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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 829 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2022
Conti, Giulia

Acqua Mortale / Simon Strasser Bd.3


gut

Licht und Schatten;
Die Autorin und die ersten beiden Bücher aus der Reihe um Simon Strasser kannte ich noch nicht, das war aber zum Verständnis diesen dritten Teils nicht notwendig. Die Sprache ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Gut gefallen hat mir, wie der Journalist Simon Strasser als vereidigter Übersetzer geschickt in die Ermittlungen einbezogen wird. Er ermittelt parallel auch auf eigene Faust, aber für mich war der Krimi nicht ganz rund. Es gibt viele gute Ideen und Tatmotive, aber es bleibt bei den guten Ansätzen, die nicht wirklich fundiert ausgearbeitet wurden. Für einen Krimi hat das Buch zu viele ausführlichen Wetter,- Essens-, Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Weniger davon hätte mir gereicht, um den lokalen Charme rüber zu bringen. Simon Strasser ist als Hauptperson sehr sympathisch, bei den anderen Personen hat mir teilweise die Glaubwürdigkeit und Komplexität gefehlt. Als Krimi ist mir daher das Buch leider zu naiv und oberflächlich, die überraschenden Wendungen konnten mich auch nicht überzeugen.

Bewertung vom 14.01.2022
James, Peter

Der absolute Beweis


sehr gut

Rasanter Verschwörungsthriller;
Da ich den Autor aus seiner tollen Krimireihe um Roy Grace kannte, hat mich dieses Buch gereizt. Es handelt sich um einen Roman / Thriller im Stil von Dan Brown. Der Journalist Ross Hunter beginnt eine gefährliche Jagd rund um den Globus auf der Suche nach Beweisen für die Existenz Gottes. Dies ruft alle erdenklichen Interessengruppen auf den Plan und das Ganze entwickelt sich zu einem Spionage- / Verschwörungsthriller. Das Buch ist gut geschrieben, der Autor ist schließlich sehr erfahren und liest sich sehr gut – ganz unabhängig davon, welche religiöse Meinung man vertritt. Die Haupterzählperspektive ist Ross Hunter, aber es gibt immer wieder mal Blenden auf die anderen Beteiligten. Vor allem zu Beginn bleibt rätselhaft, welche Partei eigentlich was vorhat, da waren es zu viele unterschiedliche Perspektiven. Beim Lesen wurden mir die Bibelzitate zunehmend zu viel, aber auch das ist Geschmackssache und letztendlich für das Thema in einem gewissen Maße notwendig. Das Ende, das ich mir vorab so gar nicht vorstellen konnte, hat mich angenehm überrascht.

Bewertung vom 14.01.2022
Hancock, Anne Mette

Grabesstern / Heloise Kaldan Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Cold Case Thriller!
Für mich war es das erste Buch dieser Autorin und vor dem Lesen war mir gar nicht bewusst, dass es bereits der dritte Fall für die Journalistin Heloise Kaldan ist. Man kann es also problemlos lesen, ohne die ersten beiden Bücher gelesen zu haben. Durch wenige, aber sehr geschickte Rückblenden ist es ab dem ersten Satz spannend und ich konnte das Buch kaum weglegen. Die Sprache ist flüssig und einwandfrei. Weil es so spannend war, bin ich regelrecht über die Seiten geflogen. Die Geschichte ist gekonnt konstruiert und birgt einige Überraschungen, die ich glaubwürdig fand und sich homolog ins Geschehen einfügen. Gerade die einzelnen Schritte zur Klärung der alten Kriminalfälle fand ich sehr gut gemacht. Die Hauptfigur Heloise ist sympathisch und gut getroffen und ich konnte jederzeit ihre Handlungen nachvollziehen. Insgesamt eine runde Sache und sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.01.2022
Kunze, Stephan

Zen-Style


sehr gut

Ausführlich recherchiert;
Besonders gut hat mir die Struktur dieses Buches gefallen, da viele Philosophien geordnet wiedergegeben werden, die einen reduzierten und genügsamen Lebensstil beschreiben. Diese Denkansätze wurden gut und tief recherchiert und es gibt ein ausführliches Register am Ende, in dem man (die für einen persönlich geeigneten) Quellen vertiefen kann. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Der Autor gibt auch einen Einblick, wie er den „ZEN Style“ für sich umgesetzt hat. Erwähnenswert finde ich auch die Hinweise bzgl. Spurenvermeidung im Internet, Social Media, etc. Auch wenn beim Titel klar ist, dass es sich um eine adaptierte Form von „ZEN“ handelt, hätte ich zu ZEN als Grundidee noch mehr Inhalte erwartet und gewünscht.

Bewertung vom 01.01.2022
Corsalini, Giulia

Die Tschechow-Leserin


ausgezeichnet

Feinsinnig und voller Charme;
Der Roman handelt von Nina, einer gebildeten Ukrainerin, die zu Beginn des Buchs in Italien als Altenpflegerin arbeitet (obwohl sie Tschechow-Spezialistin ist) und ihre Familie in ihrer Heimat zurücklassen musste. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, also in zwei unterschiedliche Aufenthalte Ninas in Italien. Die Hauptfigur ist sehr sympathisch, hat aber mit einigen familiären und finanziellen Problemen zu kämpfen und so schwingen im Erzählstil Melancholie und auch Hoffnung auf bessere Zeiten mit. Die Sprache des Romans gefällt mir sehr gut, sie ist sein fein und voller Charme und passt gut zu Nina. Tschechows Werke werden immer wieder mal zitiert und haben mich neugierig gemacht, bei Gelegenheit einmal etwas von ihm zu lesen. Ich stelle mir vor, dass er in einem ähnlichen Stil geschrieben hat. Ein schöner, leichter, melancholischer Roman, den ich sehr lesenswert fand.

Bewertung vom 01.01.2022
Williams, Jen

Der Herzgräber


ausgezeichnet

Gruseliger Kriminalfall;
Die Kurzbeschreibung und Idee des Buches fand ich sehr reizvoll und ansprechend. Wer schon einmal einen Nachlass regeln musste weiß, dann es Dinge gibt, die man nicht wissen will oder die einen dann doch neugierig machen. So beginnt der Roman mit Heather, die nach dem überraschenden Selbstmord ihrer Mutter deren Nachlass regeln muss. Die Dinge entwickeln sich langsam weiter, immer logisch und folgerichtig und es wird nie langweilig. Heather versucht mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter herauszufinden, von der sie nichts ahnte und deckt eine neue Information nach der anderen auf. Die Hauptperson war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert, wie sie der Bekanntschaft ihrer Mutter mit dem verurteilten Serienmörder näher kommt. Parallel gibt es einen Nachahmungstäter und Heather wird Teil der polizeilichen Ermittlungen. Die Sprache ist die einer geübten Autorin und das Buch liest sich gut und flüssig. Den Buchtitel fand ich etwas zu reißerisch, auch wenn er zum Inhalt passt. Da das englische Original besser ist, habe ich dies nicht negativ bewertet.

Bewertung vom 30.12.2021
Pataki, Allison

Sisi - Kaiserin wider Willen / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.8


ausgezeichnet

Gut gemacht;
Zu Beginn des Romans hatte ich immer wieder Bilder aus den alten Sissi-Filmen im Kopf, aber dank der gut recherchierten Details ist es der Autorin gelungen, sich von den Filmklischees zu lösen und damit hatte auch meine Phantasie die Möglichkeit, sich davon frei zu machen und neue Bilder zu erschaffen. Es wurden Details aus dem höfischen Leben wiedergegeben, die mir teilweise neu waren und mich sehr verblüfft haben. Der Roman erzählt das Leben der Kaiserin Sisi ab dem ersten Zusammentreffen mit dem Kaiser, ihrem späteren Ehemann bis zum Zeitpunkt der Krönung als Königin Ungarns. Historische Fakten werden mit Gefühlen untermalt und das geschieht glaubhaft und plausibel ohne schnulzig zu sein. Die Sprache ist einwandfrei, das Buch hat sich flüssig und schnell lesen lassen. Ein gut gemachter Roman, der dank der historischen Fakten den Blick auf Kaiserin Sisi vielschichtiger werden lässt. Am Ende gibt es ein Gespräch mit der Autorin, in dem sie auf ihre Recherchen und Quellen eingeht und klarstellt, was Fiktion und was Geschichte ist. Das fand ich sehr hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2021
NDiaye, Marie

Die Rache ist mein


sehr gut

Schwer zu fassen;
Die Buchbeschreibung hat mich sofort gereizt, da der Blinkwinkel auf diese schreckliche Tat mal ein ganz anderer ist: kein Ermittler, kein Täter, sondern die Anwältin steht im Mittelpunkt. Ich habe das Buch gut lesen können und fand die Sprache leicht und poetisch - ganz im Widerspruch zur grausigen Tat. Die Sprache verändert sich auch je nach Situation: die Täterin erzählt ihre Geschichte in einem Fluss, ein Satz füllt dann eine ganze Seite. Trotzdem gerät die Tat in den Hintergrund, während es um die Anwältin = Maitre (abgekürzt „Me“) Susane geht, die sich in ihren Gedanken und Erinnerungen verliert. Das Ende hat mich etwas ratlos und frustriert zurückgelassen, es bleiben viele Fragen offen, daher ziehe ich einen Stern ab. Ich mag es lieber klar und eindeutig und nicht zu viel Interpretierbares – das ist Geschmackssache. Thriller ist für mich deshalb auch nicht die passende Kategorie, Gesellschaftsroman trifft es besser.

Bewertung vom 25.12.2021
Pilgaard, Stine

Meter pro Sekunde


gut

Westjütland intim;
Im Buch wechseln sich vier verschiedene Arten von Kapiteln ab: die Erlebnisse der Hauptperson, die Zuschriften an ihren Kummerkasten bei der Zeitung, ihre Antworten als Kummerkasten und einige neu geschriebene Liedtexte zu bekannten Melodien. Das Landleben bzw. der Kulturschock nach dem Umzug und die Eingewöhnung wird treffend und humorvoll beschrieben. Man lernt die kleinen Details Westjütlands kennen und lieben. Die Kummerkasten-Kapitel haben mich ganz unterschiedlich angesprochen: einige fand ich witzig und anregend, andere etwas lahm. Die Liedtexte hätte ich nicht gebraucht, obwohl sie liebevoll und aufwendig übersetzt wurden. Die Sprache hat mir nicht so gut gefallen, da es sehr lange, verwinkelte Sätze sind. Im Prinzip so geschrieben, wie man spricht. Zum Lesen fand ich den Stil nicht so gut, bei mir hat das einen abgehetzten Eindruck hinterlassen. Es gibt auch wenig Absätze, daher etwas unübersichtlich. Die Länge der Kapitel fand ich wiederum gut. Die Kommentare des Übersetzers hätte ich zu Beginn besser gefunden als am Ende. Insgesamt leichte Unterhaltung.