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Jola

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Insgesamt 482 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2025
Rodeit, Julia K.

Sommertage im Alten Land


sehr gut

Sommertage im Alten Land ist Band 1 von 2 und hat 313 Seiten. Das Cover hat mich optisch angesprochen, es passt sehr gut zu dieser Geschichte. Es ist farbenfroh, wenn man es sieht, fühlt man sich direkt, wie auf dem Land.
Die Protagonistin Svenja ist noch jung, gerade mal 24 Jahre alt. Sie hat grosse Träume und das Leben noch vor sich. Sie möchte Tierärztin werden. Ihre kleine Familie, das heißt ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Joris stehen hinter ihr. Svenja schmiedet ihre Pläne für die Zukunft. Nur das Schicksal meint es nicht so gut mit ihr. Ihre Eltern kommen bei einem tragischen Autounfall ums Leben und für sie bricht die Welt zusammen. Sie ist psychisch am Boden und dazu muss sie noch die Verantwortung für ihren Bruder tragen. Von jetzt auf gleich ändert sich für Svenja alles. Somit auch ihre Lebenssituation, sie erbt einen maroden Obsthof im Alten Land. Wie soll sie das Ganze finanziell stemmen? Ihr Bruder macht ihr zusätzlich das Leben auch nicht leicht. Er ist ein kleiner Rabauke, der sich gerne mal streitet, aber auch in der Schule gemobbt wird. Ein Mal eskaliert es so weit, dass er einen Klassenkollegen zusammenschlägt. Da reagiert die Schule ohne Wenn und Aber und lädt Svenja erst zum Gespräch ein und danach wird noch das Jugendamt zu ihr geschickt, um die Lebenssituation und die Verhältnisse zu kontrollieren. Der Sozialarbeiter Marc Walker kommt und Svenjas Herz schlägt irgendwie anders. Es kommt zu mehreren Treffens und Begegnungen und irgendwann ist nichts mehr, wie es war, und das Chaos ist perfekt. Svenja möchte den Familienhof auf jedem Fall behalten, sie tut alles dafür. Wird es ihr gelingen oder wird sie scheitern? Eigentlich möchte Svenja Marc zeigen, dass sie es meistern kann und Joris gut bei ihr aufgehoben ist. Dann wäre die Sache mit dem Jugendamt vom Tisch und er würde nicht mehr kommen. Andererseits, je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, merkt sie, dass Marc auch andere positive Seiten an sich hat und man ihn auch gern haben kann. Ihr Herz schlägt immer wieder schneller, wenn sie sich treffen. Empfindet Marc genauso oder wird Svenja enttäuscht werden? Rettet sie den Obsthof oder bricht alles auseinander?
Ein warmherziger und humorvoller Roman. Dadurch konnte ich das Buch nicht zur Seite legen. Ich war neugierig, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist leicht und locker, die Geschichte liest sich dadurch flüssig. Vieles ist gut bildhaft dargestellt, sodass man sich die Schauplätze gut vorstellen konnte. Die Dialoge waren oft ernsthaft, aber auch teilweise zum Schmunzeln, wie im echten Leben, es ist also eine lebhafte Geschichte. Die beiden Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet, und haben sich in der Geschichte weiterentwickelt. Sie wirken auf mich lebensecht und authentisch, mit ihren Höhen und Tiefen, und sie konnten mich beim Lesen emotional berühren. Man fiebert mit ihnen mit, freut sich und trauert mit ihnen, als würde man die beiden schon ewig kennen.
Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten, ich freue mich auf den Folgeband. Ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werde. Hier vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Bewertung vom 04.05.2025
Harada, Hika

Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san (eBook, ePUB)


sehr gut

Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san hat 256 Seiten. Das Cover mit seinen Blautönen passt optisch meiner Meinung nach sehr gut zu dieser Geschichte. Es ist ein herzwärmender Roman mit viel japanischem Flair.
Das Antiquariat ist schon 1 Jahr lang geschlossen. Die Zeit vergeht so schnell, nur die Erinnerungen bleiben.. Der Bruder von Sango-san hat nach seinem Tod einen Laden der Familie überlassen. Nun werden die Rollos hochgezogen und Sango-san kehrt in die Großstadt Tokio zurück und trifft in die Spuren ihres Bruders. Mit viel Energie und Zuversicht packt sie es an, sie kehrt den Staub weg, sortiert so gut, sie kann, und stellt einiges für Kleingeld in Kisten vor die Ladentür. Sie hofft damit auf alte und neue Kundschaft. Aber was soll denn passieren, werden sich die Leute überhaupt interessieren und was passiert, wenn nicht? Ist das überhaupt den Schritt wert oder hätte man lieber alles sein lassen sollen? Die Gedanken in Sango-san Kopf häufen sich, während die Tage vergehen. Sie gibt aber die Hoffnung nicht auf. Ein Problem der 70-jährigen Sango-san ist, dass sie schon einiges im Leben gemacht, aber noch nie einen Laden geführt hat. Wird es ihr gelingen? Deshalb kriegen die Kunden bei Sango-san nicht nur Bücher sondern auch Tee, Sushi, Soba Nudeln, manchmal auch Curry. Bei dem leckerem Essen kommt sie mit den Kunden ins Gespräch, es werden Empfehlungen ausgetauscht, es herrscht rege Teilnahme. Alleine kann sie es nicht wirklich bewältigen, sie hat zusätzlich Hilfe von ihrer Grossnichte Mikiki, die sich etwas mit Literatur auskennt, weil sie studiert hat. Für Mikiki bedeute dieser Laden aber noch mehr, sie möchte dadurch etwas über ihren Onkel erfahren.
Das Buch ist aus 2 Perspektiven geschrieben, wie die jeweiligen Protagonistinen es wahrnehmen und erleben. Der Alltag mit den Neuanfängen, zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen, die dadurch entstehen. Die Liebe zu längst vergessenen Büchern erwacht wieder zum Leben. Die gemeinsame Zeit, die die Kunden im Laden verbringen, stärkt sie im Glauben, klärt oft ihre Probleme auf und gibt ihnen einen anderen Blick auf ihre Welt und ihr Umfeld. Aber nicht nur die Kunden profitieren von diesen Begegnungen, auch Sango-san lernt noch einiges in ihrem Alter dazu: über ihre Familie, ihre Freunde, die Liebe und die Verbundenheit zu ihren verstorbenen Bruder wird noch mehr gestärkt. Der Leser bekommt beim Lesen auch einen Einblick in die japanische Kultur und die Essgewohnheiten. Der Schreibstil ist leicht und locker, dadurch liest sich die Geschichte sehr flüssig. Die Abschnitte nicht zu lang, wodurch eine angenehme Leselänge entsteht. Es ist eine sanfte und ruhige Erzählung, mit der man sich den Nachmittag verschönern kann. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken in der Geschichte echt und authentisch. Man fühlt sich als Leser zu ihnen hinversetzt und fühlt emotional mit. Insgesamt hat mich dieser Roman positiv überrascht mit der Thematik, etwas im Leben zu wagen und neu zu beginnen. Ich vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Bewertung vom 02.05.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Familiensaga, die das Herz berührt

Beeren pflücken ist ein Debüt Roman aus Kanada und beinhaltet 320 Seiten.
Das Cover stellt Blaubeerensträuche in sehr intensivem Blautönen dar. Es ist sehr passend zu dieser Geschichte, wenn man sie gelesen hat, stellt man fest, dass es gut zum Inhalt passt. Optisch ist es auf jeden Fall ein Hingucker für jedes Bücherregal. Die Hardcover Version gefällt mir persönlich sehr gut.
Der Leser wird in das Jahr 1962 versetzt. Es ist Sommer. Wie jedes Jahr reist die 7 köpfige indianische Wanderarbeiterfamilie aus Nova Scotia nach Main, um Blaubeeren zu pflücken und, um Geld zu verdienen. Dieses Jahr wird aber alles anders sein, das ahnen sie bei ihrer Ankunft aber erstmal nicht. Nach einigen Wochen harter Arbeit ist die 4-jährige Tochter Ruthie spurlos verschwunden. Ihr 6-jähriger Bruder Joe hat sie zuletzt auf ihrem Lieblingsstein gesehen, am Rande des Beerenfeldes. Nun, wo ist Ruthie denn hin? Keinem ist etwas aufgefallen. Ihr Verschwinden bleibt ungelöst und verfolgt die Familie fast 50 Jahre lang. Parallel wächst in einer wohlhabenden Familie in Boston ein Mädchen namens Norma auf. Der Vater ein Richter, beruflich viel beschäftigt, die Mutter sehr labil, sie wirkt nach außen sehr überfürsorglich, hat mehrere Fehlgeburten hinter sich, kämpft dauernd mit starken Kopfschmerzattacken. Norma wirkt nach außen hun glücklich, innerlich aber hat das Kind viele Sorgen, nachts wird sie von wiederkehrenden Träumen geplagt. Ihre Hautfarbe macht sie besonders, ihre Familie erzählt ihr, sie hätte italienische Vorfahren. Stimmt es? Je älter sie wird, da merkt sie, dass ihre Eltern etwas verheimlichen und sie fühlt sich eingeengt, wie in einem Käfig. Erfährt sie irgendwann einmal die Wahrheit oder bleibt dieses Rätsel um Norma ein Geheimnis für immer?
Das Buch wird aus 2 Perspektiven geschrieben. Einmal von Norma, ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsendasein. Norma, die auf eigene Art und Weise stark, aber gleichzeitig sehr verletzlich wirkt und nach ihren Wurzeln sucht. Die zweite Person ist Joe, der sich dauernd Vorwürfe macht. Er fühlt sich sein ganzes Leben lang schuldig. Er kommt mit der Situation aus seiner Kindheit gar nicht klar. Es plagt ihn sein ganzes Leben lang. Auch nachdem er älter und krank wird, plagen ihn die Vorwürfe weiter. Er hat die Situation nie verarbeitet.
Es ist ein Roman über Verlust, Tod, Trauer, Angst, aber auch Liebe, Hoffnung und Zuversicht. Das Leben der indigenen Bevölkerung wird sehr bildlich dargestellt und auch ihre schwierige Situation in der Gesellschaft. Die Suche nach der Wahrheit im Leben der zwei so unterschiedlichen Familien und deren Schicksale liest sich sehr gut. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sie wirken lebensecht und authentisch. Sie kämpfen mit ihren Gefühlen, zeigen aber dadurch die Stärke ihrer Persönlichkeiten. Das Ende finde ich aus meiner Sicht gut gelungen. Ich vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Bewertung vom 01.05.2025
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Spannend und toll zu lesen

Das super schöne Cover hat mich aufmerksam auf die Geschichte gemacht und der Klappentext verrät schon einiges, sodass ich super neugierig auf den Inhalt war. Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand es super vertont, durch die verschiedenen Stimmen, passend zu den Charakteren, konnte ich mich auch auf emotionaler Ebene auf die Geschichte einlassen und mitfiebern.
Es geht um Jakob, der als Hauptverdächtiger nach einem tragischen Vorfall mit einer Freundesgruppe in den Alpen das Land nicht verlassen darf. Gleichzeitig versucht er das Chalet seiner Mutter vor dem Bankrott zu bewahren. Dann taucht auch noch Aurora auf, die auf der Suche nach den wahren Umständen des Todes ihrer Schwester ist. Jeder behält Geheimnisse für sich und doch öffnen sich beide einander und die Gefühle kochen hoch. Doch Jakob findet, er verdiene Auroras Liebe nicht und als endlich alle Geheimnisse ans Licht kommen ist das Chaos perfekt...
Ich mochte die Geschichte super gerne, die Mischung aus spannenden und romantischen Elementen hat mich gefesselt und ich konnte nicht mit dem Hören aufhören. Ich mochte die Charaktere, sie wirken auf mich authensich und nahbar, ich konnte ihre Gefühle und Emotionen nachempfinden und ihre Beweggründe verstehen. Der Autorin gelingt es, mich mit ihrem Schreibstil zu fesseln, die Geschichte hört sich sehr flüssig und man kann völlig in die Welt von Aurora und Jakob eintauchen. Gerade das wunderschöne Setting möchte ich hervorheben, die Schauplätze werden sehr bildhaft und detailreich dargestellt, sodass man in Gedanken mit den Protagonisten durch die Bergwelt wandelt und die traumhafte Landschaft bestaunt.
Alles in allem also ein super toller Auftakt mit tollen Charakteren und einer großartigen Mischung aus romantischen und spannenden Elementen. Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Band und die Auflösung der noch offen gebliebenen Fragen und hoffe, dass diese dann beantwortet werden können.

Bewertung vom 30.04.2025
Silver, Elsie

Hopeless / Chestnut Springs Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich habe mich schon sehr auf den finalen Band der Chestnut Springs Reihe gefreut, die anderen Bände mochte ich auch schon gerne, weshalb ich schon neugierig auf Beau Eatons Geschichte war. Das Cover reiht sich perfekt in die Reihe ein und passt zu den anderen Teilen, ich mag die Kombination des blauen Hintergrunds mit den Blumen sehr gern.
Nachdem Beau von einer gefährlichen Mission in seine Heimat zurückkehrt wird er von seiner Familie wie ein rohes Ei behandelt. Er geht mit der Barkeeperin Bailey Jansen einen Deal ein: die beiden verloben sich, damit er in Ruhe gelassen und nicht weiter mit Samthandschuhen angefasst wird. Auch für Bailey gibt es Vorteile des Deals, sie möchte den schlechten Ruf ihrer Familie loswerden und endlich einen neuen Job finden. Sie lassen sich auf die Fake Verlobung ein, solange, bis sich einer der beiden in jemanden verliebt. Aber was, wenn es keine andere Person zum Verlieben braucht?
Die Geschichte von Beau und Bailey hat mich gut unterhalten können. Erzählt wird aus beiden Perspektiven, sodass ich mich gut in die beiden hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachempfinden konnte. Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch, auch die anderen Mitglieder der Familie Eaton habe ich wieder lieb gewonnen und mich gefreut, auch die Pärchen aus den anderen Bänden wieder zu treffen. Der Schreibstil hat mir auch wieder gut gefallen, die Geschichte ließ sich flüssig lesen und ich konnte mich emotional auf die Protagonisten einlassen.
Insgesamt ein toller Abschluss der Reihe, es war zwar nicht mein liebster Band, aber dennoch eine tolle Geschichte mit einer Fake-Verlobung und tollen Charakteren.

Bewertung vom 29.04.2025
Shen, L. J.

Truly Forbidden / Forbidden Love Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Truly Forbidden ist der erste Band der neuen Reihe der Autorin. Das Buch hat 608 Seiten.
Eine zerbrochene Freundschaft zwischen Calla und Dylan. Kann sie noch gerettet werden? Als Calla nach 5 Jahren zum Begräbnis ihres Vaters in den Heimatort kommt, hat sie eine Bürde zu überwinden. Sie möchte sich wieder mit Dylan, ihrer ehemaligen besten Freundin, versöhnen. Damals hat Dylan Calla mit ihrem großem Bruder Ambrose erwischt. Danach kam es zu dieser Funkstille. Ambrose ist weiterhin beliebt und in der Umgebung bekannt. Er ist ein Sternekoch und besitzt ein Restaurant. Calla braucht nun einen Job. Sie wagt es, bei ihm als Kellnerin anzufangen. Sie will auf Abstand und professionell bleiben. Nur läuft alles anders, als Calla sich gedacht hat, denn ihre Gefühle erwachen wieder. Wie wird sich Calla entscheiden? Was ist ihr wichtiger, Amrose oder ihre beste Freundin? Nun, etwas Verbotenes fühlt sich so gut an und Calla wird wieder schwach. Ambrose und Calla haben es beide nicht einfach, wie sollen sie reagieren? Beide Charaktere haben eine schwere Vergangenheit. Calla versucht, so gut sie kann, ihr eigenes Trauma zu verarbeiten, um Fuß zu fassen und in die Zukunft zu blicken. Dabei kann ihr nur Ambrose helfen, nur ihm vertraut sie und nur ihn lässt sie in ihre Nähe. Auch Ambrose kämpft mit seiner Vergangenheit. Deshalb versteht man sein Verhalten erst später in der Geschichte. Calla hat eine Sozialphobie und Tics. Als Kind russischer Einwanderer hat sie in der Schule oft Mobbing erlebt. Ihre Jugendzeit bestand oft aus Lügen. Mit 14 Jahren erlebte sie einen Zwischenfall, seitden hat sie eine Abneigung zu Männern und Angstzustände. Wie wird sich das auf ihre Zukunft auswirken?
Beide Charaktere wirken echt und authentisch. Sie versuchen selbstbewusst, kraftvoll und stark zu sein in ihren Erwachsenenleben. Erzählt wird aus beiden Perspektiven, sodass man sich gut in Calla und Ambrose hineinversetzen kann. Der Schreibstil ist leicht und locker, die Geschichte spannend geschrieben, gleichzeitig unterhaltsam und emotional, sodass man mit den Protagonisten mitfühlen kann.
Das Cover gefällt mir optisch sehr, ich mag die Farbkombination aus pink und schwarz sowie die Blumen, die es schmücken.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich freue mich schon auf den Folgeband. Ich vergebe 4 Sterne und kann die Geschichte weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.04.2025
Janz, Tanja

Nordseefunkeln


sehr gut

Nordseefunkeln ist Band 3 der St. Peter Ording Reihe und hat 320 Seiten.
Die Berliner Journalistin Lucia steht unter Druck. Arbeit, Arbeit, Arbeit... Bis sie auf einer Veranstaltung zusammenbricht. Jemand hat es in Netz gestellt und Lucia muss etwas tun. Ihr wird geraten, sich eine Auszeit zu nehmen, durchzuatmen und neue Kraft zu tanken. Sie überlegt, nimmt es aber in Kauf und zieht sich zurück. Sie hört endlich auf ihren Körper. Nun, zu Hause wird man die Erholung nicht wirklich finden. Sie entscheidet sich spontan. Auf dem Wohnungstauschportal entdeckt sie eine Anzeige an der Nordsee, sie probiert es und es klappt. Es passt sofort, von beiden Seiten aus. Sie reist für 4 Wochen nach St. Peter Ording. Sie zögert nicht und begibt sich in den Küstenort. Dort möchte sie durchatmen und zur Ruhe zu kommen. Felke findet sie sehr sympathisch und nachdem sie gefragt wird, ob sie auch ein wenig auf die Oma Ilsegrete achten könnte, sagt sie nicht nein. Oma Ilse hat auch einen Hund, Tiffi. Lucia unternimmt mit ihm einige Ausflüge. Sie lernt die Einheimischen kennen, auch den Nachbarn Wilko, dem 2 Husumer Schweine gehören, bleibt ihr nicht lange fremd. Lucia fühlt sich wohl. Nach der vierwöchigen Auszeit entscheidet sie sich dazu, zu bleiben. Ihr ist bewusst geworden, was sie alles in ihrem Leben verpasst. Dass die Arbeit nicht immer an erster Stelle stehen darf. Es gibt noch mehr. In der Zeit, wo sie da ist, erlebt sie, dass das alte Postamt, wo Oma Ilse gearbeitet hat, durch viel Initiative und Arbeit von engagierten Leuten wieder zum Leben erweckt wird. Es wird eine neue Buchhandlung geben und ein Postamt wird mitgeöffnet in diesem Lokal, da ist die Freude von Oma Ilse groß. Lucia und Felke haben sich auch lieb gewonnen, haben oft telefoniert und es könnte eine Freundschaft entstehen. Lucia hat dem Nachbarn Wilko ihr Herz geöffnet, es basiert auf Gegenseitigkeit. Wird es ein Happy End für Lucia und Wilko geben? Wenn Sie neugierig geworden sind, lesen sie selbst.
Tanja Janz nimmt den Leser mit auf eine besondere Wohlfühlreise. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Abschnitte haben eine angenehme Länge, beim Lesen wird es nicht langatmig oder gar langweilig. Es passier immer wieder etwas Spannendes. Die Nordsee verzaubert den Leser, aber nicht nur diese. Der Schreibstil ist leicht, locker, flüssig Vieles ist sehr bildhaft dargestellt, als wäre man als Leser mitten im Geschehen und vor Ort mit dabei. Die Charaktere wirken lebensecht und sympathisch. Trotz ihrer Probleme halten sie zusammen und versuchen, auftretende Schwierigkeiten gemeinschaftlich zu lösen.
Von mir gibt es auf jeden Fall 4 Sterne und eine Weiterempfehlung für ein paar gemütliche Lesestunden.

Bewertung vom 20.04.2025
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein besonderer Roman von der Küste Irlands

Der Junge aus dem Meer: Das Buch hat 416 Seiten. Das Cover zeigt einen Jungen, der aufs Wasser und auf ein Fischerboot schaut. Sein Gesichtsausdruck ist voller Hoffnung oder doch eher traurig und betrübt, als würde er über etwas Besonderes nachdenken. Es ist sehr passend zu dieser Geschichte und hat mich optisch angesprochen. Die Blautöne sind zutreffend gewählt, sie wirken beruhigend.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte ist spannend und interessant zugleich. Die Wendungen und Begegnungen sind sehr emotional und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind oft sehr eindrucksvoll. Die Protagonisten, die uns begegnen, sind aus unterschiedlichen Generationen, somit ist ihre Weltansicht so unterschiedlich und voller Emotionen. Die Geschichte wird aus der Sicht des ganzen Dorfes erzählt, was eine ziemliche Besonderheit ist.
Ein Tag am Meer. Es gibt viel zum Nachdenken und zu Entdecken. Die Rauheit der Wellen, die Blautönen des Gewässer, Windböen, die warmen Sonnenstrahlen, die Gezeiten, die Wandlungen der Jahreszeiten, die Natur. Und dazu die unausgeprochene Gedanken, die man im Herzen trägt und die Meinungsverschiedenheiten, die man laut ausspricht. Jeder mit seinem eigenen starken Charakter. Eben ein Leben in einem kleinen Dorf an der Westküste Irlands. Es ist das Jahr 1973. Ein Baby wird in einem Fass am Strand gefunden. Ambrose der Fischer nimmt ihn zu sich. Er und seine Frau Christine haben schon einen 2-jährigen Sohn. Sie adoptieren das Baby und geben ihm den Namen Brendan. Seine Herkunft ist für alle Dorfbewohner ein Rätsel. 20 Jahre vergehen. Die Familie kümmert sich rührend um ihn und schweigt. Es war nicht immer einfach, die Rivalität unter Brüdern, in jeder Hinsicht, psychische und finanzielle Probleme, Gefahren im Wasser, das schwere Leben der Fischer, niedrige Fangquoten, Armut. Brendan versucht jeden Tag aufs Neue seinen Platz in der Welt zu finden. In dieser Familie und in der Dorfgemeinschaft. Er möchte akzeptiert werden, so wie er ist und, von wo er kommt. Nun, es bleibt vieles verborgen und als Geheimnis behütet, er ist ein Mysterium für diesen Ort, wie das Meer und seine Gefahren. Seine Vergangenheit wird nach und nach enthüllt. Vieles bleibt unausgeprochene, einiges kommt ans Licht. Der Leser darf während des Lesens über einiges nachdenken.
Eine besondere Geschichte, die mich gefesselt hat. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Bewertung vom 18.04.2025
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


sehr gut

Familiengeheimnisse, die man so nicht kennen würde

Wo wir uns treffen: Das Buch beinhaltet 448 Seiten. Es ist ein Hardcover. Auf dem Cover sieht man das Familienanwesen von der Seite des Wäldchen aus. Die vielen Grüntöne versprühen eine entspannte und beruhigende Atmosphäre. Aber was verbirgt sich hinter dieser Geschichte, ein Mord, ein Skandal, eine Liebesgeschichte? Es ist nicht einfach zu erraten.
Dem Leser begegnen einige Charaktere. Der Schreibstil ist leicht, flüssig, teils etwas langatmig, man ist aber durchgehend inmitten des Geschehens. Es wird aus der Perspektive der einzelnen 8 Charaktere dargestellt. So wie jeder es empfunden und erlebt hat. Jeder von ihnen ist unterschiedlich alt und hatte eine andere Beziehung zum Protagonisten, aber alle habe etwas gemeinsam. Wird es in diesem Roman ein Happy End geben oder werden so manche enttäuscht und überrascht werden?
Wir begegnen in diesem Buch drei Geschwistern, einem großen Erbe und einem zweifelhaften Vermächtnis. Es ist eine packende Familiengeschichte. Als der Egomane Philip stirbt, kommen alle seine Kinder, Frannie, Milo und Isa, für 5
Tage auf dem gewaltigen Familienanwesen zusammen. Die Haupterbin Frannie hat dort schon vor Jahren die Führung übernommen. Es sind 400 Hektar Land und ein riesiges Haus. Sie möchte es restaurieren und eine liebevolle Oase für die Zukunft für ihre 7-jährige Tochter erschaffen und es ihr überlassen. Doch Milo schmiedet andere Pläne auf diesem Grundstück, denen sogar der Vater
schon zugestimmt hat, nur leider nie schriftlich festgehalten hat. Hat Milo
überhaupt eine Chance? Isa kämpft gegen innere Dämonen. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, kümmert sich wenig um das Wesentliche, aber auch sie trägt ein Geheimnis mit sich. Um etwas klar zu stellen, lädt sie zu diesen Begräbnis die uneheliche Tochter ihres Vaters, Clara, ein. Er hatte eine langjährige Geliebte, was sagt die engste Familie dazu, dass Clara jetzt auftaucht? A propos Familie: Der Vater war nie da, die Mutter hilflos, die Kinder unglücklich und immer auf der Flucht. Die Familienbeziehungen sind gestört, ererbter Besitz, historische Verantwortung, was auf dem Grundstück liegt. Spannend und interessant bis zum Ende, mit einigen Wendungen die oft ziemlich überraschend kamen. Besonders auffällig fand ich den Charakter von der 7-jährigen Enkelin, sie sieht den Tod ihres Opas sehr emotionslos und nur aus wissenschaftlichen Sicht. Sehr auffallend für das Alter und auch das, was sie von sich gibt passt nicht
wirklich zu ihrem Alter, sehr ungewohnt. Nun sind viele Emotionen im Spiel: die Erblast, die Verantwortung für die Fehler vorangegangener Generationen. Die Wahrheit, kommt sie jetzt endlich ans Licht? Wird es eine Wiedergutmachung geben, trotz so vieler Geheimnisse in all den Jahren? Es herrscht eine sehr angespannte Atmosphäre bei der Beerdigung. Die Gefühle aller Beteiligten werden auf eine Probe gestellt. Und man selbst als Leser mitten drin im Geschehen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, vergebe deshalb 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.

Bewertung vom 15.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen (eBook, ePUB)


sehr gut

Inge und Svantje - zwei starke Frauen

Das Licht in den Wellen: Das Buch hat 464 Seiten. Von Föhr nach New York und zurück, ein Leben zwischen den Meeren.
Inge Martensen wird bald 100 Jahre alt. Kurz vor ihrem Geburtstag macht sie sich auf eine Reise. Nicht allein. Ihre Urenkelin begleitet sie auf das Schiff nach New York. Damit erhofft sich Inge, der Svantje mit der Reise zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden und auch selbst endlich Frieden zu schließen mit dem, was sie bisher in ihrem Herzen getragen hat. Die Zeit auf dem Schiff nutzt Inge für besondere Gespräche mit Svantje. Die Lebensgeschichte: Sie, eine junge Bauerntochter von der kleinen Nordseeinsel Föhr, macht in New York den besten magic potato salad ever. Die Einheimischen sind begeistert, unter ihnen auch John F. Kennedy.
Es ist eine Geschichte über das Leben von Frauen, die Mut macht, den eigenen Weg zu finden. Ein warmherziger Roman, der zum Nachdenken einlädt.
Inge: Sie verlässt Mitte der 20er Jahre Deutschland, ohne Englisch zu können,
will die weite Welt sehen, wandert aus, lebt in einer pulsierende Stadt. Lebt das Leben dort, vergisst aber dabei ihre Wurzeln und ihre Heimat nicht. Sie hat Sehnsucht und Zweifel, aber auch einen Blick nach vorne. Sie lässt den Kopf nicht hängen, auch dann, wenn es nicht so läuft, wie sie es sich erträumt hat. Sie hat immer gekämpft, mit viel Ehrgeiz, mit Fleiß und Ausdauer. Sie hat viel geschafft, aber es war nicht immer einfach, auch mit ihren Mitmenschen, ihren Freunden, ihrer Liebe.
Svantje ist jung, dynamisch, kreativ. Sie ist Schneiderin und Mode ist ihr Leben. Die traditionellen Föhrer Trachten sind nicht alles, vielleicht wird es bald mehr. Das erhofft sich die Uroma, dass Svantje in New York im Modebuisness entdeckt und berühmt wird. Das ist ihr Plan. Geht er in Erfüllung?
Die Geschichte ist sehr bewegend und empfehlenswert. Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Das Gewässer in angenehmen Blautönen und die geheime junge Frau. Es wirkt vielversprechend. Der erste Einblick macht neugierig, was sich hinter dieser Person und ihrer Geschichte verbringt. Der Schreibstil ist leicht, locker, flüssig, emotional und es gibt eine bildhafte Darbietung. Die Charaktere wirken echt, authentisch und sympathisch, haben viel Elan und Willenskraft, dadurch merkt man, dass die beiden Frauen fest in ihrem Leben stehen und etwas bewirken wollen. Manches mit Hilfe, manches aus eigener Kraft. Die Leseabschnitte sind nicht zu lang, haben dadurch eine angenehme Leselänge. Ich habe mich in dieser Geschichte teils selbst gesehen, als Auswanderer, in einem fremden Land unter vielen fremden Leuten. Die Gefühle von damals kamen zur Vorschein. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht und Erinnerungen hervorgeholt. Vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.