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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 866 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2022
Quentin, Lisa

Ein völlig anderes Leben


ausgezeichnet

Gelungenes Romandebüt über ein Stück deutsche Geschichte;
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht und ich hatte dadurch schon eine Ahnung, worum es in diesem Roman gehen könnte. Es gibt zwei Erzählperspektiven, die sich immer wieder abwechseln: Jule, die gerade ihre Mutter verloren hat und sich auf die Suche nach Antworten macht, sowie ihre leibliche Mutter beginnend mit ihrer Familiengeschichte bis zum aktuellen Geschehen. Es wird ein Stück deutscher Geschichte behandelt, das es verdient, von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Der Roman ist sehr gut geschrieben und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es sich um ein Debüt handelt. Die Geschichte wird mit einer bemerkenswerten psychologischen Tiefe erzählt und die Personen sind sehr komplex und glaubhaft dargestellt. Man merkt, dass die Autorin viel recherchiert hat und ihr das Thema am Herzen liegt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gerne mehr von der Autorin lesen.

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Bewertung vom 08.03.2022
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Toller Serienauftakt mit kompetenten Ermittlern im Grenzgebiet;
Der erste Fall für die Dänin Lykke Teit und den deutschen Kriminalkommissar Rudi Lehmann ist ein gelungener Krimi im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Die Ermittler sind sympathisch dargestellt mit einer angenehmen, menschlichen Tiefe und einer Prise Humor bezogen auf die Nationalität und vermeintliche Vorurteile. Die erste Stimmung im Buch habe ich als melancholisch empfunden, was sehr gut zum Fall und Setting passt. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Handlungen der Ermittler sind nachvollziehbar und plausibel. Es wird gut gezeigt, wie sie sich aneinander annähern und gegenseitig öffnen. Sie ergänzen sich gut – ja fast blind – was auf weitere gemeinsame Fälle hoffen lässt. Das Setting im wenig besiedelten Südjütland und die Stimmung der Bewohner wird gut beschrieben. Die Häufung von Kriminalfällen ist einerseits kompliziert, andererseits ist die Anzahl der Verdächtigen überschaubar und so entwickelt sich das Geschehen stetig und konsequent. Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen und ich würde mich über weitere Fälle für dieses Team freuen.

Bewertung vom 08.03.2022
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


ausgezeichnet

Genial gemacht;
Es gibt im Buch zwei Erzählstränge, die sich immer wieder abwechseln: Beginnend in 1912 bis Ende 1926 wird aus der Sicht Agathas das Kennenlernen mit ihrem Mann Archie und ihr gemeinsames Leben sowie erste schriftstellerische Erfolge beschrieben. Aus der Sicht Archies wird parallel das elftägige Verschwinden Agathas im Dezember 1926 erzählt. Beide Erzählungen treffen sich am Ende und sind wirklich gekonnt gemacht. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Der Zeitgeist wird passend beschrieben und eine Prise Humor macht sich unterschwellig bemerkbar, weil Archie in gewisser Weise von der ganzen Situation überfordert ist. Am Ende gibt es eine sehr gelungene Erklärung, die – wenn auch fiktiv - durchaus glaubwürdig ist und einer Agatha Christie würdig. Genau so könnte es gewesen sein. Die Hochachtung, die die Autorin ihrer Hauptperson entgegen bringt, man sich vor allem an dem tollen Ende bemerkbar. Insgesamt eine gut recherchierte, tolle Unterhaltungsliteratur, die mit Witz und Humor geschrieben wurde.

Bewertung vom 04.03.2022
Rose, Karen

Todesnächte / Baltimore Bd.6


sehr gut

Emotionaler Thriller;
Dies ist bereits der sechste Fall für das Team um Gwyn Weaver und Thomas Thorne in Baltimore. Für mich ist es das erste Buch dieser Autorin und zu Beginn hatte ich etwas Probleme, die vielen Hauptpersonen mit ihren ausführlich beschriebenen Vorgeschichten auseinander zu halten und ihre Beziehungen untereinander zu verstehen. Die Charaktere zeigen sehr viele Gefühle und denken und sprechen ausführlich darüber. Es ist wohl eine Geschmackssache, ob man das mag, wobei die Mischung aus Thriller und Romantik so angekündigt war. Für mich hätte es davon etwas weniger sein können, vor allem die Lebensgeschichten von Personen, die am Rande vorkommen hätte ich nicht gebraucht. Mit dem Glossar am Buchende über Personen, die in allen Büchern von Karen Rose vorkommen, erklärt sich dies. Sie hat ein ganzes Universum an Personen geschaffen, die immer wieder in den verschiedensten Büchern erscheinen. Bemerkenswert komplex, aber das bedeutet immer einigen Erklärungsbedarf für mögliche Erstleser.
Der Fall an sich ist gut aufgebaut und wurzelt in der Vergangenheit. Die Verbindung zu dem Cold Case in Thornes Jugend fand ich sehr gelungen dargestellt. Die Ermittlungen, die ungewöhnlicherweise alle Freunde miteinander durchführen, folgen einer logischen und nachvollziehbaren Struktur und bringen immer mehr Details zutage. Das Geschehen entwickelt sich kontinuierlich weiter und am Ende können die Freunde alles aufklären. Sprachlich ist das Buch gut geschrieben, es liest sich schnell und flüssig.

Bewertung vom 04.03.2022
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2


sehr gut

Guter Justizkrimi um ein zynisches Experiment;
Dies ist der zweite Fall für Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Das erste Buch habe ich nicht gelesen, was aber auch kein Problem war. Verweise auf frühere Handlungen hielten sich in Grenzen und es gab kein Wissen, dass vorausgesetzt wurde. Dieser Fall lehnt sich an ein echtes, unglaublich zynisches und böses Sozialexperiment an und zeigt auf, was es mit den Betroffen gemacht haben könnte. Von diesem Experiment hatte ich noch nie zuvor gehört und finde es gut und wichtig, dass die Autoren es in diesem Krimi verarbeitet haben und es so wieder an die Öffentlichkeit bringen. Das Buch ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Mich hat ein bisschen gestört, dass die Kapitel sehr kurz sind und daher beim Lesen eine gewisse Unruhe entsteht (103 Kapitel auf insgesamt 336 Seiten). Eine große inhaltliche Tiefe ist dabei nicht möglich, was ein bisschen schade ist. Die Motive hätten es sicher erlaubt, den Krimi noch ausführlicher zu gestalten. Sehr gut fand ich, dass am Ende der Link zum Ergebnisbericht über das „Kentler-Experiment“ angeführt ist, welchen ich sicher noch lesen werde.

Bewertung vom 26.02.2022
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


ausgezeichnet

Außergewöhnlicher Fall;
Dies ist der 5. Band aus der Reihe um Kriminalkommissarin Frida Paulsen und war für mich zugleich das erste Buch dieser Autorin. Mir hat es sehr gut gefallen, die Ermittlungen erfolgen logisch und nachvollziehbar. Die Personen werden komplex und glaubhaft beschrieben und ihre Ansichten und Handlungen sind plausibel. Erzählt wird aus der Perspektive von Frida und ihren Kollegen, so dass sich das Wissen des Lesers mit den Ermittlungen entwickelt. Es gibt wenig Verweise auf die vorherigen Fälle, weshalb man das Buch problemlos lesen kann, ohne die ersten vier Bücher gelesen zu haben. Ich bin sofort gut ins Buch reingekommen. Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass ich auf sprachliche Details nicht geachtet habe bzw. es auch nichts gab, was aufgefallen wäre oder gestört hätte. Besonders gut gefallen hat mir, wie der alte Fall mit dem aktuellen Fall verwoben wurde und sich am Ende eine plausible Lösung findet. In jeder Hinsicht ein befriedigendes Lesevergnügen!

Bewertung vom 24.02.2022
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


sehr gut

Spannend und gut geschrieben;
Dies ist Band vier um Ermittler Tom Babylon und war für mich das erste Buch dieses Autors. Das Buch ist sehr gut geschrieben und wirklich spannend. Es gibt verschiedene Erzählzeiten und Erzählperspektiven, aber sie sind so gut aufeinander abgestimmt, dass man dennoch den Überblick behält. Mir hat besonders gut gefallen, wie ein Stück deutsch-deutscher Geschichte eingebaut wurde. Etwas gestört haben mich die vielen Verweise auf frühere Fälle, die ich nicht einordnen konnte und dass einige Aspekte der Handlung ausgesprochen unwahrscheinlich sind. Nichtsdestotrotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt und glaube, dass es für die Leser der Bände eins bis drei um Tom Babylon eine befriedigende Fortsetzung ist. Das Rätsel um Toms Schwester Viola wird endlich gelöst und damit ein Teil der Familiengeschichte Toms offenbart. Ich denke, dass ich die ersten drei Bücher nicht nachlesen werde, da bereits einiges in Rückblicken erwähnt wurde und mir dann möglicherweise die Spannung fehlt.

Bewertung vom 24.02.2022
Geschke, Linus

Das Loft


sehr gut

Spannender Psychothriller;
Der Autor war neu für mich, aber die Kurzbeschreibung hat mich sofort gereizt. Die Geschichte wird aus den Perspektiven der Mitbewohner Sarah und Marc und der Ermittlerin Bianca erzählt. Durch die wechselnden Perspektiven und Rückschauen der jeweiligen Erzähler wird die Beziehung der drei Mitbewohner seit ihrem Kennenlernen beleuchtet und der Leser ahnt, dass es Dunkles gibt, was noch nicht erzählt wurde. Das Geschehen und die Erzählungen konzentrieren sich sehr auf die Beziehungen der drei, etwas mehr Randgeschehen hätte den Thriller inhaltlich etwas abgerundet. Das Buch liest sich gut und flüssig und die Länge der Kapitel und wechselnden Perspektiven macht es spannend und abwechslungsreich. Die Sprache ist relativ sachlich, wobei ich aufgrund der aufwühlenden Erlebnisse und Gedanken eine etwas emotionalere Sprache besser gefunden hätte. Der Spannungsbogen hält bis zum Schluss und mündet in ein nicht vorhersehbares Ende.

Bewertung vom 16.02.2022
Frennstedt, Tina

Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3


ausgezeichnet

Überzeugender Cold-Case-Krimi;
Dies ist Band 3 aus der Reihe um Cold Case Ermittlerin Tess Hjalmarsson und für mich das erste Buch dieser Autorin. Daß ich die ersten Bände nicht kenne, hat nicht geschadet. Verweise auf alte Fälle hielten sich in Grenzen und sie blieben für mich interessant. Dieser Fall und der Aufbau des Buches haben mir sehr gut gefallen. Ich mag Cold Case Krimis besonders gerne und hier waren die Personen und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. Besonders überzeugt hat mich, dass die Autorin als Journalistin über Cold Case Fälle berichtet und diese als Motive für ihre Romane verwendet. Man merkt, dass sie ihr Handwerk versteht und das Schreiben beherrscht. Die Sprache ist einwandfrei, das Buch liest sich flüssig. Mir hat es so gut gefallen, dass ich die ersten beiden Fälle um Kommissarin Tess Hjalmarsson sicher noch lesen werde.

Bewertung vom 16.02.2022
Ehmer, Kerstin

Der blonde Hund


ausgezeichnet

Spannender dritter Fall;
Den ersten Fall des Kommissar Spiro habe ich mit Vergnügen gelesen und fand diesen dritten Band ebenfalls sehr gelungen. Der Kriminalfall bedeutet für Spiro ausführliche Recherchen - nicht nur in Berlin - und es ist faszinierend zu sehen, unter welchen Rahmenbedingungen vor 100 Jahren ermittelt wurde. Der Fall ist geschickt so konstruiert, dass Informationen zum Zeitgehen und Zeigeist organisch eingeworben werden können, ohne zu viel oder unnötig zu sein. Durch Informationen über seine Kollegen und die Aktivitäten seiner Freundin Nike wird das Bild abgerundet. Die Sprache ist angenehm und das Buch liest sich leicht und flüssig. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven und so hat der Leser einen übergeordneten Blick auf das Geschehen. Für mich ein sehr unterhaltsames, gut recherchiertes Lesevergnügen!