Benutzer
Benutzername: 
Worldofbooksanddreams

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2025
Jodie S. Calussi

Gazing into the Stars


weniger gut

Wir befinden uns weit in der Zukunft. Auf einer Party bei seiner Freundin Prinzessin Lilith lernt Gazing das Mädchen Amber kennen. Gemeinsam begeben sich Gazing und Amber auf eine Suche nach einem Jungen, der sich am Ende der Welt befinden soll. Doch wo ist dieses Ende? Auf ihrer Reise durch Wüsten, Blumenwiesen und Sümpfen stoßen sie auf ein Geheimnis, das mit Gazing zu tun hat. Doch damit stehen sie vor einer Bedrohung, die das Ende der Welt bedeuten könnte.
Dieses Buch machte mich so unglaublich neugierig, denn es klang außergewöhnlich und einfach anders und da auch das Cover einfach bezauberte, wollte ich mehr wissen.
Doch leider kam für mich schnell die Ernüchterung, denn der Einstieg fiel mir alles andere als leicht. Der Leser wird hier mitten ins Geschehen geworfen und erhält keine bis ganz wenige Erklärungen, wo wir uns befinden und wen wir begleiten. So fiel es mir unglaublich schwer, mich hier zurecht zu finden und ein Bild zu entwickeln, dass mich beim Lesen begleiten könnte.
Leider machte es mir auch der Schreibstil nicht allzu leicht, denn oft musste ich Sätze zweimal lesen, um überhaupt zu begreifen, was gerade geschehen ist und vor allem auch warum.
Das Worldbuilding fand ich leider genauso wenig verständlich. Ich hatte zwar den Eindruck, mich teilweise in fremden Welten zu bewegen, doch wurde man hier ebenfalls einfach mitten ins Geschehen geworfen. Auch hier sprang quasi hin und her und wusste doch insgesamt nicht, was sich um einen herum befand.
All das drückte dann natürlich auch auf die Spannung und die ersten hundert Seiten passierte eigentlich gar nichts und ich habe mich da durch gequält. Den roten Faden, der die Reise hätte begleiten müssen, fehlte mir hier völlig. Stattdessen hatte ich auch hier das Gefühl, sprunghaft von Ort zu Ort zu reisen, ohne wirklich zu verstehen, wo ich mich befand. Hier muss ich allerdings auch zugeben, dass ich beim Lesen immer wieder abgeschaltet habe und mich nur schwer konzentrieren konnte. Es hat mich einfach nicht fesseln können und das erschwerte das Ganze, so dass ich ziemlich lang für dieses Buch brauchte.
Gazing ist ein junger Mann mit Hasenohren, ein Yaakh, doch was oder wer er ist, weiß der Leser, allerdings auch Gazing nicht. Amber fand ich ziemlich anstrengend, sie belehrt Gazing und teilt ihre Erlebnisse im Social Media, das gerade wieder entdeckt wurde. Beide wurden mir nicht richtig sympathisch.
Mein Fazit: Ich hatte große Erwartungen vorm Lesen, da das Buch einfach außergewöhnlich und besonders klang. Das war es dann auch, aber anders als gedacht. Ich habe mich durch die Seiten gequält und muss zum Schluss sagen, dass ich einfach nicht greifen kann, was mir die Geschichte wirklich sagen wollte. Mir fehlte der rote Faden und ein Worldbuilding. Meine Geschichte ist es leider nicht, aber wer Interesse hat, sollte einfach mal reinlesen, da man schon auf den ersten Seiten spürt, wie die Handlung fortlaufen wird.

Bewertung vom 05.05.2025
Vasquez, Rina

A City of Flames / Solaris und Crello Bd.1


ausgezeichnet

Gemeinsam mit ihren drei Brüdern lebt Nara in einem kleinen Dorf. Nachdem ihr Vater, der ein bekannter Venator, ein Drachenjäger, bei einem Einsatz ums Leben kam, sehnt sie sich nach Rache. Als eines Tages ein Drache ihr Dorf angreift, gelingt es Nara, den Drachen zu bezwingen. Dabei wird sie vom Venator Lorcan entdeckt. Dieser bietet ihr an, gemeinsam mit ihm in die Stadt zu reisen und dort die Ausbildung zur Venatorin zu beginnen. Sie geht mit ihm und glaubt, dass nun ihr Traum wahr wird, sich für ihren Vater zu rächen und die magischen Kreaturen zu töten, doch die Wahrheit sieht ganz anders aus.
Ein hübsches Cover und ein spannender Klappentext machen mich immer neugierig und so war es auch hier. Die Mischung aus Academy, High Fantasy mit Drachen und Gestaltwandler und jeder Menge Action versprach viel, auch wenn ich zunächst gar nicht so hohe Erwartungen hatte.
Doch schon der Einstieg, bei dem der Leser ohne jegliche Kenntnisse in die Handlung geworfen wird, konnte mich fesseln. Autorin Rina Vasquez schreibt bildgewaltig, flüssig und bildlich.
Die Welt, die sie hier erschaffen hat, wurde schnell vorstellbar, auch wenn ich zumindest zu Beginn von einem magischen Wesen keine Ahnung und auch keine Vorstellung hatte. Ein kleines Glossar wäre durchaus hilfreich gewesen. Nichtsdestotrotz konnte mich das Wordlbuilding schnell überzeugen.
Das Tempo wechselt ein wenig von temporeich zu actiongeladen, aber auch zu ruhigeren Szenen, auf den letzten Seiten gibt es dann aber nochmal ganz ordentlich Spannung, so dass es schwerfällt, mit dem Lesen aufzuhören.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Nara ist taff und abgeklärt, hat keine Probleme damit, sich mit anderen, auch mit dem General, anzulegen und ich mochte sie einfach. Bisher war sie immer eine Einzelgängerin, was sich aber spätestens in der Schule für Venatoren ändert. Insgesamt hat mir ihre Entwicklung sehr gut gefallen, vor allem auch, dass sie nicht beim ersten Blick auf Lorcan auf den Rücken fällt.
Die Nebencharaktere fand ich zwar blasser als Nara, aber durchaus authentisch und greifbar.
Mein Fazit: A City of Flames hat mich absolut positiv überrascht und konnte mit einer starken Protagonistin, einem komplexen Worldbuilding und einer spannenden Idee absolut bei mir punkten. Für mich war es die perfekte Mischung und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Super umgesetzt und ich freue mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 03.05.2025
Stone, Leia

The Ruthless Fae King / Die Chroniken von Avalier Bd.3


sehr gut

Prinzessin Madelynn vom Herbsthof kann es nicht fassen, dass ihr Vater ausgerechnet dem als skrupellos geltenden Winterkönig Lucien Thorne, ihre Hand gibt. Kurzerhand beschließt sie, den König nur dann zu heiraten, wenn er ihren Bedingungen zustimmt, was er überraschenderweise auch macht. Gemeinsam mit ihm reist sie durch die anderen Reiche der Fae und muss dabei feststellen, dass die Herrscher der anderen Reiche Lucien mit Abneigung begegnen, genau wie sie zuvor. Doch Madelynn merkt nach und nach, dass ihre Meinung, die wie bei allen anderen auf Gerüchten basiert, vielleicht noch einmal zu überdenken sei. Hat er sein Image wirklich nur auf eine Fassade erbaut?

Optisch ist auch der dritte Band der Avalier Chroniken wieder ein absolutes Highlight und da mir die ersten beiden Bände schon gut gefallen haben, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht.

Nach dem Reichen der Drachen und der Elfen sind wir nun im Reich der Fae, das in vier Teile unterteilt und vom Winterkönig regiert wird. Je nach Hof, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, verfügen die Fae über unterschiedliche Fähigkeiten. Ansonsten bleibt aber wieder das Magiesystem und das Worlbuilding hier eher Nebensache. Da es sich um Romantasy handelt, steht mehr die Liebesgeschichte zwischen Madelynn und Lucien im Vordergrund.

Wie auch schon zuvor erzählt Autorin Leia Stone leicht und flüssig und weiß, wie man den Leser an die Seiten fesselt.

Die Lovestory beginnt mit Enemies to Lovers, ändert sich aber recht schnell in gegenseitige Zuneigung. Allerdings gibt es hier einen Plottwist, ca. im Mitteilteil, den ich in keiner Weise habe erahnen können. Ab da wurde es etwas spannender, denn für mich plätscherte die Story bis dahin ein wenig vor sich hin. Auch die Menschenkönigin, der wir zwar nur am Rande bisher begegnet sind, taucht wieder auf und die Lage spitzt sich immer mehr zu. Es gibt also auch einige Gefahren im Reich der Fae, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen. Es geht hier also auch um Machtkämpfe und Intrigen, was die Geschichte spannender werden lässt.

Aus der Sicht Madelynns erleben wir diesen dritten Band und lernen sie dabei sehr gut kennen. Mir hat die toughe junge Frau sehr gut gefallen, denn sie trägt ihr Herz auf der Zunge und lässt sich nicht leicht einschüchtern. Dabei ist sie äußerst clever und geschickt und brachte mich mehrere Male zum Schmunzeln.

Lucien ist ebenfalls ein starker Charakter, den man nicht ganz so intensiv wie Madelynn kennenlernt, aber trotzdem durch die Gespräche, die die beiden führen, kennenlernen darf und dadurch auch seine Handlungen gut versteht.

Richtig gut gefallen hat mir Madelynns Zofe Piper, die einfach auch eine Freundin für die Prinzessin ist, die aber auch im Hintergrund bleibt und an den wichtigsten Punkten einfach handelt.

Ansonsten begegnen wir auch den beiden Königspaaren aus den ersten beiden Bänden, denn die Lage im gesamten Reich spitzt sich nun gefährlich zu und die magischen Wesen müssen zusammenhalten.

Mein Fazit: Auch der dritte Band der Chroniken von Avalier hat mich wieder sehr gut unterhalten. Die Geschichte liest sich leicht und spannend und spätestens ab dem Plottwist bekommt die Handlung auch mehr Tempo. Vor allem die Protagonistin Madelynn war mir hier unheimlich sympathisch und ließ mitfühlen. Einen ersten Blick in das letzte Reich Avaliers, dem der Wölfe, bekommen wir dann am Ende auch noch und es lässt gespannt auf das Finale zurück.

Bewertung vom 02.05.2025
Varga, Emily

I Am Fury


sehr gut

Beinahe ein Jahr ist es her, dass Dania, Tochter des Schmiedes und Schwertkämpferin, unschuldig ins Gefängnis geworfen wurde. Seitdem hält sie nur ein Gedanke aufrecht: der Wunsch nach Rache, vor allem an dem, der sie verraten hat. Als sie eines Tages zufällig trifft sie auf Noor, zusammen gelingt es den beiden Frauen, aus dem Gefängnis zu fliehen. Noor verfügt über Dschinn Magie, die ihr dabei helfen soll, sich zu rächen. Doch dabei hat Dania mit einem nicht gerechnet, nämlich dass Mazin, der Mann, dem sie Rache geschworen hat, sie immer noch nicht kalt lässt.
Ich liebe ja dieses starke Cover, das mich auf den ersten Blick neugierig auf diese Romantasy Geschichte gemacht hat. Der Einstieg beginnt gleich mitten im Geschehen und wir begleiten zunächst einmal Daria bei ihrem Fluchtversuch, der allerdings missglückt.
Dabei erzählt Autorin Emily Varga leicht und flüssig und zumindest so bildreich, dass man sich mitten in der Handlung befindet.
Das Worlbuilding ist recht leicht und gut verständlich gehalten und ist somit auch perfekt für Fantasyeinsteiger. Ich hätte mir hier gerne mehr rund um die Dschinn Magie gewünscht, die mir ein wenig zu kurz kam.
Die Geschichte dreht sich hier sehr viel um den Wunsch nach Rache, wobei der Einstieg erst einmal etwas langwierig wird, da wir hier Dania und Noor über einen längeren Zeitraum im Gefängnis beim Freibuddeln begleiten. Trotzdem konnte mich die Autorin hier an ihre Geschichte fesseln, da ich unbedingt wissen musste, wie Dania verraten wurde und was da wirklich hinter steckte. Weite Teile des Buches drehen sich hier um den Wunsch nach Danias Rache. Dadurch wird die Geschichte doch recht rasant und actionreich, was ich persönlich immer sehr gerne mag. Die Lovestory zwischen Mazin und Dania bleibt hier dadurch zwar eher im Hintergrund, was ich aber absolut stimmig für diese Geschichte empfunden habe.
Dania ist eine distanziert wirkende Protagonistin, die man hier in der Ich-Perspektive durch die Handlung begleitet. Sie wirkt sehr verbittert, was ich ihr aber keineswegs unterstellen möchte, denn nach dem, was sie erlebt hat, fand ich genau das sehr überzeugend und glaubwürdig. Dadurch handelt sie aber oftmals übereilt und aus dem Bauch heraus und das Rache nicht immer alles sein kann, muss sie hier lernen.
Noor, die sie schon vom Gefängnis an begleitet, hat mir sehr gut gefallen und auch weitere Nebencharaktere tauchen hier auf, die aber relativ blass bleiben.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gute Unterhaltung geboten und war über weite Teile spannend und actionreich. Mir hätte es zwar besser gefallen, wenn vor allem der Fantasypart rund um die Dschinn Magie deutlicher geworden wäre, aber für Fantasyeinsteiger passt das Worlbuilding hier absolut. Dania war nicht immer eine sympathische und einfach Protagonistin, wobei ich ihr genau das auch abkauft habe und es soweit authentisch fand. Somit hat es mir recht gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 27.04.2025
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

Sommer 1975: In einem Feriencamp in den Adirondack Mountains verschwindet die dreizahnjährige Barbara van Laar mitten in der Nacht aus ihrem Bett. Sofort wird eine große Suche nach der Verschwundenen angelegt, denn Barbara ist die Tochter der reichen Van Laars, denen sowohl das Camp als auch die Wälder rund um das Camp gehören. Doch was das ganze Geschehen noch einmal mehr verschlimmert, ist, dass Barbara die Schwester des seit vierzehn Jahren verschollenen Bear van Laar ist. Damals wurde ein Mann, den man den Schlitzer nannte, mit dem Fall in Verbindung gebracht, der ausgerechnet kurz vor Barbaras Verschwinden aus dem Gefängnis ausbrach. Hat er wirklich etwas mit den verschollenen Geschwistern zu tun? Oder war es doch der Familienvater aus dem kleinen Ort? Und was wissen die Angestellten der van Laars wirklich?
Der Klappentext klang unheimlich spannend und auch das Cover lädt dazu ein, einen zweiten Blick auf das Buch zu werfen.
Der Einstieg entpuppt sich zunächst als nicht ganz so leicht, denn Liz Moore macht nicht nur einige Perspektivenwechsel, sondern springt auch noch ein wenig in der Zeit zwischen Bears und Barbaras Verschwinden hin und her. Doch nach guten 100 Seiten kann man doch so langsam einen Überblick über die einzelnen Charaktere erhalten und weiß sie auch zuzuordnen und ab da wird der Fall auch spannend.
Liz Moore schreibt absolut unaufgeregt, beinah nüchtern und direkt und damit versetzt sie den Leser direkt mitten ins Geschehen. Auch die Atmosphäre der Wälder, aber auch des Camps und des Anwesens der van Laars sind hier absolut großartig gewählt. Die Einsamkeit der Bewohner nahezu spürbar und düster.
Die Geschichte selbst ist absolut vielschichtig, zwar ist das Tempo eher ruhig und leise und doch ist das Drama hinter dem Geschehen permanent spürbar. Das Tempo steigert sich eher dadurch, dass sie schnell die Perspektiven wechselt und den Leser am Ende ihrer Kapitel mit Cliffhangern zurücklässt. Dabei dreht sie Stück für Stück kleine Puzzleteile um, bis das Geschehen ein großes Gesamtbild zeigt. Natürlich ist es aber auch das Verschwinden zweier Kinder, dass den Leser auf eine Art betroffen macht und dadurch immer mehr vorantreibt beim Lesen.
Interessant ist auch die Darstellung des sozialen Gefüges hier. Die Van Laars scheinen hier nicht nur die örtliche Polizei, sondern auch die Einwohner des Ortes einfach unter ihre Fittiche zu haben und sie lassen dementsprechend alle nach ihrer Pfeife tanzen. Gerade die Skrupellosigkeit der van Laars und wie sie die Geschicke immer wieder lenken, macht fassungslos.
Die Charaktere sind hier recht zahlreich, zumal man manchen nur in der Vergangenheit und manchen nur in der Gegenwart begegnet. Wirklich in den Mittelpunkt rückt hier niemand, doch dadurch, dass jeder einzelne Charaktere tief ausgearbeitet wird, hat man das Gefühl, sie alle intensiv betrachten zu können. Ermittlerin Judy fand ich besonders toll, sie hat es geschafft, sich als eine der wenigen Frauen in der Männerdomäne der Polizeiarbeit hochzuarbeiten. Sie kämpft durchaus noch damit, dass man ihr sowohl von Verdächtigen- als auch von Kollegenseite den nötigen Respekt entgegen bringt, doch sie ist äußerst clever und nicht so leicht einzuschüchtern.
Mein Fazit: Ein ruhiges Buch, das trotzdem spannend ist, da es einfach unheimlich vielschichtig ist und nicht nur die damalige Zeit sondern auch die Differenz zwischen arm und reich sehr gut darstellt. Autorin Liz Moore ist sprachlich geschickt und dabei lässt sie den Leser immer nur kleine Stückchen über das wahre Geschehen zukommen. Man rätselt hier also permanent mit, was wirklich mit Bear und später mit Barbara geschehen ist. Das Ende passt unglaublich gut und lässt mich zufrieden zurück. Starkes Familiendrama!

Bewertung vom 26.04.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Bei einem Modeljob in Marokko überkommt dem Model Bea der Wunsch, sich einfach eine Auszeit zu nehmen. Kurzerhand packt sie ihren Koffer und verlässt das Hotel. Bei einem Überfall kommt ihr Marnie zur Hilfe und die Ereignisse überschlagen sich. Letztendlich landet Bea bei Marnie und ihrem Lebensgefährten Ped in deren Surf House in Mallah. Die Gegend direkt am Meer ist das reinste Paradies, doch als der Amerikaner Seth auftaucht, ändert sich wieder einiges. Denn Seth ist auf der Suche nach seiner Schwester Savannah, die seit einem Jahr verschwunden ist und die sich zuletzt im Surf House aufgehalten hat. Bea hilft Seth bei der Suche, doch auch wenn immer mehr zum Vorschein kommt, bemerkt Bea eines: sie weiß nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann.
Lucy Clarke gehört schon seit vielen Jahren zu den Autorinnen, deren Bücher ich immer wieder gerne lese, da sie grundsätzlich gut unterhalten und spannend sind.
Auch in The Surf House überzeugt Lucy Clarke wieder mit ihrem leichten Schreibstil, der gut fesseln kann. Dabei geht sie dieses Mal ein wenig distanziert vor, der Leser bekommt also ein wenig Abstand zur gesamten Geschichte und wird hier eher der Beobachter.
Der Einstieg ist noch ein kleines bisschen zäh, nicht langweilig, aber bis auf ein bestimmtes Ereignis geschieht nicht allzu viel. Spätestens jedoch mit Eintreffen von Seth beginnt die Geschichte aber Fahrt aufzunehmen. Bea beginnt nach Savannah zu suchen und deckt nach und nach kleine Puzzleteile auf, die auch den Leser dazu animieren, mitzuraten.
Das Surf House und der kleine Ort Mallah werden vor dem inneren Auge lebendig und man bekommt beim Lesen ein wenig Sehnsucht nach dem Meer. Doch natürlich merkt man schnell, dass im Paradies nicht alles so gut ist, wie es scheint.
In erster Linie folgen wir Protagonistin Bea bei ihrer Suche, ab und an gibt es Rückblicke aus Savannahs Perspektive, hin und wieder in der Gegenwart aber auch den ein oder anderen Perspektivwechsel. Diese bringen dem Leser die Entscheidungen der Einzelnen immer näher und lassen das Geschehen nachvollziehbar werden.
Bea ist mir nicht immer ganz sympathisch, trotz ihres Modeljobs ist sie eher unsicher, weiß nicht so ganz, was sie vom Leben erwartet und lässt sich immer wieder viel zu schnell von etwas überzeugen. Doch im Laufe des Buches entwickelt sie sich deutlich weiter und am Ende habe ich sowohl mitfühlen können, als auch Verständnis für sie gehabt.
Die Nebencharaktere sind recht zahlreich, wir lernen Marnie und Ped kennen, deren Nachbarn Aiden und den ein oder anderen Feriengast und Camper und natürlich auch Savannahs Bruder. Jeder einzelne scheint doch irgendwie was zu verbergen zu haben und ich habe, genau wie Bea, mitgerätselt, wer wohinter steckt.
Mein Fazit: Insgesamt wieder ein sehr spannendes Buch aus der Feder von Autorin Lucy Clarke, das durchaus überzeugen kann. Hin und wieder stellt man Theorien über das Geschehen an und hat natürlich auch den ein oder anderen im Verdacht. Nach einem etwas schleppenden Einstiegs wird es auch wieder richtig spannend und man kann das Buch erst wieder zur Seite legen, wenn man es durchgelesen hat. Spannend, kurzweilig und einfach unterhaltsam.

Bewertung vom 25.04.2025
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


ausgezeichnet

Dreißig Jahre ist es her, dass Lena gemeinsam mit ihrem großen Bruder Tom im Kummersee, nahe ihres Heimatdorfes Horlow schwimmen war. Dabei kam ihr Bruder ums Leben und Lena kann diesen Tag nie vergessen, denn sie weiß, dass es etwas im See war, dass ihren Bruder unter Wasser zog. Nun ist sie gemeinsam mit ihrem Kollegen und einem Vermesserteam zurück in ihrer Heimat. Ausgerechnet der Kummersee wurde für Atommüllendlager vorgesehen. Am See trifft sie nicht nur auf eine Widerstandsgruppe, die gegen das Endlager protestiert, sondern auch auf ihre damalige große Liebe Andi, der sich als Filmer dem Team anschließt. Doch nicht nur die Widerständler sondern auch die ehemaligen Nachbarn in Horlow stellen sie gegen das Team. Währenddessen scheint es am Kummersee etwas zu geben, dass schon längst nicht mehr hätte da sein dürfen. Was geschah mit Tom? Wem kann Lena vertrauen? Und wohin verschwindet ein Teamkollege?
Das düstere, fast schon depressiv wirkende Cover machte mich neugierig und der Klappentext verspricht Hochspannung. Genau das erhält man auch mit Kummersee, denn dieses Buch punktet mit seiner geheimnisvollen, beinahe mysteriösen und düsteren Atmosphäre, die man durch das gesamte Buch fühlen kann. Der Kummersee wirkt unheimlich, die Dorfbewohner ebenfalls und man beobachtet das ganze mit einer leichten Gänsehaut.
Diese verdankt man auch dem Schreibstil des Autors Iver Niklas Schwarz, der geschickt mit vielen gruseligen Elementen spielt und dabei dem Leser ständig Bilder vors innere Auge zaubert. Perfektes Kopfkino, das mit Sicherheit auch als Film wirken würde.
Die Story ist mysteriös, mit Rückblicken gespikt, die noch einmal mehr das Unheimliche des Kummersees hervorheben. Inwieweit wir es hier wirklich mit etwas Übernatürlichem zu tun haben, verrate ich allerdings nicht. Ich fand die Auflösung durchaus gelungen und glaubwürdig.
Das Erzähltempo ist durch die kurzen Kapitel, die auf Cliffhangern enden, recht hoch gehalten. Immer wieder sorgen Plottwists für Spannung. Aber auch das Setting hat hier einiges zu bieten. Das kleine Dörfchen wirkt verloren, so einsam mitten im Wald und auch die Bewohner sind merkwürdige Gesellen. Aber auch der See, der schon seit Toms Tod abgesperrt und als verboten gilt, wirkt gruselig.
Lena als Protagonistin, die man auch durch einen personellen Erzähler begleitet, ist glaubwürdig. Ihre Vergangenheit trägt natürlich dazu bei, dass man sie misstrauisch beäugt. Dabei ist sie eigentlich durchweg loyal und energisch, denn sie versucht alles, um dem Geheimnis des Sees auf den Grund zu gehen.
Die Nebencharaktere sorgen immer wieder für neue Wendungen und geben dem Leser immer wieder Momente zum Nachdenken. Lenas Kollege mochte ich ganz besonders, da er fest an seine Kollegin glaubt und ihr Sicherheit gibt. Doch ob und wem man hier wirklich vertrauen kann, zeigt sich erst wirklich am Ende.
Mein Fazit: Das man hier das Debüt eines Autors liest, hat man zu keinem Zeitpunkt gemerkt. Sowohl Schreibstil als auch Tempo und Atmosphäre sind stimmig und machen das Buch zu einem Pageturner. Die Charaktere sind vielschichtig und nicht nicht leicht durchschaubar, was das Buch noch einmal spannender macht. Mich konnte Schwarz vor allem mit dieser drückenden, düsteren Atmosphäre am Ball halten und ich war durchweg auf die Auflösung gespannt. Chapeau, Herr Schwarz, ich freu mich auf mehr aus Ihrer Feder.

Bewertung vom 12.04.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Sophie und Arpad Braun leben gemeinsam mit ihren beiden Kindern in einem vornehmen Viertel in der Nähe von Genf. Nach außen ist das Leben des Paares nahezu perfekt, doch es gibt dunkle Geheimnisse. Diese findet nämlich ausgerechnet Nachbar Greg heraus, der ebenfalls nach außen hin ein rechtschaffener Polizist ist, der aber heimlich Sophie hinterherspioniert. Doch was haben diese Paare mit einem Raubüberfall bei einem Juwelier zu tun?
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, endlich mal einen Roman von Joel Dicker zu lesen, da ich viel Gutes darüber gehört hatte.
Der Schreibstil liest sich super flüssig und fesselnd und Dicker schafft es, auch alltägliche Situationen spannend zu schildern, in dem er diese z.B. durch einen heimlichen Beobachter erzählen lässt.
Der Roman mit leichten Krimielementen ist äußerst vielschichtig erzählt. Dicker wechselt dabei nicht nur die Zeiten, sondern auch immer wieder die Perspektiven. Dadurch entstehen einige lose Fäden und Eindrücke, die der Autor aber letzten Endes zu einem großen Gesamtbild zusammenfügt. Das er hier so gekonnt den Überblick behält, macht das Buch auf jeden Fall besonders.
Es geht hier um einen Raubüberfall, der aber immer nur kurz in Erwähnung kommt. Stattdessen dreht sich hier viel um die beiden Ehepaare Sophie und Arpad und Greg und Karine. Die Grundvoraussetzungen sind gleich, beide Paare sind verheiratet, haben zwei Kinder und leben im gleichen Viertel. Doch während Sophie und Arpad in einem luxuriösen Glashaus leben, bewohnen Greg und Karine die Warze, den Schandfleck des Villenviertels. Die einen sind Anwältin und Banker, die anderen sind Polizist und Verkäuferin.
Während Greg und Karine sich immer mehr voneinander entfernen, scheint es bei Arpad und Sophie alles eitel Sonnenschein. Doch dieses Buch handelt nicht nur von einem Raubüberfall, sondern auch vom schönen Schein und Sein, von falscher Bewunderung bis hin zu Neid und Eifersucht und falschem Handeln. Somit ist dieses Buch nicht nur ein Krimi sondern auch ein interessanter Gesellschaftsroman.
Die vier im Mittelpunkt stehenden Charaktere sind sehr vielschichtig und tatsächlich durch ihre Fehler, die sie machen, absolut glaubhaft und authentisch. Ich konnte die vier vor mir sehen und die Gedanken jedes einzelnen, so unterschiedlich sie auch sonst, sehr gut nachempfinden.
Mein Fazit: Ein sehr komplexes Buch, das durch die vielen Handlungsstränge nur so viel preisgibt, dass der Leser einfach immer weiterwissen möchte, was wirklich los ist. Stark erzählt, authentische Charaktere und eine Geschichte, die genau so stattgefunden haben kann, machen das Buch interessant. Mit Sicherheit nicht mein letzter Dicker.

Bewertung vom 11.04.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Um unter anderem Freyas Geheimnis zu wahren, wurde sie gegen ihren Willen mit dem Fischer Vragi verheiratet. Doch als der Jarl Snorri mit seinem Sohn und Kriegern in ihrem Dorf auftaucht, wird klar, dass ihr Geheimnis entdeckt wurde. Sie ist mit der Gabe des Schildes gesegnet und eine Prophezeiung spricht, dass der Jarl diese Schildmaid heiraten müsste, um König zu werden und ganz Skaland zu einen. Wieder muss Freya eine Ehe gegen ihren Willen eingehen. Doch an ihrer Seite steht Bjorn, Sohn des Jarls und dessen Anziehungskraft lässt Freya nicht kalt.
Ich liebe nordische Mythologien und ich war so gespannt auf dieses Buch.
Schon der Einstieg in das Buch gelang mühelos, denn Autorin Danielle L. Jensen schreibt bildhaft und mitreißend. Ich glaube, man muss aber zumindest minimal mit den nordischen Mythologien vertraut sein, da hier nicht allzu viel erklärt wird.
Ich fand das gesamte Buch mega spannend, von der Magie angefangen über Kämpfe, Lügen und Intrigen bis hin zur Lovestory. Von Seite 1 an war ich an der Seite der Protagonistin.
Aus deren Sicht erleben wir auch die Story in der Ich-Perspektive.
Freya ist stark, mutig und handelt oft aus dem Bauch heraus. Aber genau das macht sie zu einer starken und cleveren Frau. Auch Bjorn ließ mich nicht kalt, als starker und kämpferischer Nordmann hat er das gewisse Etwas, was ihn sympathisch macht. Die Chemie zwischen den beiden stimmt von Seite 1 an.
Nebencharaktere sind zahlreich und wir begegnen hier einigen spannenden Figuren, die die Geschichte noch abwechslungsreicher werden lässt.
Mein Fazit: Was für ein mega spannendes und gut erzähltes Buch, für mich als Liebhaber des nordischen, machte das Buch unheimlich viel Spaß. Ein wenig Vorkenntnisse sollte man mitbringen, da man sonst vielleicht Schwierigkeiten mit der Handlung bekommen könnte. Mein einziges Manko: den Plottwist konnte ich sofort erahnen. Ich freue mich total auf das Finale und kann dieses Buch absolut empfehlen.

Bewertung vom 09.04.2025
Unger, Lisa

Apartment 5B


gut

Rosie Lowan, Schriftstellerin und ihr Mann Chad, Schauspieler, kommen so gerade mit ihrem Leben in New York über die Runden. Das Chads verstorbener Onkel Ivan ihnen jedoch sein Apartment im riesigen Luxushaus, dem Windermere, vererbt, kommt zwar überraschend, aber zum besten Zeitpunkt. Das Haus verfügt nicht nur über Luxuswohnungen und Überwachungskameras, sondern auch über einen Portier und Aufzugsführer, namens Abi. Doch all die Überwachung kommt Rosie nicht geheuer vor und sie hat das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Außerdem kursieren ganz viele gruselige Geschichten rund ums Windermere und Rosie hat das Gefühl, dass da mehr hinter stecken könnte und dann wird ausgerechnet Chads Cousine tot in ihrem Atelier aufgefunden.
Das Cover wirkt herrlich düster und dieser Thriller mit leichten Mysteryelementen klang spannend.
Ich kenne bereits ein paar der Bücher der Autorin Lisa Unger und mag ihren Schreibstil sehr. Er liest sich auf jeden Fall leicht und flüssig und die Seiten fliegen rasch dahin.
Auch das Setting, dieses alte, ehrwürdige Luxushaus konnte ich mir gleich vorstellen, von den düsteren Kellerräumen bis hin zu den teuren Apartments. Die dadurch leicht schaurige Atmosphäre hat mir persönlich sehr gut gefallen, auch wenn es so ein bisschen unentschlossen wirkte, ob es jetzt in Richtung Thriller, Psychothriller oder doch eher Mystery wird.
Die Spannung war jetzt das, was mir leider zwischendurch fehlte. Trotz des großartigen Settings, der leichten Gruselstimmung und auch recht gut gezeichneter Charaktere, konnte ich so manches hier vorausahnen und wirklich überraschende Momente blieben aus.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Rosie fand ich recht gut gelungen, wenn auch manchmal ein bisschen nervig. Sie ist trotz mancher Unsicherheit durchaus mutig und geht Ereignissen auf den Grund. Ihre Freundschaft zu ihrem Lektor, den sie seit ihrer Kindheit kennt, fand ich glaubhaft. Dafür konnte ich nur schwer die Liebe zu Chad nachvollziehen, denn dieser blieb mir eher blass. Gerade seinen Charakter hätte ich gerne noch intensiver nachempfinden wollen.
Die Nebencharaktere, vor allem die Bewohner des Windermere und dessen Portier, fand ich alle mysteriös und geheimnisvoll, was mir wiederum sehr gut gefallen hat.
Mein Fazit: Im Großen und Ganzen bot Apartment 5b von Autorin Lisa Unger gute Unterhaltung und dank eines wirklich sehr leichten Schreibstils fiel es nicht schwer, voran zu kommen. Insgesamt hätte es etwas mehr Tempo und Plottwists gebraucht, um durchweg spannend zu sein. Trotzdem fand ich es ganz gut und gebe eine Leseempfehlung, gerade auch an zartbesaitetere Leser.