Benutzer
Benutzername: 
bdriver
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2022
Stobbe, Dory

Die 718. Braut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Falsche Versprechen

Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf eine emotionale, spannende und erschütternde Reise durch ihr Leben. Authentisch und ehrlich schildert sie, wie sie ihr Leben der "Vereinigungskirche", der Sun Myung Moon-Sekte, verschrieb.

Alleine in der Großstadt, im Westberlin der 80er Jahre, fernab der Familie, ohne Freunde, lässt sie sich bereitwillig auf die Versprechen der "Schwestern" ein. Sie lässt sich mitreißen, unterwirft sich den Regeln und lässt ihr altes Leben zurück.

Die Geschichte ruft verschiedene Emotionen hervor. Unverständnis, Fassungslosigkeit, Verwunderung, Staunen und auch Mitleid. Oftmals will man nur den Kopf schütteln und fragt sich, wie man sich freiwillig in diese Abhängigkeit begeben konnte.

Warum geraten Menschen in die gefährlichen Fänge und schließen sich einer Sekte an? Als Außenstehender kann man das schwer nachvollziehen. Beim Lesen kann man ganz klar erkennen, wie sie manipuliert und gelenkt werden. Sie nutzen die persönlichen Situationen aus, bieten vermeintlichen Zusammenhalt und schaffen familiäre Strukturen. Wer dafür empfänglich ist, ist das perfekte Opfer.

Je tiefer man in den Organisationen gefangen ist, desto schwerer wird es sich zu lösen. Während die Mitglieder auf vieles verzichten müssen, leben die Sektenführer in Saus und Braus.

Es ist unglaublich interessant, den Worten und Taten von Dory zu folgen, ihre Sehnsüchte, aber auch Zweifel, mitzuerleben. Zu sehen, wie sie immer tiefer in den Sog gerät.

Man hat das Gefühl neben ihr zu sitzen, während sie ihre Geschichte erzählt. Da fällt es wirklich schwer, dass Buch beiseite zu legen.

Ein Buch das aufrüttelt, mahnt und informiert. Nicht nur Sekten, auch andere Gruppierungen, Kirchen ... können manipulativ sein und Menschen auf den falschen Weg führen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2022
Krieger, Günter

Furor Normannicus


ausgezeichnet

Die Flucht

Wir begeben uns hier auf eine spannende Reise ins 9. Jahrhundert. Der Autor versteht es auf besondere Weise seine Leser tief ins Geschehen zu ziehen und ihnen das Gefühl zu geben, live dabei zu sein. Man folgt gebannt "seiner Stimme" und hängt an "seinen Lippen" um nur nichts zu verpassen.

Der Roman ist so aufgebaut, dass man einerseits Uta und ihrem Bruder folgt und anderseits die Aufzeichnungen des Benediktinermönches Theodorus lesen kann. Dieser schildert genau die politische Lage und bringt uns die Raubzüge der Wikinger näher. Ein sehr informativer Geschichtsunterricht.

Die Hauptfiguren sind alle gut ausgearbeitet. Allen voran die aufgeweckte Uta, der so schnell keiner etwas vormachen konnte. Ihre Gabe ist ein Fluch, aber manchmal auch ein Segen. Für ihre Zeit wirkt sie sehr forsch, modern und selbstbewusst. Ich habe sie gleich ins Herz geschlossen.

Ganz im Gegensatz zu Gaugraf Roland, der verschlagen und machtbesessen ist.

Einige interessante Nebenfiguren bereichern die Geschichte mit ihren Charakteren und Eigenarten. Vor allem Erik, der Wikinger, hat mich neugierig gemacht.

Die Geschichte ist nicht sehr lang, aber dafür fesselnd und mitreißend. Gerne wäre ich noch eine Weile an Utas Seite verblieben. Ich hoffe es gibt irgendwann eine Fortsetzung, da noch einige Fragen offen bleiben.

Toll gemacht ist die Illustration des kleinen Wikingerschiffes, dass zu Beginn auf der rechten Seite startet, durchs Buch segelt und am Ende links wieder verschwindet.

Bewertung vom 25.08.2022
Moor, Leandra

Irmas Enkel


ausgezeichnet

Eine bewegende Familiengeschichte

Die Geschichte einer deutschen Familie über mehrere Generationen füllt dieses Buch.

Irma die Großmutter, dessen Mann die Kate gebaut hat, ihre Tochter Hermine und deren Kinder, lebten in einem kleinen fiktiven Dorf in Sachsen-Anhalt. Geprägt durch die beiden Weltkriege, die Nachkriegszeit und die beiden deutschen Staaten verlief ihr Leben nie einfach.

Der Großteil der Geschichte handelt von Anni, ihren Brüdern und deren Kinder.

Ein Leben voller Entbehrungen, schwerer Schicksalsschläge, Trauer und Verlust. aber auch voller Träume und Hoffnungen.

Die Autorin hat hier ein wunderbares Porträt der Personen gezeichnet. Sie lässt ihre Leser tief ins Geschehen eintauchen, hinter die Fassaden blicken und hautnah miterleben, was die Zeit mit und aus der Familie gemacht hat. Man fragt sich oft, wie ihre Leben verlaufen wären, wenn es keinen Krieg gegeben hätte, der so vieles zerstört hat.

Eine intensive Geschichte, die alle Gefühle widerspiegelt, die mitleiden lässt und ein sehr realistisches Bild auf die Zeit, den Ort und die Figuren wirft.

Wer gerne Familiengeschichten und Bücher aus dieser Zeit liest sollte hier unbedingt reinschauen! Ich war davon begeistert!

Bewertung vom 21.08.2022
Klahn, Adrian

Die blinde Passagierin


ausgezeichnet

Die Reise.

Die Geschichte über eine selbstbewusste Frau in den 50er Jahren, auf der Suche nach sich selbst und einem Geheimnis ihres Vaters

Ihre Reise nach Panama, die Suche nach ihren wurzeln, ist ein Abenteuer der Extraklasse. Heimlich auf einem Stückgutfrachter, als blinde Passagierin.

Die Nachkriegszeit, etwas Spiritualität und Familie sind die Hauptthemen. Durch die angenehme Schreibweise hatte ich immer ein Bild vor Augen.

Es hat Spaß gemacht diese Reise mitzuerleben.

Bewertung vom 19.08.2022
Zimmering, Max

Die Jagd nach dem Stiefel


ausgezeichnet

Detektivgeschichte mit politischem Hintergrund

Ich kenne das Buch noch aus meiner Kindheit, aber leider ging es im Laufe vieler Jahre verloren.

Schön, dass es jetzt eine Neuauflage gibt! Solche Geschichten finde ich wichtig und sie sollten nicht in Vergessenheit geraten.

Ein Kriminalroman für Kinder, der während der Nazi-Diktatur spielt und geschrieben wurde. Der Autor wollte damit auch eine Botschaft senden, aufklären. Für die späteren Jahrgänge ist es eine Zeitreise, eine Mahnung.

Die Schreibweise ist der damaligen angespasst und man erfährt auch viel über die Lebensumstände, den politischen Hintergrund. Die Illustrationen passen gut ins Buch.

Max Zimmerrings beendete sein Manuskript bereits 1932 und schrieb in den 50er Jahren die Geschichte noch einmal neu. Bis heute hat sie nicht an Authentizität verloren.

Spannend, altersgerecht und informativ!!!

Bewertung vom 19.08.2022
Winger, Luc

Mord mit Worten


ausgezeichnet

Eingeholt von der Vergangenheit.

Die Krimireihe um Commissaire Lucie Girard geht in die sechszehnte Runde!

Der Autor hat hier eine tolle Ermittlerin geschaffen, die uns in die 1970er Jahre entführt und an ihren Ermittlungen hautnah teilnehmen lässt.

Dieser Fall führt auf ein Verbrechen zurück, dass eigentlich schon als abgeschlossen galt. Aber die Täter haben sich ihrer gerechten Strafe entzogen. Die Schwester des Opfers bringt jetzt wieder Bewegung in den Fall und eine Lawine gerät ins Rollen.

Spannend und mitreißend erzählt, auf die ganz besondere Art von Luc Winger, Er lässt seine Figuren gekonnt agieren und gibt ihnen die nötigen Eigenschaften und den Freiraum, um die Geschichte glaubwürdig zu gestalten.

Wie in allen seinen Fällen, flocht der Autor auch hier gekonnt andere, zeitlich aktuelle Themen, in die Geschichte ein. Man erfährt Interessantes über Land und Leute, ,Privates der Ermittler und die Polizeiarbeit, den technischen Fortschritt und den Zeitgeist der Siebziger.

Durch die Einstreuung von französischen Begriffen und Sätzen bekommen die Krimis Authentizität!

Eine Krimireihe, die anders ist und dadurch so besonders! Wer einen gelesen hat, der wartet gespannt auf den nächsten!

Bewertung vom 14.08.2022
Scherf, H. C.

Déjà-vu


ausgezeichnet

Die Fremden im Haus

Der Albtraum schlechthin.

Alleine auf einem abgelegenen Grundstück, in einem schlimmen Schneesturm gefangen und im Haus zwei Fremde, die sich als gewalttätige Verbrecher entpuppen.

Der Autor hat hier wieder einen spannenden Roman zu Papier gebracht, bei dem nicht nur die kalten Temperaturen Gänsehaut aufkommen lassen. Seine Protagonisten werden so authentisch wiedergegeben, dass man vor lauter Spannung den Atem anhält.

Psychologisch gut durchdacht und mit unerwarteten Wendungen gespickt, reißt der Spannungsbogen nicht ab. Nur kurze Verschnaufpausen werden dem Leser gegönnt, bevor das Grauen weitergeht.

H.C. Scherf hat wieder einmal bewiesen, dass er weiß wovon er schreibt! Seine Bücher begeistern mich jedes mal wieder!

Bewertung vom 14.08.2022
Allende, Isabel

Violeta


sehr gut

Rückblick auf ein langes Leben
Violeta del Valle.

Die Geschichte einer Frau, die auf ihr langes, erfülltes Leben zurückblickt.
Ein Leben das Kriege, die spanische Grippe, die Weltwirtschaftskrise und andere politische und gesellschaftliche Ereignisse miterlebt hat.
Hundert Jahre in denen sich sich Welt komplett gewandelt hat, der Fortschritt nie größer gewesen ist.

Mit Violeta hat die Autorin eine fiktive Figur geschaffen, die diese Zeit lebendig werden lässt. Ihren Blick als Frau darauf widergibt, Ereignisse schildert, nicht nur eigene auch gehörte von anderen.

Der Schreibstil gefällt mir, man kann der Geschichte gut folgen.
Die Briefe an den Enkel Camillo umfassen vier große Kapitel, die in mehrere kleine unterteilt wurden. Das es sich um Briefe handelt merkt man so gar nicht.
Auch die Gesamtlänge von knapp vierhundert Seiten passt gut zum Inhalt.

Bewertung vom 10.08.2022
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


ausgezeichnet

Becca und Charlie

Ally ist gestorben.

Zurück bleiben ihr Freund und ihre beste Freundin. Charlie und Becca. Zwei wie Hund und Katze.

Sie konnten sich noch nie ausstehen, waren nur verbunden durch ihre gemeinsame Freundin Ally. Und diese ist nicht mehr da. Kein Grund für die beiden noch Zeit miteinander zu verbringen.

Aber da haben sie die Rechnung ohne Ally gemacht. Sie möchte, dass sie ihre unvollständige Bucket-List zu Ende bringen.

Was hat sie sich dabei nur gedacht....

Ein wundervoller Roman mit zwei kratzbürstigen Protagonisten, die im Laufe der Jahre die Erkenntnis gewinnen, dass der andere ja eigentlich ganz nett ist. Herzerwärmend, mitreißend und voller Humor ziehen sich die zehn Jahre durchs Buch.

Eine richtig schöne Geschichte, die einen so schnell nicht los lässt.

Die Kapitel sind in die zehn Jahre eingeteilt und haben noch kleine Unterkapitel.

Bewertung vom 28.07.2022
Lukas, Jana

Wo dein Herz zuhause ist / Das alte Schulhaus Bd.1


ausgezeichnet

Band 1

Der erste Band dieser zauberhaften Trilogie erzählt die Geschichte von Felicia Sommerfeldt.

Gemeinsam mit ihrer Großtante Leona hat sie in der Küche der alten Schule am See neue Gerichte entwickelt. In der Kochschule hat sie anderen ihre Leidenschaft nähergebracht und ihr wissen weitergegeben. Ihr ganzes Herzblut steckte in dieser Aufgabe.
Nun droht ihr Leben auseinanderzubrechen, ihre Tante ist verstorben. eins kommt zum anderen und sie kann die Kochschule nicht mehr unterhalten. Muss sie die alte Schule verkaufen?

Eine Rettung ist, Wohnungen im Haus zu vermieten. Langsam bekommt sie ihr Leben wieder in den Griff...

Eine süße Sommergeschichte voller Emotionen, wunderbarer Bilder und Momente. Es macht Spaß den Figuren zu folgen, ihre Ideen zu verfolgen und zu sehen, wie sich alles entfaltet. Abwechslungsreich, humorvoll und vor allem authentisch führt die Autorin ihre Leser durch die Geschichte.

Ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe!