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Benutzername: 
Ivonne Wiese
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2011
Mein fahler Freund
Marion, Isaac

Mein fahler Freund


weniger gut

Ein Untoter, der sich nicht mehr an seinen Namen erinnern kann, größenteils aber noch recht vollständig und weniger zombiehaft als seine Gefährten aussieht, verliebt sich auf einem seiner Streifzüge in ein Mädchen. Eine Lebendige. Die zufällig die Freundin des Typen ist, dessen Gehirn er gerade verspeist. Beim verspeisen des Gehirn hat er plötzlich Flashbacks vom Leben des Neutoten Perry und lernt somit auch das Mädchen kennen. Er rettet sie vor seinen hungrigen Gefährten. Aber wie können die beiden in dieser vom sterben bedrohten Welt überhaupt eine Freundschaft aufbauen?

Das Buch hat nicht so ganz meine Erwartungen erfüllt. Im Grunde ist es nur ein Endzeit-Roman. Eine humoristische Betrachtung hätte sicherlich gut getan oder ein packender Thriller, so ist es aber ein dahin plätschernder Roman über einen Untoten.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive des Untoten R geschrieben und abwechselnd aus der Sicht des getöteten Freund Perry, dessen Gehirn gerne Erinnerungen und auch Neuansichten beisteuert. Der Schreibstil ist OK und flüssig, aber nur bedingt spannend. Es driftet auch Gott sei Dank auch nicht in eine Liebesschnulze ab. Etwas irreführend ist der Titel, da das Buch ja aus Sicht des fahlen Freundes geschrieben ist. Ich ging davon aus, dass es dann aus Sicht des Mädchens geschrieben sein müsste…

Man verpasst nichts, wenn man dieses Buch nicht liest.

Bewertung vom 31.10.2011
Nichts als Erlösung / Kommissarin Judith Krieger Bd.5
Klönne, Gisa

Nichts als Erlösung / Kommissarin Judith Krieger Bd.5


sehr gut

Beim frühmorgendlichen joggen stolpert Judith Krieger förmlich über eine Leiche im Park, deren Gesicht weggeschossen wurde. Nach anfänglichen Identifizierungsschwierigkeiten ist klar, das der Tote Jonas ist, der vor 20 Jahren des Mordes an seinen Eltern und der Schwester verdächtigt wurde, dem man aber nichts nachweisen konnte, auch weil die Leichen bis heute fehlen. Danach ist er nach Griechenland ausgewandert, wo aktuell seine hochschwangere Freundin auf seine Rückkehr wartet. Schnell vermutet die Polizei den Täter von damals und heute im Umkreis der Kinderheim-Vergangenheit der Eltern. Diese leiteten bis kurz vor ihrem Tod ein Kinderheim mit den Erziehungsmethoden aus Nazi-Zeiten – also Unterdrückung, Bloßstellung, Missachtung, Misshandlung, Verwahrlosung und Züchtigung der Kinder. Hat also eins der Heimkinder Rache genommen? Damals und auch heute? Das Buch ist gewohnt spannend geschrieben, allerdings geizt es diesmal etwas mit Fakten zum sozialkritischen Thema der Nachkriegs-Kinderheime. Das hätte näher beleuchtet werden können. Insgesamt ein weiterer spannender Fall von Judith und Manni, in deren Privatleben auch gerade so einiges vorangeht.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2011
In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2
Löhnig, Inge

In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2


ausgezeichnet

Ein wirklich spannender deutscher Krimi mit viel psychologischen Hintergrund.

Im Prolog trifft ein Junge wohl eine wohlüberlegte aber langwierige Entscheidung, nachdem er offensichtlich Stunden oder gar tagelang im Keller eingesperrt war. Eine zeitliche Einordnung in die nachgestellte Geschichte gibt es nicht.

Ein angesehener Kinderarzt, im Ruhestand wird ermordet in seiner Waldhütte aufgefunden, mit Gürteln an die Heizung gefesselt. So ist vermutlich über mehrere tage dehydriert und verdurstet. Der Arzt hat ein Bilderbuchleben geführt mit eigener Praxis, zwei Söhnen und einer Tochter. Einer der Söhne hat die Praxis übernommen, der andere ist das schwarze Schaf. Und gerät prompt unter Mordverdacht, weil er Steuerschulden hatte und dringend auf das Erbe angewiesen war. Er begeht scheinbar Selbstmord.
Doch der alte Arzt hatte noch eine andere dunkle Seite. Offensichtlich hat er über Jahrzehnte junge Frauen bei erniedrigenden Fesselspielen (mit Gürteln) fotografiert und ein Album der Trophäen angelegt. Hat vielleicht eine der Frauen Rache geübt?

Die Story ist wirklich spannend und vielschichtig, die Familiengeheimnisse dunkel und tief greifend. Der Schreibstil ist insgesamt gut und flüssig, nur manchmal liest es sich wie eine Aneinanderreihung von Fakten und wirkt deswegen etwas distanziert. Trotzdem ein sehr lesenwerter psychologisch tiefgründiger Krimiroman aus deutscher Feder.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2011
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


sehr gut

Eine Frau wacht in einem scheinbaren Krankenhauszimmer auf. Doch warum ist es im Keller ohne Fenster und ohne Türgriff? Und warum benimmt sich der Arzt so komisch? Sie kann nur noch an ihren Sohn und ihre letzte Erinnerung denken, in der er von einer tätowierten Männerhand weggezerrt wurde. Sie flieht. Zu ihrem Mann, der sie seit 2 Monaten vermisst glaubt. Doch er behauptet sie nicht zu kennen und keinen Sohn zu haben. Ihre beste Freundin reagiert genauso, ebenso ihr Arbeitgeber und die Polizei. Sie flieht wieder und versucht abwechselnd mit einer alten Dame und einem jungen Mann der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Doch alle halten sich gegenseitig für Komplizen einer bösen Machenschaft. Wem kann sie überhaupt noch trauen?
Ein solider deutscher Thriller mit viel Tempo, der sich in nur 2 Tagen abspielt. Die Einblicke in Sibylles Gedanken in der Ichform steigern die Spannung und machen die Zwiespälte, in denen sie sich befindet deutlich. Der Schreibstil ist flüssig und spannend, die Kapitel sind recht kurz gehalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2011
Mordmethoden
Benecke, Mark

Mordmethoden


sehr gut

Es handelt sich hierbei um eine dokumentarische Sammlung von internationalen Kriminalfällen, sowohl aktuelle als auch 100 Jahre alte.

Allerdings wichtig für Fans von Mark Benecke oder für jene, die glauben hier was über das Schaffen von Mark Benecke selbst lesen zu können: er schreibt über andere Fälle! Bei einem Fall hat er wohl am Rande mitgewirkt, darf darüber allerdings nicht schreiben.

Das Buch ist trotzdem interessant geschrieben, was allerdings größtenteils daran liegt, dass sich die echten Kriminalfälle oftmals spannender lesen als Romane. Es ist ein guter allgemeiner Abriss über die Entwicklungsgeschichte verschiedener Ermittlungsmethoden enthalten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2011
Endstation für neun
Sjöwall, Maj;Wahlöö, Per

Endstation für neun


sehr gut

Ein Bus kommt an seiner Endstation schlingernd zu stehen. Alle 8 Insassen und der Busfahrer sind mit 67 Maschinengewehrkugeln hingerichtet worden. Ein Insasse überlebt schwer verletzt, stirbt aber kurz darauf im Krankenhaus. Die schwedische Polizei steht vor einem Rätsel. Wem galt der Anschlag. Auch einer ihrer jungen Kollegen kam dabei um, aber was machte er in dem Bus und woran arbeitet er überhaupt die letzten Wochen. Niemand weiß es. Inzwischen geht in der Bevölkerung die Panik um und die Wut auf die Polizei.
Der schwedische Krimi stammt aus dem Jahr 1968, als gerade gegen den Vietnamkrieg protestiert wird. Trotzdem ist die Handlung recht zeitlos, abgesehen davon, dass die Beamten sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Ermittlungen aufmachen. Ein typisch spannender schwedischer Krimi mit spannenden Wendungen.

Bewertung vom 24.09.2011
Die Gebeine von Avalon
Rickman, Phil

Die Gebeine von Avalon


sehr gut

Spannender historischer Roman mit viel Hintergrundwissen.

Der junge Dr. John Dee, ein Rechtswissenschaftler mit Interesse für Astrologie und sonstige Wissenschaften, ist Vertrauter der jungen Königin Elisabeth. Nachdem diese eine Prophezeihung aus unbekannter Quelle erreicht, macht sich Dr. John zusammen mit seinem Freund Robert Dudley auf die Suche nach den Gebeinen des Königs Artus. Dabei stoßen sie in Glastonbury/Avalon auf Geheimnisse, Magie, Zauberei und Hexerei. Als ein Mann bestialisch ermordet wird und die Täter es als Ritualmord ausgeben, stoßen sie auf Verschwörungen und Intrigen.
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Kapitel sind recht kurz gehalten und man erhält nebenbei sehr viel Hintergrundwissen und Verknüpfungen einzelner Sagen und Legenden und bekannter Historie. Die Charaktere und Lebensumstände sind gut heraus gearbeitet. Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Dr. John geschrieben. Anfangs wiederholen sich einige Wortgruppen/Bildbeschreibungen fast aufs Wort genau, das irritiert, als wäre dem Autor hier keine andere zweite Formulierung eingefallen. In der Übersetzung sind auch einige Fehler - Wörter fehlen, sind doppelt oder Wortgruppen falsch zusammengestellt. Insgesamt ist es ein spannender Historien-Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2011
Manhattan Is My Beat
Deaver, Jeffery

Manhattan Is My Beat


gut

Zur atemlosen Spannung zähle ich diesen Thriller nicht, der eigentlich eher wie ein Krimi ist. Tempo und Wendungen tauchen wirklich erst auf den letzten 50 Seiten auf. Auf diesen Seiten hat es das Buch dann aber in sich und man staunt über jede Wendung. Trotzdem reicht es bei mir nicht um den davor doch eher dahinplätschernden Handlungsverlauf wett zu machen. Daher eher mittlerer Daumen. Eine junge Nomadin, die sich nicht festlegen will, einen Job nach dem anderen hat und illegal in einem Baustellenloft lebt, reicht nicht um die Story spannend zu machen. Der eigentliche Auslöser, dass einer ihrer Videothek-Kunden ermordet wird und sie dahinter einen Zusammenhang mit einer Videokassette vermutet, die er mehr als regelmäßig auslieh und anguckte, reicht auch nicht, da man sich hieran zu lange, zu langsam aufhält.

Bewertung vom 17.09.2011
Dämonenhunger
Carter, Timothy

Dämonenhunger


gut

Ganz niedliche Weltuntergangsstory aus Sicht eines Jungen. Per Zufall entdeckt Vincent ein merkwürdiges Wesen, dass sogar reden kann. Es stellt sich als Elf heraus. Aber es gibt noch andere fabelhafte Wesen: Feen, Trolle, Zentauren, Dämonen…. Kritisch wird die Sache, als herauskommt, dass die Welt in zwei Tagen untergehen soll. Die rettenden Portale werden durch irgendjemanden oder irgendetwas abgeschirmt und geheim gehalten. Kann Vincent den Weltuntergang noch verhindern? Nein! Das wird gleich im Vorwort richtig gestellt, schließlich ist es eine WeltUNTERGANGSstory.

Der Schreibstil ist eher für Kinder gedacht, auch wenn das Thema etwas gruselig ist und manche Szenen recht gewaltvoll. Es ist aber charmant geschrieben und birgt so manchen Schmunzler trotz des bevor stehenden Weltuntergangs. Die Kapitel zählen rückwärts und sind recht kurz gehalten – geeignet um Kindern vorm schlafengehen ein Kapitel vorzulesen. Obwohl Eltern da wirklich abwägen sollten, ob die fiesen Dämonen nicht zu heftig für die Kids sind.

Ein kurzweiliges Lesevergnügen.