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US
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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


ausgezeichnet

Manchmal schreibt das Leben die spannendsten Geschichten: In diesem Buch erzählt Ben Macintyre das wirklich sehr ereignisreiche Leben der deutschen Ursula Kuczynski, die sich in früher Jugend für den Kommunismus entschieden hat und viele Jahre in verschiedenen Ländern für den russischen Geheimdienst spionierte. Mit hoher Geschwindigkeit wird der Leser auch unter zu Hilfenahme zahlreicher geschichtlicher Zitate durch das turbulente Leben der Topspionin geführtund auch ihr Umfeld wird beleuchtet. Denn auch die Nebencharaktere hatten ein sehr bewegtes Schicksal, sodaß man einen guten Überblick über die geschichtlichen Ereignisse und die Beweggründe und Eigenschaften der handelnden Personen bekommt. Ein Sachbuch, das als actionreicher Thriller das Interesse dauerhaft auf sich ziehen kann. Klare Empfehlung!

Bewertung vom 10.11.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


sehr gut

Die Überlebenden ist der dritte Band der Amissa-Reihe um die Privatermittler Rica und Jan Kantzius. Ich habe die beiden Vorgängerbände nicht gelesen und konnte trotzdem ohne Probleme der Handlung und den Gedanken der Hauptakteure folgen, da wichtige Ereignisse der Vergangenheit aufgegriffen werden. Gleich zu Beginn kommt es zu einem Mordanschlag und auch danach wird der Spannungsbogen immer weiter angezogen, sodaß ich durch das Buch mit hoher Geschwindigkeit hindurchgejagt bin. An manchen Stellen hätten die Hauptcharaktere noch detailreicher beschrieben werden können, aber vielleicht hat der Autor auch bewusst darauf verzichtet, um die Handlung insgesamt undurchsichtiger und weniger vorhersehbar zu gestalten. Ein netter, gut zu lesender Thriller, der sich aber nicht durch besondere Finesse auszeichnet.

Bewertung vom 03.11.2022
Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


weniger gut

Laut Klappentext ist dieses Buch die Fortführung der " Saga um die Ärztin Riccada Thomasius". Wie eine Sage kommt mir auch der Erzählstil vor. Ständig wird wiederholt, das die weiblichen Hauptcharaktere "Ärztinnen" sind und auch auf der adeligen Abstammung wird herumgeritten. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen, was aber kein Problem ist, da vielfach Ereignisse aus den vorherigen Bänden erwähnt werden. Das würde mich allerdings stören, wenn ich alle Bände gelesen und dadurch das Hintergrundwissen hätte. Außerdem gefällt es mir nicht, das alle weiblichen Personen als emanzipiert, stark und selbstbewusst dargestellt werden, während die Männer daneben blass und entscheidungsunwillig erscheinen. Das Ganze liest sich wie ein Märchen für die weibliche Generation im Rentenalter. Daher keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.10.2022
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


ausgezeichnet

Eine todkranke sechsundsechzigjährige Frau namens Annie trifft in diesem Buch auf die junge Henrietta, die durch eine traumatische Kindheitserfahrung an sich selbst zu scheitern droht. Durch die Erzählung ihrer Lebensgeschichte knüpft Annie ein Band zu Henrietta, das letztendlich beiden weiterhilft. Dieses Buch ist in wechselnden Kapiteln mal aus der Sicht von Henrietta und dann wieder aus der Sicht von Annie geschrieben, was ihm einen besonderen Reiz gibt und Einblicke in das jeweilige Gedanken- und Gefühlsleben ermöglicht. Eine sehr einfühlsame Annäherung an die beiden recht unterschiedlichen Hauptcharaktere ist so möglich und man wird in ihre jeweilige Vergangenheit mitgenommen und kann so das gegenwärtige Handeln besser verstehen. ein Lesenswertes Buch, das man nicht mehr so schnell aus der Hand legen möchte.

Bewertung vom 13.10.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


sehr gut

Was macht eine bis dahin zielstrebige Frau, wenn mit dreißig ihre privaten und beuflichen Wünsche und Bedürfnisse unerfüllbar scheinen? Sie fährt aus ihrer Traumstadt Hamburg zurück in ihren Heimatort Werne und wünscht sich ihre Kindheit und Jugend zurück, in der Erinnerung war dort alles besser. Doch auch die Vergangenheit hat ihre Tücken. Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die mal aus der Sicht der 18 Jährigen Schülerin oder ihres gleichalterigen Freundes und dann wieder aus der Sicht der Dreißigjährigen in der Gegenwart erzählt wird und so die Fehler in der Erinnerung schonungslos aufdeckt. Nette, leicht zu lesende unterhaltsame Geschichte, die sich für einen gemütlichen Winterabend am Kamin oder als Bettlektüre eignet, da man nicht besonders viel denken oder viele Namen oder Personen im Kopf behalten muss.

Bewertung vom 07.10.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


ausgezeichnet

Eine sehr aufrüttelnde, eindringliche Zukunftsfantasie wird hier kombiniert mit realen Geschehnissen der Gegenwart. Die Hauptfiguren sind authentisch und verfolgen zielstrebig ihre Interessen, wobei manche über Leichen gehen. Es weden viele politische Verpflechtungen angesprochen und man findet einiges aus dem Weltgeschehen in dem Buch wieder. Der Leser wird angeregt, darüber nachzudenken, wie weit man gehen kann oder muss, um die Welt für unsere Nachkommen zu erhalten. Die politischen Verwerfungen werden gut eingebunden. Außerdem gefällt mir, das der Autor am Ende des Buches erläutert, auf welchen technischen Entwicklungen, die es heute schon gibt, seine fiktiven Ideen aufbauen. Ein spannendes, mitreissendes Buch, das zum Nachdenken anregen will, über ein Thema , das uns alle angeht und die Zukunft bestimmt.

Bewertung vom 22.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Das interessante an diesem Kriminalroman ist, das verschiedene Inhalte zusammengeführt werden. Gilles Dupret stirbt bei dem Versuch ein Kunstwerk an einen geeigneten Besitzer zu übergeben. Vorher hat er mit dem Kunstexperten Lennard Lomberg Kontakt aufgenommen, sodaß dieser in die Ermittlungen verwickelt wird. Beim Versuch, den Tod aufzuklären, wird einerseits der im zweiten Weltkrieg durch Nazis und Privatpersonen betriebene Kunstraub beleuchtet, der auch nach dem Krieg noch lebensverändernde Folgen hatte. Auf der anderen Seite geht es auf Spurensuche nach der künstlerischen Herkunft des Kunstwerks, welches durch eine mögliche Nähe zu Picasso Begehrlichkeiten bei verschiedenen Personen weckt, die versuchen, sich gegenseitig auszustechen. Daher kurzweiliger Krimi, bei dem der Mord letztlich zur Nebensache wird.

Bewertung vom 20.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


weniger gut

Das Cover dieses Buches passt gut zu seinem Inhalt, der sich vorwiegend um das Gefühlsleben der Hauptperson dreht. Leider vernachlässigt es dadurch zeitweise die geschichtlichen Hintergründe und es ist kaum nachzuvollziehen, das im Jahr 1866 ein Adeliger es einer Frau überläßt, die Entscheidung über seine Kunstschätze zu treffen. Dadurch wird aus diesem Buch ein typischer "Frauenroman", dessen Hauptfokus darauf gerichtet ist, ob der geliebte Mann es wert ist, geliebt zu werden. Kann die junge Kuratorin Eleanor ihm vertrauen und deshalb die finanzielle Sicherheit, die eine Übergabe der Sammlung an ein Museum bedeuten würde, aufgeben? Insgesamt kann man das Buch in das Rosamunde Pilcher Regal stellen. Die Bösen erreichen ihre Ziele nicht, die Guten siegen und alle sind zum Schluß märchenhaft zufrieden. Deshalb nur 3 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Nach den ansprechenden Seiten in der Leseprobe war ich überzeugt, das ich dieses Buch dringend brauche. Vor ein paar Monaten hat unser kleiner Bäcker geschlossen und ich habe keine Lust auf Industriebrot. Deshalb hatte ich schon begonnen, selbst zu backen. Leider war das Ergebnis nicht immer wie gewünscht. Deshalb gefallen mir die Seiten der Fehlerbehebung am besten. Auch die Tabelle, wie man Brotrezepte an den eigenen Geschmack oder die eigenen Bedürfnisse ( zum Beispiel Allergien) anpassen kann, sind genial. Die vielfältigen enthaltenen Rezepte, die Alltagsbrote, Partybrote, süße Brote,Brötchen, Hörnchen, Teilchen und verschiedene Zöpfe einschließen, sehen lecker aus und die Herstellung wird ausführlich beschrieben. Bei Bedarf kann man sich auch kleine Anleitungsfilme anschauen. Ein sehr gelungenes Buch.

Bewertung vom 02.09.2022
Ich verliebe mich so leicht
Le Tellier, Hervé

Ich verliebe mich so leicht


gut

Was passiert, wenn sich ein Mensch von seinen Gefühlen leiten und bestimmen läßt, beschreibt dieses Buch. Interessant ist die Erzählweise. Die eigentliche Hauptperson ist der Erzähler, der die Charaktere aus seiner Sicht beschreibt und ihr Handeln beurteilt. Bemerkenswert ist, das die handelden Personen keine Namen haben sondern nur mit ihrer Funktion benannt werden ( zum Beispiel Held, Heldin, Mutter und Freund). Die Gedanken, die sich der Held zu seiner Liebe und den daraus folgenden Handlungen macht, werden vom Erzähler in Bezug auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Insgesamt eine ungewohnte, aber durchaus reizvolle Fahrt durch die Achterbahn der Gefühle der Hauptperson und der darauf folgenden Reaktionen seiner Geliebten. Bemerkenswert ist auch die Einteilung in Kapitel, die schon einen Vorgeschmack auf das folgende gibt.