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Benutzername: 
kleinbrina
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 1312 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2023
Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)
Oseman, Alice

Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)


sehr gut

Nachdem ich bereits alle Hauptbände der "Heartstopper"-Comics gelesen habe, mussten natürlich auch die Zusatzbände gelesen werden. Bereits die Weihnachtsgeschichte "This Winter" konnte mich sehr überzeugen und somit musste auch "Nick & Charlie" unbedingt gelesen werden. Meine Erwartungen waren hoch angesetzt und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, denn hier findet man eine emotionale, dramatische, aber auch authentische Geschichte vor, bei der sich sicherlich viele Paare wiedererkennen werden.

Besonders gut gefallen hat mir wieder einmal die einfühlsame Art, wie Alice Oseman ihren Charakteren Leben einhaucht und ihre Ängste und Sorgen genau aufzeigt, ohne dabei zu überspitzt oder überdramatisch zu sein. Besonders Charlie wird hier sehr gut dargestellt, da man seine Ängste und Sorgen nachvollziehen kann, aber auch gleichzeitig erkennt, dass sein Verhalten nicht nur für ihn, sondern auch für seine Umgebung, besonders für Nick, ungesund ist. Die Figuren entwickeln sich stetig weiter und bekommen immer mehr Tiefe, was bei der Thematik auch dringend nötig ist. Gleichzeitig setzt Alice Oseman auch wieder auf eine gute Portion Humor, die nie deplatziert wirkt.

Nick und Charlie haben in den letzten zwei Jahren bereits einige Hürden überwinden müssen und haben jedes noch so kleine und große Problem gemeistert, was die beiden jungen Männer nur noch mehr zusammengeschweißt hat. Für Charlie, der allgemein noch sehr mit seiner Psyche zu kämpfen hat, rückt jedoch ein Tag immer näher, den er nur allzu gerne verdrängen möchte: Nicks Schulabschluss und somit auch sein bevorstehender Umzug!

Für Nick steht bereits fest, dass er nach der Schule direkt an die Universität möchte, wobei ihn Charlie grundsätzlich auch unterstützt, allerdings hat er große Angst davor, dass ihre Beziehung aufgrund der Entfernung zerbrechen könnte. Charlie gerät somit immer mehr in Panik, entfernt sich zusehends von Nick, kann mit den Veränderungen in seinem Leben nur schwer umgehen und geht mit seinen Ängsten sehr schlecht um, in dem er diese unter anderem in Alkohol ertränkt.

Ich muss zwar zugeben, dass ich Charlie in dieser Geschichte oftmals als sehr anstrengend empfunden habe und teilweise auch von seinem Verhalten genervt war, allerdings konnte ich seine Sorgen und Ängste durchaus nachvollziehen und habe zum großen Teil auch mit ihm mitgelitten. Aber auch Nick, der Charlies Verhalten nicht nachvollziehen konnte und sich teilweise hilflos gefühlt hat, konnte ich gut verstehen, da er sich insgesamt mehr Unterstützung und Zusammenhalt gewünscht hat.

Alice Oseman hat mit dem Thema wieder einmal voll ins Schwarze getroffen, denn sie zeigt eine Situation auf, mit der sich viele Paare auseinander setzen müssen und zeigt dabei auf, dass eine Beziehung nicht nur aus Spaß besteht, sondern auch aus Arbeit und Durchhaltevermögen.

Insgesamt ist "Nick & Charlie" eine tiefgründige und mitfühlende Geschichte, die zwar mit einer großen Portion Drama daherkommt, allerdings nie überspitzt wirkt, sodass man mit Nick und Charlie nur mitfühlen und sie ins Herz schließen kann. Ein absolutes Muss für alle "Heartstopper"-Fans.

Bewertung vom 16.02.2023
Stranger Things Comics: Erica die Grosse
Pak, Greg;Lore, Danny;Favoccia, Valeria

Stranger Things Comics: Erica die Grosse


weniger gut

Da ich ein großer Fan der Netflix-Serie „Stranger Things“ bin und nicht nur sämtliche Staffeln gesehen, sondern auch die Vorgeschichten gelesen habe, mussten auch nun die Graphic Novels gelesen werden. Nachdem mir bereits die ersten vier Bände gefallen haben, wollte ich auch unbedingt "Erica die Große" lesen, das ein Zusatzband und zwischen Band 4 und 5 angesiedelt ist. Obwohl meine Erwartungen aufgrund der Kurzbeschreibung nicht allzu hoch angesetzt waren, war ich am Ende doch enttäuscht, denn mir hat das gewisse Etwas gefehlt, was die Reihe bislang immer ausgemacht hat.

Dies kann auch daran liegen, dass Erica bislang nie wirklich zu meinen Lieblingsfiguren im "Stranger Things"-Universum gehört hat, denn obwohl sie eigentlich recht cool und loyal ihren Mitmenschen gegenüber ist, kann sie auch sehr egoistisch, arrogant und vor allem auch anstrengend sein, was man in "Erica die Große" deutlich zu spüren bekommt. Dazu sind die Dialoge teilweise nicht gelungen, denn diese strotzen nur so vor Wiederholungen und kindlicher Naivität, dass es phasenweise echt nicht schön ist.

Erica spielt zuhause alleine Dungeons & Dragons, wo sie sich selbst als große Heldin darstellt. Da es alleine jedoch schnell zu langweilig wird und ihr Bruder Lucas und dessen Freunde nicht mit ihr spielen möchten, versucht sie es bei ihren Schulfreundinnen, die jedoch schnell das Interesse an dem Spiel verlieren, als sie merken, dass Erica nur sich und ihren Spielcharakter gut darstellen möchte, aber nicht ihre Freundinnen. Aus einem Streit heraus geschehen auf einmal fast schon zu viele Dinge auf einmal, denn es verschwindet nicht nur der Vogel von Tanyas Mutter, den Tanya aus unerklärlichen Gründen mit zu Erica gebracht hat, sondern auch der Hund einer Nachbarin. Die Freundinnen sind nun gezwungen, trotz ihrer Streitereien zusammen zu arbeiten, damit die Tiere wieder heil nach Hause kommen. Dabei muss Erica auch feststellen, dass es wichtig ist, dass es nicht nur eine Heldin gibt, die alles im Alleingang macht, sondern diese auch immer ihre Freundinnen und deren Unterstützung braucht.

Da "Erica die Große" ein wenig anders als die bisherigen Comics ist, sollte man auch eine gewisse Affinität für "Dungeons and Dragons" besitzen und sich auch ein wenig mit dem Spiel auskennen, damit man Ericas Spiel folgen kann. Gleichzeitig muss man sich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass dieser Zusatzband rein gar nichts mit den anderen Bänden zu tun hat und somit auch außerhalb des ganzen "Stranger Things"-Universums hätte spielen können.

Für mich ist "Erica die Große" insgesamt leider eine Enttäuschung und ein Zusatzband, den es nicht wirklich gebraucht hätte und der rein gar nichts zum eigentlichen Geschehen beiträgt. Für Fans von "Dungeons & Dragons" und besonders von Erica ist der Band sicherlich einen Blick wert, ansonsten kann man den Comic auch überspringen, ohne etwas verpasst zu haben.

Bewertung vom 04.02.2023
Willow Springs - Feeling Home
Harper, Mia

Willow Springs - Feeling Home


gut

Da ich schon immer sehr gerne Kleinstadt-Geschichten gemocht und besonders unter anderem "Virgin River" oder auch die "Green Valley"-Reihe sehr geliebt habe, habe ich mich schon sehr auf "Willow Springs - Feeling Home" von Mia Harper gefreut, denn auch hier wird eine schöne Geschichte mit Kleinstadt-Atmosphäre beworben, die sehr vielversprechend auf mich gewirkt hat. Leider konnte die Geschichte rund um Liz und Joe meine Erwartungen nicht erfüllen, sondern hat mich teilweise eher ratlos zurückgelassen, da für mich manches nicht glaubwürdig dargestellt wurde.

Auch wenn der Funke nicht gänzlich auf mich überspringen wollte, kann man dennoch sagen, dass Mia Harper definitiv schreiben kann, denn die Geschichte liest sich leicht und flüssig, besitzt eine gute Portion Humor und man lernt sympathische und interessante Charaktere kennen, die zum Großteil gut ausgearbeitet sind und perfekt in die Kleinstadt Willow Springs passen.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Liz und Joe. Liz hat lange Zeit als Köchin in San Francisco gearbeitet, ehe sie nach einem Unfall ihres geliebten Onkels nach Willow Springs zurückkehrt. Joe, der zuvor beim NYPD gearbeitet hat, ist dagegen nach dem tragischen Tod seines Cousins aus New York regelrecht geflohen und führt nun ein eher ruhigeres Polizistenleben in der Stadt. Beide finden sich von der ersten Begegnung an sehr interessant und lassen sich immer mehr auf kleinere Flirts ein, ehe sie sich zu einer Affäre entscheiden. Gleichzeitig lernt man auch noch Joes gesamte Familie in New York kennen, die sehr nach italienischer Tradition lebt und auf alte Werte bedacht ist. Auch Liz' Familie, besondere ihre Tante, aber auch ihre beiden besten Freunde Rob und CeeCee, kommen nicht zu kurz und somit erhält man einen guten Überblick über Willow Springs und dessen Einwohner.

So gut die Geschichte auch auf den ersten Blick sein mag, so hat mich die Geschichte teilweise doch ein bisschen enttäuscht zurückgelassen, da ich die Gefühle zwischen Liz und Joe nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Sie treffen sich, landen grundsätzlich sofort im Bett, sprechen nur wenig miteinander und auf einmal ist es die ganz große Liebe. So groß oder auch glaubwürdig kann diese Liebe oder auch Interesse aneinander nicht sein, wenn Joe auch nach mehreren Wochen noch nicht einmal weiß, dass Liz Vegetarierin ist, obwohl sie sogar in ihrem Restaurant immer wieder ihre vegetarischen Gerichte anpreist. Da man auch nur immer kleine Schnipsel aus Gesprächen erhält, die sich fast alle nur um die eigene Kindheit drehen, wirkt die Annährung der beiden für mich nicht immer authentisch und somit hatte ich große Probleme, mich mit ihnen als Paar anzufreunden. Hier hätte es tiefgründigere Gespräche oder auch den ein oder anderen romantischen Moment geben müssen, um die beiden glaubhafter zu präsentieren.

Ob und wie es in Willow Springs weitergehen wird, ist bislang nicht bekannt, allerdings sieht es sehr stark nach einer Fortsetzung aus, da die Geschichte mit einem doch recht bösen Cliffhanger endet, der jedoch direkt viele neue Möglichkeiten für einige Geschichten und Charaktere bietet.

Kurz gesagt: "Willow Springs - Feeling Home" ist insgesamte eine nette Kleinstadt-Geschichte, die mit tollen Bewohnern und viel Potential daher kommt, allerdings hätte die Geschichte auch noch gut und gerne ein paar Seiten mehr benötigt, damit manche Gefühle glaubwürdiger gewesen wären. Wer Kleinstadt-Geschichten mag, sollte trotz einiger Schwächen einen Blick in das Buch hineinwerfen.

Bewertung vom 30.01.2023
Toffee
Crossan, Sarah

Toffee


ausgezeichnet

Ich bin bereits seit Jahren ein großer Fan von Sarah Crossan und liebe es besonders, dass sie ihre Bücher in sehr kurze und knackige Kapitel in nur wenigen Sätzen verpackt. Dies mag zwar auf den ersten Blick recht mickrig klingen, allerdings sind die wenigen Sätze oftmals so aussagekräftig und tiefgründig, dass man das jeweilige Werk nur schwer aus den Händen legen kann. So ging es mir zuletzt auch bei ihrem neuesten Werk "Toffee", an das ich sehr hohe Erwartungen hatte und wie immer nicht enttäuscht wurde.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, stimmt nachdenklich, regt auf, aber auch zeigt auch auf, dass das Leben wertvoll ist und man jede einzelne Minute sinnvoll nutzen sollte. Die Geschichte wird aus der Sicht der 15-jährigen Allison erzählt, die zwar manchmal recht ruppig rüberkommt, die man aber im Laufe der Geschichte immer besser kennen lernt und ins Herz schließt. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet, man lernt sie gut kennen, regt sich über sie auf, schüttelt oft den Kopf, aber gleichzeitig kann man auch mit ihnen mitfühlen.

Allison reißt von Zuhause aus, nachdem ihr Vater sie misshandelt hat. Dass dies kein Einzelfall war, erfährt man im Laufe der Geschichte. Nachdem Allisons Mutter kurz nach ihrer Geburt verstarb, gibt ihr Vater ihr seit Kleinkindalter für alles die Schuld und zeigt ihr oft genug auf, dass sie nicht gut genug ist. Für Allison ist das alles zu viel und läuft von Zuhause weg, ohne dabei ein Ziel oder genügend Geld zu haben.

Unterschlupf findet sie dabei bei einer älteren Frau namens Marla, bei der sie zunächst eher heimlich lebt, bis Allison erkennt, dass Marla in ihrer eigenen Welt lebt und sie schließlich doch kennen lernen möchte. Marla leidet an Demenz und lebt meistens Szenen aus ihrer Kindheit nach, sodass sie in Allison ihre alter Jugendfreunden Toffee wieder erkennt. Toffee denkt sich nicht viel dabei und nimmt sich der Rolle an und somit erlebt man ein wunderschönes Zusammenspiel zwischen den beiden Frauen, die nicht nur voneinander lernen, aber auch vor allem das Leben wieder mehr zu schätzen wissen.

Gleichzeitig wird in Toffee auch aufgezeigt, welch schlimme Züge die Krankheit Demenz annehmen kann. Während es zwar für Marla ganz schön ist, ihre Erinnerungen aus der Kindheit neu zu erleben, leidet ihr Sohn unter der Krankheit, der sich immer mehr von seiner Mutter entfernt hat und sie nur noch selten besucht. Marla selbst leidet dagegen in ihren klaren Momenten, z.B. wenn sie Allison nicht erkennt und sich somit bedroht fühlt. Allison selbst geht mit diesen Phasen erstaunlich gut um und wünscht sich, dass Marla, wo auch immer sie mit ihren Gedanken gerade ist, einfach nur glücklich ist. Die entstehende Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Frauen ist wunderschön mitanzusehen, sorgt aber auch dafür, dass man sich das ein oder andere Tränchen wegblinzeln muss.

Die Krankheit wird dabei schonungslos ehrlich erzählt, sodass sich Leser*innen, die schon einmal mit der Krankheit konfrontiert wurden, wieder erkennen werden. Gleichzeitig scheut Sarah Crossan sich auch nicht davor, über den Missbrauch an Allison zu sprechen, denn dieser wird teilweise schon fast zu ausführlich beschrieben, sodass es wünschenswert gewesen wäre, wenn man am Anfang des Buches eine ausführlichere Triggerwarnung verfasst hätte, da manche Szenen sicherlich einiges auslösen können.

Kurz gesagt: "Toffee" ist insgesamt eine wunderschöne, melancholische, emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte, die sich mit Themen befasst, die ans Herz gehen, die keine leichte Kost sind, aber auch aufzeigen, dass das Leben wertvoll ist und wir nur eines davon haben. Ein wunderbares Jugendbuch, für das man sicherlich bereit und offen sein muss, das einem aber auch so viel geben kann. Empfehlenswert!

Bewertung vom 30.01.2023
Heartstopper Volume 2 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.2
Oseman, Alice

Heartstopper Volume 2 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.2


ausgezeichnet

Als großer Fan von Comics und Graphic Novels bin ich schon eine ganze Weile um die nahezu überall beliebte „Heartstopper“-Reihe von Alice Oseman herumgeschlichen. Tatsächlich gelesen habe ich die Werke allerdings erst, als auch die gleichnamige Serie auf Netflix erschienen ist, die mir noch einmal große Lust auf die Comics gemacht hat. Band Eins habe ich in kürzester Zeit verschlungen und somit musste auch der zweite Band direkt im Anschluss folgen, weil ich unbedingt noch mehr in das "Heartstopper"-Universum eintauchen wollte.

Alice Oseman hat mit „Heartstopper“ eine wunderschöne Geschichte erschaffen, in der zwei Teenager noch nicht genau ihren Platz in der Welt gefunden haben und von Selbstzweifeln, Druck und der Suche nach sich selbst teilweise noch geplagt sind. Aber auch der typische Schulalltag wird hier genau dargestellt, bei der schnell klar wird, dass nicht alle Schüler so offen und tollerant sind und es somit leider auch zu kleineren (und manchmal auch größeren) Konflikten, insbesondere bei den Sportlern, kommt.

Interessant ist in diesem Band vor allem auch die Entwicklung bei den Figuren. Charlie ist zwar nach wie vor sehr verschlossen und wirkt oft sehr verloren und schon fast hilflos, allerdings ist es wunderschön mitanzusehen, wie er Nick behandelt, ihm Mut macht und ihm das Gefühl gibt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man sich auf einmal auch zum selben Geschlecht hingezogen fühlt. Nick dagegen empfinde ich in diesem Band als unglaublich stark. So setzt er sich nicht nur immer wieder für Charlie ein und riskiert damit die ein oder andere Freundschaft, sondern er geht auch sehr reflektiert an die neue Situation, seine Gefühle und die damit anstehenden Veränderungen heran, sodass man ihm nur applaudieren mag.

„Heartstopper“ besticht nicht nur mit der tollen Geschichte, sondern auch mit den Zeichnungen. Diese wirken zwar teilweise ein wenig roh und skizzenhaft, allerdings hat mir dies ganz besonders gefallen. Dazu gefallen mir die Dialoge im zweiten Band deutlich besser als im ersten, denn dort wurden meiner Meinung nach zu viele Seiten einfach nur mit "Ha ha!" und "Hi!" gefüllt, was nun nicht mehr so stark der Fall ist. Die Gespräche sind insgesamt flüssiger und durchaus auch tiefgründiger, was besonders an der wachsenden Verbindung zwischen Nick und Charlie liegt.

Somit ist "Heartstopper #2" insgesamt eine wunderbare, nachdenklich stimmende, aber auch durchaus unterhaltesame Fortsetzung, die mit liebenswerten Figuren und einem tollen Setting daher kommt.

Bewertung vom 29.01.2023
Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE (MP3-Download)
Kling, Marc-Uwe

Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE (MP3-Download)


sehr gut

Obwohl ich anfänglich kein großer Fan von Marc-Uwe Kling war und besonders seine „Känguru-Chroniken“ alles andere als toll fand, habe ich mich im Laufe der Jahre doch mit dem Autor angefreundet und habe seinen neuesten Werken immer wieder gerne eine Chance gegeben. Nachdem mir bereits der ersten Band „Das NEINhorn“ gut gefallen hat, wollte ich dementsprechend auch dem zweiten Band „Das NEINhorn und die Schlangeweile“ eine Chance geben und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.

Bei einer doch recht kurzen Länge von knapp 42 Minuten handelt es sich um die ungekürzte Hörbuchfassung, die vom Autor selbst gelesen wird. Neben der „normalen“ Studiolesung gibt es zudem als Bonusmaterial noch eine Live-Lesung, die sich zwar nicht groß unterscheidet, allerdings haben die Publikumsreaktionen hierbei noch einmal einiges bewirkt und die Geschichte noch lebhafter wirken lassen, auch wenn es ein wenig nervig war, dass das Publikum das „NEIN!“ immer mitgerufen hat. Ich persönlich fand es noch im ersten Teil sympathischer, als nur der Auto das bockige „NEIN!“ gerufen hat.

Erzählt wird dabei die Geschichte vom NEINhorn, das eigentlich ein Einhorn ist, aber grundsätzlich alles doof findet, einfach nur seine Ruhe haben möchte und deswegen zu allem nur „Nein“ sagt. Auch seine Freunde, die Prinzessin, der Hund und auch der Waschbär sind wieder mit an Board, die allesamt ihre Eigenheiten haben, aber grundsätzlich ein gutes Team sind. Da sich das NEINhorn und die Prinzessin wieder einmal zu häufig streiten, verlässt das NEINhorn fürs Erste seine Freunde, um seine Ruhe zu haben und trifft dabei auf eine Schlange namens Schlangeweile, die – genauso wie das NEINhorn – grundsätzlich alles doof und langweilig findet.

„Das NEINhorn und die Schlangeweile“ wird dabei insgesamt sehr lebhaft und humorvoll erzählt und Marc-Uwe Kling schafft es, jeder Figur gerecht zu werden. Besonders die Dialoge zwischem der Schlangeweile und dem NEINhorn, aber auch mit der Prinzessin, sind mehr als gelungen und konnten mich immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Kurz gesagt: „Das NEINhorn und die Schlangeweile“ ist ingesamt ein unterhaltsames Kinderbuch, das mit liebenswerten Figuren, witzigen Dialogen und tollen Ideen daherkommt, das dem ersten Band in Nichts nachsteht. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 27.01.2023
Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt / Elliot und Jazz Bd.2
Cherry, Brittainy C.

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt / Elliot und Jazz Bd.2


ausgezeichnet

Brittainy C. Cherry gehört bereits seit Jahren zu meinen liebsten Autor*innen und somit wird auch nahezu jedes Buch von ihm gekauft, ohne dabei die Kurzbeschreibung gelesen haben, da ihre Bücher für mich grundsätzlich ein Brett sind. So auch "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt", in dem die Geschichte von Gracelyn und Jackson erzählt wird.

Die Autorin besitzt nicht nur einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, sondern hat es auch geschafft, mich direkt von der ersten Seite an zu begeistern. Die Geschichte ist so emotional und gleichzeitig auch unterhaltsam, sodass ich mir oftmals das ein oder andere Tränchen weggeblinzelt habe und manchmal auch laut lachen musste.

Die Figuren sind zudem allesamt so gut ausgearbeitet, sodass ich sie direkt ins Herz geschlossen habe. Gleichzeitig habe ich mich aber auch immer wieder über die Einwohner der Kleinstadt Chester aufgeregt, denn diese sind, obwohl hier immer viel von Offenheit und Herzlichkeit gesprochen wird, auch sehr vorverurteilend und mit einigen Einwohnern der Stadt gnadenlos.

Im Fokus stehen Gracelyn und Jackson, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Gracelyn als Pastorentochter zumindest nach außen hin perfekt und sehr gut angepasst erscheint, gilt Jackson, aber auch sein alkoholkranker Vater, als Außenseiter und werden von allen gemieden. Jackson wird teilweise sogar als Monster bezeichnet, obwohl er an sich eine sehr angenehme, wenn auch teilweise grummelige, Persönlichkeit ist. Beide zusammen haben mir sehr gut gefallen. Wie sie miteinander sprechen, miteinander umgehen, die Macken des anderen großteils akzeptieren, aber auch immer wieder aneinandergeraten, ist ein nahezu perfektes Zusammenspiel, was schön zu beobachten ist, einen lachen, aber auch mitfühlen lässt.

Beide haben nicht gerade die schönste Vergangenheit. Gracelyn leidet besonders unter den Erwartungen ihrer Mutter, die in der Gemeinde hoch angesehen wird und immer nur das Beste von ihrer Tochter erwartet. Jackson ist dagegen ein Einzelgänger, der niemanden an sich heranlässt und Menschen mit einer eher abweisenden Art begegnet. Er und sein Vater werden gemieden, verpönt und als Abschaum bezeichnet, was teilweise nur schwer zu ertragen ist. Dank Jackson, aus dessen Sicht die Geschichte teilweise erzählt wird, erfährt man einiges über die Vergangenheit, aber auch die Umstände, weshalb seine Familie so schlecht dargestellt wird.

Somit hat Brittainy C. Cherry mit "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" wieder einmal eine wunderbare, melancholische, spannende, aber auch erschütternde Geschichte geschaffen, die der Gesellschaft den Spiegel vors Gesicht hält, mit Vorurteilen abrechnet, aber auch zeigt, dass in der Liebe alles möglich ist, wenn man nur zusammenhält und offen miteinander umgeht. Eine wunderschöne Geschichte!

Bewertung vom 17.01.2023
Reserve
Harry, Prinz

Reserve


schlecht

Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der Monarchie bin, verfolge ich hin und wieder das Geschehen rund um die europäischen Königshäuser. Da ich mit Prince Harry, jetzt Duke of Sussex, praktisch aufgewachsen bin und damals auch den tragischen Tod und die Beerdigung seiner Mutter Diana verfolgt habe, ist er alles andere als ein Unbekannter für mich und somit war ich trotz aller Kritik der Medien sehr gespannt auf seine Biographie „Reserve“.

Ich habe dabei versucht, so neutral wie möglich an das Buch heranzugehen, doch leider habe ich mich schon auf den ersten Seiten immer wieder dabei ertappt, wie ich dann doch leicht genervt den Kopf geschüttelt habe.

Was zunächst wie eine Art Biographie wirken soll, entpuppt sich leider als eine Ansammlung von Vorwürfen, Schlechtrederei und Behauptungen, bei denen man nie so wirklich weiß, ob es die Wahrheit oder lediglich Fiktion ist. So behauptet der Duke of Sussex unter anderem, dass er im Jahr 1997 eine Xbox von seiner Mutter geschenkt bekommen hat, was bereits von Microsoft dementiert wurde, da die erste Xbox erst vier Jahre später auf den Markt kam. Gleichzeitig wird sich immer wieder widersprochen, wenn es um zeitliche Abläufe und Daten geht, denn wenn man seine Erzählungen mit offiziellen Pressemitteilungen und Fotos vergleicht, können auch diese Anekdoten von Harry nicht stimmen.

Gleichzeitig stößt es doch sehr negativ auf, dass der Duke of Sussex immer wieder auch Geheimnisse über seinen Bruder Prince William ausplaudert, wie z.B. die Tatsache, dass er beschnitten ist. Ob man so etwas wirklich an die Öffentlichkeit bringen muss, sei mal dahingestellt und zeigt dazu, wie unreif Harry hier agiert und keinerlei Rücksicht auf Familie und Freunde nimmt.

Dazu ist es auch fraglich, wieso man nun überhaupt ein solches Werk schreiben muss, wenn man doch eigentlich nichts mit der Presse und den Medien im Allgemeinen zu tun haben möchte, sondern viel mehr ein „sehr privates Leben“ führen möchte. In „Reserve“ geht es im Grunde genommen darum, dass Harry und auch seine Frau Meghan immer wieder zu Unrecht in den Medien negativ dargestellt wurden und – natürlich! - auch jeder in seiner Familie immer nur etwas schlechtes über sie zu sagen hat und dies an die Presse angeblich weitergegeben wird. Dass letztendlich Harry selbst hier jedes Geheimnis veröffentlicht und seine Familie bewusst vorführt und dazu falsche Äußerungen tätigt, scheint dem Duke of Sussex dabei nicht aufzufallen.

Neben all seinen Widersprüchen und teilweise auch – so muss man es leider sagen – Lügen, die bereits mehrfach widerlegt wurden, muss man sich fragen, wieso weder ein Lektorat, noch der Verlag an sich da nicht gegengeprüft hat, ob seine Äußerungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Hätte der Verlag im Vorfeld sorgfältiger geprüft, hätte man sicherlich die ein oder andere Negativschlagzeile über das Buch verhindern können.

Man muss zwar dem Buch zugute halten, dass sich die 512 Seiten relativ schnell lesen lassen, allerdings liegt das nicht unbedingt an dem fesselnden Schreibstil, denn dieser ist ehrlich gesagt sehr einfach gehalten und es liest sich phasenweise bei einigen Ereignissen wie ein Aufsatz, was sicherlich gefallen kann, mich jedoch nicht fesseln konnte.

Kurz gesagt: „Reserve“ hätte eine interessante Biographie werden können – wenn denn nicht häufig falsche Unterstellungen und offensichtliche Lügen in dem Werk verbreitet worden wären. Hätte es gleichzeitig mehr Selbstreflexion gegeben und nicht immer nur die Opferrolle eingenommen, wäre „Reserve“ sicherlich ein Werk geworden, das Harry empathischer und nahbarer gemacht hätte. So entpuppt sich dieses Buch leider als Flop, den man nicht unbedingt gelesen haben muss.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2023
Schreib oder stirb
Fitzek, Sebastian;Beisenherz, Micky

Schreib oder stirb


schlecht

Obwohl ich in den letzten Jahren immer ein wenig skeptisch gegenüber neuen Werken von Sebastian Fitzek war, habe ich sie letztendlich doch immer gekauft und gelesen, weil mich der Autor trotz einiger Vorbehalte meist immer mit seinen vielen Ideen gut unterhalten und schockieren konnte. Somit war ich auch gegenüber "Schreib oder stirb", was er zusammen mit Micky Beisenherz verfasst hat, zunächst nicht abgeneigt und war gespannt, wie gut die Mischung aus Thriller und Comedy bei den beiden Autoren funktionieren wird. Leider musste ich jedoch für mich feststellen, dass mir sowohl die Geschichte als auch der Humor deutlich zu flach waren, sodass für mich hierbei gar nichts zusammenpassen wollte.

Dass Fitzek schreiben kann und ein Meister von unerwarteten Wendungen ist, muss er wohl niemanden mehr unter Beweis stellen, denn das Fitzek-Gefühl ist in "Schreib oder stirb" deutlich spürbar. Dass ist jedoch das einzig positive, was ich über das Buch sagen kann, denn ansonsten liest es sich sehr flach, vollkommen unspektakulär und ist leider auch gar nicht witzig. Das ist sehr schade, denn normalerweise bin ich auch dem Humor von Micky Beisenherz nicht gänzlich abgeneigt und finde vor allem seine Kolumnen und Podcasts sehr interessant. Hier wollte für mich die Kombi jedoch nicht funktionieren.

Während Fitzeks Werke normalerweise immer sehr spannend und lebhaft geschrieben sind, ist davon in "Schreib oder stirb" nur wenig zu spüren, denn die Geschichte wird sehr ausschweifend erzählt, ohne dabei so wirklich auf den Punkt zu kommen. Der Humor ist auch eher flach und auf Kneipen-Niveau, nachdem man schon das ein oder andere Bierchen intus hatte. Zwar gibt es hier und da ein paar interessante Ansätze und auch Szenen, die mit einem besseren Schreibstil gut funktioniert hätten, allerdings konnte es das für mich leider auch nicht mehr herausreißen.

Die Geschichte selbst ist in "Schreib oder stirb" schnell erzählt: Carl lebt seit einiger Zeit als Patient in einer Psychiatrie, wo er doch sehr eigenwillig funktioniert und mit kaum jemanden ein Wort wechselt. Wenn er jedoch mal redet, berichtet er davon, dass er ein kleines Mädchen namens Pia entführt und nach wie vor versteckt haben soll. Aus dieser Tat möchte er einen True Crime-Roman schreiben, bei dem ihm David, seines Zeichens Literaturagent, helfen soll. Sollte er ihm nicht zu Anerkennung, Geld, Ruhm und einem Buchvertrag verhelfen, soll nicht nur Davids Leben zerstört werden, sondern vor allem auch Pia nicht mehr zu retten sein.

Was an sich ganz spannend klingt, hätte durchaus gut funktionieren können, wenn man auf den humoristischen Part verzichtet hätte. So gern ich Beisenherz oft auch habe, so deplatziert ist hier sein Humor. Wäre das Buch in gewohnter Art allein von Fitzek verfasst worden, bei dem der Fokus auf die Figuren und der stets steigenden Spannung gelegen wäre, hätte ich mit Sicherheit mehr Spaß an der Geschichte gehabt.

So war ich jedoch sehr schnell von den Figuren, ihrer überspitzten Darstellung und den viel zu ausschweifenden Erklärungen und Dialogen genervt, sodass ich das Buch nur mit Mühe beenden konnte und immer wieder kurz davor stand, dieses vorzeitig abzubrechen.

Bewertung vom 17.12.2022
Samsung Galaxy A13 Smartphone
Immler, Christian

Samsung Galaxy A13 Smartphone


ausgezeichnet

Das Samsung Galaxy A13 nutzt mein Mann bereits seit geraumer Zeit und hat dennoch manchmal das Gefühl, dass er hier und da noch nicht alles von dem Handy genutzt hat, dass seinen Alltag erleichtern könnte, von daher kam „Samsung Galaxy A13 optimal nutzen“ von Christian Immler gerade recht.

Egal ob Ersteinrichtung, Apps, Sprachassistenten, Insidertipps oder fotografieren/filmen Hier wird in vielen kleinen Schritten alles simpel erklärt, sodass man praktisch idiotensicher durch Android und ins Samsung-Universum geführt wird.

Neben den vielen Erklärungen, die leicht und flüssig erzählt werden, gibt es auch immer wieder Fotos und Illustrationen, die dafür sorgen, dass man als Leser und Nutzer alles Schritt für Schritt gleichzeitig in seinem Handy einrichten oder nachschauen kann.

Somit ist „Samsung Galaxy A13 optimal nutzen“ insgesamt ein sehr praktisches Helferlein, dass dafür sorgt, dass man in kürzester Zeit zum Samsung-Pro wird.