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Hornita
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Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 836 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2022
Koppelstätter, Lenz

Bei den Tannen / Commissario Grauner Bd.7


ausgezeichnet

Mystisches Südtirol – Passender Kriminalfall für ein ausgefallenes Setting;
Da ich den Autor und die Reihe um das Ermittlerteam von Commissario Grauner noch nicht kannte, war ich sehr neugierig und wurde nicht enttäuscht. Dies ist bereits der siebte Fall und er lässt sich problemlos lesen, ohne die vorherigen sechs zu kennen. Die Atmosphäre der Ermittlungen in einem Südtiroler Tal wird gekonnt wiedergegeben und ich fühlte mich direkt dorthin versetzt. Das Lebensgefühl habe ich sofort verstanden, ohne dass es ausufernd beschrieben wird – die Mischung passt einfach. Auch die Dynamik zwischen den Personen in ländlicher Umgebung und ihre Abhängigkeit voneinander wird stimmig und glaubhaft wiedergegeben. Durch die wechselnden Erzählperspektiven ist man als Leser immer auf dem Laufenden und kann mitfiebern. Die Geschichte Südtiroler Hexenverfolgung wird geschickt mit dem aktuellen Fall verwoben und dieser wird am Ende befriedigend gelöst. Der Schreibstil ist einwandfrei, es gibt lange, dennoch übersichtliche Sätze. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde die ersten sechs Bücher noch nachholen!

Bewertung vom 24.05.2022
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


sehr gut

Unheimliche Familiengeschichte;
Die Geschichte wird aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven aus der Sicht von Eleanor erzählt, die immer mehr über ihre Familiengeschichte herausfindet während sie den geerbten Gutshof zum ersten Mal besucht. Die relativ kurzen Kapitel werden immer wieder von alten Tagebucheinträgen eines Dienstmädchens unterbrochen, dass vor über 50 Jahren auf dem Gutshof Solhöga gelebt und gearbeitet hat. So bewegen sich beide Erzählungen aufeinander zu und schließen immer weitere Lücken. Durch die wechselnden Perspektiven bleibt die Geschichte abwechslungsreich. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Ich hatte dein Eindruck, das Werk einer erfahrenen Autorin vor mir zu haben. Mir hat das Buch gut gefallen, die unheimliche Familiengeschichte wird am Ende glaubhaft und befriedigend aufgelöst. Trotzdem hätte es für meinen Geschmack etwas spannender sein können. Insgesamt ein solider Thriller.

Bewertung vom 18.05.2022
Müller, Titus

Das zweite Geheimnis / Die Spionin Bd.2


ausgezeichnet

Gelungener Roman über deutsch-deutsche Spionage;
Das erste Buch um Ria Nachtmann habe ich (noch) nicht gelesen, aber das war überhaupt kein Problem. Von Anfang an bin ich gut ins Geschehen und in die Zeit in den 1970ern reingekommen und war sofort gefesselt. Der Roman ist sehr gut und spannend geschrieben und durch die wechselnden Erzählperspektiven habe ich alle Hauptpersonen schnell kennengelernt. Es werden gekonnt historische Fakten mit der individuellen Geschichte um Ria verwoben. Das Buch wurde gründlich recherchiert und deckt sich mit meine eigenen Erinnerungen an den Kalten Krieg. Die Details über das analoge Spionage-Leben fand ich sehr unterhaltsam und interessant. Auch die beklemmende Atmosphäre bei dauernder Angst vor Überwachung und Bespitzelung ist gekonnt wiedergegeben, ebenso wie die Qual der Gewissensentscheidungen, die jeder einzelne für sich treffen musste. Das Ende ist spannend und befriedigend und lässt genügend Raum, um Lust auf den dritten Teil zu haben. Sehr gelungen!

Bewertung vom 14.05.2022
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


ausgezeichnet

Klassischer Kriminalfall in Österlen;
Das Cover und der Klappentext haben die Anmutung von „Cosy Crime“, für mich ist es ein ganz klassischer Krimi in der Manier von Agatha Christie, der durch gründliche Ermittlungsarbeit gelöst wird. Den Schreibstil fand ich sehr gelungen mit viel Sprachwitz, ohne übertrieben zu sein. Ich konnte das Buch flüssig und schnell lesen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, als Leser erfährt man die Auflösung erst am Ende mit den Ermittlern, so dass es bis zum Schluß spannend bleibt. Die beiden Kommissare Tove und Peter sind sehr sympathisch beschrieben und ihre Eigenheiten sind für mich durchaus glaubhaft. Das Setting in Südschweden hat einen ganz eigenen Charme und die typische Charakteristik von Land und Leuten wird gekonnt eingebaut ohne zuviel zu sein oder künstlich zu wirken. Für mich war es eine runde Sache mit einem glaubwürdigen Plot und ich war einige Stunden sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 11.05.2022
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


ausgezeichnet

Magisches Sommerfeeling;
Auf einem alten Campingplatz treffen sich mehr oder wenig zufällig einige Personen, die in ihrem Leben vor etwas davonlaufen, einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben oder aus anderen Gründen nicht ganz mit sich im Reinen sind. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und die Charaktere von Lale, Chris, Gustav, usw. werden dadurch sehr gut getroffen. Die Personen werden sehr sympathisch mit ihren Eigenheiten dargestellt und es entwickelt sich plausibel und glaubhaft ein unglaublicher Zusammenhalt unter ihnen. Der Charme eines unbeschwerten Sommers wird toll beschrieben und ich fühlte mich beim Lesen leicht und frei. In manchen Passagen habe ich so mit den Figuren mitgefiebert, dass ich ihnen am liebsten etwas zugerufen hätte. Die Kurzbeschreibung ist nicht falsch, hatte mich aber nicht richtig abgeholt. Ich bin froh, dass ich das Buch trotzdem gelesen habe. Es hat mich angenehm überrascht und ist eine Empfehlung wert!

Bewertung vom 07.05.2022
Humberg, Christian

Mörderische Brise / Pfarrerin Clara Clüver Bd.1


ausgezeichnet

Atmosphärischer Krimi ;
Der Schreibstil ist sehr angenehm und hat mir von Anfang an gut gefallen, vor allem der unterschwellige Humor ist sehr unterhaltsam. Die Atmosphäre an der Ostseeküste in den verschiedenen Orten wird sehr treffend und liebevoll wiedergegeben, ohne zu viel zu sein oder platt zu wirken. Die Hauptfiguren werden sympathisch dargestellt und gut “gezeichnet” ohne übertrieben zu sein, wie es gelegentlich bei Regionenkrimis vorkommt. Die Pastorin ist eine erfrischend moderne Person, die Religiöses selten bemüht und gut in die aktuelle Zeit passt. Der Fall wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert und entwickelt sich eher nebenher, da die Pastorin und ihre Freundinnen nicht über die gleichen Informationen wie die Polizei verfügen. Das wird glaubhaft dargestellt und sie schaffen es trotzdem, an Informationen zu kommen und den Fall aufzuklären. Mich hat vor allem der Schreibstil überzeugt und ich war jederzeit gut unterhalten.

Bewertung vom 07.05.2022
James, Peter

Picture You Dead (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Always a pleasure;
The 18th case for Roy Grace is a successful mix of a cold case review and present investigations. It revolves around art theft, art dealers, eccentric collectors and gives a deep insight into the arts scene. The plot is developed well and believably and skillfully brought together. What I always like about Peter James is how the respective case and the superordinate private events of the investigators complement each other without the private taking up too much space. He is a master of his craft and the quality of the thrillers does not diminish even with the 18th case. You often learn about the characters' (family) history and other background information, which is why their thoughts and actions come across so believably. The police activities were well and thoroughly researched. Another very successful case for Roy Grace and his team, which you can easily read if you don't know the previous books.

Bewertung vom 02.05.2022
Ewan, C.M.

Das Ferienhaus - Und du denkst, du bist sicher


ausgezeichnet

Extrem spannend;
Zu Beginn des Buches lernt man die Familie mit ihrer traurigen Vorgeschichte kennen und begibt sich dann mit auf den Urlaub ins tolle Ferienhaus. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht des Familienvaters Tom erzählt und nimmt mit dem nächtlichen Einbruch ins Ferienhaus richtig Fahrt auf. Innerhalb dieser Nacht passiert so viel und dreht sich die Lage so oft, dass man beim Lesen direkt außer Atem ist. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich konnte und wollte mit dem Lesen nicht aufhören. Die Handlung ist sehr spannend und wird durch sehr kurze Rückblenden aus der Sicht des Sohnes ergänzt. Sehr lange weiß man nicht, wie alles zusammenhängt, es ist aber kohärent und glaubhaft beschrieben und wird gekonnt mit der Handlung entwickelt. Am Ende klärt sich alles auf, was ich als sehr befriedigend empfunden haben. Insgesamt ein gelungener, sehr spannender Thriller.

Bewertung vom 29.04.2022
Monika Hürlimann

Mutters Lüge


sehr gut

Lebenslügen und ihre Auswirkungen;
Die Autobiografie von Monika Hürlimann ist in einem angenehmen Ton geschrieben und lässt sich gut und flüssig lesen. Mir hat zu Beginn die Beschreibung des Lebens in Polen und die Sicht auf den Westen sehr gut gefallen, das war wirklich interessant und eine Perspektive, über die ich bisher noch nichts gelesen hatte. Da das Leben passiert und keinem Spannungsbogen folgt, ist es bei einer Autobiografie sicher nicht einfach, das Geschehen immer richtig zu gewichten und den „roten Faden“ zu behalten. Mir erschienen manche Passagen recht ausführlich, an anderen Stellen wurden Dinge eher knapp geschildert, zu denen ich gerne mehr gelesen hätte. Die große Stärke des Buches ist für mich das letzte Viertel. Nach dem Tod der Mutter deckt „Marta“ deren Lebenslüge auf und es wird mit großer psychologischer Einsicht beschrieben, was das mit den Betroffenen macht und wie es die Sicht auf die Mutter und manche Situationen verändert. Die Vergangenheit wird neu gedeutet und die Art und Weise, wie die verschiedenen Personen damit umgehen, fand ich sehr ehrlich und glaubwürdig beschrieben. Das Buch macht nachdenklich und ist dennoch unterhaltsam und sehr interessant.

Bewertung vom 28.04.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


ausgezeichnet

Gelungene Mischung aus Krimi und Humor;
Wer wie ich die bisherigen Kluftinger-Krimis gelesen hat weiß, was ihn erwartet und wird nicht enttäuscht. Bei diesem Fall halten sich die Ermittlungen und die humorigen Beschreibungen von Kluftingers Culture Clashs die Waage, wodurch das Ganze glaubhaft bleibt und nicht einseitig wird. Der Kriminalfall ist interessant und stimmig und wird konsequent erzählt. Das Zusammentreffen von Kluftingers Lebenswelten mit ganz anderen oder modernen Lebenswelten wird witzig und pointiert beschrieben und ich wurde unweigerlich an ältere Verwandte erinnert. Das Buch ist auch sprachlich gut geschrieben und besonders gelungen fand ich die niederbayrischen Passagen, die ich direkt hören konnte. Für mich ist dieses Buch eine runde Sache und bis jetzt einer der besten Krimis aus der Kluftinger-Reihe. Sehr schöne Unterhaltung!