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Frechdachs

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Insgesamt 167 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2023
Hennig von Lange, Alexa

Zwischen den Sommern / Heimkehr-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Das außergewöhnliche Erbe von über 100 Tonbandkassetten - Ein ganz besonderer Nachlass der eigenen Großmutter erzählt deren Erinnerungen an ein bewegtes Leben

Was Alexa Hennig von Lange mit ihrem Roman "Zwischen den Sommern" hier abliefert ist für mich ganz großes Kino gewesen.

Es ist bereits der zweite Band ihrer Heimkehr-Trilogie und spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945). Den ersten Band hatte ich leider verpasst, allerdings lässt sich "Zwischen den Sommern" auch ganz gut standalone lesen, ohne Vorkenntnisse zu haben. Jetzt nach dem Lesen habe ich aber so Blut geleckt, dass ich den ersten Band auf alle Fälle noch nachholen werde.

Anfänglich hatte ich nich etwas Probleme, die unterschiedlichen Zeiten richtig zuzuordnen. Allerdings erledige sich dieser Umstand sehr schnell. Es wird in abwechselnden Perspektiven erzählt und dies bringt die gewisse Kurzweil in den Roman und lies ihn für mich noch lebendiger wirken. Abwechselnd erleben wir die Jetztzeit mit der Enkelin Isabell, die von Klara, ihrer Großmutter ein Konvolut von über 100 bespielten Tonbandkassetten "erbt". Im anderen Erzählstrang schickt von Lange Leseinteressierte zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und dort erlebt man dann hautnah mit, was Isabells Großmutter Klara um- und antrieb.

Nach kurzem Lesen wechselte ich ganz ans Ende des Buches und las bereits recht frühzeitig das Nachwort. Mit dem Nachwort hatte mich dann Alexa Hennig von Lange komplett hat und erzeugte bei mir überall Gänsehaut. Was täte ich dafür, so viele Audioaufzeichnungen meiner Großmutter zu haben, die ein sehr klares Bild ihrer wahren Identität und ihres Wirkens zeigen. Je älter ich werde, desto mehr wollte ich über meine nächsten Ahnen wissen und habe leider nicht mehr die Möglichkeit nachzufragen.

Die Zeitreise in der Zeit zurück ins Jahr 1939 gelingt von Lange ausgezeichnet. Bei mir sprang das Kopfkino just gleich zu Beginn des Buches an und hörte bis zum Schluss nicht mehr auf zu rattern. Die ganzen Eindrücke wirken sehr real ohne zu voyeuristisch zu wirken. Man spürt förmlich wie der Antisemitismus in Deutschland immer weiter fortschreitet und das Gedankengut das Deutsche Volk immer weiter infiltriert. Auch der beginnende Krieg wabert bereits zu Beginn im Raum umher, ohne sofort zu präsent zu sein. Der Krieg erreicht das normale Volk dann sehr schnell auf dem falschen Fuß, indem die Liebsten zum Kriegsdienst abkommandiert werden und niemand weiß, ob oder wann man sich wieder sehen wird. Das Leben zu Zeiten des Nationalsozialismus wird recht treffend beschrieben, man kann den Druck, die Zweifel aber auch die unheimliche Passion fast förmlich spüren allen Anforderungen möglichst gerecht zu werden. Bei Klara und ihren Mitstreitern tun sich natürlich auch mit der Zeit Zwiespälte auf.

Ein insgesamt sehr atmosphärischer Roman der ein gutes Zeitzeugnis der damaligen dunkelsten deutschen Stunde abgibt. Vielleicht lässt uns Nachkommen gerade dieser Roman dann erkennen, wieso unsere Großeltern dann nie sehr ausgiebig über die Kriegszeit erzählt haben. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und selbst wenn man einigermaßen unbeschadet davonkam hatte man wohl Zeit seines Lebens an den ganzen Eindrücken und dem Erlebten zu knapsen.

Ein ganz großes Chapeau an Alexa Hennig von Lange, die uns Lesenden dieses Schatzkästlein voller Tonbandkassetten geöffnet hat und uns in die Zeit und das Wirken unserer Großeltern zurückversetzt.

Für mich ist dieser ganz besondere Roman eines meiner ganz persönlichen Jahreshighlights 2023.

Bewertung vom 27.07.2023
Niederwanger, Judith;Pichler, Alexander

Klick dein Wanderglück


ausgezeichnet

Die Südtiroler Bergwelt ruft - Tolle Bergtouren für einen unvergesslichen Aktivurlaub in Südtirol

Eigentlich ist es ganz schön unfair was Judith Niederwanger und Alexander Pichler mit ihrem aktuellen Buch "Klick dein Wanderglück - Unvergessliche Touren und Fotomotive in Südtirol" vollführen.

Sie wecken mit diesem sehr genialen Werk bei mir dann akutes Fernweh und ich möchte lieber gleich jetzt als morgen meinen Rucksack packen und die Wanderstiefel schnüren, um die im Buch vorgestellten Touren in Südtirol live zu erleben.

Egal ob man die Bergwelt Südtirols bereits kennt und damit dann eben Erinnerungen verbindet oder dieses schöne Fleckchen Erde noch nicht erkundet hat, für alle Interessierten werden hier auf eine ganz besonders schöne Art und Weise ausgesuchte Bergtouren vorgestellt.

Das Duo "Roter Rucksack" kannte ich bis dato leider noch nicht und jetzt nach diesem Buch bin ich großer Fan von Judith und Alexander und werde auch mal in ihren Social Media-Kanälen stöbern.

Das Buch besticht durch die sehr üppige und vor allem traumhafte Bebilderung. Hier wird die Natur richtig in Szene gesetzt und man kann sich an den einzelnen Motiven gar nicht satt sehen. Die Qual der Wahl, welche Tour dann zunächst gestartet wird, ist anhand der Fotos schon ziemlich schwierig vorzunehmen. Viel zu viele tolle Eindrücke, die man vielleicht selbst live erleben möchte.

Jede einzelne Tour wir din Wort und Bild beschrieben. Eine Kurzübersicht bringt die wichtigsten Details auf den Punkt, um schnell prüfen zu können, ob die Tour dann mit den bisherigen Kenntnissen, der Fitness und auch den persönlichen Erwartungen übereinstimmt.

Als Zuckerl werden ganz bestimmte Fotospots herausgehoben, die es sich zu fotografieren lohnt. Hier und dort gibt das Duo Judith und Alexander einige Einblicke in die Fotografie, indem beide aus dem Nähkästchen plaudern und ganz Fototipps teilen.

45 Wanderungen warten darauf entdeckt zu werden. Ausgehend vom Vinschgau über das Meraner Land bis hinunter zum Gardasee ist eine große Region abgedeckt.

Wer vor seinem Südtirolurlaub bereits schmökern möchte, welche Touren dann besonders interessant sein könnten, der hat mit diesem Werk die allerbesten Voraussetzungen einen unvergesslichen Aktivurlaub zu erleben.

Bewertung vom 25.07.2023
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Die berühmt berüchtigten Drachenreiter von Navarre - Ein furioser Auftakt in ein neues Drachenreiterepos

Rebecca Yarros gelingt mit ihrem Roman "Fourth Wing - Flammengeküsst" nach meiner Meinung ein furioser Start in die Flammengeküsst-Buchreihe.

Das Buch wird ja unter Lesenden geradezu in den allerhöchsten Tönen gelobt, dass sich die Balken biegen. Da musste ich doch glatt mal nachlesen, ob dieser Buch-Hype dann wirklich berechtigt ist.

Die letzte große Drachenreitersaga, die mir in guter Erinnerung blieb ist die Eragon-Reihe von Paolini.

Kann die Protagonistin Violet in Fourth Wing dann überzeugen, wie Eragon im gleichnamigem Epos?

Ich empfand den "dicken Schinken" (768 Seiten) als äußerst unterhaltsam und die Story selbst als durchweg spannend erzählt.

Ich brauchte wirklich nicht lange, um in der mir noch unbekannten Welt rund um das Basgiath War College dann anzukommen und in die Story einzutauchen. Mit den Protagonisten wurde ich schnell warm und konnte mich insbesondere in Violet gut hineinversetzen, die entgegen ihrem eigenen Willen, von ihrer Mutter dann zum Auswahlverfahren der Drachenreiter geschickt wird.

Mehr möchte ich zur eigentlichen Story gar nicht mehr spoilern.

Violets Abenteuer am Basgiath War College fesselte mich persönlich schnell an das Buch.

Das Auswahlverfahren selbst ist nicht sehr zimperlich und jeder Aspirant muss sich jeden Tag aufs Neue beweisen, um nicht unter die Räder zu kommen oder vielleicht sogar zu sterben.

Seite an Seite besteht man mit Violet dann immer wieder neue Aufgaben oder stellt sich den täglich neuen Herausforderungen.

"Up or out" könnte das Credo des Basgiath War College. Denn während des Auswahlverfahrens geht es immer wieder hoch her und es wird unter den Aspiranten gnadenlos ausgesiebt. Insgesamt 100 Drachen suchen neue Reiter. 300 ausgewählte Bewerber kämpfen um einen dieser ausgesuchten Plätze.

Neben den ganzen spannenden Szenen in der Drachenreiterausbildung entwickelt sich ab der Mitte des Buches sodann auch das zarte Pflänzchen Liebe zwischen den Widersachern Violet und Xaden.

Von aller Anfang an riss mich "Fourth Wing - Flammengeküsst" in den Bann und lies mich bis zum Schluss mit dem fiesen Cliffhanger (was auch sonst) nicht mehr wirklich los.

Nach meiner Meinung entsteht hier ein neues großes Drachenreiterepos, das am ehesten wohl als Romantasy bezeichnet werden kann. Ich bin bereits jetzt auf die vier noch folgenden Bände gespannt und fiebere bereits jetzt mit Violets zukünftiger Entwicklung mit.

Bewertung vom 22.07.2023
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Was bleibt nach dem Tod? - Das Kaleidoskop des eigenen Lebens

Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen Welt der Tod sprichwörtlich totgeschwiegen wird, offenbart Hiiragis Roman eine ganz andere Sicht der Dinge darauf, wenn ein Mensch aus dem irdischen Leben tritt.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist der Fotograf Hirasaka und dessen auf den ersten Blick außergewöhnliches Fotostudio. Noch niemand von uns hat wohl von einem solchen Studio für gerade Verstorbene gehört oder gelesen.

Dieses Fotostudio bildet quasi das Bindeglied zwischen der vormaligen irdischen Welt und dem sich anschießenden Reich der Toten.

Bilder und Erinnerungen an das vormalige Leben spielen eine sehr gewichtige Rolle in der ganzen Handlung, wie auch das folgende Buchzitat zeigt.

"Fotos besitzen eine ziemliche Macht, nicht wahr?"

Der Inhalt des Buches wirkte unmittelbar auf mich ein und ich war sehr schnell im sehr angenehmen und dennoch besonderen Flow der Geschichte gefangen. Sprach- und bildgewaltig trifft Hiiragi in jedem einzelnen Abschnitt den richtigen Ton und zauberte mir persönlich die entsprechenden Bilder auf meine imaginäre Leinwand.

Das Buch handelt zwar vordergründig vom Tod, aber ist meiner Meinung nach ein unheimlich schöne Ode an das Leben selbst.

Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hier das Ableben thematisiert wird verblüffte mich persönlich immer wieder aufs Neue.

Wer sich auf das Buch und das Thema einlässt bekommt ein sehr tiefgründiges Buch, das lange nachwirken wird.

Für mich persönlich war es eines meiner ganz besonderen Jahreshighlights 2023.

Bewertung vom 22.07.2023
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


sehr gut

Das Geheimnis hinter Oma Lores süßsauren Apfelringen

Der mir bis dato noch unbekannte Autor Max Richard Leßmann nimmt interessierte Leser in seinem allerersten Roman "Sylter Welle" mit in den hohen Norden an die See.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung sind dabei die Urlauber Oppa Ludwig, Oma Lore und deren "Lerge" (Enkel) Max. Der Roman verfängt unheimlich schnell beim Lesen.

Leßmann hat eine unheimlich gute Auffassungsgabe und präsentiert dabei Stück für Stück sowohl in der Gegenwart wie auch in den Rückschauen die mal mehr und mal minder ausgeprägte Familienbande zwischen den unterschiedlichen Generationen unserer Eltern und Großeltern sowie zu dessen Nachkommen.

Beim Lesen ertappte ich mich immer wieder in bestimmten Situationen und heiteren aber auch ernsten Episoden, die ich persönlich auch so in unserer Familie identifizieren kann und die dem Roman dann einen hohen Wiedererkennungswert verleihen.

Durchweg kurzweilig liest sich diese Aneinanderreihung von verschiedensten Dioramen der exemplarischen Familie, die allerdings wohl vielen aus dem Herzen spricht und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, gar nicht so abwegig erscheint.

Dazwischen findet man allerdings auch epische Sätze, die dann bei mir noch sehr lange nachwirken werden wie exemplarische der folgende Satz, der bezüglich Zugverspätungen den Blick weiten lässt.

"Jede Minute Verspätung ist für mich aber keine Strafe, sondern nicht weniger als die großzügige Verlängerung meines kurzzeitig ewigen Lebens."

Mitunter hält Leßmann dem Leser dann gekonnt den Spiegel vor. Wenn es dabei beispielsweise um die verschiedensten Essensspuren in der Margarineschachtel geht oder das Abnagen von Geflügelknochen bis zum letzten Fitzelchen Fleisch thematisiert wird, nimmt Leßmann hier unsere alltäglichen Lebens- und Verhaltensweisen ins Visier.

Ein herrlich ehrliches Buch, das mal humorvoll mal ernst den kunterbunten alltäglichen Eindrücken des familiären Kaleidoskops nachspürt. Dieses fast schon Familien-Psychogramm mit dem mal eher engem oder mal eher losem Band zwischen den unterschiedlichen Generationen verknüpft sehr viele unterschiedliche Eindrücke zu schnell rasenden Bildern, die man so schnell wohl nicht wieder vergessen wird.

Bewertung vom 22.07.2023
Garner, Alan

Treacle Walker


schlecht

Eine Story, die polarisieren will und wird - Auf die Sichtweise kommt es an

Um es vielleicht gleich anfänglich vorweg zu nehmen, Alan Garners aktueller Roman "Treacle Walker - Der Wanderheiler" hat mich auf den ganzen knapp 160 Seiten leider nie richtig erreicht.

Der Teasertext wie auch die Leseprobe klangen für mich sehr verlockend und auch die Empfehlung von Philip Pullman ("His Dark Materials") "Garner ist unbestreitbar der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien" auf dem Buchumschlag gaben den Ausschlag, mich in das Abenteuer rund um Joseph und dem Lumpensammler Treacle Walker zu stürzen.

Von Alan Garner selbst hatte ich bis dato weder gehört noch gelesen.

Was mich im Buch dann wirklich erwartete, hätte ich so nie in meinen kühnsten Träumen gedacht.

Mir fehlte durchweg immer wieder der rote Faden. Ich persönlich wusste bis zum Schluss nur schwer, was der Phantasie der Protagonisten entsprang und was Wirklichkeit war. Vielleicht ist aber auch genau dies so beabsichtigt.

Zu den Handelnden selbst fand ich auch leider keine große Bindung. Dafür erfährt man viel zu wenig, was die Protagonisten überhaupt ausmacht in ihrem Leben und Wirken. Sie wirkten auf mich ziemlich eindimensional und flach.

Ich persönlich erwartete eine Fantasystory, die mich in entfernte Welten führt und landete in einem Setting, wo mir Hören und Sehen verging, weil es mir wie Joseph erging und ich nie so richtig wusste wo ich gerade gelandet bin oder vielleicht sogar halluziniere.

Die Story wird bei mir deshalb leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bewertung vom 11.07.2023
Kuschik, Karin

Kleine Storys über große Themen


ausgezeichnet

Ein wundervoller Ratgeber voller kurzer Streiflichter zur Selbstreflexion

Was Karin Kuschnik in ihrem aktuellen Lebensratgeber "Kleine Storys über große Themen - 222 Botschaften für mehr Leichtigkeit im Alltag" sucht meiner Meinung seinesgleichen.

Ohne viel "Laber-Rhabarber" kommt Kuschnik unumwunden auf den Punkt und trifft bei mir persönlich damit komplett ins Schwarze.

Unser alltägliches Leben ist schon viel zu verkompliziert und alles andere als easy, gut dass es solch ein Format eines Lebensratgebers gibt, bei dem One Minute Messages im Fokus stehen und wichtige Detailbereiche unser aller Leben dann beleuchten bzw. in Frage stellen.

Mit kurzen Weisheiten bzw. Streiflichtern wird man aus dem Wahnsinn im Alltag heraus katapultiert und nimmt urplötzlich eine andere Haltung bzw. Sichtweise ein. Diese kurzen Impulse verbunden mit den kurzen Geschichten lassen den eigenen Horizont weiten und Probleme, die vielleicht zuvor übergroß und -mächtig erschienen sieht man aus einem anderen Blickwinkel und in einem ganz anderen Licht.

In wohldosierten Häppchen präsentiert Kuschnik hier passende Impulse zu Themen wie beispielsweise Wertschätzung, Selbstführung, Respekt, Loslassen oder Verantwortung. Die einzelnen Episoden funktionierten bei mir durchweg gut und ich kam schnell dazu, mich selbst und meine Verhaltensweisen zu reflektieren. Ich mag solche Bücher dann sehr gerne zur Selbstreflexion.

Summa summarum ein toller Lebensratgeber, der direkt auf den Punkt kommt und in vielen Lebenslagen dann die eigene Person und das Verhalten spiegeln und verändern kann.

Bewertung vom 06.07.2023
Pignitter, Melanie

Wenn ein Satz dein Leben verändert


ausgezeichnet

Wenn Worte sprichwörtlich Berge versetzen können

Die Autorin und österreichische Bloggerin Melanie Pignitter trifft bei mir mit ihrem aktuellen Ratgeberbuch "Wenn ein Satz dein Leben verändert - Die kraftvollsten Affirmationen für dein positives Selbst" voll ins Schwarze.

Wer bis dato von Affirmationen noch nie gehört hat, braucht keine Berührungsängste vor diesem Werk haben.

Gleich eingangs erläutert Pignitter, insbesondere für Newbies im Thema, sehr aufschlussreich, was es mit der Kraft der Worte auf sich hat und wie deren Wirkung gerichtet ist. Sie räumt in diesem Teil auch mit landläufigen Vorurteilen oder Mythen auf und erläutert ausführlich, nach welchen Regeln die Affirmationen angewendet und in den normalen Alltag integriert werden können.

Nach diesem Grundstock geht es dann auch schon ans Eingemachte und die verschiedenen Affirmationen übernehmen die Hauptrolle im weiteren Verlauf des Buches. Für (fast) jede Lebenslage bzw. Situation gibt es hier konkrete Beispiele, die dann je nach Gusto natürlich noch verfeinert und abgeändert werden können.

Eingangs dieses großen Praxiskapitels erhält man dann auch noch die sogenannten Power-Affirmationen, die dann für den täglichen Gebrauch bzw. die tägliche Inspiration dienen, wenn gerade kein spezielles Thema im Vordergrund steht.

Didaktisch gefällt mir das sehr kurzweilig zu lesende aber dennoch intensive Buch durchweg gut. Ich persönlich fühle mich gut abgeholt und auch verstanden und kann das Buch gut zur Selbstreflexion nutzen.

Summa summarum ein wirklich toller Ratgeber und ein spannendes Workbook, das einem Flügel wachsen lassen kann, dort wo aktuell vielleicht noch kein einziger Federkiel zu sehen ist. Sicherlich gehört auch eine gute Portion Übung mit dazu, aber dies sollte bei solchen Büchern denke ich jedem klar sein.

Bewertung vom 01.07.2023
Asllani, Etrit

What the Fake!


sehr gut

Fake News als solche entlarven und ihnen zukünftig nicht mehr auf den Leim gehen

Etrit Asllanis aktuelles Sachbuch "What the Fake! - Wie du die Wahrheit von Falschmeldungen unterscheidest" räumt mit einem sehr bedeutendem Thema unserer Zeit auf.

Dreh- und Angelpunkt sind die berühmt berüchtigten Fake News, die wie Asllani allerdings selbst aufzeigt kein neumodisches Phänomen sind sondern wohl eher so alt wie wir Menschen selbst.

Unheimlich kurzweilig führt er durch das Thema hindurch, klärt dabei konsequent auf, hilft Fake News als genau solche zu entlarven und schult unser Auge bzw. unseren Horizont ganz einfach dafür, kritischer mit den unzähligen Informationen tagtäglich umzugehen und nicht gutgläubig zu sein.

Asllanis Werk ermutigt dabei selbstkritisch zu sein, die Psychologie hinter den gestreuten bewussten Falschmeldungen zu verstehen und geht dabei auch auf sehr verbreitete Verschwörungsmythen (z.B. Reptiloide, Flatearth, New World Order, Pizzagate, Chemtrails, 9/11) ein, die insbesondere während der Coronapandemie dann wieder neuen Vorschub bekamen.

Nach dem Lesen fühle ich mich nun noch besser dafür gewappnet, Fake News als solche zu entlarven und ihnen nicht mehr auf den Leim zu gehen.

Bewertung vom 19.06.2023
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


gut

Wenn urplötzlich die Phönixmagie erwacht und du Mitglied einer geheimen Allianz bist

Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und im überwiegenden Teil wird die Handlung aus ihrer Sicht erzählt.

Ich persönlich brauchte nicht lange, um mit den recht übersichtlichen Protagonisten und der Handlung warm zu werden. Zunächst befindet man sich in einem urbanen Setting in San Francisco, in dem Eden Bricks mit ihrem Vater zuhause ist.

Vergebens hoffte Eden auf ein College-Stipendium, urplötzlich überschlagen sich die Ereignisse rund um sie und sie befindet sich in der Zentrale der Phönixallianz abseits der amerikanischen Metropole.

Die ganzen Szenerien und Settings sind immer wieder von magischen Elementen geprägt und dies gefiel mir persönlich durchweg gut.

Die Handlung selbst ist nach meiner Meinung so neu vielleicht wirklich nicht. Ein Otto-Normalo-Mädel wird urplötzlich in eine andere (magische) Rolle geworfen und muss sich in dieser sehr schnell vollauf beweisen.

Eden ist eine vermeintliche Phönixkriegerin der gleichnamigen Allianz. So weit so gut, wären da nicht die bösen Widersacher der Rogues, die, wie sie bereits am eigenen Leib erfahren durfte, nichts Gutes im Schilde führen.

Die ganzen Protagonisten rund um Eden und den Phönixkriegern werden sehr bildlich und ausführlich beschrieben. Die Antagonisten in Form der Rogues hingegen blieben mir leider eher sehr blass und eindimensional. Hier hätte ich mir persönlich lieber ein ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Auch bleibt das Ansinnen der Rogues hinter ihrem sehr speziellen Handeln bis zum Schluss des Auftaktband eher nebulös im Dunkeln.

Der Anfang des Buches kam mir sehr entgegen und unterhielt mich auch flott vom Tempo her. Nachdem Eden die erste Begegnung mit den Mitgliedern der Phönixallianz hatte wurde für mich der ganze nachfolgende Erzählstrang ziemlich zäh, als Eden im Ausbildungscamp ihrer Begabung als Kriegerin der Allianz entwickeln muss. Gerade hier dreht sich zu viel der ganze Plot rund um Eden und manchmal auch aus der Sicht von Kane (einem Phönixkrieger). Eine kleine beginnende Romanze kommt auch noch mit ins Spiel.

Gerade hier hätte ich mir dann diverse wechselnde Perspektiven zu den Rogues gewünscht, um hinter deren Fassade zu blicken, weshalb diese eine solche Gefahr sind und wer überhaupt dahinter steckt.

Dieser ganze sehr lange Mittelteil zog sich für mich persönlich leider wie Kaugummi.

Erst kurz vor Schluss vermochte mich das Buch dann wieder zu packen, als sich dort dann fast förmlich die ganzen Ereignisse überschlagen und gipfeln noch in einem recht würdigen, spannenden und actionreichen Finale mit entsprechendem Cliffhanger zum finalen Band "Schicksalsfeder".

Summa summarum ein solider Fantasyauftakt, der im Mittelteil für mich mehr Drive haben dürfte und auf alle Fälle Lust auf den hoffentlich durchweg spannenden finalen zweiten Band macht.