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Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

ein Trauma in der amerikanischen Geschichte
Kristin Hannah hat in ihrem Buch " Die Frauen jenseits des Flusses" ein Thema der amerikanischen Geschichte aufgegriffen und in einem Roman verarbeitet, das bis heute nachwirkt, den Vietnamkrieg. In diesem Roman wird überwiegend über die Frauen berichtet, die in Geschichtsbüchern wenig Erwähnung finden.

Frances McGrath wächst wohlbehütet in den sechziger Jahren in einer wohlhabenden Familie in Kalifornien auf. Sie lässt sich zur Krankenschwester ausbilden, weil sie nicht nur darauf warten will, irgendwann einen passenden Ehemann zu finden, das Ansinnen vieler jungen Frauen in dieser Zeit.
Als ihr Bruder in den Vietnamkrieg zieht und nicht wiederkommt, entscheidet sich Fances als Krankenschwester in den Krieg zu ziehen. Grausame Erfahrungen in dieser Zeit lassen das Nachhausekommen nach 2 Jahren Dienst an der Front schwierig werden. Die Oberflächlichkeit ihrer Umwelt ist für sie schier unterträglich. Was ihr aber am meisten zu schaffen macht, dass weder ihre Eltern , noch das amerikanische Volk ihren Einsatz zu schätzen weiß, im Gegenteil, Hass und Ablehnung schlagen den Rückkehrern entgegen. Sie werden angespuckt und als Babykiller tituliert.
Francis hat neben einem schweren Posttraumatischen Belastungssyndrom nicht nur mit dieser Ablehnung ihre Probleme, sondern trauert auch ihrer großen Liebe nach, die sie in Vietnam verloren zu haben scheint.

Dieses Buch hat mich tief beeindruckt. In einer sehr anschaulichen, aber auch spannenden und unterhaltsamen Art und Weise, erfährt der Leser viel über den Vietnamkrieg und das Trauma, das Amerika durch diesen Krieg davongetragen hat. Zehntausende Soldaten starben für ihr Vaterland und noch mehr Soldaten wurden schwer verletzt und für ihr Leben gezeichnet.
Proteste formierten sich, nicht nur gegen den Vietnamkrieg, sondern später auch gegen das Vorgehen der Amerikaner gegen die Veteranen dieses Krieges. Lange muss man um eine Anerkennung kämpfen und ganz geschlossen hat sich diese Wunde doch nie ganz.
Auch die Liebesgeschichte von Frances findet einen Platz in diesem Buch, obwohl sie für mich nicht so wichtig war, wie die historischen Ereignisse in der Geschichte. Trotzdem wird dieses Buch auch durch die privaten Erlebnisse von Francis getragen. Es wird beschrieben, wie schwer es für Frances war ,ihre Erlebnisse zu verarbeiten und wieder in die amerikanische Gesellschaft zurückzukehren, die so gespalten war. Ihr Kampf zurück ins Leben hat mich sehr berührt.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, was es ein ganz besonderes Buch ist, dass die Unsinnigkeit und Grausamkeit des Krieges noch einmal deutlich aufzeigt.

Bewertung vom 22.09.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

ein Stück westfälischer Geschichte
Don‘t Kiss Tommy“ von Theresia Graw spielt in Bad Oeynhausen ungefähr eine halbe Autostunde von mir entfernt. Klar, dass ich neugierig war, was dieses Buch zu bieten hat. Ich kenne die Autorin schon von anderen Bücher und habe mich immer gut unterhalten gefühlt, so auch mit diesem Buch.

Der Krieg ist zu Ende und die Siegermächte teilen Deutschland unter sich auf. Bad Oeynhausen fällt in britische Hände und da dieser Kurort nicht vom Krieg zerstört wurde, wählt man es als britisches Hauptquartier aus. Die Bewohner müssen ihre Häuser verlassen, die Stadt wird für sie zur Sperrzone, die sie nicht ohne Passierschein betreten dürfen und die mit einem Stacheldraht umzäunt ist. Die Enteigneten Bürger gehen entweder zu Verwandten oder werden in Baracken außerhalb der Stadt untergebracht. Welche Schmach.

Anne, die Tochter des Hoteliers vom Margaretenhof, schwört sich , das Hotel wieder in Besitz zu nehmen und es zu altem Glanz zu bringen, doch erst einmal lebt sie mit dem Rest der Familie in einer Baracke.
Ihre Freundin Rosalie, die Mutter und Bruder im Krieg verloren hat, kommt auf einem Bauernhof in der Nähe unter und verdient am Wochenende als Kellnerin im britischen Casino ihr Geld. Ihr großer Wunsch ist es das zerstörte Deutschland zu verlassen, von dem sie nicht glaubt, dass es wieder auf die Beine kommt, einen britischen Soldaten zu heiraten und mit ihm nach England zu gehen.

Auf den Krieg folgen ein heißer Sommer mit Missernten und einer der kältesten Winter seit langer Zeit. Die Bevölkerung Bad Oeynhausens friert und hungert und fühlen sich von den Briten drangsaliert. Wann geht es endlich wieder aufwärts?

Dieses Buch ist ein sehr guter Unterhaltungsroman. Er liefert zeitgeschichtliche Fakten eingebettet in den Lebensalltag der Bewohner dieses schönen Kurortes. Allerdings darf man kein zu hohes Niveau erwarten, im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichten der beiden Protagonistinnen Anne und Rosalie , Liebe inbegriffen.

Die Autorin hat einen sehr unterhaltsamen Schreibstil und so bin ich wirklich durch die Seiten geflogen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht der Geschichte zu folgen und dabei ein wenig über die Geschichte dieser Stadt zu erfahren.

Wer also etwas über diese Zeit und diesen Ort erfahren möchte, unterhaltsam verpackt und nicht zu anspruchsvoll soll hier zugreifen, denn es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 22.09.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

ein melancholischer Roman
„Die Mitternachtsschwimmer“ ist ein eher ruhiges Buch , was aber mit sehr schönen Naturbeschreibungen punktet.
Bei mir hat es schon etwas gedauert, bis es mich begeistern konnte, dann aber konnte ich es nicht mehr zur Seite legen.

Evans‘s Ehe kriselt nach dem Tod seiner Tochter, für den er sich verantwortlich fühlt. Das Paar vereinbart eine Trennung auf Zeit, um ihrer Gefühle zu überprüfen.
Evan mietet sich ein kleines Cottage an der irischen Küste, seine Frau bleibt mit dem Sohn in Belfast.Eigentlich will Evan nur eine Woche bleiben, doch der Lockdown macht ihm einen Strich durch die Rechnung.Seine eigenwillige Vermieterin Grace bekommt er kaum zu Gesicht und wenn , ist sie schroff und abweisend. Das ändert sich, als seine Frau ihm seinen Sohn bringt, dessen Beaufsichtigung sie aufgrund vermehrten Arbeitspensums sie nicht mehr leisten kann. Grace und Evan’s Sohn freunden sich an und Evan nähert sich nicht nur seinem Sohn an, sondern lernt durch Grace und die eigenwilligen Bewohner des Ortes, was wichtig ist im Leben.

Die Erzählung startet gemächlich, wie das Leben in dem kleinen Ort,nimmt aber im Laufe der Zeit Fahrt auf, als Evan‘s Sohn nach Ballybrady kommt.
Der Leser erfährt nach und nach mehr über das Leben der beiden Protagonisten und ihre Verletzungen, die sie so haben werden lassen, wie sie sind.
Die langsame Annäherung der einzelnen Protagonisten, allen voran Evan’s Sohn, aber auch Grace‘, haben mich sehr berührt.

Über der Geschichte liegt schon eine melancholische Grundstimmung, die noch mal durch die Naturbeschreibungen in diesem Buch unterstrichen werden. Corona spielt eigentlich eine eher untergeordnete Rolle und erklärt eigentlich nur, warum Evan länger bleibt,

Nach dem eher ruhigen Anfang , überschlagen sich dann zum Ende noch die Ereignisse und der Leser erlebt ein Ende mit einigen losen Fäden, die Platz für eigene Interpretationen lassen, wie es weitergehen könnte.

Ein schönes Buch das mir gefallen hat.

Bewertung vom 15.09.2024
Als wir Schwäne waren
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


sehr gut

Milieubeschreibung
In diesem Buch wird die Geschichte eines iranischen Jungen erzählt, der in den neunziger Jahren nach Deutschland kommt. Seine Eltern sind Akademiker und hoffen in Deutschland auf eine bessere Zukunft, wie viele andere auch.

Angekommen im Land der Hoffnung merkt man schnell, dass die Vorstellungen, die man hatten auf die brutale Wirklichkeit trifft. Die Wohnung,in der die Familie wohnt, ist marode, die Wohngegend wird von vielen Migranten bewohnt, die Abschlüsse der Eltern werden ich anerkannt und Rassismus und Kriminalität ist alltäglich.

Razid lernt schnell, dass es um einen Überlebenskampf geht. Der Stärkere kommt durch und hat das Sagen.
Dieses Leben und das Milieu in dem er lebt wird sehr gut beschrieben.

Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich habe vor kurzem „Vatermal“gelesen, ein Buch, in dem es auch darum ging , wie schwierig es für Migranten ist hier zu leben und dass viele mit Gewalt konfrontiert werden und dadurch auch für sich nur dadurch einen Ausweg sehen. Kriminalität ist an der Tagesordnung und irgendwie selbstverständlich, dass man dann als Jugendlicher mitmacht.

Ich finde, dass ist 1. zu einfach gedacht und zweites eine Ausrede. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Sicherlich ist es schwierig sich in einer anderen Kultur zurecht zu finden, aber das weiß man, wenn man sich auf den Weg in eine andere Kultur macht. Ich glaube auch, dass man viele Stolpersteine auf dem Weg in ein neues Leben in den Weg gelegt bekommt. Hier war es für die Eltern auch, dass ihre Abschlüsse nicht anerkannt wurden und das Wohnumfeld, das sicherlich nicht einfach war. Ich kann auch verstehen, dass man zwischendurch vielleicht strauchelt, gerade auch in der Pubertät, das ist eine schwierige Zeit, aber irgendwann muss der Verstand und die Eigenverantwortung wieder einsetzen, wie es bei dem Protagonisten hier ja Gott sei Dank auch der Fall war.
Ich wehre mich dagegen immer andere und die Umstände für sein eigenes Scheitern verantwortlich zu machen.
Migranten haben es sicherlich nicht einfach, aber das haben auch Deutsche nicht immer und es gibt genug Beispiele von gelungener Integration und die sollte man sich zum Vorbild nehmen und nicht die anderen.

Bewertung vom 15.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


sehr gut

eine hoffnungsvolle Reise zu sich selbst
" Die Unmöglichkeit des Lebens " war für mich das erste Buch dieses Autors und ich kann nicht sagen, dass es mich voll und ganz überzeugt hat, da mein Verhältnis zu übernatürlichen Dingen etwas zwiespältig ist.

Grace Winter, eine pensionierte Mathematiklehrerin , wird von einem ehemaligen Schüler kontaktiert, der eine schwierige Lebensphase durchlebt.
Grace, die selbst Mann und Sohn verloren hat erinnert sich an eine Phase in ihrem Leben, in der es ihr ähnlich ging.

Nach dem Tot ihrer Familie verfällt Grace in eine große Trauer und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Da erbt sie überraschender Weise von einer Freundin ein heruntergekommenes Haus auf Ibiza. Sie entscheidet sich dort hinzufliegen und begibt sich auf Spurensuche , um den myteriösen Tod ihrer Freundin zu verstehen. Dabei findet sich zurück zu sich selbst und erfährt Selbstheilung.

Mat Haig hat hier ein Buch vorgelegt,das viele Themen behandelt , die uns Menschen anspricht. Trauer, Freundschaft, Naturschutz und seelische Heilung. Das Buch hat etwas Spirituelles, Übernatürliches, was man wissen sollte, denn nicht jeder ist für so etwas empfänglich. Auch ich habe mich etwas schwer getan mit diesen Passagen, die im Laufe des Buch immer mehr Raum einnehmen.

Trotzdem habe ich dieses Buch mit Interesse gelesen. Man kommt der Protagonistin dieses Buches sehr nahe. Auf sehr emotionale Weise nimmt man teil an ihrem Seelenleben, aber auch an ihrem Heilungsprozess, was ich sehr intim fand.

Aber auch die wunderschöne Insel Ibiza erlebt der Leser und erfährt was hinter Christinas mysteriösen Tod steckt.

Mat Haig hat eine wundervolle Art zu erzählen und lässt diese zu Anfang so traurige Geschichte mit ganz viel Hoffnung und Lebensweisheiten enden, die eine ganz große Aussage haben, nämlich die, dass es nie zu spät ist für einen Neuanfang.

Trotz der Übersinnlichkeit mit der ich mich etwas schwer getan habe, habe ich das Buch genießen können und ich habe viele Denkanstöße bekommen, was für mich ein gutes Buch ausmacht.

Bewertung vom 15.09.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


sehr gut

spannender Thriller mit Abstrichen
Tibor Rode ist mir durch seinen Thriller " Der Wald " bekannt, den ich sehr spannend, aber etwas konstruiert empfand.
Genauso ging es mit bei dem neuen Buch des Autors " Lupus". Das Buch ist sehr spannend geschrieben und wartet immer wieder mit spannenden Wendungen auf, hat aber meiner Meinung nach ein paar Themen zu viel behandelt.

Wie der Titel schon sagt, geht es um Wölfe, ein auch in der Gegenwart sehr aktuelles Thema, das sehr konträr diskutiert wird. Auch die Thematik der KI gesteuerten Zäune, die hier eine Rolle spielen und die es auch tatsächlich gibt, wie im Nachwort zu lesen ist und die sehr spannend in die Geschichte hineinverwoben wurden , was ihre Intension anging, fand ich gelungen und mehr als aktuell und in diesem Kontext war die rechte Gesinnung, die auch schon damals in der DDR vorherrschte, aber gern versteckt wurde und heute um sehr mehr wieder zum Tragen kommt, gut in die Geschichte verwoben.Die Geschichte der Insel Riems, die es ja tatsächlich gibt und die auch heute noch diesselbe Bestimmung hat, spielt auch eine zentrale Rolle in diesem Buch.

Wie man sieht eine Menge Themen, die dann noch durch private Geschichten der beiden Hauptpersonen Frederik Bach und Jenny Rausch ergänzt werden.

Das Ganze ist auch wirklich spannend und schlüssig umgesetzt worden, aber mir wurde es vor allem am Schluss alles etwas zu viel und zu konstruiert.

Trotzdem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und werde auch zum nächsten Buch dieses Auors greifen, denn die Themen , die er behandelt sind immer sehr interessant und vor allem aktuell.

Bewertung vom 09.09.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


ausgezeichnet

ein wirklich gutes Buch das ich gerne gelesen habe
Nach „Zwischen uns ein ganzes Leben“ ist „Der Morgen nach dem Regen“. Das zweite Buch das ich von dieser Autorin lese. Am Anfang habe ich gedacht, dass wird ein neues Jahreshighlight für mich, leider war mir der Schluss dann doch etwas zu schwülstig.

Johanna arbeitet bei den Vereinten Nationen und koordiniert und plant Hilfseinsätze in Kriegsregionen, um den Menschen bzw Flüchtlingen in diesen Regionen das Leben einigermaßen erträglich zu machen und ihnen teilweise das Leben zu retten.Sie brennt für ihren Beruf, ist aber gezwungen sich oft wochenlang in diesen Krisenregionen aufzuhalten, was ihre Ehe und die Beziehung zu ihrer Tochter, je älter sie wird, stark belastet, denn diese fühlt sich von ihrer Mutter im Stich gelassen und zu wenig beachtet.

Als erwachsene Frau arbeitet ihre Tochter Elsa beim internationalen Gerichtshof in den Haag genauso engagiert wie ihre Mutter in ihrem Beruf.

Als sie einen Burnout erlebt zieht es sie in das Haus ihrer verstorbenen Großtante Toni, in dem mittlerweile ihre Mutter lebt, die dieses Haus geerbt hat.

Das Aufeinandertreffen der beiden lässt viele Wunden wieder aufbrechen.

In vielen Rückblicken erfährt der Leser, wie die Leben der beiden verlaufen sind Viele Verletzungen, aber auch Geheimnisse und Missverständnisse haben auf beiden Seiten ihre Spuren hinterlassen und verhindern für beide einen Neuanfang.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte Verständnis für beide Seiten, obwohl mir Elsa mit ihrem kindlichen Trotz schon manches Mal auf die Nerven gegangen ist.
Interessant fand ich die vielen Informationen über die Arbeit der UNO in den Krisenregionen unsere Welt und ließ bei mir sofort die aktuelle Situation im Nahen Osten vor meinen Augen entstehen.

Ich fand das Buch sehr empathisch geschrieben, gerade was die Gefühlsebenen der beiden Protagonisten Elsa und Johanna anging. Einzig der Schluss war mir dann doch zu schnell und zu glatt. Zu viel Friede , Freude, Eierkuchen , das hat meine anfängliche Euphorie etwas geschmälert. Trotzdem habe ich mich für 5 Sterne entschieden, weil es in vielen anderen Bereichen einfach richtig gut war.

Tolle Unterhaltungslektüre.

Bewertung vom 05.09.2024
Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


sehr gut

interessante Biographie

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JOKO
Veröffentlicht am 05.09.2024
interessante Biographie
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Wer kennt sie nicht, Agatha Christie, die Erschafferin der großartigen Miss Marpel, die mich durch Bücher , wie auch durch Filme unterhalten hat. Da war es natürlich interessant, etwas über das Leben dieser Autorin zu erfahren.
Dies habe ich nun durch das vorliegende Buch getan.

Das Buch umfasst die Jahre 1908-1928, also nur einen Teil des Lebens dieser Autorin und die Anfänge ihres Schreibens und ihrer Bekanntheit.

Aufgewachsen ist sie allein mit ihrer Mutter, da ihr Vater früh starb und so hatte sie ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Mutter und ihr späterer Tod ging ihr sehr zu Herzen.
Die finanziellen Verhältnisse waren nicht üppig, aber die Familie als arm zu bezeichnen , wäre nicht richtig gewesen. Agatha Chreisti liebte die Musik und so unterstütze sie die Mutter bei ihrem Musikwunsch Pianistin zu werden. Agatha hatte zwar kein überragendes Talent, doch nicht das hat sie davon abgehalten diesen Beruf auszuüben, sondern ihr stark ausgeprägtes Lampenfieber.
Durch eine Erkrankung kam sie dann zum Schreiben, was ihr schon immer lag, was nicht heißen soll, dass sie gleich Erfolg hatte.

Die Beziehung zu ihrem Mann spielt in diesem Buch auch eine Rolle, obwohl diese etwas undurchsichtig war. Wie nicht anders zu erwarten, wenn man die Jahreszahlen sieht in der dieser Roman angesiedelt ist, ist der Krieg natürlich auch ein Thema.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, was das Lesen sehr leicht gemacht hat, es hat einfach Spaß gemacht Agathes Leben zu folgen Auch bei der Ausgestaltung der Figuren gibt es nichts zu meckern, allen voran die Protagonistin war gelungen dargestellt, sodass der Leser die Entwicklung der Hauptperson zu einer starken Persönlcihkeit gut nachvollziehen konnte.

Einzig , dass ein paar losen Fäden bei der Beziehung zu ihrem Mann blieben, haben mich zu einer Bewertung von 4 Sternen veranlasst.

Bewertung vom 01.09.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


sehr gut

Lesespaß mit vielen Erinnerungsmomenten
" Geile Zeit" ist ein Rückblick in die neunziger und zweitausender Jahre , in der der Autor geboren bzw. aufgewachsen ist.

Ich las gleich zu Anfang einen Satz, der fatal an heutige Zeiten erinnert und mir immer wieder zeigt. Es wiederholt sich alles. "Deutschland , der kranke Mann Europas. Statt der Wirtschaft , wächst die Zahl der Arbeitslosen. Es gebe "kein Recht auf Faulheit" sagte der Kanzler.
Auch die Krisen der Welt waren nicht weniger als heute. Amokläufer, 9/11, Kriege und die sich ausbreitenden Terroranschläge.
Es wird aber auch von einer Kindheit mit" sauren Schnüren",Spielkameraden, die man an der Haustür abholte und ohne Instagram und What`sApp, sondern analogen Spielen, aber auch Gameboy berichtet.Im zweiten Teil seiner Jugend erzählt der Autor dann über unbezahlte Praktika, Corona und Startschwierigkeiten im Berufsleben.

All diese Schilderungen lassen einen bunten Bilderbogen der neuziger und zweitausender Jahren vor dem Auge des Lesers entstehen, dem ich gerne gefolgt bin, der mich in Erinnerungen hat schwelgen lassen und bei dem ich oft lachen musste. Ein Buch ganz nach meinem Geschmack !!!

Bewertung vom 31.08.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


gut

True crime Thriller mit Längen
" In Zeiten des Todes" von Luca DÀndrea hat mir als Leserin schon so einiges abverlangt. Nicht nur dass das Buch mit seinen 724 Seiten ein echter Wälzer ist, beschreibt der Autor alles sehr detailliert, was das Lesen schon etwas zäh macht.

Commissar Luther Krupp von der Polizei Bozen ist noch nicht lange im Dienst. Er ermittelt in einem Mord an einer Prostituierten und stößt bei seinen Recherchen, die ihm durch seine korrupten Kollegen mehr als erschwert werden auf andere ungelöste Fälle. Trotzdem seine Kollegen alles tun, um ihm immer wieder Knüppel zwischen die Beine zu werfen kommt er dem "Monster"auf die Spur.

Parallel dazu befasst sich auch ein angehender Journalist mit dem Fall. Alex Milla, hat sich auf die Fahnen geschrieben diesen Fall aufzuklären. Aber auch von iohm wird viel verlangt, da er sich erst einmal beweisen muss. Er durchlebt während seiner recherche immer wieder Phasen, wo er sich und sein Tun infrage stellt.

Obwohl die Aufklärung der Mordserie , denn alles solche stellt sie sich im weiteren Verlauf heraus, anscheinend keine hohe Priorität bei der Polizei in Bozen zu haben scheint, verfolgt Krupp sie hartnäckig.

Dieser Thriller läuft unter True crime und deshalb hat er mich vor allem interessiert. Ich muss aber sagen, dass ich durchaus spannendere Thriller dieser Art gelesen habe. Bei so einem dicken Buch besteht natürlich immer die Gefahr, dass die Spannung nicht durch das ganze Buch erhalten bleibt, aber ich denke, wenn der Autor seine Ausführungen, auch am Anfang etwas gestrafft hätte, wär es nicht ganz so ermüdend gewesen, dieses Buch zu lesen.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass es mir gar nicht gefallen hätte, aber unter einem spannenden Thriller stelle ich mit etwas anderes vor.