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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover

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Insgesamt 80 Bewertungen
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Bewertung vom 12.12.2024
Craven, M. W.

Der Zögling / Washington Poe und Tilly Bradshaw ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

“Der Zögling”, im englischen Original “The Puppet Show”, ist der schon 2018 erschienene erste Krimi von M.W. Craven mit seinem ungleichen Ermittlerpärchen Washington Poe und Tilly Bradshaw. Craven schafft es, eine unglaubliche Spannung aufzubauen, auch wenn nicht immer alles ganz logisch erscheint. Im Mittelpunkt steht Washington Poe, ein harter Typ, der für die Gerechtigkeit auch unbequeme Wege geht. So ist es auch hier: körperlich und mental geht er an seine Grenzen, vor allem hinsichtlich der Frage, ob und wann Selbstjustiz eine legitime Wahl sein könnte. Eine weitere Sympathieträgerin ist die IT-Spezialistin Tilly Bradshaw, die zwar nicht unbedingt mit sozialer Kompetenz glänzt, aber mit logischem Denken und Loyalität überzeugt. So ist “Der Zögling”von M.W. Craven ein fesselnder Thriller mit ernsten Tönen in der herben Landschaft von Cumbria an der schottischen Grenze.

Bewertung vom 12.12.2024
Smirnoff, Karin

Vergeltung / Millennium Bd.8 (MP3-CD)


ausgezeichnet

Die Figuren von dem Journalisten Mikael Blomkvist und der Hackerin Lisbeth Salander sind noch nicht auserzählt. Nachdem schon der schwedische Thrillerautor David Lagercrantz die Story, um die beiden weiterentwickelt hat, ist nun Karin Smirnoff dabei, die spannenden Enthüllungsgeschichten fortzusetzen. In der zweiten Story aus ihrer Feder steht Lisbeths Nichte, die Samin Svala im Mittelpunkt. Die pfiffige 14-Jährige ist in eine Sache verstrickt, die mit politisch extremen Positionen und brutaler Kriminalität zu tun hat. So spinnt Karin Smirnoff das Stieg-Larsson-Universum um einen neuen, spannenden Fall weiter. Und das in ihrem ganz eigenen Schreibstil, der uns mit kurzen Sätzen und schnellem Szenenwechsel kaum Zeit zum Luftholen lässt. Großartig gelesen von Julia Nachtmann.

Bewertung vom 12.12.2024
Richell, Hannah

Das Wochenende


sehr gut

“Das Wochenende” von Hannah Richel hat alles, was ein es für ein richtiges Horror-Wochenende braucht: dunkle Geheimnisse, mehr als ausreichend Testosteron, ungebremste Emotionen und überbordende Dramatik. Hanna Richel wechselt in ihrem Krimi-Drama immer wieder die Zeitebene, zieht Ereignisse vor und switcht zu vergangenen Geschehnissen zurück. Zusätzlich steigert sie die Spannung durch Cliffhanger und kapitelweise Wechsel der Erzählperspektiven. Ihre Charaktere sind vielleicht etwas stereotyp angelegt, aber wer auf hochemotionale Dramatik mit viel Natur und einer unterhaltsamen Krimistory steht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 12.12.2024
Marsons, Angela

Broken Bones


ausgezeichnet

In dem neuen Fall “Zerstörte Knochen” der toughen Ermittlerin Kim Stone aus dem englischen Black Country spricht Angela Marsons wieder aktuelle gesellschaftspolitische Themen an, seien es Hoffnungslosigkeit, unwürdige Arbeitsbedingungen, Prostitution oder Gewalt gegen Frauen – ja, auch im Krimi ist die Welt nicht immer ein guter Ort. Im Mittelpunkt steht die Ermittlerin Kim Stone, die aus schwierigen Verhältnissen stammt und auch hier wieder selbst von ihrem Fall betroffen ist. So ist “Zerstörte Knochen” ein engagierter und spannender Krimi aus dem englischen Black Country.

Bewertung vom 29.11.2024
Hefter, Martina

Hey guten Morgen, wie geht es dir?


ausgezeichnet

Mit “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” gelingt Martina Hefter ein besonderer Roman. In poetischer Leichtigkeit erzählt ihre Ich-Erzählerin Juno aus ihrem Leben als selbständige Ballett-Performerin, als Pflegekraft für ihren Mann und als philosophische Frau. Im Zentrum steht ihre digitale Freundschaft zu einem 32-jährigen Love-Scammer aus Nigeria. Bei dieser Internet-Betrugsmasche benutzen Personen gefälschte Profile, um ihren Opfern Verliebtheit vorzuspielen – und am Ende mit allerlei Lügen um ihre Ersparnisse zu bringen. Ihre Protagonistin lässt sich zum Schein auf die Avancen des Unbekannten ein, denn sie genießt die angeregte Konversation und sieht hier die Chance, trotz unlauterer Absichten eben doch etwas Authentisches über Land und Leute, über ein reales Leben in Nigeria zu erfahren. Und so kann sie nicht verhindern, diesen neuen Menschen in ihrem Leben allmählich nicht nur als Betrüger, sondern irgendwie auch als Freund zu betrachten. All die tiefgründigen Gedanken und Fragen zu Vertrauen, Emotionen und Authentizität, zu realen Machtverhältnissen und Not-wendiger Hinterlist erzählt Martina Hefter mit leichter Hand und viel Empathie. So ist “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” aus gutem Grund mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden.

Bewertung vom 29.11.2024
Doyle, Roddy

Paddy Clarke Ha Ha Ha


ausgezeichnet

Aus Sicht des 10-jährigen Paddy Clarke erzählt der Ire Roddy Doyle in “Paddy Clarke Ha Ha Ha” eine beeindruckende Geschichte. Wie in Assoziationsketten berichtet er von den wichtigen großen und kleinen Begebenheiten im Alltag eines Kindes, seien es die Fußballspiele, die Geburtstagsfeiern oder die kleinen Diebstähle und anderen Mutproben. Dabei verschweigt er auch nicht die Ängste des Jungen, die Rivalitäten und Prügeleien unter den Jungs. Aber vor allen Dingen geht es um die Verhältnisse innerhalb seiner Familie. Um die Beziehung zu seinem jüngeren Bruder, den er anfänglich nur als lästiges Anhängsel sieht und erst nach und nach als liebenswertes Geschwister anerkennt.

Und um seine Eltern: Um den alkoholkranken und jähzornigen Vater, der nur selten Gefühle zeigt und immer wieder seine Frau schlägt, und um seine Mutter, die für Paddy die beste Ma der Welt ist. All diese Gedanken und Erlebnisse begleiten den Jungen durch den Jahresverlauf – und lassen ihn nachdenklich werden. So ist “Paddy Clarke Ha Ha Ha” ein einfühlsames Coming-of-Age-Drama von Roddy Doyle, das mit leichter Hand erzählt ist und dennoch einen tiefen Blick in das Innere eines KIndes und in die ländlichen Verhältnisse Irlands am Ende der 1960er Jahre einfängt. Wundervoll gelesen von Stephan Schad.

Bewertung vom 29.11.2024
McFadden, Freida

Sie wird dich finden / The Housemaid Bd.3


ausgezeichnet

“Sie wird dich finden” von Freida McFadden spielt ca. 16 Jahre nach dem Band “Sie wird dich hören”. Millie ist mittlerweile Sozialarbeiterin in einem Krankenhaus und Enzo arbeitet als Gärtner. Freida McFadden konstruiert darin eine emotional aufgeladene Familien-Krimistory, in der sie mit einigen kniffligen Tricks für überraschende Wendungen sorgt – und immer wieder das Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen im Allgemeinen aufgreift. Dieses Mal steht erneut Millie als Ich-Erzählerin im Mittelpunkt der Handlungen. Doch McFadden wechselt auch mal unvermittelt die Perspektive und lässt am Ende sogar offen, ob es eine Fortsetzung geben wird. So ist “Sie wird dich finden” dramatische und fesselnde Krimiunterhaltung, immer mit Blick auf das Thema Gewalt gegen Frauen. Fabelhaft gelesen von Leonie Landa, Lea van Acken und Maria Hartmann.

Bewertung vom 25.11.2024
Gruber, Andreas

Todesspur (MP3-Download)


ausgezeichnet

Fast schon wie ein absurdes Theaterstück entwickelt Andreas Gruber seinen neuen Fall “Todesspur” mit dem Ermittlerduo Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez. Dieses Mal müssen die beiden gegen eine kriminell-politische Organisation ermitteln. Mit Rollentausch, Verwirrungen und falschen Fährten vor der malerischen Kulisse eines Luxushotels auf Mallorca ist “Todesspur” eine echte Scharade, die manchmal hart am Grotesken entlang schrammt. Andreas Gruber wechselt immer mal wieder die Perspektive zwischen seinen verschiedenen Protagonisten, die sich wiederum so manches Mal im Zwiegespräch mit Verstorbenen befinden. Vielleicht ist der achte Fall “Todesspur” von Andreas Gruber nicht unbedingt der Beste, doch für Hochspannung und Abwechslung ist in jeder Weise gesorgt. Wieder authentisch und großartig gelesen von Achim Buch.

Bewertung vom 20.11.2024
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


ausgezeichnet

Jean-Christophe Grangé ist ein Meister des Makabren, des Mystischen und des Okkulten. Das beweist er auch wieder in seinem neuen Thriller “Blutrotes Karma”. Dieses Mal siedelt er die Story im Jahr 1968 an, im Jahr der Studentenunruhen, der Pilgerfahrten nach Indien und der Sehnsucht nach neuen spirituellen Ufern. Im Mittelpunkt stehen: der knallharte Polizist Mersch, der immer noch an seinen Erfahrungen aus dem Algerien-Krieg zu knabbern hat, sein Halbbruder Hervé, der sich am liebsten mit Philosophie beschäftigt, und die toughe Nicole, die in der studentischen Protestbewegung aktiv ist.
Dabei erzählt Jean-Christophe Grangé von der damaligen politischen Lage in Frankreich, von den Fabrikbesetzungen und den Protesten auf der Straßen, vom Algerien-Krieg und schließlich auch von den Glaubenssystenen in Indien, mit Abstechern ins Yoga und Tantra. Diese Mischung verwebt er mit einer skurrilen Mystik-Thriller-Story. So ist “Blutrotes Karma” von Jean-Christophe Grangé ein knallharter Thriller rund um mythisch-religiöse und politische Themen.

Bewertung vom 20.11.2024
Kang, Han

Die Vegetarierin


ausgezeichnet

In “Die Vegetarierin” beschäftigt sich die Südkoreanerin Han Kang mit der Rolle der Frau in der südkoreanischen Gesellschaft. Yong-Hye verweigert sich immer mehr den gesellschaftlichen Ansprüchen und flüchtet sich in Wahnvorstellungen: Sie möchte ein Baum sein, standhaft, unbeeindruckt von seiner Umwelt und einfach nur da. Schon 2006 erschienen, hat Han Kangs aufrüttelnder Roman nichts an Aktualität verloren. Sie erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.

Das erste Kapitel wird aus der Sicht des Ehemanns beschrieben, in dessen Ausführungen sie immer wieder Yong-Hyes Gedanken absatzweise einbaut. Im zweiten Kapitel lässt sie ihren Schwager in der Ich-Perspektive zu Wort kommen, der als Künstler immer mehr den Traumwelten Yong-Hyes verfällt und sie für seine Zwecke ausnutzt.

Das dritte Kapitel erzählt Han Kang aus Sicht der Schwester Ho-Hye, die sich fürsorglich um ihre Schwester kümmert. Und dabei immer mehr ins Grübeln kommt. Über ihr Dasein als Mutter, Schwester, Tochter und durchaus erfolgreiche Unternehmerin, die stets das liefert, was von ihr erwartet wird. So ist “Die Vegetarierin” von Han Kang ein eindringlicher und ungeschminkter Blick auf die Rolle der Frau in der südkoreanischen Gesellschaft. Und auf einen drastischen Ausbruch aus allen Rollenklischees.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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