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Insgesamt 90 Bewertungen
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Bewertung vom 14.10.2021
Lembo-Achtnich, Angela;Fischer, Jonny

Ich bin auch Jonathan


ausgezeichnet

Die Biografie von Jonny Fischer wurde von Angela Lembo-Achtnich geschrieben und ist beim Wörterseh Verlag erschienen.

Jonny ist als zweites, gemeinsames Kind von Helen und Erich auf die Welt gekommen und wurde damit in ein streng christliches Elternhaus hineingeboren. Der Glaube an Gott und die Sünde war ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Später gründete sein Vater eine radikale Glaubensgemeinschaft und der Glaube im Hause Fischer wurde noch extremer gelebt. Als Teenager hielt Jonny es nicht mehr aus und kehrte dem Glauben und somit ungewollt auch seiner Familie den Rücken zu. Doch die Regeln und Gepflogenheiten seiner Kindheit hatte ihn bereits so stark geprägt, dass ihn diese Erlebnisse nie mehr losliessen und er anschliessend sein ganzes Leben darunter leiden musste, da sie sein späteres Handeln immer wieder beeinflussten. Jonny musste über die Jahre lernen, seine antrainierten Schutzmechanismen abzulegen und sich so zu akzeptieren, wie er ist.

Mir gefällt die Schreibweise und der Aufbau des Buches sehr. Jedes Kapitel beginnt mit einem kleinen Abschnitt, welcher in irgendeiner Form zentral für das jeweilige Kapitel ist. Neben den Erzählungen zur Kindheit und Jugend von Jonathan darf der Leser immer wieder Interviews zwischen der Autorin und Jonny lesen. Diese lockern den Fliesstext auf und entsprechen einem Rückblick des heutigen Jonnys auf seine Vergangenheit.

Auch wenn die Geschichte von Jonny sehr berührend und auch traurig ist, war ich beim Lesen fasziniert, was dieser beeindruckende Komiker alles erleben musste und trotzdem auf der Bühne so humorvoll und begeisternd sein kann. Mich beeindruckt auch der Mut, den Jonny haben musste, um ein solch persönliches Buch schreiben zu lassen. Dies war sicher nicht leicht, wenn man so wie er in der Öffentlichkeit steht und sowieso bereits immer wieder beobachtet und vielleicht auch kritisiert wird.

Das Buch hat mir gezeigt, dass es unabhängig davon, welchen Rucksack man mit sich trägt, immer möglich ist, sich aus den Tiefen wieder heraufzuarbeiten. Zudem verdeutlicht es auch, wie wichtig es ist sich selbst zu akzeptieren und im besten Falle auch zu lieben. Denn nur so ist es möglich, dass man die gewünschte Liebe auch von anderen Menschen erhalten kann.

Eine klare Leseempfehlung an alle, die sich durch den Mut eines anderen Menschen motivieren möchten oder ein Fan von Divertimento sind und hinter die Fassade von Jonny schauen wollen.

Bewertung vom 10.10.2021
Gröger, Anne

Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen


ausgezeichnet

Samuel hat den grössten Teil seines jungen Lebens im Spital verbracht, deswegen war er auch nie im Kindergarten oder in der Schule und seine Freundschaften beschränken sich auf Begegnungen im Krankenhaus. Sein ganzes Leben lang musste er sich um seine Gesundheit kümmern und vorsichtig sein, deswegen ist es auch leicht verständlich, dass es ihm schwer fällt, wie ein gesunder Junge durchs Leben zu gehen. So sind auch nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus das Desinfektionsmittel und sein Schutzanzug ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Doch als auf einmal Frida auftaucht, wird sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und er muss die meisten seiner Prinzipien auf die quirlige Frida einstellen, die so ziemlich gar keinen Plan vom Leben als Mensch hat.

Das Buch wurde von Anne Gröger geschrieben, von Fréderic Bertrand illustriert und erscheint am 17.09.21 beim dtv Verlag. Das Buch ist in vielerlei Hinsichten ungewöhnlich. So thematisiert das Buch für Kinder ab 10 Jahren, die Immunkrankheit von Samuel, seine hoffentliche Heilung durch eine Stammzellentransplantation, seine vielen Begegnungen mit dem Tod, den Verlust eines kranken Freundes, der Umgang eines Kindes mit seinem "neuen" Leben nach einer Erkrankung, der Umgang der Eltern damit und jede Menge Freundschaft, die manchmal zuerst einen steinigen Weg bestreiten muss, um für die Ewigkeit zu halten.

Das Buch ist aus der Sicht von Samuel geschrieben und wird immer wieder von Notizen aus der Feder von Frida ergänzt. Somit erhält der Leser abwechselnde Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Samuel und die neu gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse von Frida.

Wer hätte gedacht, dass der kleine Tod ein grosser Fan von Kakao und Umarmungen ist? Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen, da es eindrücklich zeigt, dass auch ein krankes Kind nach einer angeblichen Heilung immer noch unter seinen langjährigen Sorgen und Ängsten leiden kann und diese erst mit gegenteiligen Erfahrungen verschwinden. Um solche Erfahrungen aber überhaupt machen zu können, braucht es ein tolles, unterstützendes Umfeld und eine grosse Portion Mut, welche ermöglichen endlich sein Leben in vollen Zügen leben zu können.

Bewertung vom 10.10.2021
Mayer, Gina

Zauberunterricht auf Probe / Die Schule für Tag- und Nachtmagie Bd.1


sehr gut

Lucy und Nora erhalten zu ihrem 10. Geburtstag einen Brief von ihren Eltern, der die beiden daraufhinweist den nächsten Anweisungen, die sie erhalten werden, zu folgen. Die Zwillingsschwestern tun dies und landen kurze Zeit später bei der Schule für Tag- und Nachtmagie und erleben dort einige geheimnisvolle Dinge, denen sie gemeinsam mit ihren neu gewonnenen Freunden auf den Grund gehen.

Das Buch wurde von Gina Mayer geschrieben und Mila Marquis illustriert. Es ist beim Ravensburger Verlag erschienen und ist der erste Band einer Reihe. Da gleichzeitig der zweite Band erschienen ist, hat man die Möglichkeit gleich weiterzulesen.

Das Cover wirkt zauberhaft und sehr detailiert. Der Einband hat eine angenehme und spezielle Oberfläche, sodass man gerne darüber streicht. Er ist zusätzlich mit glitzerigen Punkten übersäht, was das Cover einzigartig und besonders ansprechend wirken lässt. Auch die Illustrationen sind liebevoll gestaltet und mit vielen Details ausgeschmückt.

Das Buch lässt sich leicht und kurzweilig lesen. Es ist spannend geschrieben und die Schrift ist angenehm zu lesen. Sie enthält keine Serifen und hat für Kinder ab 8 Jahren eine gute Grösse. Mir gefällt, dass nicht nur die Schule, sondern auch die Schwestern den Gegensatz von Tag und Nacht verkörpern. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Lucy und Nora sehen nicht nur gegensätzlich aus, sondern unterscheiden sich auch darin, dass Lucy ein Tagmensch und Nora ein Nachtmensch ist. Aus meiner Sicht als Lehrperson finde ich es toll, dass die Schule diesen Charakterzug so sehr akzeptiert, bestärkt sowie hervorhebt, dass alle Schülerinnen und Schüler den Unterricht dann besuchen können, wann sie am fittesten und auch am konzentriertesten sein können. Auch die Fächer sind aufgrund dieser Eigenschaft differenziert, so dass Lucy und Nora zwar die gleichen Hauptfächer haben, aber diese durch Tag- und Nacht bezogene Fächer ergänzt werden. Mir gefällt zudem die Tatsache, dass Frau Spiegel am Tag ein Mann ist und in der Nacht eine Frau. Zusätzlich zu ihrem veränderten Aussehen ändert sich auch ihre Stimme. Der gewählte Name, Frau und Herr Spiegel, passt sehr gut. Auch in dieser Figur spiegelt sich Tag und Nacht auf passende Weise wieder.

Dieser erste Band stellt einen guten Einstieg in die Reihe dar und macht Lust auf mehr, sodass der Leser gerne schon nach Beendigung des Buches weiterlesen möchte. Obwohl bereits ein wenig Spannung aufgebaut wird, geht der Inhalt des Buches noch nicht wirklich über einen Einstieg in die gesamte Storyline hinaus. Aus diesem Grund freue ich mich bereits jetzt auf den zweiten Band, da die Geschichte überaus spannend, geheimnisvoll und schön beginnt.

Von mir gibt es von Herzen 4,5 Sterne, da für meinen Geschmack humorvolle Aspekte ein wenig zu kurz gekommen sind, mich das Buch aber ansonsten vollkommen überzeugt hat.

Bewertung vom 10.10.2021
Wimmer, Johannes

Wenn die Faust des Universums zuschlägt


ausgezeichnet

Nach der Geburt von Maximilia sind ihre Eltern Johannes und Clara überglücklich. Doch schon bald merken die beiden, dass etwas mit ihrer kleinen Maxi nicht stimmen kann. Als ihre Beschwerden immer schlimmer werden, lassen sie Maxi mehrfach untersuchen, doch sie werden immer wieder nachhause geschickt. Leider bestätigt sich irgendwann die Befürchtung der beiden und bei Maxi wird eine lebensbedrohliche Erkrankung festgestellt, worauf zahlreiche Operationen folgen. Eine Zeit zwischen Bangen und Hoffen beginnt und die beiden durchleben die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens.

Dr. Johannes Wimmer erzählt in diesem Roman vom schweren Schicksalsschlag, welcher seine junge Familie durchstehen musste und nimmt den Leser mit auf einen emotionalen Weg durch unendlich traurige, aber auch schöne Momente. Das Buch ist beim Gräfe und Unzer Verlag erschienen.

Das Buch ähnelt einem Tagebuch, da jedes Kapitel mit einem Titel und einem Datum oder einer Jahrzahl beginnt. Die einzelnen Ereignisse sind jedoch nicht chronologisch geordnet, sondern werden immer wieder von Erlebnissen aus der Vergangenheit unterbrochen. Diese Erlebnisse aus der Vergangenheit haben oft einen Bezug zur Gegenwart und verdeutlichen wie sehr unsere eigene Vergangenheit einen Einfluss auf unser heutiges Leben und unsere aktuellen Entscheidungen hat. Johannes Wimmer schreibt sehr detailiert, was seine Frau und er durchmachen mussten. Er zeigt dem Leser auch seine Gedanken und Gefühle, was dazu führt, dass man als Leser mitfiebert und vor allem mitleidet. Das Schicksal der jungen Familie trifft voll ins Herz, was dazu führt, dass spätestens bei der Beerdigung der kleinen Maxi Tränen vergossen werden. Das Buch zeigt auch auf eindrückliche Weise, wie wichtig es ist, dass Geschwister oder andere Kinder, welche einen nahen Bezug zum verstorbenen Kind hatten, die Möglichkeit bekommen sich zu verabschieden. Natürlich nur wenn sie dies selbst wollen.

Das Buch fesselt den Leser und es fällt schwer das Buch wegzulegen. Jedoch ist es eine sehr berührende und wahre Geschichte, bei welcher es hilfreich ist, sich zwischendurch eine Pause zu gönnen, um das Gelesene zu verarbeiten. Die Geschichte bleibt auf jeden Fall in Erinnerung. Aus diesem Grund gibt es eine klare Leseempfehlung von mir. Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, könnte das Buch vielleicht helfen, um wieder ein Ende nach dem Tunnel zu sehen. Jedoch könnten auch viele Gefühle wieder hochkommen, weswegen eine gewisse emotionale Stabiliät vorhanden sein sollte, bevor man zu lesen beginnt.

Bewertung vom 10.10.2021
Schrödel, Tobias;Wunderlich, Nora;Solmecke, Christian

WTF?! So tickt das Netz


ausgezeichnet

"WTF?! So tickt das Internet" stammt au den Federn von Tobias Schrödel, Christian Solmecke und Nora Wunderlich. Es ist beim Arena Verlag erschienen.

Das Buch befasst sich mit zahlreichen Themen und Fragen rund um das Internet. Im Gegensatz zu anderen Sachbüchern ist es weder als zusammenhängender Fliesstext geschrieben, noch wurden die Inhalte in eine Geschichte gepackt. Das Buch überzeugt mit Inhalten, welche als kurze und kompakte Abschnitte daher kommen. Das Buch besteht aus 5 Oberthemen: Soziale Netzwerke, Kommunikation, Daten, Internet und Sicherheit. Jedes Oberthema ist wiederum in 5 bis 8 Unterkapitel unterteilt. Besonders leserfreundlich empfinde ich den identische Aufbau aller Unterkapitel. So beginnt jedes mit einem allgemeinen Überblick auf einer Doppelseite. Anschliessend folgt je nach Thema 1-3 Seiten zum technischen Aspekt, 1-3 Seiten zum rechtlichen Hintergrund und zum Schluss 1-3 Seiten zur psychologischen Sichtweise. Je nach dem Thema werden alle drei oder auch nur zwei Aspekte abgedeckt. Die einzelnen Sichtweisen wurden vom jeweiligen Experten verfasst. So hat Tobias Schrödel die Technik, Christian Solmecke das Recht und Nora Wunderlich die Psychologie übernommen.

Der klare Aufbau und die kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zu den eher komplexen und umfangreichen Themen überzeugen. Zudem besticht auch das optische Erscheinungsbild, da dieses zusätzlich den klaren Aufbau unterstreicht. Die immer wiederkehrenden "Echt jetzt"-Fakten lockern den Text zusätzlich auf und bescheren dem Leser einige Gelegenheiten zum Schmunzeln. Dadurch dass der Text nicht eine zusammenhängende Geschichte darstellt, können ohne Probleme nur einzelne Kapitel oder Unterkapitel gelesen werden. So steht es dem Leser frei, welche Inhalte für ihn gerade relevant sowie interessant sind und welchen Themen er sich lieber später widmen möchte. Da das Buch einen guten und umfassenden Überblick zu der Welt des Netzes gibt, kann ich es mir auch gut als Literatur für Schülerinnen und Schüler ab der 6. Klasse vorstellen, welche im Rahmen des Informatikunterrichtes als Klassenlektüre gelesen wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein sehr gelungenes Buch ist, welches auf ansprechende Weise einen Einblick in die technische, rechtliche und psychologische Welt des Netzes gibt. Es eignet sich zum Selberlesen für Jugendliche ab der 6. Klasse sowie für alle weiteren Interessierten ohne Altersobergrenze.

Bewertung vom 15.09.2021
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Berührende Geschichte über Schicksale, Hoffnung und Verzweiflung

Eva Traube ist in Frankreich geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern sind in jungen Jahren aus Polen nach Frankreich ausgewandert, um sich dort durch harte Arbeit ein besseres Leben aufzubauen. Eva liebt Bücher und Bibliotheken, in Paris studiert sie mit grosser Leidenschaft englische Literatur. Doch alles ändert sich als die Deutschen in Frankreich an die Macht gelangen, denn Eva und ihre Eltern sind Juden. Als Eva von einem jüdischen Klassenkameraden hört, dass Massenverhaftungen anstehen und 20'000 Juden verhaftet werden sollen, kann sie dies fast nicht glauben. Auch ihre Eltern können sich dies nur schwer vorstellen und sind zudem der Überzeugung, dass Eva sicher sein muss, da sie in Frankreich geboren und somit Französin sei. Doch schon in der kommenden Nacht ändert sich das Leben der Familie komplett und Eva muss all ihren Mut zusammen nehmen, um aus dieser schier aussichtlosen Situation zu entfliehen.

Der Roman stammt aus der Feder von Kristin Harmel und ist beim Verlag Knaur erschienen. Das Buchcover zeigt eine junge Frau vor dem Pariser Eifelturm, welche ein Buch hinter ihrem Rücken hält. Dieses besagte Buch repräsentiert alles wofür Eva und ihre Mitstreiter kämpfen. Das Cover wirkt leicht verspielt und symbolisiert für mich ein Stück weit Hoffnung, was perfekt zur Geschichte passt. Auch der verschnörkelte Titel des Romans spiegelt das geheimnisvolle Buch der verschollenen Namen und dessen Inhalt sowie das künstlerische Talent von Eva wieder.

Der Schreibstil ist absolut fesselnd und der Leser wird von der ersten Seite in den Bann des Buches gezogen. Eigentlich kann man das Buch erst wieder zur Seite legen, wenn es fertig gelesen wurde. Die Geschichte ist dramatisch, tragisch, erschütternd und berührend zu gleich. Aus heutiger Sicht ist es nur schwer vorstellbar, was die Menschen, die verfolgt und alles andere als menschenwürdig behandelt wurden, durchmachen mussten. Dieser Roman zeigt diesen Schmerz, welcher die Menschen aufgrund ihres Schicksales und ihrer Verluste durchleben mussten, sehr deutlich. Auch die Hoffnungsfunken sind so beschrieben, dass der Leser richtig mitfiebert und sich als Teil der Geschichte fühlt. Je nach Sentimentalität ist es auch gut möglich, dass eine Träne verdrückt wird. Darüberhinaus ist der Autorin gelungen, die Geschichte in zwei Handlungssträngen zu schreiben, welche optimal miteinander verknüpft sind. So gibt der umfangreichere Handlungsstrang das Leben von Eva während den Kriegsjahren wieder. Dieser wird jedoch ein paar Mal durch den Handlungsstrang unterbrochen, welchen das Leben von Eva im Jahre 2005 zeigt. Schlussendlich führen beide Stränge zusammen und bilden so ein hervorragendes Ende.

Dieser Roman ist vollkommen empfehlenswert und es gibt kein noch so kleines Detail, welches zu bemängeln ist. Eine wunderbare und berührende Geschichte, welche den Mut, die Entschlossenheit, aber auch die innere Zerissenheit und den Schmerz einer jungen Frau zeigt, welche einen grossen Teil zum Widerstand gegen die Ungerechtigkeit beigetragen hat.

Bewertung vom 13.09.2021

Fahr mit!: Auf der Baustelle


ausgezeichnet

Das Buch "Fahr mit! Auf der Baustelle", welches beim Esslinger Verlag erschienen ist, wurde von Lena Heger illustriert. Julia Klee hat den Text dazu geschrieben. Das Buch ist für Kinder ab 18 Monaten gedacht und kommt daher als robustes Pappbilderbuch mit dicken, stabilen Seiten daher.

Das Buch erzählt wie ein Haus im Apfelweg gebaut wird. Es besteht aus 5 Doppelseiten. Auf jeder Doppelseite wird ein Bauschritt erklärt und gezeigt. Zudem wird jeweils das benötigte Fahrzeug in den Vordergrund gestellt. Einerseits wird der Name erwähnt und beschrieben, was dieses Fahrzeug auf der Baustelle macht und andererseits kann das Kind das Fahrzeug durch die Baustelle schieben. Die Seiten sind immer gleich aufgebaut. Auf der linken Seite befindet sich jeweils der Text zum Vorlesen inklusiv einer Frage, welche das Kind direkt anspricht und zum Mitmachen und Bewegen des Fahrzeuges animiert. Auf der rechten Seite befindet sich das soeben erwähnte Fahrzeug, welches das Kind als feinmotorische Übung durch ein kleines Labyrinth schieben kann.

Das Pappbilderbuch ist altersgerecht geschrieben und liebevoll gestaltet. Es wirkt zudem sehr robust und ansprechend. Ein absoluter Pluspunkt ist, dass mithilfe des Buches auch die Namen der Fahrzeuge auf kindgerechte und spielerische Art gelernt werden können. Ausserdem muss hervorgegeben werden, dass die Berufe im Buch nicht nur von Männern ausgeführt werden, sondern auch die Kranführerin Nelly und Paula mit dem Ladekran am Haus mitarbeiten. Ganz toll! Auch ein Mann mit längeren, zusammengebundenen Haaren baut mit. Ein tolles und aktuelles Buch, welches Gross und Klein Spass bereitet!

Bewertung vom 13.09.2021
Kunnas, Noora

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1


ausgezeichnet

In diesen Ferien ist es wieder so weit, da die Eltern von Lilli und Mikko auf Geschäftsreise ins Ausland fahren, müssen die beiden erneut zu ihrem Onkel Jim. Doch Jim ist nicht etwa ein cooler Onkel mit welchem man aufregende Abenteuer erleben kann, sondern ein zurückgezogener Geschäftsmann, welcher keinerlei Freude an Kindern zeigt und somit auch nicht gewillt ist Zeit mit den beiden zu verbringen. Kinder sind für ihn Plagen, die alles verwüsten, weswegen die beiden auf sich allein gestellt sind. Doch als Lilli und Mikko die coole, lustige und junggebliebene Oma Flora Salmanteri kennenlernen, freuen sie sich darüber, dass sie so viel Zeit ohne Jim verbringen können. Gemeinsam mit Flora, ihrem Hahn Pedro, Holzbein-Vorsteen und den Mini-Piraten erleben die beiden ein unerwartet spannendes Abenteuer!

Noora Kunnas ist es gelungen von Anfang an Spannung aufzubauen und diese bis zur letzten der 157 Seiten aufrechtzuerhalten. Die Geschichte teilt sich in viele kurze Kapitel auf, was einerseits super zum Vorlesen ist und sich andererseits auch gut für Leseanfänger eignet. Die Sätze sind mit einer Vielzahl an Adjektiven gespickt, was dazu führt, dass man sich sofort in die Geschichte versetzt fühlt und auch die einzelnen Figuren schnell gut kennenlernt. Die Hauptfiguren sind witzig und authentisch beschrieben und passend illustriert. Allgemein passen die Illustrationen zu der eher schrägen, aber witzigen Geschichte. Man merkt sehr schnell, dass sich die Autorin sehr klar bewusst ist, welche Charakteren ihre Figuren haben sollten. Sie hat grossen Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Hintergründe und Eigenschaften zueinander passen und sich gleichzeitig gut in die gesamte Geschichte einfügen.

Ich erwarte bereits jetzt den zweiten Teil der Reihe mit grosser Vorfreude und kann gleichzeitig eine überzeugte Kauf- und Leseempfehlung für den ersten Teil aussprechen. Dieses Buch eignet sich nicht nur zum Selberlesen, sondern ist auch zum Vorlesen bestens geeignet.

Bewertung vom 13.09.2021
Schröder, Johannes

Instagrammatik


sehr gut

Das neue Schuljahr startet für Herrn Schröder mit einer neuen Schulleiterin, welche so ziemlich alles gewohnte ersetzt und somit modernisiert. Teilweise auch zum Leidwesen des Lehrerkollegiums. So gibt es anstatt Schlüssel bunte Chips mit unterschiedlichen Sicherheitsfreigaben, anstatt eines Lehrerzimmers gibt es eine Begegenungslounge, natürlich komplett ohne Türen. Auch die Kaffeemaschine wird neu zur Aromaecke und angestossen wird neuerdings mit Sekt. Das war natürlich noch nicht alles und so ist der Overheadprojektor einem modernen Smartboard gewichen. Doch nicht bei jedem stossen diese Neuerungen auf Begeisterung und als dann auch noch ein Schüler aus Herrn Schröders Klasse suspendiert werden soll, beginnt das ganze Abenteuer erst recht.

Das Buch Instagrammatik ist das zweite Werk von Johannes Schröder in Zusammenarbeit mit Simon Slomma. Erschienen ist es beim Ullstein Verlag.

Das Buch lässt sich leicht lesen. Zwischendurch trifft der Leser auf einen Schülerchat, welcher auf verschiedenen Messengerdienste stattfindet. Meiner Meinung nach stört dies den Lesefluss nicht, sondern lockert das Ganze auf. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier die Meinungen auseinander gehen. Die Geschichte beginnt sehr witzig und ich muss immer wieder schmunzeln. Auch wenn es teilweise sehr überspitzt und ziemlich realitätsfern geschrieben ist, sagt mir vor allem der erste Teil zu. Etwa zum Mittelteil kann mich die Geschichte dann nicht mehr ganz überzeugen, da es einfach zu unrealistisch ist. Der Schluss rettet dann aber wieder einiges, da die Klasse von Herr Schröder grossen Einsatz zeigt und damit Loyalität gegenüber ihrem suspendierten Mitschüler sowie Herr Schröder und der gesamten Schule zeigt.

Auf jeden Fall darf die Geschichte nicht zu ernst genommen werden. Zudem muss der Leser sich darauf einstellen, dass zahlreiche Wörter aus der Jugendsprache sowie diverse Wörter passend zur Digitalisierung verwendet werden. Für jüngere Leser wird das Buch somit höchstwahrscheinlich einfacher zu lesen und zu verstehen sein. Wenn man sich aber unvoreingenommen auf das Buch einlassen kann, kennt die Geschichte keine Altersgrenzen. Allgemein ist es hilfreich, wenn man ohne speziellen Erwartungen zu lesen beginnt. Meine Erwartung wurde nämlich gar nicht erfüllt, was ich aber nicht weiter schlimm fand. Ich dachte, dass das Buch mehr Anekdoten zur Schule und zur Digitalisierung beinhaltet. Es ist aber mehr eine Geschichte, welche die Digitalisierung an Schulen aufbauscht und in den Vordergrund stellt. Aus eigener Erfahrung ist die momentane Digitalisierung an vielen Schulen irgendwo zwischen Overheadprojektor und Smartboard. Hier sind hingegen eher die beiden Extreme dargestellt.

Das Buch ist meiner Meinung nach für alle, die sich ein wenig über die Digitalisierung an Schulen amüsieren wollen, aber das Ganze nicht zu ernst nehmen.

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