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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 866 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2022
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


ausgezeichnet

Gutes und langes Lesevergnügen;
Es handelt sich hier um einen richtigen Wälzer mit über 600 dicht bedruckten Seiten, also um ein richtig langes Lesevergnügen. Die ungewöhnliche Zusammenarbeit der Ermittler mit dem Mentalisten wird ausführlich und glaubhaft erklärt und der Fall entwickelt sich langsam, aber kontinuierlich. Die Hauptpersonen haben einige liebenswürdige Eigenheiten und Macken, die konsequent entwickelt werden und die positive wie negative Auswirkungen auf die Ermittlungen haben. Bei mir wurden Erinnerungen an die Kommissarin Saga Noren (aus der Filmserie „Die Brücke“) und die Beobachtungsgabe von „Mr. Monk“ wach, irgendwo ist es eine Mischung aus beidem. Der Fall an sich ist auch ziemlich ungewöhnlich, keine alltägliche Krimikost. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen, die Handlung ist gut konstruiert und ich werde sicher noch mehr Bücher von Camilla Läckberg lesen. Dieses war mein erstes von ihr und jetzt freue ich mich darauf, dass ich so viel nachzuholen habe. Ich würde auch von diesem Ermittlerteam noch mehr lesen und bin gespannt, wie der Mentalist wieder „eingebaut“ werden kann.

Bewertung vom 22.03.2022
Kullmann, Katja

Die Singuläre Frau


sehr gut

Analytisch, fundiert und unterhaltsam;
Als Frau und da man meist zwischen Beziehungen auch mal eine Zeit lang alleinstehend ist, hat mich das Thema gereizt. Der neu geschaffene Begriff „singuläre Frau“ gefällt mir gut und trifft ins Schwarze. Der Schreibstil ist angenehm, man kommt gut und flüssig durch. Die Autorin beschreibt eigene Erfahrungen und Erlebnisse mit viel Witz, Humor und Selbstironie. Diese Geschichten wechseln sich ab mit Zitaten und wissenschaftlichen Studien und Forschungsergebnissen. Die Zusammenstellung hat mir gut gefallen, vor allem die ausführlichen Quellenangaben sind ein Gewinn, um das ein oder andere Interessante nachlesen zu können. Gerade im mittleren Teil gibt es sehr viele historische und soziologische Hintergrundinformationen. Die Struktur hat mir nicht so gut gefallen, d.h. man kann anhand der Kapitelüberschriften kaum erahnen, um was es in welchem Teil geht. Das Buch gibt aber einige Denkanstoße und erweitert den Horizont, daher fand ich es recht unterhaltsam.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2022
Miles, Terry

RABBITS. Spiel um dein Leben


sehr gut

Rasante Gamer-Mystery-Schnitzeljagd;
Die Geschichte wird aus der Perspektive von K. erzählt, ein etwas nerdiger Gamer in den Dreißigern, der von dem streng geheimen Alternate-Reality-Spiel „Rabbits“ fasziniert ist. Den Klappentext und das Cover sowie die Aufmachung des Buches fand ich sehr passend. Die Geschichte wird flüssig erzählt und obwohl immer neue Personen und Geschichten dazu kommen, habe ich nie den Überblick verloren. Ab und zu zieht sich das Geschehen etwas hin. Das Spiel „Rabbits“ und alles was damit zusammenhängt ist ausgesprochen mysteriös und extrem verschworen und geheim. Ein bisschen hat es mich an Umberto Ecos „Das Foucaultsche Pendel“ erinnert, wobei „Rabbits“ etwas moderner und weniger intellektuell ist. Die Gamer-Szene wird sehr liebevoll dargestellt und die Hauptpersonen waren mir alle sympathisch. Die Geschichte spielt in Seattle und obwohl K. und seine Freunde in der Stadt viel rumkommen, begrenzt sich das Geschehen auf seinen Einzugsbereich. Insgesamt ist das Buch mal was Anderes und durchwegs unterhaltsam!

Bewertung vom 17.03.2022
McGuinness, Patrick

Den Wölfen zum Fraß


ausgezeichnet

Intelligent gemacht und sehr lesenswert;
Die Geschichte entwickelt sich aus der Sicht des Kriminalbeamten genannt „Prof“. Es gibt die Gegenwart, in der sein ehemaliger Lehrer eines Mordes verdächtigt wird und Rückblenden in seine Schulzeit vor ca. 30 Jahren. Er mochte diesen Lehrer, der schon damals anders war und auf die Schüler einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mit dem aktuellen Geschehen erlebt man mit, wie sich die Presseberichterstattung einseitig zu einer Vorverurteilung entwickelt und ein anständiger Lehrer zu einem Monster wird. Das Ganze ist spannend aufgebaut und man will immer weiterlesen und mehr erfahren. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen. Sie ist fein, pointiert, präzise und die Gedanken werden perfekt formuliert. Ein bisschen wirkt es wie eine Hommage an den ehemaligen Englischlehrer. Dazu kommen noch sehr intelligente und philosophische Analysen der britischen Gesellschaft, der Pressearbeit, der Polizei – eigentlich aller handelnder Personen. Wirklich gut gemacht und sehr lesenswert!

Bewertung vom 17.03.2022
Seel, Tina

Der Tod der dreckigen Anna


ausgezeichnet

Sehr gelungen;
Mit diesem Kriminalroman zeichnet die Autorin ein sehr gelungenes Psychogramm eines kleinen Ortes vor und nach einem bestialischen Mord. Es gibt zwei parallele Erzählstränge: 1974 zum Zeitpunkt der Tat und beginnend mit den 1950ern die Entwicklung der Dorfbewohner und ihrer Familien bis zum Mordzeitpunkt. Das Buch liest sich flüssig und ist immer spannend, obwohl ich schon früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte. Trotzdem gibt es zum Ende noch ein Überraschungselement. Die Personen, ihre Gedanken und ihr Verhalten in einem kleinen Dorf sind so treffend beschrieben, dass ich sie genau vor meinem inneren Auge sehen konnte. Sie sind alle sehr glaubhaft nachgezeichnet und es wird klar, wie es sein kann, dass einige Beobachtungen vor der Polizei verheimlicht wurden. Die Idee, einen echten Fall auf diesem Wege nachzuzeichnen, hat mir gut gefallen und ich war jederzeit bestmöglich unterhalten und konnte das Buch gar nicht zur Seite legen.

Bewertung vom 12.03.2022
Bilkau, Kristine

Nebenan


sehr gut

Stiller Frauenroman;
Aus der Perspektive zweier Frauen wird ihr Leben in einem – vom Kanal zweigeteilten - Dorf beschrieben, das mit dem Wegzug von Bewohnern und Geschäften zu kämpfen hat. Die Geschichten um Julia und Astrid, die sich nicht wirklich kennen, ziehen sich über mehrere Monate. Jede Frau hat ihre eigenen Themen und Probleme und das wird alles sehr glaubhaft und stimmig beschrieben. Auf ihre Weise ist jede der beiden in der aktuellen Lebensphase sehr einsam. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und liest sich flüssig. Ich habe mich nie gelangweilt und gerne weitergelesen, obwohl nicht so richtig viel passiert ist. Ich wollte trotzdem wissen, wie es mit den Personen und Ihren Problemen weitergeht. In der Erzählung sind im Leben jeder der beiden Frauen Geheimnisse angelegt, für die ich mir zum Ende mehr Details und Auflösung gewünscht hätte. Insgesamt war ich für ein paar Stunden gut unterhalten, hätte mir für das Ende aber etwas mehr erwartet.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2022
Moldenhauer, Susan J.

Kenne deinen Wert! Der Gehaltsratgeber für Frauen


ausgezeichnet

Gelungene Zusammenstellung;
Das Buch ist sehr gut strukturiert und deckt verschiedene Bereiche ab, die nicht nur für Frauen, sondern in Teilen auch für Männer hilfreich und informativ sein können. Trotzdem liegt der Fokus auf dem weiblichen Blickwinkel. Zu Beginn gibt es eine historische Begründung, warum gerade in Deutschland das Frauenbild so einseitig ist, was ich sehr wichtig fand. Die Fachbegriffe, die benutzt werden, kann man zur Not auch am Ende im Glossar nachlesen – ebenso wie eine Vielzahl an Quellenangaben. Es gibt einige Themen, die nach man einigen Jahren Berufstätigkeit kennen könnte. Trotzdem fand ich die Beispiele und Denkanstöße hilfreich und passend. Grundidee ist das Schaffen eigener Klarheit als Basis für die weitere Karriere und natürlich gute Vorbereitung. Die Praxisbeispiele haben mir besonders gut gefallen und ich kann mir nicht vorstellen, wie man das Thema besser hätte behandeln können.

Bewertung vom 12.03.2022
Jamalzadeh, Elyas;Hepp, Andreas

Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten


ausgezeichnet

Interessante und sehr intensive Lektüre;
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: Zu Beginn das Leben im Iran und die Zeit der lang andauernden Flucht. Der zweite Teil umfasst das Ankommen und Leben in Österreich. Anfangs hat mich der Schreibstil etwas irritiert, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und er bringt den Charakter eines quirligen, humorvollen und optimistischen Menschen zum Ausdruck, daher empfinde ich ihn jetzt vollkommen passend. Die Beschreibung der Flucht mit ihren Irrungen und Wirrungen fand ich sehr intensiv und eindringlich und hat manche Frage beantwortet, die ich mir immer gestellt habe, z. B. wie funktioniert das mit dem Geldtransfer auf der Flucht. Interessant auch die Witze unter Flüchtenden über Schleuser und ihr Ranking. Menschen finden anscheinend immer Humor als Ventil. Mich hat der intensive, andere Blick auf Europa und unsere Lebensumstände hier sehr dankbar gemacht. Eine sehr interessante und intensive Lektüre!

Bewertung vom 10.03.2022
Strobel, Arno

Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2


sehr gut

Ermittlungen mit Grenzerfahrungen;
Dies ist bereits das zweite Buch um Fallanalytiker Max Bischof . Daß ich das erste nicht gelesen habe, war kein Problem. Es gibt wenig Verweise auf bisheriges Geschehen und diese Geschichte lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Das Buch ist flüssig und gut geschrieben und man merkt, dass der Autor viel Erfahrung hat. Der Plot ist mal was anderes und wird interessant und spannend beschrieben. Die Ermittlungen sind logisch und erfolgen in einer glaubhaften Reihenfolge. Am Ende gibt es eine unerwartete Überraschung / Wendung bei der Auflösung des Kriminalfalls. Ich finde, man hätte aus dem guten Stoff etwas mehr machen können, das Buch ist recht kurz und hätte an der ein oder anderen Stelle etwas ausführlicher sein können. Auch die Zusammenarbeit von Max Bischof mit der Polizei und der neuen Chefin ist manchmal etwas „unrund“. Insgesamt war ich für ein paar Stunden gut unterhalten.

Bewertung vom 10.03.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

Solider Küstenkrimi;
Dies ist das 3. Buch um die SOKO Sankt Peter-Ording und für mich das erste Buch dieser Autorin und aus dieser Reihe. Ich hatte keine Probleme, das Buch ohne Vorwissen zu lesen, auch wenn es häufig Informationen zu vergangenem Geschehen gibt. Diese beziehen sich aber oft auf Privates der ermittelnden Hauptpersonen, die vorherigen Fälle bleiben unklar, so dass man noch Lust hat, diese nachzulesen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, mal die Ermittler, mal Betroffene, der Leser hat immer einen übergeordneten Blick. Das Innenleben der verschiedenen Personen wird gut dargestellt, so dass sie als komplexe, echte Personen erscheinen. Der Fall an sich ist nicht besonders kompliziert und wird gemächlich gelöst. Die Abläufe scheinen mir logisch und glaubhaft, wobei mir in manchen Szenen durchaus noch mehr Ideen eingefallen wären, was die Ermittler noch alles hätten tun können. Insgesamt ein solider Krimi.