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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2024
Das Schweigen der Geliebten
Edenberg, Sophie

Das Schweigen der Geliebten


sehr gut

Kurzweiliger Krimi

Karolin möchte eigentlich mit ihrer Freundin Nina in einen Wellnessurlaub fahren, doch ihr wird ein Strich durch die Rechnung gemacht. Da ihre Tochter Elly ihre Insulinpens vergessen hat, müssen sie und Nina in das verlassene Ferienhaus im Wald fahren, in dem Elly, Karolins Sohn Matteo, ihr Ex-Mann Rolf und dessen neue Freundin Mischa die Osterferien verbringen. Durch ungünstige Umstände können sie nicht so schnell wieder abreisen, wie es geplant war, sondern müssen in dem Waldhaus übernachten. Die Atmosphäre ist ohnehin schon angespannt, dann geschieht etwas Schreckliches ...

Der Krimi liest sich leicht und flüssig. Die Sprache ist nicht sehr anspruchsvoll, eher einfach, dadurch kann man aber die Kapitel rasch "weglesen ". Dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Karolin, Mischa und Elly geschrieben sind, ist das Buch kurzweilig und es kommt keine Langeweile auf.
Die Handlung ist spannend und birgt unvorhergesehene Wendungen, wenn sie auch an manchen Stellen etwas überdramatisiert ist.
Es störte mich ein wenig, dass die Szenen, die aus Sicht der 17-jährigen Elly geschrieben wurden, von der Sprache her denen der Erwachsenen völlig gleichen. Ich hätte es besser gefunden, wenn Elly wie eine Jugendliche spricht, nicht wie ihre 43-jährige Mutter.
Alles in allem ein kurzweiliger, unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 06.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


gut

Ungewöhnliche Familienbande

Das Cover finde ich sehr schön, es hat mich sogleich angesprochen. In dem Buch geht es um ungewöhnliche Familienkonstellationen. Die namenlose Erzählerin ist die jüngste von drei Töchtern. Jede Tochter hat einen anderen Vater, sie teilen sich die gemeinsame Mutter Hanna. Diese hat nacheinander drei ihrer Jugendfreunde geheiratet, ein Kind bekommen, und sich danach wieder von ihnen getrennt. Diese Ausgangssituation finde ich sehr spannend, da sie so ungewöhnlich ist. Im Verlauf des Buches werden die einzelnen Beziehungen durch Erlebnisse aus der Vergangenheit näher beleuchtet.
Die Autorin versteht es, dem Leser/ der Leserin einen subtilen Eindruck in die ganzen Verflechtungen zu geben, die es unterhalb der Personen gibt und ihre Hierarchien zu schildern. Die Erzählerin als die jüngste Tochter stand in der Rangfolge der Schwestern z.B. immer an letzter Stelle.
Besonders interessant ist die Figur der Mutter Hanna, die recht exzentrisch rüberkommt.
Obwohl ich die Ausgangssituation der Erzählung faszinierend fand, gestaltete sich das Lesen anstrengend. Ich vermochte keine rechte Verbindung zu den Personen aufzubauen, als Leserin blieb ich immer auf Distanz.

Bewertung vom 31.08.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Vielschichtiger Roman um Familiengeheimnisse

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt die Wissenschaftlerin Jane in ihren Heimatort in Maine zurück, wo ihre Schwester Holly und ihre beste Freundin Allison noch immer wohnen. Jane geht es nicht gut, sie trinkt zu viel und leidet unter dem Verlust ihrer Mutter und der Beziehungspause zu ihrem Mann David. Da wird sie von der zugezogenen neureichen Genevieve gefragt, ob sie Nachforschungen zu ihrem neu erworbenen Haus auf den Klippen am Meer durchführen möchte. Dieses Haus hat Jane von jeher fasziniert, und sie willigt ein ...

Der Roman ist ein monumentales Porträt verschiedener Frauen, die verschiedenen Generationen angehören. Im Mittelpunkt steht Jane, aber auch andere Frauen, die in jenem Haus auf den Klippen wohnten, werden mitsamt ihrer Lebensgeschichte dargestellt. Jane ist eine facettenreiche Person, ehrgeizig, erfolgreich, dabei verletzlich und und verzweifelt. Auch die anderen Frauen und ihre Geschichten sind interessant und abwechslungsreich.
Der Autorin ist es gelungen, ein großes Stück amerikanischer Geschichte in den Roman einfließen zu lassen. Denn es geht nicht nur um die Familiengeschichte James, sondern auch um die Vergangenheit des Bundesstaates Maine. Viel Raum nimmt auch die Geschichte indigener Stämme und ihrer Kultur ein. Faszinierend fand ich auch Janes Begegnung mit dem Medium Clementine.
Insgesamt ein fesselnder Roman, der keine Langeweile aufkommen lässt.

Bewertung vom 30.08.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


gut

Der innerste Kern einer Familie

Die Leseprobe hat mich sehr angesprochen - die feine Ironie der Ich-Erzählerin, der Humor, die Spleens ihrer Eltern, all das versprach einen scharfsinnigen Roman.
Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. In sprachlicher Hinsicht finde ich den Roman hervorragend, die verschachtelten und daher umso gehaltvolleren Satzkonstruktionen gefielen mir sehr gut.
Die Eltern sind wunderbar ausgearbeitet, man glaubt als Leserin, sie persönlich zu kennen. Die Erzählerin bleibt ein bisschen blass dagegen, doch ich denke, das ist gewollt.
Leider fand ich das Buch nach kurzer Zeit trotz seiner Vorzüge anstrengend zu lesen. Manchmal erschien es mir lediglich wie eine Aneinanderreihung an Episoden, ein bisschen fehlte mir der rote Faden.
So lässt mich das Buch ein bisschen unschlüssig zurück. Trotz der guten und interessanten Aspekte war das Lesen kein Genuss.

Bewertung vom 30.08.2024
9 Grad
Kolb, Elli

9 Grad


ausgezeichnet

Grenzerfahrungen

Das Cover gefällt mir sehr gut, es reiht sich in die lange Liste der Cover und Bücher ein, die mit Schwimmen zu tun haben und gerade sehr gefragt sind.
In dem Buch geht es um die junge Josie und deren beste Freundin Rena, die eine Nahtoderfahrung macht. Diese stellt für Rena alles infrage, und auch Josie beginnt, Veränderungen herbei zu wünschen. Von jeher hatte Josie aufgrund ihres Körpers ein geringes Selbstwertgefühl. Als Rena sie überredet, im Winter in eisig kalten Gewässern zu schwimmen, macht Josie kurz entschlossen mit. Von da an ändert sich alles. Josies Körpergefühl, ihre Sicht auf das Leben. Als Rena sehr krank wird, schenkt Josie das kalte Wasser Trost, manchmal versetzt es sie geradezu in Euphorie.

"... Es war etwas am kalten Wasser, das mich anzog, das mich verführte und zerstörte und wieder aufrichtete."

9 Grad ist ein Roman über junge Frauen, die auf der Suche sind. Auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, nach Sinn, vor allem auch nach der Liebe. Es geht um Selbstbestimmung und brutale Ehrlichkeit. Ein Buch, das sehr in die Tiefe geht und beim Lesen vieles aufwühlt.