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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2012
Gatterburg, Angela von

Ein Engel im Mondlicht


ausgezeichnet

Engel Nr. 19 merkt, dass bei der Vergabe der Melodie des Himmels was schief gegangen ist. Obwohl er ein Hilfsengel ist und niemand auf ihn hört, macht er sich selbst auf den Weg zur Erde, um es wieder richtig hinzubiegen.
Auf dem Weg zur Erde kommt er ein wenig aus der Bahn, zu allem Unglück ist er auch noch sichtbar und nach einem Unfall fehlt ihm ein klein wenig das Gedächtnis.
Er landet im tiefsten Bayern bei Willi Obermayr, der zusammen mit seiner Tochter Marie und der Enkelin Jennifer lebt.
Da der Engel keinen Namen hat, bekommt er von Willi den Namen Paule.

Marie ist Journalistin und damit beauftragt, der "himmlischen" Erscheinung, die von einigen Personen gesichtet wurde, nachzugehen.
Dass der Verursacher bei ihr zu Hause sitzt und versucht, seiner Mission nachzugehen, ahnt sie zu dem Zeitpunkt noch nicht ...

Dieses Buch zu lesen macht wirklich Freude. Mit viel Witz und bayrischem Charme ist es der Autorin gelungen, ein Buch zu schreiben, das man nicht mehr aus der Hand legen mag. Muss man glücklicherweise auch nicht, denn die nicht einmal 200 Seiten hat man schnell durchgelesen.

Engel Paule, von nichts eine Ahnung, kommt nach Bayern. Er weiß nur, dass er eine Mission zu erfüllen hat, tja, wenn er doch bloß noch wüsste, welche.
Sein Gedächtnis hat er aber schnell wieder zurück und so macht er sich an die Arbeit. Schließlich bekommt er ja auch Hilfe, selbst wenn es sich um einen so stachligen Gefährten wie einen selbstverliebten Kaktus handelt.

Den bayrischen Dialekt nachzuvollziehen, hat man dank der geschriebenen Sprache der Autorin keine Probleme. Beim Lesen fühlte ich die Worte regelrecht gesprochen, so lebendig wirkten sie auf mich.
Engel Paule stiftet ein wenig Verwirrung, macht dort den einen glücklich und hilft anderen, ihr bestes zu geben.
Man schließt ihn in sein Herz, ob man will oder nicht, letztendlich möchte jeder mit solch einem Engel einmal in Berührung kommen.

Es ist eine fantastische Geschichte, die sich einem förmlich zur Weihnachts- bzw. Winterzeit aufdrängelt. In diesem Fall sollte man der Drängelei nachkommen, denn es lohnt sich.
Man wird mit einem bezaubernden, humorvollen Roman belohnt, voller Herzenswärme und auch Liebe, voller Humor und der Hoffnung, dass es wirklich Engel geben möge.

Bewertung vom 26.12.2012

Weihnachtsmagie - Der literarische Adventskalender


sehr gut

Mit diesem Buch hält man eine Sammlung von 24 Weihnachtsgeschichten in den Händen, die den Leser über die Adventszeit begleiten sollen.
Es handelt sich zum größten Teil um ältere Geschichten, die teils sogar Klassiker geworden sind.
Wer kennt sie nicht aus seiner Kinderzeit, die Geschichte von der Schneekönigin von Hans Christian Andersen? Wer sie nicht gelesen hat, kennt sie dann aber bestimmt vom Fernsehen.

Viele bekannte Autoren geben sich hier ein Stelldichein. Man liest z.B. Geschichten von Kurt Tucholsky, Hans Fallada, Heinrich Böll oder Ludwig Thoma. Namen, die man kennt und viele andere.
Der Großteil der Autoren lebt nicht mehr, sie wurden bereits gegen Ende des 19. Jh. geboren.
So spielen die Weihnachtsgeschichten dann auch in Zeiten, die dem Leser ein wenig fremd sind, auch die Sprache der Autoren ist zum Teil gewöhnungsbedürftig. Eben so, wie man zu damaliger Zeit, sehr sachlich und distinguiert, geschrieben hat.

In diesem Band finden sich aber nicht nur Weihnachtsgeschichten, sondern auch Märchen. "Väterchen Frost" oder "Die zwölf Monate" waren mir natürlich im Vorfeld schon aus meiner Kinderzeit ein Begriff, wie auch das Märchen "Die Schneekönigin".

Die meisten Geschichten haben mir gefallen, es gab aber auch die ein oder andere, die mir nicht so lag, aber das bleibt sicherlich bei der Vielzahl nicht aus.

Meine Lieblingsgeschichte ist und bleibt nach wie vor die von der Weihnachtsgans Auguste von Friedrich Wolf. Als Kind habe ich sie geliebt und ich muss sagen, jetzt, wo ich sie nach mehr als 40 Jahren wieder gelesen habe, wirkt sie auf mich noch genau so wie zu meiner Kinderzeit.

Aufgelockert werden die Geschichten noch durch die Zugabe von Rätseln oder Rezepten, die passend zur Weihnachtszeit sind. Es ist von allem etwas dabei, angefangen bei Apfelpunsch bis Wespennester oder Weihnachtskarpfen.

Eine Weihnachtsband, der mich ein klein wenig an meine Kindheit erinnert hat. Es gab ein wiederlesen mit mir bekannten Erzählungen und ein entdecken von neuen Geschichten.
Eine schöne Mischung für jeden Tag der Weihnachtszeit.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2012
Schacht, Andrea

Weihnachtskatze gesucht


ausgezeichnet

Salvia arbeitet in einem Blumenladen und fertigt dort Blumengestecke an. So kommt es, dass sie für eine Fotoausstellung ein Gesteck fertigen und liefern soll.
Bei der Gelegenheit schaut sie sich auch die Bilder des Fotografen an und entdeckt auf einem der Bilder eine Katze, die so ähnlich wie ihre SueSue aussieht.
Wehmütig denkt sie an ihre Katze zurück, die sie Weihnachten vor einem Jahr von ihrer besten Freundin geschenkt bekam, die aber nur ca. 5 Monate bei ihr blieb, bis sie eines Tages nicht mehr nach Hause kam. Ihr wurde erzählt, die Katze wäre überfahren worden.
Zusammen mit dem raubeinigen Fotografen Steve machen sie sich auf die Suche nach der Katze, aber kann es sein, dass es wirklich ihre SueSue ist und vor allem, wo soll man suchen?

Andrea Schacht und ihre Katzengeschichten.
Die Autorin ist nicht nur in der Lage, genau recherchierte historische Romane zu schreiben, sie versteht es auch ausgezeichnet, Katzen in Büchern lebendig werden zu lassen.
Ihre Liebe zu denn Tieren zeigt sich auf jeder Seite.

SueSue, eine Devon Rex-Katze, wurde mittels einer Katzenfalle gefangen und im Gnadenhof abgegeben. Sie streunte schon eine ganze Weile herum und hatte sich mit einem Streunerrudel angefreundet.
Auf den Gnadenhof findet sie zwei Freunde, den blinden Karthäuser Ormuz und den dreibeinigen Kater Mac.
Eine tiefe Freundschaft baut sie zu Ormuz auf und ihm erzählt sie ihre Geschichte, wie sie von zu Hause wegkam und warum sie dort auf dem Hof gelandet ist.
Es ist gerade wieder Adventszeit und sie denkt daran zurück, wie sie mit einer Schleife um den Hals ihrer Salvia vor 1 Jahr übergeben wurde.

Sehr einfühlsam erzählt Andrea Schacht die Erlebnisse von SueSue und den anderen Katzen. Es sind Ereignisse, wie sie jeden Tag immer wieder passieren können, hier erfährt man sie aber einmal aus der Sicht der Katzen.

Auch an dem Verhalten der Personen, die sich eine Katze oder ein anderes Tier vom Hof nach Hause holen wollen, lässt sie den Leser teilhaben.

Es ist eine sehr berührende Geschichte. Sie erzählt dem Leser über die Liebe und Freundschaft zu Mensch und Tier, über Neuanfänge und die Hoffnung.

Ich bin ein sehr große Fan der Autorin und nach diesem Buch weiß auch mal wieder einmal mehr, warum das so ist.
Ein Buch, nicht nur für Katzenliebhaber.

Bewertung vom 15.12.2012
Medeiros, Teresa

Eine verlockende Braut


ausgezeichnet

Wie ein Schaf auf dem Weg zur Schlachtbank fühlt sich Emmaline, als sie vor dem Traualtar mit dem fast 80-jährigen Laird der Hepburns zusammentrifft. Um ihren Vater und die Familie vor der Schuldenfalle zu bewahren, hat sie sich geopfert und dem Werben des Lairds nachgegeben. Dem Laird selbst ist es wichtig, einen männlichen Nachkommen zu zeugen.
Kurz bevor sie ihm das Ja-Wort geben kann, öffnet sich die Kirche und ein riesiges schwarzes Pferd kommt hereingeritten, auf dem der größte Feind der Hepburns sitzt, Jamie Sinclair.
Nach einem kurzen Schlagabtausch schnappt er sich Emmaline und entführt sie von ihrer eigenen Hochzeit.
Nicht ahnend, dass er sich damit eine temperamentvolle, aufmüpfige und widersprechende Plage an Land gezogen hat, will er sie als Pfand haben, denn zwischen dem Laird der Hepburns und ihm gibt es noch eine offene Rechnung ...

Teresa Medeiros ist es wieder einmal gelungen, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich habe bislang alle Bücher von ihr gelesen, die auf deutsch erschienen sind, so war es natürlich ein Muss, auch dieses zu lesen und ich wurde nicht enttäuscht.
Wieder einmal hat sie ihren Schauplatz in die schottischen Highlands verlegt.

Die Protagonisten Emmaline und Jamie sind zwei temperamentvolle Personen, die unterschiedlicher nicht sein können.
Jamie, in den Highlands aufgewachsen, wuchs bei seinem Großvater auf, da seine Eltern kurz nach seiner Geburt ermordet wurden. Die Schuld gibt er den Hepburns. Er wurde mit dem Hass der verfeindeten Clans aufgezogen.

Emmaline, eine englische Mittelstandslady, die, so denkt sie, dafür verantwortlich ist, dass ihre Familie vor Schulden nicht mehr ein noch aus weiß, wuchs behütet auf, bis sie sich in den falschen Mann verliebte, der sie nur als Spielball sah.
Emmaline, atmet im ersten Moment auf, als sie so kurz vor der Trauung mit dem Laird von Jamie entführt wird. Obwohl sie die Ehe nicht wollte, bleibt sie auch, nachdem sie sich in Jamie verliebt hat, dem Laird gegenüber loyal.
Lange kämpft sie gegen ihre Gefühle an, immer im Hinterkopf, dass sie ihre Familie ins Elend stoßen würde, wenn sie die Hochzeit nicht doch noch hinter sich bringt.

Als die beiden aufeinander treffen, prallen nicht nur zwei Welten aufeinander, sondern auch zwei völlig verschiedene Temperamente. Emma handelt impulsiv und ist unberechenbar, was Jamie zwar zur Weißglut bringt, ihn aber Emma auch näherbringt.
Die beiden liefern sich zur Freude des Lesers Wortgefechte, die einen schmunzeln lassen.

Die Autorin lässt den Leser nicht nur teilhaben an der romantischen Liebesgeschichte der beiden Protagonisten, sondern zeigt uns auch den Zusammenhalt des Clans um Jamie, der mit seinen Leuten als Anführer durch die Wälder streift. Sie stehen füreinander ein und helfen sich gegenseitig.

Die Ermordung von Jamies Eltern ist der Ursprung der Geschichte. Wie alles begann und wie die Auswirkungen sind, gibt die Autorin erst so nach und nach preis.
Das Ende bringt dann auch noch für alle Beteiligten eine Überraschung mit sich, mit der nicht zu rechnen war.

Für Teresa Medeiros-Fans ist dieses Buch natürlich wieder ein Muss, ebenso wie für Liebhaber von romantischen Romanen, die auch noch in den schottischen Highlands spielen.
Ich fühlte mich mit diesem Buch wieder sehr gut unterhalten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.