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melange
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Bonn
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Insgesamt 911 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2015
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Katze oder Maus?

Zum Inhalt:
Vor 12 Jahren blickte Linda dem Mörder ihrer Schwester kurz in die Augen. Trotzdem wurde er nie gefasst und Linda zog sich komplett von der Außenwelt zurück. Jetzt glaubt sie, den Täter in einem Fernsehjournalisten wiedererkannt zu haben und denkt sich - als inzwischen gefeierte Autorin - ein Szenario aus, ihn zu überführen. Aber nicht alles ist so, wie es scheint.... Oder doch?

Zum Cover:
Sehr mysteriös, - weder ich, noch der Mann meines Herzens weiß etwas darauf zu erkennen. Aber deshalb passt es irgendwie zu einer Geschichte um Glauben und Irrglauben.

Mein Eindruck:
Was für ein Spannungsaufbau, was für ein erzählerisches Können!
Schon der Beginn des Buchs, der sich mit Lindas Lebenssituation befasst und ihre selbstgewählte Isolation beschreibt, geht unter die Haut. Die Angst vor dem "Draußen" ist so spürbar, dass sich die Nackenhaare beim Lesen aufstellen.
Dann das vermeintliche Erkennen des Täters, die Vorbereitung auf das Interview mit dem an Kriegsschauplätzen heimischen Journalisten, das Schreiben des Buchs über den Mord an ihrer Schwester und schließlich: Das Duell zweier großartiger Hirne!
Gespiegelt wird der Aufbau durch den sich verändernden Schreibstil der Autorin. Der Schlagabtausch zwischen der Ich-Erzählerin und ihrem Gegenpart erfolgt wie ein Schusswechsel aus immer moderneren Pistolen. Zuerst ganz gemächlich, dann werden die Daumenschrauben angezogen und schließlich folgt ein Gewitter von Kugeln und Sätzen, bis weder die Protagonisten noch die Lesenden mehr wissen, was wahr und falsch, was oben und unten ist.
Danach - wie bei dem ersten Absturz in einer Achterbahn - eine kurze Phase der Findung, um zum Finale aufzusteigen, welches an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt.
Gekonnt die Idee, die Empfindungen von Linda beim Auffinden der Leiche und der folgenden Suche nach dem Täter als "Buch im Buch" einzustreuen und sich dabei der dritten Person zu bedienen. Diese Aufsicht lässt einen die Tat relativ kühl betrachten, um dann noch tiefer in das Hier und Jetzt einzutauchen.

Fazit:
Großartig, spannend und (positiv) verwirrend
5 Sterne

Bewertung vom 06.03.2015
Prammer, Theresa

Wiener Totenlieder / Carlotta Fiore Bd.1


sehr gut

Der Tod, das muss ein Wiener sein

Zum Inhalt:
An der Wiener Oper sterben die Angestellten. Schnell wird klar, dass es sich um einen Inside-Job handelt. Carlotta Fiore - Tochter einer berühmten Sängerin - und Konrad Fürst - Ex-Kriminalbeamter - werden als Statisten eingeschleust, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.


Zum Cover:
Das Riesenrad im Prater - gibt es ein klassischeres Motiv für Wien? Dazu eine wunderbare Abendstimmung, die schön das gerne einmal Morbide in der Wiener Seele spiegelt.


Mein Eindruck:
Vor allem die herrlich schrillen Personen, die sich Frau Prammer für die Mitarbeitenden der Oper ausgedacht hat, sind das Lesen des Krimis wert. Wunderbar egozentrisch bevölkern sie einen Kosmos der Selbstherrlichkeit und Borniertheit, die sich gerne in Bosheit und Abfälligkeiten gegenüber nicht Ebenbürtigen äußert. Zusätzlich überzeugt der Hintergrund, den die Autorin ihren beiden Hauptfiguren Fürst und Fiore andichtet. Bin ich sonst eher ein Feind von "gebrochenen" Ermittlern, ist hier dieser Bruch so glaubhaft und eindringlich dargestellt, dass ich mitleiden musste. Auch stören die Befindlichkeiten nicht den Erzählfluss, sondern führen dazu, dass die Geschichte ihr ganz eigenes Flair erhält. Einschübe aus der Vergangenheit eines "Mädchens" lassen früh ahnen, was für Zusammenhänge zwischen den Problemen der Ermittler bestehen; trotzdem kommt Manches zum Schluss überraschend, wenn auch folgerichtig. Schön vor allen Dingen die Klammer zum Anfang der Geschichte und die Erklärung für Einiges, was den Leser lange umtreibt. Dafür ein großes Kompliment an die Autorin. Der einzige Teil, der nicht gefällt, ist der Erzählstrang um einen One-Night-Stand Lottas und den daraus resultierenden Geschehnissen. Hier wird eine amerikanische Komponente eingefügt, die sich plötzlich in Verfolgungsjagden, brutaler Gewalt und Psycho-Spielchen äußert, die in der sonst eher beschaulichen und hochgeistigen Umgebung fehl am Platz wirken. Für mich ein Fremdkörper in einem sonst hervorragenden Krimi.


Mein Fazit:
Da Capo, Frau Prammer
4 Sterne

Bewertung vom 25.02.2015
Conrat, Arantxa

10 Gebote in Pink (eBook, ePUB)


gut

Franziskus macht’s möglich

Zum Inhalt:
Inspiriert von Papst Franziskus beschließt Josephine – genannt Josi – ihr Leben an den von ihr modifizierten 10 Geboten auszurichten. Dabei unterstützt wird sie von ihrer Freundin – Doktorin der Theologie – und „Bruder Peterle“, welcher sich als angebeteter Bekannter entpuppt.
Wenn auch nur für sechs Monate geplant, verhilft Josi das Experiment zu mehr Freude und Erfolg in Beruf und Privatleben.

Zum Titel:
Der Zusatz „in pink“ lässt auf eine unintelligente Tussi schließen. Josi mag einiges sein, aber eine dumme Tussi ist sie nicht, - trotz ihrer Vorliebe für Designerschuhe. Kurz: Mir gefällt der Titel so nicht.

Mein Eindruck:
Nicht nur der Titel verursacht bei mir leichte Schmerzen im Oberbauch. Warum müssen z.B. alle Hauptpersonen so wunderschön sein, dass „einem die Luft wegbleibt“? Vor allem dann, wenn Peter über genau die Oberflächlichkeit klagt, die sich darin äußert, dass sich zu oft nach dem äußeren Schein gerichtet wird.
Auch dass sich Josi als Josimodo – in Anlehnung an Quasimodo – bezeichnet, selbst dann, wenn ihre Umgebung praktisch im Minutentakt versichert, dass sie fantastisch aussieht, ging mir irgendwann gewaltig auf den Zeiger.
Aber die Geschichte bietet auch viel Schönes: Die Idee, Theologen fehlbar zu zeigen, ist amüsant und liebenswert umgesetzt und die Konversation per Email mit Bruder Peterle gerät lustig und lebensnah. Das finale Happyend lässt alle auf rosaroten Wölkchen (oder Pumps) wandeln und die Seitenhiebe gegen Werbewirtschaft und durch das Privatfernsehen vernebelte Zuschauer machen Spaß, obwohl - oder vielleicht auch weil - sie nicht wirklich weh tun.

Fazit:
Ein interessanter Grundgedanke in lustiger Ausführung, leider mit zu vielen Stereotypen gespickt

3 Sterne (gut)

Bewertung vom 22.02.2015
Bruder, B.

Die Gefahr des gelben Auges / Cross Worlds Bd.1


sehr gut

Spannende Unterhaltung für kleine Jungen

Zum Inhalt:
Jonas ist ein aufgeweckter und beliebter Junge, der gerne seiner Fantasie freien Lauf lässt. Deshalb denkt er an einen Tagtraum, als er plötzlich eine fremde Inselwelt erblickt. Diese entpuppt sich jedoch als real und er trifft dort den ebenfalls höchst überraschten Martis. Gemeinsam kämpfen sie gegen das Böse, welches die Heimat von Martis in Gestalt eines großen Seeungeheuers bedroht.

Cover und Illustrationen: Genial wird die Geschichte durch die Zeichnungen von Zapf belebt. So bleiben die Leser auch durch die Optik gefesselt.

Mein Eindruck: Vor allem Jungen werden von dieser Geschichte um Abenteuer, Ungeheuer, Helden, fremde Welten und echte Freundschaft gefesselt sein. Und obwohl die Gefahr sehr plastisch und aufregend geschildert wird (es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod), ist sie wohl auch für Kinderherzen in dieser Form zu ertragen, ohne schlaflose Nächte zu bescheren. Gut gefällt mir, dass der Lehrer (in Jonas normalen Leben) als Respektsperson mit Herz gezeichnet und in der Schule zwar Rivalität angesprochen wird, jedoch diese nicht in körperlicher Gewalt ausartet.
Die Geschichte in Mirfanija (Martis Welt) besitzt einen Abschluss, so dass kein Kind unbefriedigt die Buchdeckel schließen muss, aber dazu einen Ausblick auf kommende Abenteuer mit den beiden Jungen und ihren Gefährten, zu denen nicht nur Menschen, sondern auch etwas unorthodoxe Figuren wie eine kleine Drachenechse und ihre Mutter gehören.
Der Bösewicht wird erst einmal nur mit Namen genannt und lässt einen neugierig auf seine Gestalt, seine Mitstreiter und seine weiteren Schritte zur Eroberung von Mirfanija werden.
Mit einfachen Sätzen und kindgerechter Sprache hat „Cross Worlds“ das Potenzial, seine Zielgruppe an sich zu binden und auf das nächste Buch voller Vorfreude warten zu lassen. Der Preis von 8,99 Euro ist für die schöne und robuste Gestaltung des Buches angemessen und bezahlbar.

Fazit:
Große Spannung mit Identifikationsfiguren

4 Sterne

Bewertung vom 21.02.2015
Neuhaus, Nele

Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7 (Restauflage)


sehr gut

Über Bande

Zum Inhalt:
Nach einigen Morden, für die es keinerlei Motive zu geben scheint, müssen Pia Kirchhoff und ihr Chef feststellen, dass der Täter nicht die Opfer, sondern deren Angehörige bestrafen will. Im Laufe der Zeit wird deutlich, dass die Taten im Zusammenhang mit einer nicht ordnungsgemäß abgelaufenen Organspende stehen.

Zum Cover:
Ullstein hat ein schönes Design für die Krimis von Nele Neuhaus gefunden. Bläulicher Hintergrund und Blutstropfen, - da weiß man, was man vor sich hat. Leider fehlt der Bezug dieses Covers zu der Krimihandlung.

Mein Eindruck:
Obwohl der Lesende sehr früh mit den Gedanken des Mörders konfrontiert wird, schafft es die Autorin, einen lange im Dunkeln tappen zu lassen, indem sie mehrere Personen als mögliche Täter aufbaut. Bei der Erschaffung ihres Figuren-Kreises tut sie jedoch fast des Guten zu viel - besonders im Bereich der (möglichen) Opfer. Wegen der vielen Namen und Personen beginnt man, den Überblick zu verlieren. Der Spannung des Krimis hätte es nicht geschadet, wenn die auftauchende "Todesliste" etwas kürzer ausgefallen wäre.
Gut gefällt, dass das Privatleben der Ermittler zwar stattfindet, die Krimihandlung jedoch nicht stört. Allerdings finde ich insbesondere die Idee, eine Hochzeitsreise sausen zu lassen, um seiner Arbeit nachzugehen, absolut absurd und unglaubwürdig und zwar egal, wie sehr man mit seinem Beruf "verheiratet" ist. Möglicherweise wird auch der kritische Umgang mit dem Thema "Organspende" Frau Neuhaus nicht nur positive Kritiken einbringen. Andererseits ist eine differenzierte Sicht darauf - und diese bietet die Autorin mit der Beleuchtung aller Seiten - besser, als immer nur eine Position dazu zu hören bzw. zu lesen.

Das Buch liest sich sehr flüssig, die Figuren sind ausführlich dargestellt und gut getroffen. Man kann sich amüsieren, mitfühlen, hoffen und bangen.

Fazit:
Ein bisschen zu viele Personen, aber eine neue Version eines Rachefeldzugs und damit hochgradig interessant zu lesen

Bewertung vom 08.02.2015
Anwander, Berndt;Vierich, Thomas A.

Praterglück


weniger gut

Bruderliebe

Zum Inhalt:
Zwei Halbbrüder – ein Wiener und ein Berliner – teilen sich nicht nur die (verstorbene) Mutter, sondern übernehmen von der gemeinsamen Tante Herta deren Imbissstand – das „Praterglück“.
Da die gegenseitig empfundene Liebe nicht besonders groß ist, korrespondieren Paul und Balthasar nicht persönlich, sonder per Zettel, SMS oder Mail. Nach einer Weile geraten die Brüder mit vielen dubiosen und halbseidenen Typen in Kontakt und dadurch in große Schwierigkeiten.

Zum Cover:
Wie der Inhalt sehr unkonventionell gestaltet mit einigen Elementen, die deutlich für „Imbiss“ stehen und durch die strahlende Farbe ein Hingucker.

Mein Eindruck:
Zwei Autoren (ein Österreicher und ein Deutscher) lassen zwei etwa fünfzigjährige Halbbrüder ihre Hassliebe ausleben. Das tun diese im Dialekt und mit allem, was es an Schimpfwörtern in beiden Sprachen zu holen gibt. Zwischendurch werden Ablebefantasien in Bezug auf Tante Herta durchdiskutiert und vor diversen östlichen Gangstergruppen geflüchtet.
Das ganze Buch ist rassistisch, ordinär, boshaft und wiederholt sich ständig. Dadurch bekommt man das Gefühl, sich im Kreis zu drehen bzw. knietief in übelriechender „Eitriger“ (Käsekrainer) mit Currysauce zu waten.
Gut, einige Teile verführen zum Schmunzeln, z.B. wenn Bruder Paul auf der Flucht vor Polizei und allen möglichen Osteuropäern mit immer anderen Email-Adressen Mails von immer anderen Orten verschickt und die Panik Pauls durch den Stakkato-Stil der Nachrichten greifbar wird. Irgendwie ist es auch schön, zu lesen, wie Paul und Balthasar sich bei allem Ärger, Kontakten mit der Polizei, handfesten Auseinandersetzungen mit den Gangstern, Plänkeleien mit Tante Herta und Liebeleien mit dem Aushilfspersonal doch einander annähern.
Dennoch fehlt dieser Krimigroteske fast alles außer schlechtem Stil: Sie ist nicht witzig genug für eine Groteske und nicht spannend genug für einen Krimi.

Fazit:
Zwei Autoren, zwei Brüder, zwei Welten, zwei Punkte

Bewertung vom 01.02.2015
Jung, Pea

Superheld fürs Leben gesucht (eBook, ePUB)


sehr gut

Deutsch-Russische Freundschaft

Zum Inhalt:
Jonas, der 11jährige Sohn von Jennifer, möchte, dass das Vereinsheim seines Dorfes restauriert wird und schreibt deshalb an den Besitzer in Moskau. Jennifer selbst ist noch sehr jung. Sie leitet die Kindergruppe des Fußballvereins und verbirgt ihr Äußeres hinter Männerkleidung und ihr Inneres hinter einer gehörigen Portion Schroffheit. Der russische Geschäftsmann schickt Philja, um sich ein Bild von der Situation zu machen und Philja nutzt die Gelegenheit, die deutsch-russische Freundschaft auf eine sehr private Weise zu fördern.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist wie konventionelle Pop-Musik. Man kennt die Melodie, kann in kürzester Zeit mitsingen und kurz vor Schluss gibt es immer eine Strophe, die aus der Reihe fällt. Und wie es bei Pop-Musik gute und schlechte Stücke gibt, gibt es gute und schlechte Liebesromane. „Superheld fürs Leben gesucht“ gehört für mich zu den guten Romanen. Frau Jung schafft es, den ewig gleichen Harmonien und Dissonanzen ein paar neue Töne zur Seite zu stellen. Jennifer z.B. ist weder die übliche Witwe oder verlassene Frau, sondern ganz jung von einem One-Night-Stand geschwängert worden. Trotz des gewachsenen Panzers, der dem Spott der Erwachsenen geschuldet ist, wird sie von den Kindern des Ortes geliebt. Jennifer vermag sich weiterzuentwickeln und die Pseudo-Härte durch echtes Durchsetzungsvermögen zu ersetzen.
Glücklicherweise beherrscht die Autorin zusätzlich die Fähigkeit, ihre manchmal sehr emotionale und traurige Geschichte mit einer guten Portion Humor zu würzen und dadurch den Leserinnen neben echten Tränen zusätzlich welche des Lachens ins Gesicht zu zaubern.
So entsteht ein hübscher Feierabend-Roman für die gestresste Leserin mit genau so viel Tiefgang, wie man zu dieser Zeit benötigt. Nicht zu seicht, aber auch keine Gefahr in Schwermut und Tiefen zu ertrinken.

Fazit:
Leicht, bekömmlich und zauberhaft

4 Sterne

Bewertung vom 27.01.2015
Winter, Judith

Lotusblut / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.2


ausgezeichnet

Gier

Zum Inhalt:
Nach der Entführung eines chinesischen Mädchens werden die Entführer – ein Unternehmerehepaar – von einem ehemaligen Fremdenlegionär mit Drachentätowierung ermordet. Das Mädchen verschwindet und wird nach seinem Wiederauftauchen auf eine sehr dubiose Weise von seinen Adoptiveltern zurückverlangt, die keinerlei Interesse an der Aufklärung des Verbrechens zu haben scheinen. Zum großen Verdruss des ermittelnden Frauenteams Zhou (chinesische Wurzeln, kaltblütig) und Capelli (sizilianische Abstammung, heißblütig) schaltet sich das BKA ein und verlangt immer dringlicher Zurückhaltung bis hin zum Werfen von Knüppeln zwischen die Pumps und Anordnung von Beurlaubung durch den Leiter der Mordkommission.

Zum Cover:
Ein typisches Thriller-Motiv, - Insekt mit Blutstropfen. Das hat zwar überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun (Hallo Verlag, - wie wäre es z.B. mit einer Tätowierung eines Drachen?), hat aber auf dem Tisch der Buchhandlung eine unbedingte Signalwirkung für den Leser mit Blutdurst.

Mein Eindruck:
Der perfekte Thriller: Interessante Opfer und Verdächtige, ein Motiv, das im Dunkeln liegt, ein Ermittlerteam mit menschlicher Tiefe und dazu Kompetenzgerangel, Fremdenlegion, Hochfinanz und vor allem grenzenlose Gier, die über Leichen geht.
Von Beginn an hält die Autorin die Spannungsschraube hart auf Anschlag, ohne den Lesern zwischendurch auch nur ein kleines Durchatmen zu gönnen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Perspektivwechsel, die immer am Puls der Geschichte sind. Außerdem hat Frau Winter ein unkonventionelles Ermittlerteam kreiert, welches verschiedene Temperamente, Familienhintergründe und Probleme beinhaltet und ganz nebenbei Vergangenheitsbewältigung betreibt. Aber auf eine Art und Weise, die nicht nervt, sondern Spaß macht. Es ist sehr schön, eine Geschichte zu lesen, die sich hauptsächlich um die Aufklärung des Falls dreht, den Hintergrund der Beamten nicht zum Selbstzweck ausweidet und dazu eine Auflösung bietet, die überraschend und trotzdem stimmig ist.

Fazit:
Ein feines Stück spannende Unterhaltung

5 Sterne