Benutzer
Benutzername: 
Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 379 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2025
Jan Cucco

TRIO INFERNALE


ausgezeichnet

Rasantes Spiel aus Rache, Macht und Geheimnissen
Ein spannender, überraschender und sehr filmreifer Thriller. Ich habe jede Seite gern gelesen!
Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Geschichte startet mit einer interessanten Auktion und entfaltet sich dann zu einem cleveren Rachefeldzug, bei dem Estelle Samedy die Fäden zieht. Der Thriller ist souverän, gefährlich und mit einer Tiefe, die mich überrascht hat. William Fox ist ein Gegenspieler, der jede Skrupellosigkeit verkörpert, während Caravage als geheimnisvoller Strippenzieher im Hintergrund für zusätzliche Spannung sorgt. Die Schauplätze, von der Karibik über den Kongo bis nach Europa, verleihen dem Buch eine internationale Dynamik, die perfekt zu der hochkarätigen Intrige passt. Besonders gefallen hat mir die Mischung aus Wirtschaftskrimi, persönlicher Vendetta und den unerwarteten Wendungen rund um Caravages Erfindung. Man merkt dem Buch die Erfahrung des Autors an. Diese Welt wirkt real, dreckig, pulsierend. Ich freue mich schon auf weitere Bücher und hoffentlich auf eine Verfilmung.

Bewertung vom 22.11.2025
Banga, Patrik

Ich war wütend auf die ganze Welt


ausgezeichnet

Radikal ehrlich und offen
Ein starkes, mutiges Buch, das den Blick öffnet und unbedingt gelesen werden sollte. Mich hat es berührt.
Dieses Buch hat mich tief bewegt und teilweise auch erschüttert. Patrik Banga erzählt seine Geschichte mit einer radikalen Offenheit, die man selten in autobiografischen Texten findet. Viele Passagen taten beim Lesen richtig weh. Nicht, weil sie übertrieben wären, sondern weil sie so ehrlich, direkt und real wirken. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie klar Banga zeigt, was es bedeutet, als Roma in Tschechien aufzuwachsen: die ständigen Demütigungen, die Gewalt, das Misstrauen von außen aber auch die Zerrissenheit im eigenen Inneren. Seine Wut ist verständlich, seine Versuche, einen Weg nach vorn zu finden, sind berührend. Und gerade die Momente, in denen er scheitert, machen die Erzählung so glaubwürdig und menschlich. Ich wusste vorher nur wenig über den Alltag der Roma in Prag, aber dieses Buch hat meinen Blick erweitert und ehrlich gesagt auch beschämt. Wie oft man wegsieht, wie schnell man urteilt, ohne die Lebensrealität anderer wirklich zu kennen. Bangas Sprache ist klar, direkt und ohne jede Schutzschicht. Gerade dadurch entsteht eine Kraft, die lange nachwirkt. Für mich ist dieses Buch nicht nur ein wichtiger Beitrag zur tschechischen Gegenwartsliteratur, sondern auch ein Appell: hinzuschauen, zuzuhören, auszuhalten und die eigenen Vorurteile zu hinterfragen. Für mich ein überraschend berührendes Buch.

Bewertung vom 22.11.2025
Black, Uli

Amokalarm


ausgezeichnet

Lässt mich nachdenklich zurück
Ein berührendes, intensives Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Und eines, das zeigt, wie wichtig Zuhören und echte Nähe sind.
Amokalarm hat mich stärker beschäftigt, als ich vorher gedacht hätte. Schon nach wenigen Kapiteln hatte ich das Gefühl, ganz dicht an H.C. dranzustehen. Ich erkannte sein Zweifeln, seine Wut, seine Sehnsucht danach, einfach verstanden zu werden. Der Roman zeigt sehr eindringlich, wie schnell ein junger Mensch zwischen Erwartungen, Trauer und Orientierungslosigkeit ins Rutschen geraten kann. Was mich besonders berührt hat, war die Verletzlichkeit hinter H.C.s Fassade. Er wirkt auf den ersten Blick stark und talentiert wie in Mathe. Und doch merkt man in jeder Zeile, wie tief die Risse gehen. Seine Versuche, Halt zu finden, und gleichzeitig die Angst, wieder enttäuscht zu werden, haben mich richtig mitgenommen. Auch Keira als Figur fand ich spannend: Sie ist nicht die „Retterin“, die man vielleicht erwarten würde, sondern jemand, der das Gefüge eher ins Wanken bringt. Das fühlt sich real an, weil Beziehungen im echten Leben eben nicht immer klar sind, sondern oft ambivalent. Der Schreibstil hat mich positiv überrascht. Er ist direkt, ehrlich und ohne künstliches Pathos. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass der Autor wirklich versteht, wie Jugendliche denken und fühlen, und wie überfordernd Schule, Familie und das eigene Innenleben manchmal werden können. Für mich ist Amokalarm kein typischer Spannungsroman, sondern ein Buch, das nachhallt. Man legt es nicht einfach zur Seite, sondern denkt darüber nach, wie viele Jugendliche sich vielleicht genauso hilflos fühlen ohne dass es jemand mitbekommt.

Bewertung vom 21.11.2025
Bartel, Dorrit

Der Äthiopier


ausgezeichnet

Genau so war es
Es ist ein so wichtiges Buch über Freiheit, Identität, Glauben, Mut und darüber, wie man immer wieder aufsteht. Mich hat vieles erinnert.
Ein intensiver, warmherziger Roman und für mich auf vielen Ebenen persönlich berührend. So habe ich oft vor mich hingemurmelt „Genau so war es“. Schon die ersten Seiten haben mich tief hineingezogen. Dorrit Bartel erzählt Adanes Lebensweg mit einer Wärme und erzählerischen Dichte, die man selten findet. Besonders angesprochen hat mich, wie Adane zwischen Kulturen, Ideologien und inneren Kämpfen seinen Weg sucht. Dass ein Mensch erst zum Christen wird, dann zum Kommunisten und schließlich alles wieder ablegt, um endlich selbst zu entscheiden, das wirkt im Buch weder widersprüchlich noch konstruiert, sondern zutiefst menschlich. Und genau hier wurde das Buch für mich sehr persönlich. Ich bin selbst ein DDR-Kind, und vieles, was im Roman beschrieben wird, kam mir erschreckend vertraut vor: die Ideologien, die Erwartungen, das Gefühl, nicht wirklich frei zu sein. Auch Adanes Erfahrung, erst später im Leben zum Glauben zu finden, hat mich an meine eigene Geschichte erinnert. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, zwischen den Zeilen meinem eigenen früheren Ich zu begegnen. Die politischen und historischen Ereignisse, die Dorrit Bartel beschreibt, in Äthiopien wie in der DDR, wirken so lebendig, weil sie sich nie wie reine Fakten anfühlen. Sie sind mit Adanes persönlichem Ringen verwoben, mit seinen Verlusten, mit seiner Sehnsucht nach einem eigenen, freien Weg. Genau das macht das Buch so stark. Ich persönlich liebe es.

Bewertung vom 21.11.2025
Flemming, Heiko

Verkohlte Balken


ausgezeichnet

Ein packender Polit-Thriller mit Herz
Für mich ist Verkohlte Balken ein Thriller, der mehr bietet als Nervenkitzel. Er ist spannend, nachdenklich und voller starker Bilder.
Schon das Cover von Verkohlte Balken hat mich sofort neugierig gemacht. Die verbrannten Holzbohlen vor dem hellen Hintergrund wirken fast wie ein Symbol für Davids Vergangenheit: dunkel, schwer, voller Schuld und doch nicht vollständig zerstört. Dieses starke Bild passt unglaublich gut zur Stimmung des Romans. Die Geschichte selbst hat mich schnell in ihren Bann gezogen. David ist eine Figur, deren innere Zerrissenheit man auf jeder Seite spürt. Er hat Fehler gemacht, er hat Schuld auf sich geladen und er weiß es. Genau diese Mischung aus Vergangenheit, Angst und Verantwortung macht ihn zu einem spannenden Protagonisten. Als er nach Südamerika zurückgerufen wird, beginnt nicht nur eine gefährliche Mission, sondern auch eine intensive Reise zu sich selbst. Besonders beeindruckt hat mich, wie der Roman Spannung, politische Themen und emotionale Tiefe miteinander verbindet. Die Situation der bolivianischen Bauern, die Konflikte, die Ungerechtigkeiten und der Mut, den die Menschen aufbringen müssen all das wirkt trotz fiktionaler Handlung sehr real und greifbar. Man merkt, dass der Autor sich von wahren Ereignissen inspirieren ließ. Was das Buch auszeichnet, ist sein moralischer Kern: Freundschaft, Loyalität, Mut und die Frage, welche Konsequenzen unsere Entscheidungen haben. Das fühlt sich weder aufgesetzt noch belehrend an, sondern sehr menschlich.

Bewertung vom 19.11.2025
Schmelzenbart, Adrian

Lilly Red Corvette


ausgezeichnet

Ein Wien-Krimi, der nachhallt
Für mich ist das ein Thriller, der mehr bietet als Blut und Spannung. Er stellt Fragen, die man auch nach dem Lesen nicht schnell vergisst.
Schon das Cover hat mich sofort gefesselt. Da ist die einsame Parkbank, die rote Rose, das Blutrot, das sich gegen das Schwarz-Weiß des Hintergrunds abhebt. Es wirkt gleichzeitig poetisch und bedrohlich und genau diese Mischung spiegelt die Atmosphäre des Romans perfekt wider. „Lilly Red Corvette“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Idee einer Serienkillerin, die Männer tötet, die Frauen Gewalt angetan haben, klingt provokant und der Autor macht daraus einen Thriller, der nicht nur spannend, sondern auch moralisch herausfordernd ist. Lilly Martens ist keine simple Rächerin, sondern eine komplexe Figur, die man gleichzeitig verstehen und fürchten kann. Genau das macht sie so unvergesslich. Auch Chefinspektorin Betty-Tulli Navratil hat mich beeindruckt. Ihr innerer Konflikt zwischen Pflicht, Gerechtigkeit und persönlicher Verletzlichkeit verleiht der Geschichte Tiefe. Besonders gelungen fand ich, wie der Roman zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Opfer, Täter, Schuld und Verlangen sein kann. Der Wiener Schmäh, der schwarze Humor und die manchmal bissige Gesellschaftskritik geben dem Krimi eine besondere Handschrift. Es ist ein düsteres Buch, aber nicht hoffnungslos, sondern eher ein Spiegel für Themen, über die viel zu oft geschwiegen wird. Und genau das macht ihn zu einem echten Highlight.

Bewertung vom 19.11.2025
Bielesch, Marga

Bindungsorientierte Erziehung als Team


ausgezeichnet

Buch für Familien
Ein warmes, ehrliches Buch, das uns als Eltern wirklich weitergebracht hat. Jetzt geben wir es an unsere schon erwachsenen Kinder weiter.
Schon das Cover hat mich abgeholt mit diesem warme Gelb, das entspannte Familienfoto und die klare Botschaft, dass es um gemeinsames Tragen von emotionaler Last geht. Genau das spiegelt den Ton des Buches wider. Er ist verständnisvoll, stärkend und voller echter Lebenserfahrung. Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass Marga Bielesch mich direkt anspricht. Sie beschreibt sehr einfühlsam, warum wir als Eltern manchmal so verschieden reagieren, wo unsere Unterschiede eigentlich herkommen und wie schnell man sich im Alltag gegenseitig nicht mehr richtig sieht. Es tat gut, zu merken, dass wir mit unseren Konflikten nicht allein sind und dass hinter vielen Reibungen nicht böser Wille steckt, sondern alte Muster und Überforderung. Besonders wertvoll fand ich, wie alltagsnah und konkret das Buch geschrieben ist. Nichts wirkt theoretisch oder abgehoben. Vieles konnte ich sofort auf unsere eigene Familiensituation übertragen und tatsächlich haben wir einige Gespräche geführt, die ohne dieses Buch wahrscheinlich nie stattgefunden hätten. Es hat uns geholfen, einander wieder mehr zuzuhören und zu verstehen, statt nur auf die anstrengenden Momente zu reagieren. Für mich ist dieses Buch wie ein freundlicher Begleiter, der nicht mit erhobenem Zeigefinger kommt, sondern mit offenen Armen. Es schenkt Erleichterung, Klarheit und das Gefühl, als Elternpaar nicht gegeneinander, sondern wieder miteinander zu arbeiten. Ein wirklich hilfreiches, warmherziges Buch, das ich anderen Eltern sehr ans Herz legen kann. Wir haben es an die eigenen großen Kinder weitergegeben.

Bewertung vom 18.11.2025
Mahr, Tom

Dradora (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Buch für alle Gefühle
Für mich ist Dradora kein bloßer Roman, sondern eine Reise, die mich länger beschäftigt hat, als ich erwartet hätte.
Ein Buch für alle Gefühle
Als ich das Cover zum ersten Mal sah, dieses gewaltige Portal, das in eine fremde, leuchtende Welt führt, hatte ich sofort das Gefühl, dass mich hier etwas erwartet, das größer ist als eine gewöhnliche Fantasygeschichte. Und genau so war es. Dradora hat mich auf eine Weise gepackt, wie ich es selten bei Dark-Fantasy oder Science-Fiction erlebe. Schon nach wenigen Seiten war ich in Cords Kopf, in seinem Zweifel, seiner Müdigkeit und seinem stillen Mut. Ich habe ihn nicht als klassischen Helden erlebt, sondern als jemanden, der mit leeren Händen vor einer neuen Welt steht und trotzdem weitergeht. Vielleicht gerade deswegen. Was mich besonders berührt hat, ist die Stimmung des Buches. Sie ist düster, existenziell, aber mit Momenten, die unerwartet warm sind. Genau die richtige Kombination. Manchmal hatte ich das Gefühl, Tom Mahr beschreibt weniger eine Welt als vielmehr ein inneres Ringen, wo es um Schuld, um Hoffnung, um Identität geht. Dradora selbst hat mich immer wieder staunen lassen: ein Ort voller Rauheit, Schönheit und Gefahr, durchzogen von alten Mächten und moralischen Grauzonen. Keine Szene ist bequem, nichts ist schwarz oder weiß und genau das macht die Geschichte so ehrlich. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich nach einem Kapitel kurz innegehalten habe, weil eine Formulierung nachhallte oder ein Gedanke hängen blieb. Es ist eines dieser Bücher, die man spürt, nicht nur liest.

Bewertung vom 18.11.2025
Sohst, Kathrin

Dein Glück kommt von Herzen


ausgezeichnet

Zur Ruhe kommen
Ein heilsames, warmes und berührendes Buch. Ideal für alle, die Inspiration, Naturverbundenheit, Dankbarkeit und leise Geschichten mögen.
Schon beim ersten Blick auf das Cover spürte ich, wohin die Reise geht. Da sehe ich sanfte Farben, einen lichten Weg der über eine kleine Steinbrücke führt. Ich sehe Wasser, Bäume und viel Licht. Hanna Zeckau hat hier eine Atmosphäre geschaffen, die bereits vor dem ersten Satz einlädt, tief durchzuatmen und sich innerlich zu öffnen. Das Cover ist wie eine stille Einladung meinen eigenen Weg zu finden. In ihrer berührenden Erzählung nimmt Kathrin Sohst mich mit in Minas Jahr, ein Jahr voller Fragen, Wandlungen, Schmerz und aber auch Heilung. Der Roman liest sich wie ein warmes Gespräch im Wald, bei dem plötzlich alles klarer wird. Kathrin Sohst schreibt achtsam, leise, liebevoll und gleichzeitig kraftvoll. Man merkt ihre Verbundenheit mit der Natur, mit innerer Arbeit, mit Dankbarkeit. Ihre Worte führen nicht, sie begleiten. Sie lassen Raum für eigene Gedanken und berühren dort, wo Herz und Erinnerung sich begegnen. Mir tat das alles so unwahrscheinlich gut. Deshalb eine klare Empfehlung von mir zu diesem Buch zu greifen und es selber zu erfahren.

Bewertung vom 18.11.2025
Funke, Cornelia

Gespensterjäger und der Weihnachtsspuk (Band 5) - Mit 8 illustrierten Farbseiten


ausgezeichnet

Gespensterjäger kommen zurück
Cornelia Funke kehrt nach vielen Jahren zu ihren Gespensterjägern zurück. Sie tut es mit genau der Mischung aus Humor und Spannung.
Schon das Cover, mit seinem knallroten Hintergrund, dem wild geschmückten Weihnachtsbaum und den drei liebenswert-chaotischen Helden Tom, Hedwig und Hugo, macht sofort Lust auf ein neues Abenteuer. Man spürt gleich: Hier wird es schaurig, witzig und wunderbar weihnachtlich. In diesem Band stolpert Toms Familie beim Kauf des Weihnachtsbaumes in ein unerwartetes, herrlich überdrehtes Spukabenteuer. Der Text ist klar, temporeich und voll kleiner Spitzen, die Kinder lieben und Erwachsene zum Schmunzeln bringen. Die Illustrationen von Franziska Blinde sind ein echter Gewinn. Sie sind so lebendig, liebevoll, mit feinem Humor. Die eingefügten Farbseiten geben dem Buch ein besonderes Geschenk und sind perfekt für die Adventszeit. Für mich persönlich war es ein ganz besonderes Leseerlebnis. Es macht einfach Freude, meiner großen Enkelin daraus laut vorzulesen. Sie lauscht gebannt, lacht an vielen Stellen und fiebert mit Tom und seinen ungewöhnlichen Gefährten mit. Genau so fühlt sich ein gutes Kinderbuch an. Es verbindet Generationen, schafft gemeinsame Momente und weckt die Lust am Lesen.