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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 842 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2021
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


ausgezeichnet

Packender Thriller;
Der Einstieg beginnt mit einem Ereignis im Jahr 1998 und spielt dann in der Gegenwart: im Jahr 2021. Es gibt immer wieder Rückblenden oder Erinnerungen an die Vergangenheit, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem Geschehen und Gerichtsverfahren in der Gegenwart. Die Erzählstränge sind klar und sehr packend dargestellt, Die Hauptpersonen haben alle etwas zu verbergen und die Anwältin Leigh hat das besondere Dilemma, dass sie mit ihrem Mandanten eine gemeinsame, unangenehme Vergangenheit verbindet, obwohl sich beide mit neuem Namen neu erfunden haben. Es verschwimmen die Grenzen zwischen Opfer und Täter. Die Geschichte wird spannend entwickelt und ich wollte gar nicht aufhören zu Lesen. Unabhängig vom Plot fand ich es interessant, dass die Autorin in ihrer Erzählung die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Atlanta - insbesondere im Rechtswesen – beschreibt. Klare Leseempfehlung für eine packende Geschichte einer erfahrenen Autorin.

Bewertung vom 29.11.2021
Buderath, Paul

Der Selfie-Killer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schaurig schön;
Der Buchtitel hat mich etwas zwiegespalten. Zum einen ist er sehr reißerisch und explizit (was mich eher abschreckt), zum anderen weiß man aber durch wenige Worte, worum es in dem Thriller geht (daher ist er doch irgendwie gelungen). Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Der Mix verschiedener Erzählperspektiven hat mir besonders gut gefallen und war wie die Länge der einzelnen Kapitel optimal. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Social Media finde ich wichtig. Die Geschichte wird spannend und glaubhaft erzählt und findet ein passendes Ende. Das Vorgängerbuch kannte ich nicht, das hat aber auch nicht gestört. Mir hat es sehr gut gefallen und ich wurde angenehm überrascht, da ich aufgrund des reißerischen Titels weniger Qualität befürchtet hatte.

Bewertung vom 26.11.2021
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Komplexer Krimi;
Mein erstes Buch von Nele Neuhaus hat mich vollkommen überzeugt. Es war ein langes Lesevergnügen durch einen komplizierten, ausgefeilten Fall. Den Titel fand ich für einen Krimi sehr ungewöhnlich, aber er erklärt sich im Laufe des Buches selbst. Die verschiedenen Geheimnisse der Verlegerfamilie und deren Freundeskreis werden sehr gut erzählt und langsam offenbart. Die Personen sind glaubhaft beschrieben, die Ermittlungsschritte nachvollziehbar und die Fallentwicklung mit vielen Wendungen und diversen Ermittlungssträngen sehr komplex. Die Ermittlungsergebnisse sind weder zu simpel noch zu abwegig - für mich plausibel und gut entwickelt. Die Sprache ist abwechslungsreich und flüssig und es hat mich beim Lesen nichts irritiert oder sonst irgendwie gestört – also einwandfrei. Ich bin froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, da ich jetzt noch das Vergnügen der neun Vorgängerbücher vor mir habe!

Bewertung vom 25.11.2021
Rehn, Heidi

Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2


sehr gut

Eine andere Welt;
Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das Zusammenspiel zwischen Besatzern und Einheimischen ist gut getroffen. Ich fand es faszinierend, was sich aus diesem Setting doch für andere Tatmotive ableiten lassen, die so heutzutage nicht mehr denkbar sind. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Einige Wiederholungen schaffen manchmal unnötige Längen. Trotzdem war ich jederzeit gut unterhalten. Den ersten Teil aus der Reihe habe ich nicht gelesen, was kein Problem war, da Rückblicke auf das Nötigste beschränkt wurden. Wenn man München heute kennt, hat die Beschreibung der Stadt in den Nachkriegsjahren besonderen Charme und wurde gut recherchiert.

Bewertung vom 19.11.2021
Smoor, Veronika

Problemzone Frau


sehr gut

Mutmacher;
Der Schreibstil gefällt mir, er ist humorvoll und auch selbstironisch und ich habe mich in vielen Momenten meines Lebens wiedergefunden und bestätigt gefühlt. Das mag auch daran liegen, dass ich im gleichen Alter bin und alle Trends und Entwicklungen genauso miterlebt habe wie die Autorin. Alle Erlebnisse und Gedanken werden mit viel Wortwitz wiedergegeben und die althergebrachten Strukturen und Mechanismen, die Frauen einschränken und bewerten, werden schlau und humorvoll analysiert. Hintergrundinformation sind gut recherchiert und immer unterhaltsam. Es gibt einen Punkt Abzug für die religiösen Elemente, da ich die Bibel als historische Quelle in Ordnung finde, die vielen christlichen Gedanken (vor allem im Kapitel „Geist“) mir aber zu viel sind. Das Thema „Problemzone Frau“ ist schließlich unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Erst beim Lesen habe ich erfahren, dass der Verlag ein Christlicher Verlag ist und finde, dass man ihn durchaus dafür loben kann, dass er sich mit diesem Buch für Frauen stark macht.

Bewertung vom 19.11.2021
Libaire, Jardine;Ward, Amanda Eyre

Berauscht vom Leben


weniger gut

Enttäuschend;
Das Buch ist eine Ansammlung kleiner Kapitel von zwei bis ca. sechs Seiten Länge und stellt verschiedenste Themen, Aktivitäten und Gedankenanstöße vor, um das Leben ohne Alkohol lebenswerter zu machen. Man könnte auch sagen es sind kleine Abenteuer für Erwachsene. Tatsächlich sind viele Dinge sehr banal (Räucherstäbchen anzünden, spontan Überraschungsurlaub machen, Picknick, usw.) und könnten auch in jedem anderen Ratgeber zu einem anderen Thema enthalten sein. Die Trinkexzesse der Autorinnen werden immer wieder thematisiert, für mich war das zu weit weg vom wirklichen Leben. Auch wenn die Kapitel eine grobe Struktur bekommen haben, wirkt diese auf mich willkürlich und unsortiert. Der Schreibstil ist angenehm und in einem freundschaftlichen Ton gestaltet, kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen. Bereits nach wenigen Kapiteln wurde das Lesen für mich ziemlich langweilig und hat bis zum Ende keinen Spaß mehr gemacht.

Bewertung vom 12.11.2021
Vössing, Manjuh

»Sag kein Wort!«


ausgezeichnet

Intensiv und unfassbar;
Die Kindheit von Manjuh und ihren Geschwistern ist kaum zu fassen. Auf der einen Seite ist es unglaublich, wie die es die verwirrte Mutter schafft, immer wieder Unterstützer zu finden, indem sie sich wechselnden Religions- und Interessengemeinschaften anschließt. Auf der anderen Seite wird schonungslos offenbar, wie die Bürokratie und der Staat daran scheitern – zum Schaden der Kinder (und Väter, Großeltern, etc.). Allein die vielen Umzüge sind schon beim Lesen belastend, gleichzeitig wahrscheinlich Voraussetzung dafür, um sich entwickelnder Kritik und steigendem Unbehagen des Umfelds zu entziehen. Der Zusammenhalt der Geschwister ist wirklich beeindruckend und ich wünsche Ihnen, dass sie das ihr Leben lang beibehalten werden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2021
Dützer, Volker

Sturmtod


ausgezeichnet

Schöner Krimi
Das Buch beginnt für die zwei Hauptpersonen jeweils mit einem negativen und einem positiven Ereignis: Jennifers schwere Verletzung und dann eine große Erbschaft; Travis wurde unschuldig verurteilt und wird nach Jahren endlich entlastet und kommt wieder frei. Beide vereint die Suche nach Dingen, die in der Vergangenheit geschehen sind. Die Story wird gekonnt aufgebaut und entwickelt sich plausibel und nachvollziehbar. Die Personen werden treffend beschrieben und handeln glaubhaft. Ich habe das Buch gerne gelesen und war jederzeit gut unterhalten. Am Ende gibt es noch eine überraschende, befriedigende Wendung und alle losen Enden werden vereint bzw. alle Fragen beantwortet. Gute Unterhaltung!

Bewertung vom 09.11.2021
Le Carré, John

Silverview


ausgezeichnet

Spione werden auch älter!
Der letzte Roman des großen Spionagethriller-Autoren le Carré hat mich sehr gereizt, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie er seine „Kalter Krieg-Spione“ in die Gegenwart bringt. Dennoch gelingt es ihm, dem Leser das Leben eines Spions an einigen Protagonisten näher zu bringen, die in Rente sind, kurz davor oder aus anderen Gründen „ausgemustert“ wurden und nicht aus ihrer „Spion-Haut“ können. Man erlebt, was ein Spionleben mit den persönlichen Beziehungen der Spione und ihren Angehörigen macht, wie sie ihr Leben wie auf Eierschalen und immer auf der Hut leben und wie problemlos sie Unschuldige und Ahnungslose in ihrem Sinne manipulieren können. Die gute alte analoge Welt hat immer noch ihre Berechtigung, da Briefe aus Papier nicht so schnell nachzuvollziehen sind und der Spion alter Schule sich zu helfen weiß. Spannend und interessant liest sich Silverview und ist modern und melancholisch zugleich.

Bewertung vom 09.11.2021
Janssen, Bodo

Stille


sehr gut

Inspirierend mit kleinen Schwächen
Als das Buch kam, fand ich das winzige Format irgendwie charmant. Beim Lesen hatte es allerdings so seine Tücken. Die Schriftart hat mir nicht gefallen und die Schriftgröße war zu klein – in der Kombination sehr anstrengend. Die Schriftart der orangenen Überschriften war gut, dafür ist orange eine Farbe, die zum Lesen für mich gar nicht geht.
Der Inhalt gibt Anregungen zum Nachdenken und auch zum Strukturieren der „Stille“, um sich selbst auf den Grund zu gehen. Das fand ich gut gemacht und beschrieben, allerdings erdrückt einen der Text manchmal, da wenig Absätze dabei sind und mit der „Aufgabe“ der 2-Wort-Sätze bin ich nicht zurechtgekommen. Ich habe Respekt vor den Erfahrungen des Autors und fand einige Ideen sehr inspirierend. Als Anregung oder Denkanstoß inhaltlich auf jeden Fall lesenswert.