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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 866 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2021
Kundt, Thomas;Bagci, Tarkan

Nach dem Tod komm ich


ausgezeichnet

Humorvoll und reflektiert.
Wie wird man zum Tatortreiniger? Die Geschichte von Thomas Kundt wird humorvoll mit vielen persönlichen Einblicken erzählt. Mir gefällt die selbstironische Note und auch, wie pietätvoll und sachlich die einzelnen Schicksale und unterschiedlichen „Tatorte“ beschrieben werden. Der Tod als Teil des Lebens, der selten gesehen wird und eine etwas schaurige Faszination ausübt. Die Entwicklung zum Tatortreiniger wird nachvollziehbar beschrieben und man nimmt Thomas Kundt die Hingabe ab, mit der er sich den immer wieder neuen Aufgabenstellungen stellt. Ich fand das Buch sehr interessant und es hat mir gut gefallen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das Thema besser hätte darstellen können.

Bewertung vom 28.10.2021
Schlink, Bernhard

Die Enkelin


ausgezeichnet

Tiefgründig!
Mich hat der Klappentext angesprochen und dabei war mir nicht bewusst, das Bernhard Schlink ein sehr erfolgreicher Autor ist. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Es teilt sich in drei Teile (Kaspar Geschichte, Birgits Geschichte und die gemeinsame Geschichte von Kaspar und der Enkelin) und ich fand alle drei sehr glaubhaft und nachvollziehbar erzählt. Alle Personen sind sympathisch, wenn auch innerlich mehr oder weniger zerrissen. Die Biografien decken viele Teile der deutschen Geschichte und Gegenwart ab. Das Cover fand ich etwas „altbacken“, aber nach dem Lesen macht es nun Sinn. Die Sprache ist sehr gut, das Buch liest sich flüssig weg und man mag es gar nicht aus der Hand lesen. Ich finde es sehr gelungen und lesenswert.

Bewertung vom 28.10.2021
Rasmussen, Steintór

Poesie des Mordens


gut

Licht und Schatten
Mich hat die Idee eines Färöer-Krimis gereizt, weil ich wenig über die Inseln und die Kultur weiß und das außergewöhnliche Setting und die Geschichte mit dem Strickclub skurril und ansprechend war. Zu Beginn werden die Hauptpersonen alle kurz namentlich vorgestellt. Das war hilfreich, da ich etwas Probleme hatte, mir die ungewohnten Namen schnell zu merken. Trotzdem war ich am Anfang etwas verloren, weil die Erzählperspektive häufig wechselt und ich etwas Zeit brauchte, um alles richtig ein- und zuzuordnen. Mit dem ersten Toten nahm das Ganze dann nicht wirklich Fahrt auf und von Ermittlungen kann man kaum sprechen, auch Forensik kam nur nebenbei vor. Man erfährt viel über die Kunst- und Literaturlandschaft der Färöer Inseln und das Innenleben der einzelnen Personen. Das Verhältnis Dialoge (zu wenige) zu Beschreibungen (zu viele) finde ich ungünstig, weil es das Lesen etwas zäh macht. Die Grundidee fand ich ganz gut, aber die Personen sind für mich nicht alle glaubhaft und der Schreibstil ist nicht mein Geschmack. Kein klassischer Krimi.

Bewertung vom 23.10.2021
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


ausgezeichnet

Endlich wieder ein Sebastian Bergmann-Krimi
Die sechs Vorgängerbücher habe ich alle mit viel Freude und Begeisterung gelesen. Dieser siebte Fall hat meine Erwartungen voll erfüllt. Er ist gut gemacht, folgt im Stil den bisherigen Krimis, die Personen sind glaubhaft beschrieben und da einige Zeit seit dem letzten Fall vergangen ist, haben sich auch die Ermittler weiterentwickelt: der eine zum Positiven, der andere eher zum Negativen. Ich denke, dass man als „Erstleser“ keine Probleme hat, in die Beziehungen hineinzufinden, da alles Notwendige kurz umrissen wird. Man könnte also die vorherigen Bücher problemlos nachlesen. Der Fall ist interessant und wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Ein spannender Krimi mit einem sehr überraschenden, aber zwangsläufigem Ende. Schade, dass es schon vorbei ist. Ich freue mich auf Fall acht und hoffe, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.

Bewertung vom 18.10.2021
Ryley, Ronald

Der Tod bucht Zimmer 502


sehr gut

Schrulliger Krimi

Der Titel ist sehr passend gewählt und man weiß sofort, um was es geht. Die Hauptpersonen sind alle sehr gut und treffend beschrieben, einige sind sehr exzentrisch und überzeichnet. Insgesamt macht es sie dadurch sympathisch und liebenswert. Die Handlung ist schlüssig, aber mich konnte das Verhalten der Polizei, also von Scotland Yard, nicht so richtig überzeugen. Da verliert der Krimi für mich ein bisschen an Glaubhaftigkeit. Insgesamt ist der Krimi gut und flüssig geschrieben und ich war trotz kleiner Schwächen gut unterhalten.

Bewertung vom 16.10.2021
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Idylle / Kommissar Dupin Bd.10


ausgezeichnet

Gekonnt
Ich hatte die ersten Fälle von Kommissar Dupin gelesen und dann den irgendwie den Anschluss verloren. Dies ist sein zehnter Fall und er lässt sich problemlos lesen, ohne die vorherigen Bücher zu kennen. Der Krimi startet rasant und lässt nie nach, die Ermittlungen und Ereignisse folgen Schlag auf Schlag. Der Schreibstil ist ausgefeilt und lässt sich flüssig lesen. Besonders gelungen fand ich, wie Beschreibungen der Umgebung und Historie geschickt in die Hauptfiguren und die Handlung eingewoben wurden, ohne zu langweilen und ohne dass es zu viel wurde. Für mich ist die Mischung perfekt und in Summe ergibt das einen sehr lesenswerten, spannenden Krimi, der Lust auf einen Ausflug in die Bretagne macht.

Bewertung vom 16.10.2021
Reed, Rebecca

Pip rettet den Wald / Pip und seine wilden Freunde Bd.1


sehr gut

Liebenswert
Der Titel und das wunderschöne Cover hatten mich sofort angesprochen, denn ich liebe Eichhörnchen. Die Geschichte um das kleine Eichhörnchen Pip und seine Freunde (bestehend aus verschiedenen Tierarten) ist sehr schön erzählt. Ich finde es gut, dass der Klimawandel thematisiert wird und aus Sicht von Waldtieren erzählt, mag es für Kinder vorstellbarer sein, aber für meinen Geschmack war es etwas zu dick aufgetragen. Die Geschichte selber ist nett und ich hätte mir im Buch noch mehr bunte Illustrationen gewünscht. Die Geschichten um Pip sind als Dreiteiler angelegt und dieses ist das erste Buch. Es ist zwar für sich abgeschlossen, aber das Ende lässt noch einiges offen und ich hätte mir ein etwas konkreteres Ende gewünscht. Insgesamt aber ein sehr nettes Buch, auch die Erklärungen am Ende zu den verschiedenen Eichhörnchenarten fand ich sehr gelungen.

Bewertung vom 10.10.2021
Loschütz, Gert

Besichtigung eines Unglücks


ausgezeichnet

Hochinteressant
Das Zugunglück war mir nicht bekannt und ich fand die Beschreibungen der damaligen Abläufe im Zugverkehr hochinteressant. Man kann sich heute kam vorstellen, wie „hemdsärmlig“ vor weniger als 100 Jahren gearbeitet werden musste. Ich war anfangs etwas irritiert, weil ich von einem Zusammenstoß ausging, es war aber ein Auffahrunfall. Deshalb habe ich manches Detail zu Beginn nicht einordnen können. Das Buch umfasst 5 Kapitel und das 1. befasst sich mit dem Zugunglück und ist sehr gut geschrieben. Das 2. Kapitel beschreibt die Lebensumstände von Carla, die im Zug saß, verletzt überlebte und einen falschen Nachnamen angab. Über die Menschen, die durch ein solches Unglück zufällig zu einer Schicksalsgemeinschaft werden, erfährt man in der Regel nichts. Da es jeden treffen könnte, finde ich die Geschichten dahinter sehr erzählenswert und dementsprechend hat mir auch dieser Bereich gut gefallen. Kapitel 3 und 4 wirken ein bisschen verloren und hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Stattdessen lieber noch mehr Geschichten über die Menschen hinter dem Unglück, analog zu Carla. In Kapitel 5 wird dann Carlas späterer Lebensweg aufgegriffen und das war ein guter Abschluss. Insgesamt eine sehr interessante Lektüre mit einigen Längen in Kapitel 3 und 4.

Bewertung vom 03.10.2021
Lavoie, Marie-Renée

Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen


ausgezeichnet

Unterhaltsam

Bei der Bewertung habe ich zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt, aber das „leichte“ Genre kann ja nichts dafür, dass es unterhaltsam ist und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Ich wüsste nicht, wie man auf lustige Weise das Thema besser hätte behandeln können, daher volle Punktzahl. Ich bin gut reingekommen und habe auf den ersten Rutsch das halbe Buch durchgelesen. Es gab viele lustige Szenen und ich habe mich sehr amüsiert. Ein paar tiefgründige Weisheiten verstecken sich durchaus auch im Geschehen der verschiedenen Kapitel. Mir gefällt gut, wie die angenehme Dynamik zwischen den Frauenhaushalten und Freundinnen beschrieben wird und wie für den Weinkonsum eine (etwas zweifelhafte) Regel eingeführt wird... die Personen werden sehr sympathisch beschrieben und mir gefällt die Klarheit, mit der die Hauptperson Diane ihre Entscheidungen trifft.

Bewertung vom 03.10.2021
Johannsen, Anna

Die Frau aus der Nordsee


ausgezeichnet

Intelligent konstruierte Ermittlung

Der achte Fall für die Inselkommissarin Lena Lorenzen ist mein erstes Mal mit ihr und der Autorin. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Sprache ist angenehm und es liest sich flüssig und ohne ausschweifende „Ausflüge“ in lokale Dialekte, was bei Regionenkrimis häufig der Fall ist. Der Fall ist intelligent aufgebaut und die Ermittlungsschritte erscheinen mir logisch und dadurch entwickelt sich die Geschichte interessant und abwechslungsreich. Das ich die ersten sieben Bücher nicht kenne, hat nicht geschadet und ich hatte nie dein Eindruck, etwas nicht zu wissen, was notwendig gewesen wäre. Das Privatleben der Kommissarin wird gestreift, nimmt aber nicht übermäßig Raum ein, was mir gut gefällt. Interessant fand ich die „Inselkomponente“, man macht sich ja keine Idee, wie die Behördenorganisation ist, wenn auf Inseln ermittelt wird. Insgesamt ein paar schöne Lesestunden und ich freue mich auf die ersten sieben Fälle, die ich nachlesen werde.