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melange
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Bonn
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Insgesamt 903 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2015
Jung, Pea

Superheld fürs Leben gesucht (eBook, ePUB)


sehr gut

Deutsch-Russische Freundschaft

Zum Inhalt:
Jonas, der 11jährige Sohn von Jennifer, möchte, dass das Vereinsheim seines Dorfes restauriert wird und schreibt deshalb an den Besitzer in Moskau. Jennifer selbst ist noch sehr jung. Sie leitet die Kindergruppe des Fußballvereins und verbirgt ihr Äußeres hinter Männerkleidung und ihr Inneres hinter einer gehörigen Portion Schroffheit. Der russische Geschäftsmann schickt Philja, um sich ein Bild von der Situation zu machen und Philja nutzt die Gelegenheit, die deutsch-russische Freundschaft auf eine sehr private Weise zu fördern.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist wie konventionelle Pop-Musik. Man kennt die Melodie, kann in kürzester Zeit mitsingen und kurz vor Schluss gibt es immer eine Strophe, die aus der Reihe fällt. Und wie es bei Pop-Musik gute und schlechte Stücke gibt, gibt es gute und schlechte Liebesromane. „Superheld fürs Leben gesucht“ gehört für mich zu den guten Romanen. Frau Jung schafft es, den ewig gleichen Harmonien und Dissonanzen ein paar neue Töne zur Seite zu stellen. Jennifer z.B. ist weder die übliche Witwe oder verlassene Frau, sondern ganz jung von einem One-Night-Stand geschwängert worden. Trotz des gewachsenen Panzers, der dem Spott der Erwachsenen geschuldet ist, wird sie von den Kindern des Ortes geliebt. Jennifer vermag sich weiterzuentwickeln und die Pseudo-Härte durch echtes Durchsetzungsvermögen zu ersetzen.
Glücklicherweise beherrscht die Autorin zusätzlich die Fähigkeit, ihre manchmal sehr emotionale und traurige Geschichte mit einer guten Portion Humor zu würzen und dadurch den Leserinnen neben echten Tränen zusätzlich welche des Lachens ins Gesicht zu zaubern.
So entsteht ein hübscher Feierabend-Roman für die gestresste Leserin mit genau so viel Tiefgang, wie man zu dieser Zeit benötigt. Nicht zu seicht, aber auch keine Gefahr in Schwermut und Tiefen zu ertrinken.

Fazit:
Leicht, bekömmlich und zauberhaft

4 Sterne

Bewertung vom 27.01.2015
Winter, Judith

Lotusblut / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.2


ausgezeichnet

Gier

Zum Inhalt:
Nach der Entführung eines chinesischen Mädchens werden die Entführer – ein Unternehmerehepaar – von einem ehemaligen Fremdenlegionär mit Drachentätowierung ermordet. Das Mädchen verschwindet und wird nach seinem Wiederauftauchen auf eine sehr dubiose Weise von seinen Adoptiveltern zurückverlangt, die keinerlei Interesse an der Aufklärung des Verbrechens zu haben scheinen. Zum großen Verdruss des ermittelnden Frauenteams Zhou (chinesische Wurzeln, kaltblütig) und Capelli (sizilianische Abstammung, heißblütig) schaltet sich das BKA ein und verlangt immer dringlicher Zurückhaltung bis hin zum Werfen von Knüppeln zwischen die Pumps und Anordnung von Beurlaubung durch den Leiter der Mordkommission.

Zum Cover:
Ein typisches Thriller-Motiv, - Insekt mit Blutstropfen. Das hat zwar überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun (Hallo Verlag, - wie wäre es z.B. mit einer Tätowierung eines Drachen?), hat aber auf dem Tisch der Buchhandlung eine unbedingte Signalwirkung für den Leser mit Blutdurst.

Mein Eindruck:
Der perfekte Thriller: Interessante Opfer und Verdächtige, ein Motiv, das im Dunkeln liegt, ein Ermittlerteam mit menschlicher Tiefe und dazu Kompetenzgerangel, Fremdenlegion, Hochfinanz und vor allem grenzenlose Gier, die über Leichen geht.
Von Beginn an hält die Autorin die Spannungsschraube hart auf Anschlag, ohne den Lesern zwischendurch auch nur ein kleines Durchatmen zu gönnen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Perspektivwechsel, die immer am Puls der Geschichte sind. Außerdem hat Frau Winter ein unkonventionelles Ermittlerteam kreiert, welches verschiedene Temperamente, Familienhintergründe und Probleme beinhaltet und ganz nebenbei Vergangenheitsbewältigung betreibt. Aber auf eine Art und Weise, die nicht nervt, sondern Spaß macht. Es ist sehr schön, eine Geschichte zu lesen, die sich hauptsächlich um die Aufklärung des Falls dreht, den Hintergrund der Beamten nicht zum Selbstzweck ausweidet und dazu eine Auflösung bietet, die überraschend und trotzdem stimmig ist.

Fazit:
Ein feines Stück spannende Unterhaltung

5 Sterne

Bewertung vom 27.01.2015
Nesbø, Jo

Der Sohn


sehr gut

Racheengel

Zum Inhalt:
Der Vater ein korrupter Polizist, der sich umgebracht hat; die Mutter danach zerbrochen und an Alkohol und Drogen gestorben, - was soll das Leben für einen Jugendlichen dann noch bieten? Sonny hat sich fallen lassen, nimmt Drogen, sitzt im Knast, erteilt dort die Absolution und gesteht aus lauter Gefälligkeit (und für Heroin bis ans Ende seiner Zeit im Knast) zwei Morde.
Aber dann erfährt er, dass das Geständnis seines Vaters erzwungen und dieser ermordet wurde. Sonny bricht aus dem Gefängnis aus und nimmt Rache an all denen, die für diesen und die von ihm gestandenen Morde verantwortlich sind.

Mein Eindruck:
Eine fast schon religiös anmutende Geschichte um einen Menschen auf einem Feldzug, der durch sein freundliches und höfliches Wesen dafür sorgt, dass andere Menschen ihn unterstützen, obwohl sie um seine Person wissen und sich dadurch selbst in Gefahr bringen.
Leider ist dieser Punkt jedoch ein gewisses Manko der Geschichte: Ist es wirklich glaubwürdig, dass ein mehrfacher Mörder geschätzt und geschützt wird, weil er „bitte“ und „danke“ beherrscht und seine Mitmenschen nicht ausplündert, sondern anlächelt? Nichtsdestotrotz muss man Nesbo ein großes Kompliment für seine Fähigkeit machen, Sonny so positiv und sympathisch zu zeichnen, dass die Leserschaft mit ihm fühlt und hofft, dass er die bösen Buben zur Strecke bringt, nicht rückfällig wird, das Mädchen bekommt und mit ihm glücklich bis ans Ende seiner Tage lebt.
Die sonstigen Figuren (bis auf die ganz bösen Bösen) zeichnet eine Vielschichtigkeit des Charakters aus, die bei Thrillern eher selten ist. Abgesehen von den Personen bietet der Plot einige wirklich überraschenden Wendungen und unterhält bis zum offiziellen Ende. Nur den Epilog hätte Nesbo sich sparen sollen, - da wird es des Guten doch ein bisschen zu viel.

Fazit:
Spannende, wenn auch unrealistische Geschichte mit klarer Botschaft: Wer Gutes tut, dem wird Gutes getan, - mit dem Bösen verhält es sich ebenso!

4 Sterne

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2015
Brian, Kate

Shadowlands


gut

Wenn ein Ende die Story zerstört

Zum Inhalt:
Rory entkommt einem Serienkiller. Da dieser nicht nur gewieft, sondern auch dafür bekannt ist, seine Opfer bei fehlgeschlagenem ersten Versuch weiterhin zu attackieren, wird sie mitsamt ihrer Familie in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen und mit neuem Namen und Geschichte versehen. Aber Steven Nell lässt nicht locker und spürt sie auf.

Cover und Titel:
Schön bedrohlich mit Gewitterstimmung und Dunkelheit. Eigentlich fehlen nur noch die Nebelschwaden für die perfekte Gruselstimmung.

Mein Eindruck:
Ein absoluter Pageturner bis zu Seite 299 und dann kommt - mit einem Paukenschlag - die letzte Seite mit dem letzten Satz und ich hätte in das Buch beißen können vor lauter Ärger. Wenn die Autorin so einen Twist wählt, hätte sie trotzdem noch einige Punkte der Handlung klären müssen, aber das versäumt sie komplett. Warum wer wann wieso so und nicht anders gehandelt hat, erschließt sich nämlich nicht einfach so. Da 300 Seiten für eine Geschichte sowieso nicht üppig sind, wären 20 weitere mit inhaltlicher Hilfestellung für die lesende Gemeinde nicht nur schön, sondern absolut angebracht gewesen.
Vielleicht wäre ich gnädiger, wenn das Buch mir bis zu dieser Stelle nicht wirklich gut gefallen hätte. Spannungsaufbau, Charakterentwicklung der Figuren, Beschreibung der Insel, alles gelingt der Autorin perfekt und großartig. Aber - wie schon einmal ein Prüfer zu mir sagte - der Anfang und das Ende müssen sitzen, dann verzeihen wir im Mittelteil schon einmal einen Fehler.
Hier ist der Anfang spitze, die Mitte gut bis großartig, aber das Ende eine Zumutung.
Deshalb nur 3 Sterne (mit Trauer im Blick)

Noch eine Anmerkung: Ich finde die Zielgruppe "ab 14" etwas zu jung gewählt. Viele Teile des Buches sind sehr drastisch in ihren Gewaltdarstellungen und ich würde "ab 16" als angebracht erachten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2014
Harvey, Alyxandra

Eiskalter Atem


gut

Junghexenträume

Zum Inhalt:
Die drei Cousinen Emma, Gretchen und Penelope erfahren als Debütantinnen, dass sie vom uralten Hexengeschlecht der Lovecrafts abstammen und magische Kräfte besitzen. Besonders Emma, der zusätzlich ein Geweih wächst, erregt die Aufmerksamkeit der Bewahrer – einer Art Hexenpolizei – da sie als Mordverdächtige nach dem Fund einer toten Hexe gilt. Um sie zu schulen und zu überwachen, muss Emma einem Hexeninternat beitreten. Die Morde an Hexen hören jedoch nicht auf und gemeinsam mit ihren Cousinen, ihrer großen Liebe Cormac und Marie – einer Herumtreiberin – muss sich Emma ihrer Vergangenheit stellen, um die Zukunft zu sichern.
Zum Cover:
Hübsch eisig, leider fehlt das Mörderische, da der eiskalte Atem zum Tode führt und dafür wirkt die Dame auf dem Titel zu gut gelaunt.
Mein Eindruck:
Wenn man von einigen Schlampereien im Lektorat absieht (Bsp.: Seite 227 „Augenblicklich begann es an zu regnen“), die den Lesefluss stocken lassen, ist „Eiskalter Atem“ sehr flüssig und spannend geschrieben. Gruselige und romantische Teile halten sich gekonnt die Waage, die Figuren sind plastisch gezeichnet, so dass Haupt- und Nebenpersonal gut vor dem geistigen Auge erscheinen. Der Autorin ist es gelungen, einen ganzen Hexenkosmos mit der in die Zeit passenden viktorianischen Blasiertheit darzustellen, wobei sie sich ziemlich deutlich bei anderen Schriftstellern bedient. Bei dem Koboldmarkt denkt man an Rowlings Winkelgasse, bei den „Vertrauten“ (tierische Seelenverwandte) an Pullmans „Goldenen Kompass“. Jedoch gefällt bei Harveys Zeichnung der Charaktere, dass selbst die mordende Person mit positiven Eigenschaften ausgestattet ist und deren Beweggründe für den Lesenden plausibel und nachvollziehbar sind und nicht nur aus schierem Blutdurst bestehen. Zwar gibt es ein Happy End, dieses ist jedoch nicht das totale „Friede-Freude-Eierkuchen“ und die Ankündigung eines weiteren Romans, der die nächste Cousine in den Mittelpunkt stellt, lässt die Zielgruppe strahlen.

Fazit:
Ein Treffer für weibliche Teenager mit einigem Identifikationspotenzial

3 Sterne

Bewertung vom 25.12.2014
Nicolaisen, Gea

Zündstoff (eBook, ePUB)


weniger gut

Norddeutsche Sturköpfe

Zum Inhalt:
Fenja hat sich aus unerfüllter Liebe zu Ragnar umgebracht. Ihre Freundin Lucie lernt auf der Beerdigung diesen und zusätzlich Malte kennen, der seinerseits sehr in Fenja verliebt war. Zu dritt versuchen Lucie und die beiden ehemaligen Schulfreunde aber jetzt miteinander verfeindeten Männer die Umstände um Fenjas Tod und die momentan in Schleswig stattfindenden (nicht nur leeren) Bombendrohungen zu ergründen und aufzuklären.

Mein Eindruck:
Besonders gut gefällt die Wahl des Standorts der Geschichte in Deutschlands Norden. Man merkt die große Liebe, die die Autorin für das kleinstädtische Leben dort empfindet, auch wenn moderne Elemente in der Architektur Einzug finden, die Frau Nicolaisen wohl nicht immer gutheißt.
Leider kann der Krimi selbst nicht mit der schönen und abwechslungsreichen Umgebung nicht mithalten. Das liegt zu einem guten Teil am (Haupt-)Personal. Lucie redet bzw. denkt andauernd an ihre High Heels und trägt diese auch bei den unmöglichsten Gelegenheiten, Malte (romantischer Held Nr. 1) agiert so vernagelt, dass man sich fragt, wie diese Type es ohne Rundumsicht fast zum Bankdirektor gebracht haben soll und Ragnar (romantischer Held Nr. 2) handelt so indifferent, dass seine Geradlinigkeit in Geschäftsdingen seltsam anmutet. Die Nebenfiguren bleiben komplett blass und der Mord passiert quasi nebenbei und ohne größeren Aufruhr beim Leser zu verursachen. Auch ein Gefühl der Panik bei den doch reichlichen Bombendrohungen bleibt total aus. Außerdem mag ich nicht, wenn Straftaten inzwischen als völlig normal angesehen werden: Einbruch, Erpressung, Nötigung, egal, Hauptsache für einen guten Zweck. Einem Heimatkrimi könnte man das alles ja verzeihen, wenn wenigstens ein gutes Pfund Humor zwischen den Buchdeckeln zu finden wäre. Leider, leider hat ein E-Book keine Deckel und möglicherweise diesem Umstand geschuldet fehlt der Witz vollständig.

Fazit:
Viel Liebe zur Umgebung, zu wenig zu den handelnden Personen.

2 Sterne

Bewertung vom 25.12.2014
Malane, Donna

Dunkler als der Tod / Privatermittlerin Diane Rowe Bd.1


gut

Schatten der Vergangenheit

Inhalt:
Die Ermittlerin Karen erhält einen Auftrag durch die Ex-Inhaftierte Karen. Diese saß wegen Mordes an ihrem Sohn sieben Jahre im Gefängnis und möchte jetzt über die Lebensumstände ihrer Tochter Sunny informiert werden. Sunny hat damals den Anschlag überlebt und lebt nun bei Karens Ex-Mann und dessen neuer Frau.
Diane hat zwar selber genügend Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, nimmt den Auftrag der vermögenden Karen jedoch an. Sie schafft es, ein Treffen zwischen Mutter und Tochter zu arrangieren, da Karen kurz vorher ermordet wird, findet die angestrebte Zusammenkunft nicht statt. Durch diesen tragischen Umstand fühlt sich Diane verpflichtet, tiefer zu graben, Sunny weiterhin zu beobachten und letztendlich Karens Tod aufzuklären.

Cover:
Geheimnisvoll, wässrig und ruhig, - aber unter der Oberfläche könnte viel verborgen sein. Dieser Titel ist sehr schön sinnbildlich gewählt.

Mein Eindruck:
Dieses Buch punktet erst nach einer Weile. Erstens lässt sich die Autorin fast zu viel Zeit mit der Einführung ihrer Ermittlerin und deren Macken im Zusammenleben mit Männern (inklusive Begründung). Zweitens gerät das erste Teilstück von Sunnys Darstellung der Tat und der Tage danach nicht unbedingt altersgerecht. Beispiel: Dicke Wolken wie Pilzwolken von Atombomben, - so denkt nie und nimmer eine Siebenjährige.
Glücklicherweise besinnt sich Frau Malane relativ schnell auf ihren wirklich clever konstruierten Fall um die ermordete Mörderin, zu dem sie noch sehr geschickt einige Nebenstränge fügt. Die gute Geschichte mit unerwarteter, aber plausibler Auflösung hält die Leser bei der Stange und lässt wünschen, dass noch weitere Fälle den Weg aus Neuseeland nach Deutschland finden. Dann aber gerne mit weniger Darstellung der Probleme der Ermittlerin und etwas mehr Aufwand bei der Zeichnung der Figuren. Diese bleiben etwas zu diffus und fallen gegen den Plot ab.

Fazit: Gute Handlung, leider zu wenig Sicht auf die meisten handelnden Personen.

3 Sterne

Bewertung vom 06.12.2014
Löhnig, Inge

Mörderkind


gut

Niedere Beweggründe

Zum Inhalt:
Fiona erhält durch einen Rettungssanitäter, dem sie später den Spitznamen "Darcy" verpasst, die Nachricht, dass ihr Vater im Angesicht des Todes den Mord an seiner Geliebten bestritt, dessentwegen er eine lange Haftstrafe verbüßt hatte. Nach anfänglichen großen Zweifeln beschließt sie, den Vorgängen von vor 19 Jahren auf den Grund zu gehen und wird dabei von Darcy unterstützt.

Zum Cover:
Ein blutiger Schmetterling, - bitte schön: Was soll das? Ich finde es immer wieder ärgerlich, wenn ein Titelbild überhaupt nichts mit dem Inhalt zwischen den Buchdeckeln zu tun hat und nur durch das Design auf das Genre "gut abgehangen" schließen lässt.

Mein Eindruck ist zweigeteilt. Einerseits hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen. Auf zwei (groben) Zeitebenen werden die Geschehnisse von vor 19 Jahren und zu heutiger Zeit geschildert und mit dem Handeln der agierenden Personen vermischt. Motive und Beweggründe fast aller Protagonisten sind dabei plausibel, nachvollziehbar und äußerst plastisch dargestellt. Leider fällt aber gerade das Hauptpaar Fiona und Darcy aus diesem eigentlich wohlgeformten Rahmen. Fiona agiert immer noch wie ein siebenjähriges und dabei ziemlich verzogenes Gör und nicht wie eine erwachsene Frau, Darcy ist zu schön, gut und ehrenhaft um wahr zu sein und hält sich länger als nötig mit diesem unsäglichen Weibsstück auf. Außerdem kann ich nicht glauben, dass es in der heutigen Zeit noch Eltern geben soll, die ihr Kind kein Abi machen lassen, weil ein minderer Abschluss reicht. Ähnlich unwahrscheinlich ist, dass ohne moralische Skrupel eine Straftat nach der anderen begangen wird und sogar eine Tote keinerlei Nachdenken außerhalb schierer Egozentrik bewirkt. Das ist alles viel zu dick aufgetragen und zerstört den Gesamteindruck einer sehr clever konstruierten Gemengelage von Rachsucht, Bosheit, Neid und Verzweiflung.

Fazit:
Ein guter Plot mit schauderhaften und unglaubwürdigen Hauptpersonen

Insgesamt 3 Sterne