sonnenstürmen und Eichhörnchenpuscheln

Cover & Klappentext
Obwohl das Cover recht einfach gehalten hat, spiegelt es das Buch sehr gut wider. Die Farbgebung sorgt für die nötige Aufmerksamkeit.
Der Klappentext macht neugierig, sodass ich nicht widerstehen konnte.


Meinung
Mit Jugendbüchern ist es so eine Sache. Normalerweise zähle ich im Grunde nicht zur Zielgruppe, aber das heißt nicht, dass ich mich in den Protagonisten nicht zum Teil wiederfinde. Ausschlaggebend ist das Alter. Mit 14 Jahren sind Elena und Atlas eigentlich für mich zu jung. Wären sie 16, hätte es für mich besser gepasst.
Nichtsdestotrotz wurde ich von der Geschichte gut abgeholt.

Elena muss den Sommer bei ihrer Tante verbringen, die sie nicht weiter kennt, und schon gar nicht deren Familie. Von der Stadt auf das Land trifft sie auf Atlas, ihren Nicht-Cousin, der in ihren Augen einfach nur creepy ist, aber das trifft im Grunde auf alles zu. Kurz vor ihrer Ankunft schneidet sie sich die Haare ab und entsorgt ihr Handy. Vielleicht erkennt sie so niemand. Aber als sie auf die Familie trifft, will sie nichts mehr, als ihre Geheimnisse zu erfahren. Sie weiß, sie sollte sich nicht einmischen, aber sie kann nicht aus ihrer Haut, auch wenn beim letzten Mal, als sie helfen wollte, alles schrecklich schiefgelaufen ist.

Die Story ist aus zwei Sichtweisen geschrieben. Elena und Atlas verleihen dem Ganzen ihre Stimmen. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und passt zu den jungen Hauptprotagonisten. Ich würde ihn als solide bezeichnen. Er besticht nicht durch komplizierte Satzstrukturen oder übermäßige Eigenheiten, was aber auch nicht nötig ist und dem Buch nur geschadet hätte. Immerhin geht es hier um zwei Teenager, die beide Furchtbares erlebt haben und sich von den Erwachsenen im Stich gelassen fühlen.
Die Autorin beschreibt einfühlsam, was in ihnen vorgeht, und schafft damit authentische Charaktere. Sie zeigt, dass Erwachsene für Kinder vielleicht ein Vorbild sein sollen, eine Stütze, aber eben auch nur Menschen sind und dementsprechend Fehler machen. Sie zeigt, dass Kinder ihre eigenen Problemlösungsstrategien entwickeln und einfach noch zugänglicher sind, obwohl sie schon gelernt haben eine Maske zu tragen. Eigentlich ist es traurig, wenn man es genau bedenkt.

Ich habe problemlos in die Geschichte gefunden. Das Tempo war mir zwar anfangs etwas zu rasant, was sich aber gegeben hat. Mein einziger richtiger Kritikpunkt ist die etwas abgeschwächte Tiefe. Man hätte mehr herausholen können. Hier muss ich aber sagen, dass der Roman für eine bestimmte Zielgruppe gedacht ist, die das mit Sicherheit anders wahrnehmen.

Alles in allem ist die Geschichte gelungen. Es geht um Freundschaft, die Überwindung von Problemen, die erste Liebe und das Leben.


Fazit
Ich für meinen Teil wurde toll unterhalten. Die Geschichte ist nicht allzu lang, trotzdem verliert man sich darin und schließt besonders die beiden Hauptprotagonisten in sein Herz. Das Ganze wird mit aktuellen Themen abgerundet. Von mir gibt es vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.09.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


gut

Düster und akademisch

Cover & Klappentext
Das Cover ist mir aufgrund seiner Farbgebung aufgefallen, die auch gut zum Buch passt. Die Einzelheiten sind sehr gelungen.
Der Klappentext klingt interessant, obwohl ich schwer einschätzen konnte, was ich zu erwarten hatte.


Meinung
Im Großen und Ganzen bin ich ein Fan der Autorin. Zwar können mich nicht alle Geschichten überzeugen, aber Idee, Plot und Setting sind stets ziemlich ansprechend. Hier verhält es sich nicht viel anders, obwohl ich arge Schwierigkeiten hatte, in die Story zu finden.

Effys größter Traum ist es, Literatur zu studieren, was Frauen jedoch nicht gestattet ist, also nimmt sie mit Architektur vorlieb. Ein Highlight bildet die Möglichkeit, das Anwesen ihres Lieblingsschriftstellers zu erhalten, da es zunehmend vom Meer verschlungen wird. Gefangen in Geschichten über den Elfenkönig, ist sie gezwungen mit Preston, einem Student, der den Nachlass sichten soll, zusammenzuarbeiten, als es zunehmend mysteriös wird.

Effy verleiht der Story zum Großteil ihre Stimme. Sie ist die Protagonistin, um die sich alles dreht. Jedoch ist sie sehr zurückhaltend, was klar in ihren Erlebnissen begründet liegt. Jedoch mit dem schwierigen Einstieg, der mich ziemlich verwirrte, dazu die übermäßig vielen Vergleiche der Autorin, machten es mir beinahe unmöglich, mit ihr warm zu werden. Es dauerte verhältnismäßig lange, mich zurechtzufinden, und noch länger, zu begreifen, was die Autorin vorhatte. Das ist sehr schade, denn die Idee hat ihren Charme.

Der Schreibstil, wenn man von den gerade zu Beginn übermäßig genutzten Vergleichen absieht, ist, wie man es von der Autorin in der Regel kennt, wunderschön. Sie hat ein unnachahmliches Gespür für Worte, die sie zu einem harmonischen Cocktail spinnt, der Bilder lebendig wirken lässt. Das Tempo ist passend zu Effy gewählt, variiert aber auch im Verlauf.

Auf diesen Roman muss man sich einlassen und viel Geduld mitbringen. Ein Fakt, der mir normalerweise mühelos gelingt. Hier jedoch scheiterte ich. So schön er auch geschrieben ist, die Story konnte bei mir nicht richtig punkten, obwohl einige Szenen beinahe den schlechten Einstieg verschmerzen ließen. Positiv zu bemerken, sind aktuelle Themen, die angesprochen werden, wie zum Beispiel Frauenrechte.


Fazit
Wer es schafft, sich auf diese zugegebenermaßen außergewöhnliche Geschichte einzulassen, der wird mit einer zurückhaltenden Protagonistin belohnt, die eine erstaunliche innere Stärke mitbringt; mit Wissenschaft, Fantasie und einem erstaunlichen Setting, abgerundet mit einem einmaligen Schreibstil. Dennoch kann ich nur drei von fünf Sternen vergeben. Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden.